Schwimmblog Taliso Engel: Zweite KLD dieser Saison

Hey,

vergangene Woche war ich mal wieder zur Leistungsdiagnostik am IAT in Leipzig. Ursprünglich war diese schon für Anfang Januar, direkt nach dem Trainingslager, geplant. Da ich allerdings ja im Trainingslager krank geworden bin, haben wir die KLD um zwei Wochen nach hinten verschoben. 

Am Montag standen erstmal alle Tests an Land an. Dazu gehören Maximalkraft-, Sprungkraft- und Schnellkrafttests. Zudem kam noch eine Funktionsanalyse mit unserer Physiotherapeutin. Generell waren hier die Ergebnisse nicht top, aber durchaus im Rahmen. Bei den explosiven Tests hat noch etwas die Schnellkraft gefehlt. Was aber vermutlich auch daran liegt, dass wir in letzter Zeit nicht so viel in dem Bereich trainiert haben. 

Am Dienstag hatten wir dann einen kurzen medizinischen Check-up, bevor es anschließend in die Schwimmhalle ging. Die Tests im Wasser liefen, für das Training der letzten Wochen, ganz gut. Leider konnten wir dieses Mal allerdings nicht in den Kanal, da dieser ein technisches Problem hatte. Bei der Auswertung der Tests haben wir wieder ein paar technische Punkte gefunden, an denen ich nun im Training arbeiten kann. Vieles davon sind aber auch einfach kleine Spielereien, die man erstmal ausprobieren und schauen muss, ob sie hilfreich sind oder eher nicht. 

Auch wenn die Ergebnisse jetzt nicht herausragend waren, ist die KLD am IAT in Leipzig immer wieder sehr hilfreich, da man nun den aktuellen Trainings-/Leistungsstand kennt und jetzt darauf aufbauen kann. 

Zurzeit läuft das Training echt wieder gut und ich hoffe, dass es jetzt erstmal so weitergeht und nicht wieder irgendwas kommt, was mich für mehrere Wochen aus dem Training raushaut. Denn demnächst stehen auch wieder erste Wettkämpfe an. Der erste findet schon jetzt am kommenden Wochenende in Ingolstadt statt. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Sportler des Jahres Gala 2023 

Hallo zusammen,

nach dem erfolgreichen Aufstieg in die 1. Bundesliga mit meiner Mannschaft, ging es am Samstag vor einer Woche direkt danach nach Baden-Baden. Dort fand wie gewohnt am Ende des Jahres das jährliche „Klassentreffen des deutschen Sports“ statt. Ich hatte auch dieses Jahr wieder die große Ehre mit dabei sein zu können. 

Wir durften wieder im traumhaften Roomers Hotel in Baden-Baden einchecken. Dort fand auch am Samstagabend wieder die Pre-Party statt. Wir hatten einen sehr lustigen Abend mit viel leckerem Essen, welches für meinen Geschmack zwar etwas zu Fisch lastig, aber trotzdem sehr gut war. 

Am Sonntag haben wir uns dann einen entspannten Tag im Roomers gemacht und sind kurz über den Weihnachtsmarkt geschlendert. Bevor wir uns dann gegen Nachmittag fertig gemacht und in unsere schicken Klamotten geschmissen haben. Mit dem Shuttle ging es dann zum Kurhaus, wo die Gala und die unterschiedlichen Ehrungen stattfanden. 

Das diesjährige Wahlsystem

Es gab dieses Jahr, zum ersten Mal, einen großen Unterschied, was das Wahlsystem angeht. In den letzten Jahren war es immer so, dass nur die Sportjournalisten wählen durften. Dieses Jahr hatten die Athleten die Möglichkeit eine Vorwahl zu treffen. Daraus entstand dann in allen Kategorien eine Top 10 Liste, aus welcher dann die Sportjournalisten wählen konnten. Das war aus meiner Sicht eine sehr gute und auch notwendige Änderung des Wahlsystems, da wir Athleten ja doch oft nochmal eine andere Sicht auf die sportlichen Ereignisse haben als Journalisten. 

Die Preisträger – Sportlerin, Sportler und Team des Jahres 2023

Bei den Frauen gewann dieses Jahr Denise Hermann-Wick aus dem Biathlon als Sportlerin des Jahres. Bei den Männern wurde, vollkommen verdient, Lukas Dauser Platz eins. Und Team des Jahres wurde, wie zu erwarten, die deutsche Basketball Nationalmannschaft. Allen Preisträgern auch im Nachhinein nochmal herzlichen Glückwunsch zu dieser absolut verdienten Auszeichnung. 

Ich selbst schaffte es dieses Jahr mit dem neunten Platz in die Top 10, worüber ich mich, nach diesem Jahr, echt riesig gefreut habe. Zudem war Para Sport bei den Männern dieses Jahr gleich zweimal in den Top 10 vertreten. Hier auch nochmal herzlichen Glückwunsch an Markus Rehm zum fünften Platz. 

 Nach den Ehrungen hatten wir noch einen sehr schönen Abend mit lauter netten Menschen im Kurhaus. Es ist echt immer wieder schön alle bekannten Gesichter so kurz vor Weihnachten und vor Jahresende nochmal wiederzusehen. Auch wenn zu dieser Jahreszeit die Wintersportler immer ein bisschen fehlen, aber ist ja logisch. 

Vielen Dank nochmal für die Einladung, ich freue mich schon riesig auf das nächste Jahr, wenn ich hoffentlich wieder mit dabei sein darf. 

Für den heutigen Tag wünsche ich allen noch frohe Weihnachten und eine möglichst ruhige und entspannte Zeit. Ich verbringe die Weihnachtstage zusammen mit meiner Familie, bevor es dann am 27. Dezember losgeht in die Türkei zum Trainingslager. 

Also, habt ein paar schöne Tage! Ich melde mich dann aus dem Trainingslager wieder.

Bis dann, 

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Aufstieg in die 1. Bundesliga

Hey,

vergangenen Samstag fand ja die DMS 2. Bundesliga in Freiburg statt. Es war mein erster Wettkampf seit der WM Anfang August. Nach so langer Zeit wieder die Wettkampfhosen auszupacken hat sich gut angefühlt und ich hatte echt Bock auf den Wettkampf. 

Mein erster, aber auch einziger Start im ersten Abschnitt, war gleich meine Hauptstrecke, die 100m Brust. Zu Beginn des zweiten Abschnitts folgten dann direkt am Anfang die 100m Lagen und kurz darauf die 50m Brust. 

Grundsätzlich hatte ich in Freiburg leider das große Problem, dass es hinten keinen T-Strich auf dem Boden gab. Normalerweise ist dieser T-Strich für mich ja mit der wichtigste Punkt zur Orientierung für die Wende. Da dieser aber leider nicht vorhanden war, habe ich fast alle meine Wenden nicht ordentlich getroffen. 

Trotzdem lief es eigentlich echt gut. Über die 100m Lagen schaffte ich es sogar Bestzeit zu schwimmen. 

Die beiden Bruststrecken liefen auch sehr gut. Hier kam ich aber nicht ganz an meine Bestzeiten ran. Diese bin ich aber auch letztes Jahr bei der DKM in topfittem Zustand geschwommen. Ich hätte eh nicht gedacht, dass ich schon wieder so nah an meine Zeiten rankomme, da mir ja durch die OP schon einiges an Training fehlt. Von daher bin ich mit meiner persönlichen Leistung echt zufrieden. 

Auch bei meinen Teamkollegen lief es sehr gut und zusammen schafften wir es am Ende des zweiten Abschnitts auf Platz eins der 2. Bundesliga. Somit sind wir nun in die 1. Bundesliga aufgestiegen. 

Auch bei unserer Frauenmannschaft lief es, trotz vielen Krankheitsausfälle ganz gut und sie schafften es die 2. Bundesliga zu halten. 

Leider konnte ich bei der Siegerehrung dann nicht mehr dabei sein, da es für mich nach den 50m Brust direkt weiter nach Baden-Baden ging. Dazu aber im nächsten Blog mehr.

Bis dann, 

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Erster “spontaner” Wettkampf + Sportler des Jahres Gala

Hallo zusammen,

eigentlich war nicht unbedingt geplant, dass ich nach meiner OP dieses Jahr noch einen Wettkampf schwimme, sondern erst 2024 wieder. Allerdings hat es sich jetzt doch so ergeben, dass ich kommendes Wochenende noch meinen ersten Wettkampf habe. Und da ich in den vergangenen Wochen nicht oft genug in Freiburg war, findet der Wettkampf natürlich dort statt. 

DMS – 2. Bundesliga

Es geht also am Freitag endlich mal wieder nach Freiburg. Am Samstag starte ich dann über die 50m Brust, 100m Brust und 100m Lagen. Grob erklärt sind die DMS, Mannschaftsmeisterschaften. Es sammelt also jeder Sportler mit der Strecke, die er schwimmt, Punkte für die Mannschaft. Im Endeffekt geht es also darum, mit der Summe der Punkte seine Liga zu halten oder sogar eine Liga aufzusteigen. Aktuell befindet sich sowohl unsere Frauen- als auch unsere Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga. 

Das Training in den letzten Wochen lief eigentlich echt wieder gut und ich fühle mich im Wasser wieder sehr gut. Trotzdem ist die Wettkampfsituation natürlich immer eine andere als das Training. Aber ich freue mich riesig nach so langer Zeit wieder mal an den Start gehen zu können und zu schauen, was möglich ist. 

Sportler des Jahres – Baden-Baden

Direkt nach dem Wettkampf am Samstag geht es dann von Freiburg nach Baden-Baden, wo am Sonntag die „Sportler des Jahres Gala“ stattfindet. Am Samstagabend findet aber auch schon die Pre-Party statt, welche letztes Jahr schon sehr schön war. Die Gala am Sonntagabend könnt ihr ab 20 Uhr im ZDF-Sportstudio live mitverfolgen, was ich euch nur ans Herz legen kann. 

Nach dem Wochenende werde ich natürlich ausführlich über alles berichten.

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Trainingsstart nach der OP

Hey,

die zweite Trainingswoche nach meiner OP am Ohr ist geschafft. Mittlerweile habe ich wieder in meinen ganz normalen Trainingsalltag zurückgefunden und fühle mich auch schon wieder ganz gut im Wasser. Nach meiner OP durfte ich ja erstmal vier Wochen nicht schwimmen. Über diese Zeit hinweg habe ich mich aber, sobald es wieder ging, versucht trotzdem fit zu halten. Meine Ersatzsportart zum Schwimmen wurde das Rudern. 

Glücklicherweise konnte ich bei einer ehemaligen Sportlerin des Goldenen Rings, Nadja Pries, im CrossFit District Eighteen trainieren. Dort ging es also für mich täglich zum Rudern hin. Am 12. November startete dann meine erste Reha Woche in Freiburg. 

Erste Reha Woche – Freiburg

Nachdem meine OP zwar ungewöhnlich lang, aber eigentlich echt gut verlief, stand nun die erste Anpassung des Prozessors an. Die OP dauerte deshalb so lang, weil die beiden operierenden Ärzte sich echt schwergetan haben, die Elektroden des Cochlea Implantats in meine Hörschnecke zu bekommen. Das lag daran, dass meine Hörschnecke einfach schon so sehr verknöchert war und die Verknöchern ganz langsam Stück für Stück abgetragen werden musste. Insgesamt dauerte die OP dadurch statt 1,5-2 Stunden, etwas über vier Studen. Grundsätzlich ging es mir nach der OP aber echt gut und ich hatte nur leichte Schmerzen. 

In der Reha Woche bekam ich dann das erste Mal den Prozessor, der außen an meinen Kopf dran kommt und über den die Geräusche empfangen werden. Obwohl mich alle schon immer darauf vorbereitet hatten, dass das Hören mit dem Implantat am Anfang sehr schwer ist, war es doch schlimmer als erwartet. Am Anfang nahm ich jedes Geräusch nur wie ein Pfeifen oder Piepen wahr. Gegen Ende der Woche hörte sich alles wie eine scheppernde Blechdose an. Sprache zu verstehen, ist sowieso aber noch nicht möglich. Bis man das Hören mit dem Implantat wirklich lernt, braucht es einfach jede Menge Zeit und Geduld. 

Dafür hatte ich in dieser Woche aber auch täglich Anpassungs- und Logopädie-Termine. Bei der Anpassung wurde der Prozessor immer feiner eingestellt. Bei den Logopädie-Terminen wurden unterschiedliche Hörübungen gemacht, wie zum Beispiel das Hören von einzelnen Silben verschiedener Wörter. 

Die gute Nachricht war, dass ich zu Beginn der Woche endlich das „Go“ von den Ärzten bekam, dass wieder Wasser an meine Narbe darf und ich somit wieder schwimmen kann. 

Trainingsstart

Die ersten beiden Trainingseinheiten fühlten sich echt nicht gut an. Schlechtes Wassergefühl, schlechte Wasserlage und es fühlte sich sehr komische an, wieder Wasser an mein Ohr zu lassen. Ab Mittwoch wurde das dann langsam alles wieder besser. Ausdauer technisch war es zum Glück nicht so schlimm, da ich mein Herz-Kreislauf System mit dem Rudern ja halbwegs in Schwung gehalten hatte. Mittlerweile fühlt sich das Training wieder ganz normal an, auch wenn ich natürlich leistungstechnisch noch ein bisschen hinterher hänge. Das Krafttraining ist auch noch sehr schwer und dauert wahrscheinlich noch ein paar Wochen, bis ich wieder bei meinen ursprünglichen Kraftwerten bin. 

Ehrung der Para Sportler des Jahres 2023

Heute geht es für mich nach Düsseldorf. Vor ein paar Wochen stand die Wahl dazu an und ihr konntet für mich abstimmen. Heute Abend ab 18 Uhr wird das Ergebnis in den unterschiedlichen Kategorien bekannt gegeben. Ihr könnt die Ehrung über den Livestream live mitverfolgen. 

Livestream:

https://sportdeutschland.tv/dbs/para-sportler-in-des-jahres-2023

Alternativ erfahrt ihr das Ergebnis natürlich hier und bei mir auf Instagram. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Anstehende OP + Club der Besten 2023

Schwimmblog Taliso Engel: Anstehende OP + Club der Besten 2023

Hallo zusammen,

ich melde mich auch mal wieder mit einem Update, denn es gibt einiges zu berichten aus den letzten Wochen. In der letzten Septemberwoche war ich beim Sporthilfe Club der Besten eingeladen, der genau wie letztes Jahr wieder im Aldiana Club Calabria stattgefunden hat.

Sporthilfe Club der Besten 2023

Es war wieder ein absolutes Highlight so viele Sportler aus den unterschiedlichsten Sportarten zu treffen und auch die nötige Zeit zu haben sich richtig kennenzulernen. Denn anders als z.B. beim Ball des Sports, verbringt man in Club der Besten eine komplette Woche miteinander. 

Ich habe die Woche, wie in den letzten Jahren auch schon, unglaublich genossen und konnte nochmal viel Kraft für die kommenden Wochen und das gesamte paralympische Jahr sammeln, dass nun vor mir steht. Vielen Dank liebe Sporthilfe, dass ihr diese tolle Woche Urlaub jedes Jahr wieder für uns Sportler organisiert.

HNO-Klinik Freiburg

In der Darauffolgenden Woche ging es dann am Mittwoch nach Freiburg. Ich hatte dort einen zweitägigen Termin in der HNO-Klinik, da ich mir nochmal eine zweite Meinung bezüglich meines Ohres einholen wollte.

Aber vielleicht muss ich da nochmal kurz etwas ausholen:

Ende August wurde sowohl ein MRT als auch ein CT gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Hörschnecke meines rechten Ohres, in welcher sich normalerweise Flüssigkeit befindet, begonnen hat zu verknöchern.

Ursprünglich war es der Plan, dass ich mich nach den Paralympics in Paris operieren lasse und ein Cochleaimplantat bekomme. Da die Verknöcherung allerdings irreversibel und voranschreitend ist, muss diese OP jetzt schon so schnell wie möglich gemacht werden. Denn je länger ich damit warte, desto geringer wird die Chance, dass das Implantat eingesetzt werden kann. 

In Freiburg fanden am Donnerstag und Freitag also nochmal jede Menge Untersuchungen und Informationsgespräche statt. Dabei wurde ich unteranderem über die verschiedenen Hersteller der Implantaten, die OP und die Reha aufgeklärt.

Bei den Untersuchungen wurde auch noch ein kleiner Eingriff vorgenommen. Mit einem normalen Hörtest kann man nämlich leider nicht feststellen, ob der Hörnerv an sich noch intakt ist. Daher wurde mir wieder ein kleiner Schnitt ins Trommelfell gemacht und eine Elektrode hindurchgeführt. Der Test verlief sehr gut und es konnte festgestellt werden, dass der Hörnerv meines rechten Ohres eigentlich noch gut funktioniert, was ja schonmal ein sehr positives Ergebnis ist. 

Bei dem anschließenden Arztgespräch kam heraus, dass ein Implantat zum Glück noch in Frage kommt. Man diesen Schritt allerdings so schnell wie möglich gehen sollte, um noch so viel Hörerlebnis, wie nur möglich herstellen zu können. 

Nun werde ich also in ca. 1.5 Wochen operiert. Allerdings darf ich jetzt auf Grund des Lochs im Trommelfell schon nicht mehr ins Wasser, weshalb die kurze Zeit bis zur OP jetzt erstmal noch aus Landtraining bestehen wird. Nach der OP darf ich dann nochmal vier Wochen nicht ins Wasser. Leichter Sport wird aber voraussichtlich schon nach ca. 2-3 Wochen möglich sein.

Ich werde euch durch die Reha Phase, welche nach der OP ansteht, und den Wiedereinstieg ins Training so gut es geht mitnehmen und immer wieder auf dem Laufenden halten. 

Bis bald, euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Rückblick auf die WM + Start in die neue Saison

Hey,

ich bin wieder zurück aus dem Urlaub. In der vergangenen Woche ging es auch schon wieder los mit dem Training. Allerdings konnte ich noch nicht wieder wie gewohnt im Langwasserbad trainieren, da dieses noch nicht offen hatte. Daher musste ich auf andere Bäder in der Region ausweichen. Seit dieser Woche bin ich jetzt aber zum Glück wieder in meiner gewohnten Umgebung, im Langwasserbad.

WM Recap – Wettkampftag 1 + 2

Fünf Wochen nach der Weltmeisterschaft wird es nun aber auch langsam mal Zeit für ein kleines Resümee. In meinem letzten Beitrag hatte ich dieses ja schon angekündigt und auch schon kurz durchblicken lassen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden mit meiner Leistung in Manchester bin. 

Es ging für mich auch dieses Jahr erst wieder am zweiten Wettkampftag los. Dann aber direkt mit meiner Hauptstrecke den 100m Brust. Bereits im Vorlauf fühlte ich mich sehr gut und schwamm mit einem neuen Championships Record und einer neuen Saisonbestzeit als erster ins Finale.

Mir hilft es immer sehr, wenn ich im Vorlauf schon schnell schwimmen kann, da sich somit meine Stimmung und Vorfreude auf das Finale direkt hebt. Das hat sich auch dieses Mal wieder gezeigt: Ich konnte mich im Finale nochmal um fast 0,3 Sekunden (1:03,26) steigern und somit zum dritten Mal in Folge meinen WM-Titel verteidigen. WM-Gold dieses Jahr in der Hand zu halten, war für mich nach dieser Saison etwas ganz Besonderes. Um ehrlich zu sein hatte ich dieses Jahr einige Male daran gezweifelt, dass ich es überhaupt schaffen kann, da mir einfach so viele Trainingsstunden fehlten. Deshalb fiel mir, nachdem ich realisiert habe, dass ich gewonnen habe, auch echt ein großer Stein vom Herzen. Als ich dann noch hörte, dass ich es so nah an meine Bestzeit aus Tokyo ran geschafft habe, freute ich mich einfach nur riesig. 

Foto: Tino Henschel/Berliner Schwimmteam

Wettkampftag 3 – 5

Mich nach diesem Erfolg nicht fallen zu lassen und trotzdem die Konzentration aufrechtzuerhalten war also mein nächstes Ziel. Denn am nächsten Tag stand schon direkt das nächste Rennen an – die 100m Kraul. Um ehrlich zu sein, fiel es mir dieses Jahr allerdings extrem schwer, mich weiterhin zu konzentrieren und die Spannung aufrechtzuerhalten. Das lag mit Sicherheit aber auch daran, dass ich körperlich einfach so platt vom Vortag war. Die 100m Kraul liefen auch dementsprechend schwerfällig. Als Platz 10 im Vorlauf qualifizierte ich mich nur als zweiter Nachrücker für das Finale.

Den Tag darauf hatte ich „frei“: Es stand nur eine Trainingseinheit und Physio auf dem Programm. Zusammen mit unserer Physiotherapeutin versuchten wir mich, wie eigentlich die ganze Woche, muskulär wieder fitter zu bekommen. Denn am nächsten Tag standen schon die 50m Kraul an. 

Vormittags gab es nochmal eine kleine Trainingseinheit, da es bei mir in der Startklasse auf dieser Strecke leider nur ein Direktfinale gab. Ich hatte also nur eine Chance, um einmal schnell zu schwimmen. Das gelang mir eigentlich auch relativ gut, aber es reichte am Ende dann doch nur für den vierten Platz. Trotzdem war ich zufrieden, da hier mit 24,27 Sekunden endlich mal eine neue Bestzeit aufstellte, die aber auf jeden Fall noch ausbaufähig ist. 

Foto: Ralf Kuckuck/DBS

Wettkampftag 6 + 7

Der Samstag war für mich wieder ein Ruhetag, bevor es dann am letzten Tag noch auf meine letzte und längste Strecke ging:

Der Fokus war, wie bei den 50m Kraul auch schon, wieder da, allerdings meine körperliche Leistungsfähigkeit nicht mehr so ganz. Mit über vier Sekunden über meiner Bestzeit schaffte ich es mit sehr schweren Armen und Beinen als fünfter ins Finale. Nach einer langen schmerzhaften, aber sehr guttuenden Behandlung bei unserer Physiotherapeutin in der Mittagspause lief das Finale dann allerdings nochmal unerwartet gut. Ich schaffte es bis auf 0,5 Sekunden an meine Bestzeit aus Tokyo ran und konnte somit auf meinem fünften Platz bleiben. Die Zeit 2:14,56 kam für mich echt absolut unerwartet, da ich vor allem bei längeren Strecken, wie den 200m, das fehlende Training merkte. 

Alles in allem bin ich also, wie gesagt, sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen, die sicherlich hier und da noch ausbaufähig, aber für die Saison 2022/23 vollkommen in Ordnung sind. Trotzdem hatte ich noch nie solche anstrengenden und kräfteraubenden Weltmeisterschaften wie dieses Jahr. Weshalb ich nach meinem 200m Lagen Finale einfach nur froh und erleichtert war, dass die Woche geschafft ist.  

Foto: Ralf Kuckuck/DBS

Saisonpause

Ich verbrachte meine dreiwöchige trainingsfreie Zeit im Urlaub in Barcelona und Kroatien. Es hat gut getan nach einer Saison mit so vielen Höhen und Tiefen, endlich mal abschalten zu können. Zudem konnte ich neue Kraft tanken, um jetzt wieder voll in die paralympische Saison 2023/24 zu starten. Ich werde euch natürlich auch diese Saison immer wieder mit kurzen Updates aus meinem Trainingsalltag auf dem Laufenden halten. 

Ganz kurz möchte ich aber auch diese Plattform nochmal nutzen und ein herzliches Dankeschön an alle sagen, die mich tagtäglich bei dem unterstützen, was ich tue. Es ist absolut nicht selbstverständlich so viele liebe Menschen um sich herum zu haben, die einen durch alle Höhen und Tiefen begleiten. Danke euch allen!!!

Als Nächstes geht es kommenden Montag wieder mal nach Leipzig zur KLD. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: WM-Vorbereitungstrainingslager 

Hey,

es ist Tag Nr. 4 hier in Belek in der Türkei. Gestern hatte ich meinen ersten halben freien Tag. Ehrlich gesagt habe ich den aber bei unserer Physio und im Zimmer verbracht, da wir draußen 40°C hatten. Heute stand wieder eine Kraft- und eine Wassereinheit auf dem Programm. 

Aber mal von vorne:

Die ersten beiden Einheiten hier fielen mir noch etwas schwer, da meine Beine von den vier Tagen Wettkampf in Berlin und vom Flug noch sehr schwer waren. Mit der Zeit wurde es aber wieder besser und das Training läuft sehr gut. Meine erste Krafteinheit hatte ich auch bereits am Mittwoch. Diese lief auch etwas schwerfällig, aber noch im Rahmen. 

Generell ist diese Woche bei mir nochmal etwas härter. Nächste Woche geht es dann mit dem Tapern los.

Ansonsten freue ich mich sehr wieder hier zu sein und die optimalen Bedingungen auch nutzen zu können. Bei meinem letzten Aufenthalt hatte ich ja leider die starken Probleme mit meinem Ohr. Dieses Mal kann ich die top Trainigsbedingungen und natürlich auch das leckere Essen endlich wieder ordentlich genießen und mich optimal auf die WM vorbereiten. 

Am Sonntag habe ich dann meinen nächsten halben freien Tag.

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: KLD Mai 2023

Vergangene Woche ging es für mich endlich mal wieder nach Leipzig zur Leistungsdiagnostik. An der letzten Leistungsdiagnostik im Januar konnte ich aufgrund meines Ohrs leider nicht teilnehmen. Das letzte Mal war daher im September 2022, also schon eine ganze Weile her. 

Krafttests an Land

Am Mittwoch standen erstmal nur die ganzen Tests an Land an. Bei einigen Tests konnte ich mich verbessern. Bei manchen war ich aber noch nicht ganz wieder da, wo ich mal war. Für mich gab es dieses Mal zum ersten Mal auch eine Bewegungsanalyse durch unsere Physios. Vor dem Hintergrund dieser Tests gab es für uns alle dann einen individuellen Mobility Plan. Bei mir liegt der Fokus in diesem Plan auf meiner Hüfte und Schultern, da ich hier, vereinfacht gesagt, etwas eingeschränkt bin. 

Wassertests

Am Donnerstag ging es dann an die ganzen Tests im Wasser. Es standen wie immer der 8×100 Stufentest, Start/Wende, Sprint, Kicks und Kanal an. Beim Stufentest konnte ich für den aktuellen Stand in der maximalen Stufe sogar eine ganz gute Endzeit erzielen. Auch die restlichen Tests waren echt in Ordnung. 

Bei der Auswertung am Freitag sind wir dann alles nochmal durchgegangen und haben uns die Videoaufnahmen angeschaut. Diese sind für mich immer sehr wichtig, da ich so mal zu sehen bekomme, was ich im Wasser überhaupt mache. Besonders die Aufnahmen aus dem Kanal sind immer sehr gut, um sich die Technik genauer anzuschauen. Es gibt auf jeden Fall noch einige Punkte, an denen wir in nächster Zeit im Training arbeiten können. Bevor es dann Anfang Juli zur Deutschen Meisterschaft und Anfang August zur WM geht. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Berlin Swim Open

Hey,

die Berlin Swim Open sind vorbei und es liegen drei durchwachsene Wettkampftage hinter mir. Der Wettkampf an sich war sehr sehr stark besetzt und nahezu die gesamte deutsche Spitze war an diesem Wochenende am Start. 

Ich startete am Freitag mit meiner Hauptstrecke, den 100 m Brust. Mit einer 1:04,04 konnte ich hier sogar eine vernünftige Zeit aufstellen. Klar ist diese Zeit etwas mehr als eine Sekunde von meiner Bestzeit entfernt, für das aktuelle Training und meine Krankheitspausen aber eigentlich vollkommen in Ordnung. Das Hauptproblem war eigentlich, dass ich auf der ersten Bahn schon mit einer relativ hohen Frequenz angegangen, ohne dabei besonders schnell zu sein. Auf der zweiten Bahn war die Frequenz dann wiederum zu niedrig. Zudem wurde ich leider auch Zehnter und konnte somit am Nachmittag nicht nochmal im Finale schwimmen.

Am Samstag standen dann die 50 m Brust an. Eigentlich dachte ich, dass sich hier das fehlende Training nicht so sehr bemerkbar machen würde, wie bei den 100 m. Mit der Annahme lag ich auch gar nicht so falsch. Allerdings kam ich so schlecht an die Wand ran, dass ich kurz vorher an Geschwindigkeit rausnahm und zwei längere Züge machte. In dem Moment war das einfach sehr ungeschickt gelöst. Es hat mich einiges an Zeit gekostet und ich wäre bestimmt auch mit 3-4 schnelleren Züge gut an die Wand gekommen, ohne Geschwindigkeit rausnehmen zu müssen. Auch hier verpasste ich mit einer 29,01 und dem 9. Platz ganz knapp das Finale. 

Am Sonntag, dem letzten Wettkampftag, gab es nochmal eine 50 m Strecke für mich. Die 50 m Kraul waren noch auf meinem Programm. Obwohl sich das Einschwimmen an dem Tag nicht schlecht anfühlte, war die Strecke leider ein absoluter Schuss in den Ofen. Ich hatte, während dem Rennen schon gemerkt, dass irgendwas komisch ist und nicht stimmt. Ich lag super tief im Wasser und aus den Beinen kam überhaupt kein Vortrieb. Das hatte auch zur Folge, dass ich insgesamt innerhalb von wenigen Metern dreimal atmen musste, da ich die ersten zwei Male einfach nur Wasser geschluckt habe. Effizient geatmet habe ich also quasi nur ein Mal. Am Ende kam dann eine 25,19 dabei raus. 

Foto: SwimPixel/Tino Henschel

Trotz allem muss man ja immer versuchen, das Positive zu sehen: 

Mit den 100 m Brust kann ich eigentlich zufrieden sein. Die 50 m Brust wären mit einem gescheiten Anschlag sicher auch deutlich besser gewesen. Und generell haben wir jetzt wieder ein paar Punkte, an denen ich arbeiten und mich im Training drauf konzentrieren kann.  Bis zu meinem Saisonhöhepunkt, der WM in Manchester, ist ja auch noch ein bisschen Zeit. Das Wichtigste bis dahin ist auch jeden Fall gesund bleiben.

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche!!

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Erster Wettkampf nach dem Trainingslager in Hurghada

Hey,

mittlerweile bin ich schon wieder zurück aus dem Trainingslager. Wir hatten noch ein paar sehr gute Tage mit guten Trainingseinheiten in Ägypten. Am Sonntag hatten ich dann auch noch das letzte Mal Krafttraining. In Vorbereitung auf die Berlin Swim Open, welche dieses Wochenende stattfinden, habe ich mich auch echt gut im Wasser gefühlt. 

Am Mittwoch war ich nach zwei Wochen dann endlich mal wieder beim Physio und hatte noch eine kurze einstündige Trainingseinheit im Wasser. Danach hieß es aber auch schon wieder Koffer packen. Denn heute Vormittag ging es schon wieder los nach Berlin.

Berlin Swim Open 21.-23.04.2023

Ich starte bei den Berlin Swim Open an allen drei Tagen.

Freitag: 100 Brust – ca. 12:25 Uhr

Samstag: 50 Brust – ca. 11:06 Uhr

Sonntag: 50 Kraul – ca. 10:24 Uhr

Den Livestream findet Ihr hier: https://berlinswimopen.de/livestream/

oder auf der Seite https://berlinswimopen.de/ unter „Livestream“.

Alle drei Strecken werden für mich sehr interessant und ich bin gespannt auf die Zeiten, die dabei rumkommen. Aber schlecht kann es in Berlin ja eigentlich gar nicht werden, da Berlin einfach immer gut ist :) 

Außerdem fühle ich mich aktuell echt fit. 

Am aktuellsten werdet ihr natürlich bei mir auf Instagram auf dem Laufenden gehalten. Eine gesamte Zusammenfassung des Wettkampfs gibt es dann nach dem Wochenende auch hier als Blog.

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Trainingslager Ägypten

Hey,

am Freitag ging es für mich endlich mal wieder in die Sonne, ins Trainingslager nach Hurghada. Insgesamt bin ich 12 Tage mit meiner Mannschaft hier in Ägypten. Die ersten acht Trainingseinheiten liegen bereits hinter uns. Insgesamt waren es bisher sieben Einheiten im Wasser und ein Mal Krafttraining. 

Für mich startete das Trainingslager allerdings etwas ruhiger, da ich, nachdem ich nochmal Kortison genommen habe, erstmal wieder krank geworden bin. Die Erkältung ist auch wieder nur sehr langsam besser geworden, sodass ich leider wieder zwei Wochen Training aussetzen musste. Das hat mich auch echt ordentlich genervt, da ich grade wieder gut im Training angekommen war. So wurde ich jetzt wieder ein Stück zurückgeworfen, aber dafür kann ich das Trainingslager jetzt hoffentlich gut nutzen. 

Der Flug nach Ägypten verlief zum Glück auch ohne Probleme. Da ich immer noch etwas Schnupfen hatte, habe ich mich gut mit Nasenspray versorgt. Wegen meines Ohrs hatte ich mir auch etwas Sorgen gemacht, aber auch hier lief alles super während dem Flug. 

Gestern hatten wir nochmal eine entspannte Einheit im Wasser und dann unseren ersten freien Nachmittag. Den Nachmittag haben wir mal genutzt, um uns den Strand anzuschauen und uns etwas auszuruhen. 

Es tut sehr gut, endlich wieder in der Wärme zu sein und unter freiem Himmel zu trainieren. Da ist die Stimmung gleich eine komplett andere als bei dem kalten und regnerischen Wetter in Deutschland.

Heute starten dann nochmal drei Tage mit jeweils zwei Einheiten pro Tag. Vormittags war es tendenziell etwas entspannter, da es heute Nachmittag wieder sehr hart wird. Es stehen 2x20x50m an, von denen immer vier im 200er Race Pace sind und einer locker ist.

Ich werde euch auf Laufenden halten, wie das Trainingslager weiterhin so läuft.

Bis dann,

euer Taliso 

Schwimmblog Taliso Engel: Sportler des Jahres + erster Wettkampf nach langer Krankheitspause

Hey,

am Freitag fand nach einiger Zeit Zwangspause endlich wieder die Sportlerehrung der Stadt Nürnberg in der gewohnten Location, dem historischen Rathaussaal statt. 

Ich habe mich sehr gefreut, die altbekannten Gesichter, wie zum Beispiel den Vorstand des Goldenen Rings wiederzusehen. 

Es wurden wieder sehr viele Sportler aus den unterschiedlichsten Sportarten geehrt. Noch mehr gefreut habe ich mich aber darüber, dass ich für das Jahr 2022 wieder als Sportler des Jahres der Stadt Nürnberg ausgezeichnet wurde. 

Der Abend wurde mit einem Büfett abgerundet und wir sind anschließend nach Hause gefahren, da ich am nächsten Morgen mein letztes Training vor dem ersten Wettkampf seit dem RQM in Rotterdam Anfang Dezember hatte. 

Bayerische Meisterschaften

Nach meiner langen Krankheitspause waren die Bayerischen Meisterschaften gestern der erste Wettkampf, den ich seit langem hatte. Ich startete über zwei Strecken, 50m Freistil und 100m Brust. Da ich so lange keinen Wettkampf mehr geschwommen bin und ja auch noch nicht so lange wieder im Training bin, war der Wettkampf eine absolute Wundertüte. 

Generell fühlte ich mich beim Einschwimmen schon sehr gut und war eigentlich auch recht zuversichtlich, dass halbwegs anständige Zeiten schwimmen könnte. Die 50m Freistil liefen mit einer 24,9 eigentlich echt ganz gut. Leider hatte ich dann bis zu den 100m Brust nur sehr wenig Zeit, um mich zu erholen. Deshalb liefen diese auch nicht ganz so gut. Vom Gefühl her fühlten sich die 100m Brust aber echt gut an. Mehr als eine 1:06 war aber auch im Finale leider nicht drin. Zum Glück reichte die 1:06,18 aber noch, um das Finale sehr knapp zu gewinnen. Über die 50m Kraul schaffte ich es leider nicht ins Finale.

Alles in allem bin ich mit der Zeit von den 50m Kraul echt zufrieden, mit der von den 100m Brust nicht so ganz. Aber ich bin sehr froh, dass ich überhaupt endlich mal wieder einen Wettkampf schwimmen konnte. Jetzt geht es darum wieder schneller zu werden.

Bald gibt es auch wieder ein Update zu meinem Ohr. Ich habe diese Woche noch einmal einen Termin bei meinem HNO und in der HNO-Klinik. Danach kann ich euch mehr sagen. 

Bis dahin,

 euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Es geht bergauf

Hey,

schon wieder ist eine Woche vorbei! 

Hinter mir liegt eine anstrengende Woche mit zehn Trainingseinheiten. Von den zehn Trainingseinheiten waren, wie immer, drei Kraft- und sieben Wassereinheiten. Es gibt aber seit ein paar Wochen endlich eine Neuerung in meiner Wochenplanung, über die ich sehr froh bin. Und zwar habe ich jetzt endlich einmal pro Woche (am Mittwoch) Physio. Ich war sehr lange schon auf der Suche nach einer guten Lösung, zumindest einmal in der Woche Physio einzubauen. Jetzt habe ich zusammen mit dem OSP eine super Lösung gefunden! 

Diese Woche hat mich vor allem das Krafttraining echt zerstört, da ich mittlerweile bei fast allen Übungen wieder bei meinen alten Gewichten angekommen bin. Dementsprechend hatte ich eigentlich die ganze Woche immer irgendwo Muskelkater. Dadurch wurden auch die Einheiten im Wasser von Tag zu Tag härter, obwohl sie vom Trainingsinhalt teilweise gar nicht so schlimm waren. 

Foto: Michael Pechtl

Meine ersten Starts nach zehn Wochen

Diese Woche habe ich außerdem endlich wieder meine ersten Starts nach meiner Trainingspause gemacht. Zu Beginn waren diese wirklich eine komplette Katastrophe. Vor allem die Flugphase hat mir große Probleme bereitet. Da ich immer noch leichte Gleichgewichtsprobleme habe, konnte ich in dieser Phase so gut wie gar nichts kontrollieren. Mal sind meine Beine komplett auf das Wasser geklatscht, mal bin ich komplett schräg ins Wasser eingetaucht und mal ist meine Hüfte in der Luft nach links oder rechts abgeknickt. 

Ich beschloss erstmal nicht mit 100% vom Block abzuspringen, da meine Gleichgewichtsprobleme bei weniger Geschwindigkeit auch weniger werden. Somit hatte ich schon ein bisschen mehr Kontrolle über den ganzen Start. Zudem habe ich an Land ein bisschen versucht, meinen Körper an die schnelle Bewegung beim Start zu gewöhnen.

Mit der Zeit wurde es immer besser und ich tauche mittlerweile wieder halbwegs sauber ins Wasser ein. 

Generell ist das mit den Gleichgewichtsproblemen eine reine Gewohnheitssache, die bloß Geduld braucht. Daher kann ich im Training endlich wieder etwas weniger mit Schnorchel schwimmen. Komplett dran gewöhnt hat sich mein Körper aber immer noch nicht. 

Jetzt ist aber erstmal Wochenende und Zeit mich ein bisschen zu erholen, bevor es am Montag wieder voll losgeht. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Trainingswoche 4

Hey,

mittlerweile ist es schon eine Weile her, seitdem ich das erste Mal wieder ins Wasser gesprungen bin. Um genau zu sein, ist am Montag die vierte Trainingswoche gestartet. 

Früher mochte ich es echt nicht so gerne, mit Schnorchel zu schwimmen. Aber da, das mit dem Schwindel bei mir leider erst minimal besser geworden ist, schwimme ich immer noch fast alles mit Schnorchel und mittlerweile sind wir sogar echt ganz gute Freunde geworden :)

Ich bin in den letzten Wochen zum Glück auch wieder sehr gut in den Trainingsalltag reingekommen. Mittlerwile bin auch schon wieder die ersten harten Serien im Training geschwommen. Darüber bin ich sehr froh, da es mir nach so einer langen Trainingspause immer wieder sehr schwerfällt über diese gewisse Grenze zu gehen und meinen Körper wirklich maximal zu belasten. Das frühe Aufstehen um 5:15 Uhr fürs Frühtraining fiel mir auch leichter als ich erwartet hatte. 

Ansonsten war vergangene Woche nur sehr wenig los. Weshalb ich die Zeit genutzt habe und mich ein bisschen über mein künftiges Studium zu informieren. Aktuell gibt es noch keinen festen Entschluss, welchen Studiengang ich in Zukunft belegen werde. Allerdings bin ich aktuell mit meiner Laufbahnberaterin vom OSP dran, eine optimale Lösung zu finden. Bis jetzt haben wir schon ein paar sehr spannende Ideen gesammelt. Von denen ich euch natürlich berichten werde, sobald es etwas Konkretes gibt. 

Außerdem werde ich euch hier ab jetzt versuchen, mit einem wöchentlichen Update auf dem Laufenden zu halten und euch somit mehr mitzunehmen. 

Also bis nächste Woche,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel:  Trainingseinstieg – die erst Woche

Hey,

am Montag ging es bei mir nach sechs Wochen Trainingspause wieder mit dem Training los. 

Wir starteten gleich mit einer Stunde Wasser. Ich hatte echt ziemlich Angst am Anfang, da mein Ohr logischerweise sechs Wochen auch kein Wasser gesehen hat.

Leider haben sich auch alle meine Befürchtungen bestätigt: Mein Wassergefühl war schrecklich, wobei das ja eigentlich logisch ist nach so einer langen Zeit ohne Schwimmen. Außerdem habe ich, wegen meines Ohres, immer noch etwas Probleme mit dem Gleichgewicht, was sich im Wasser nochmal deutlich mehr bemerkbar macht. Ich merke das vor allem dann, wenn sich mein Kopf schnell hin und her bewegt, also beim Atmen und bei der Wende. Deshalb habe ich bei der ersten Einheit direkt nach 50m meinen Schnorchel angezogen, dass zumindest beim Schwimmen mein Kopf ruhig ist. Zudem war es ein sehr komisches Gefühl beim Schwimmen nur auf einem Ohr etwas zu hören. Ich höre auf dem linken Ohr alle Geräusche vom Wasser und auf dem rechten Ohr einfach gar nichts. Das ist auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig. 

Das Krafttraining am Dienstag verlief dann, bis auf den üblen Muskelkater am Mittwoch, ohne Probleme. Am Mittwoch war mein Wassergefühl dann schon besser und ich habe einfach von Anfang an direkt meinen Schnorchel angezogen. Außerdem fühlte ich mich auch schon wieder deutlich wohler im Wasser. Daran änderte sich am Freitag auch nicht viel. 

Am Donnerstag stand wieder Krafttraining auf dem Plan. Das lief, wie am Dienstag auch schon, wieder gut. Natürlich fehlt hier echt einiges an Kraft, aber diese Woche sollte ich eh erstmal nur mit 70-80% Belastung trainieren. Zudem war am Donnerstag meine Freundin mit dabei, da sonst niemand da war, um mich zu spotten. 

Nach einer weiteren Stunde schwimmen am Freitag war die Trainingswoche für mich dann auch schon wieder vorbei. 

Alles in allem bin ich sehr froh wieder Sport machen zu dürfen. Auch wenn das mit dem Gleichgewicht im Wasser echt etwas nervig ist, aber ich hoffe einfach, dass das in den kommenden Wochen wieder besser wird. 

Bis dahin heißt es weiterhin abwarten.

Hier findet ihr nochmal eine kleine Zusammenfassung meiner ersten Trainingswoche:

https://www.instagram.com/reel/CoSZUopOawx/?igshid=YmMyMTA2M2Y=

Ich halte euch hier und auf Instagram natürlich weiterhin auf dem Laufenden.

Schwimmblog Taliso Engel: Zurück ins Training

Hey,

heute habe ich endlich mal wieder sehr erfreuliche Neuigkeiten.

Bei meinem letzten Besuch in der HNO-Klinik am Donnerstag habe ich endlich die Bestätigung bekommen, dass das Loch in meinem Trommelfell wieder komplett zu ist und somit wieder Wasser an das Ohr darf. Nachdem ich jetzt auch alle meine Medikamente fertig genommen habe, darf ich ab Montag dann auch endlich wieder mit dem Sport anfangen. 

Langsamer Trainingseinstieg

Nachdem ich jetzt aber doch über einen Monat gar kein Sport gemacht habe und sehr viele Medikamente nehmen musste, werden wir den Wiedereinstieg sehr vorsichtig und langsam gestalten. Ich werde am Montag erstmal mit einer Stunde Schwimmen starten. Am Dienstag dann meine erste Krafteinheit. Aber auch die wird erstmal nur mit 70-80% Belastung sein. Am Mittwoch gibt’s dann nochmal eine Stunde Wasser und dann schauen wir weiter, wie ich den Rest der Woche trainiere.

Es wird sicherlich kein leichter Einstieg werden, aber ich freue mich drauf, endlich wieder Sport zu machen und meinen Körper ein bisschen zu fordern. Besonders mein Wassergefühl wird, nach über einem Monat kein Wasser, am Anfang wahrscheinlich grauenhaft sein. Mal schauen, wie schnell das wieder besser wird. 

Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie die erste Trainingswoche so lief. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Gesundheitsbedingte Trainingspause

Hey,

erstmal wünsche ich euch allen noch ein frohes und gesundes neues Jahr!!

Ich war über Silvester im Trainingslager in der Türkei. Eigentlich war es mein Plan euch von dort aus mit regelmäßigen Updates zu versorgen, wie das Training läuft. Dann wurde es aber um Weihnachten rum auch auf meinem Instagram sehr ruhig. Das lag daran, dass ich ein Tag vor Weihnachten eine Mandelentzündung mit Fieber und Gliederschmerzen bekommen habe. Das Trainingslager stand also erstmal auf der Kippe.

Nach Rücksprache mit der Bundestrainerin beschlossen wir, dass ich erstmal meinen Koffer packe und am Abflugtag entscheide, ob ich mich gut genug fühle, um zu fliegen. Nachdem ich nicht verschnupft war und auch keinen Druck auf den Nasennebenhöhlen hatte, dachte ich mir, sollte fliegen ja kein Problem sein. Also ging es am 27. Dezember los in die Türkei. 

Von Mandelentzündung zu Mittelohrentzündung

Dort angekommen merkte ich schon, dass ich auf dem rechten Ohr, auch Stunden nach dem Flug, noch Druck hatte, der irgendwie nicht wegging. Am nächsten Morgen wachte ich dann zwar das erste Mal seit Weihnachten wieder ohne Halsschmerzen, aber dafür mit Ohrenschmerzen auf. Ich hatte noch nie so wirklich schlimm Ohrenprobleme, aber wir vermuteten relativ schnell, dass meine Mandelentzündung wohl auf mein rechtes Ohr gegangen sein muss. Da es auch nicht besser wurde, sondern eher schlechter, ging es am nächsten Tag in das Krankenhaus. Dort wurde unsere Vermutung bestätigt. Ich hatte eine starke Mittelohrentzündung. Zu diesem Zeitpunkt war das Trainingslager für mich gelaufen und es ging erstmal nur darum wieder fit zu werden. Im Krankenhaus wurde mir dafür Ohrentropfen und Antibiotikum verschrieben. 

Der Riss im Trommelfell

Am nächsten Morgen erreichten die Schmerzen dann ihren Höhepunkt und es begann sehr viel Blut und eitrige Flüssigkeit aus meinem Ohr zu laufen. Laut meinen HNO-Ärzten ist dort wahrscheinlich das erste Mal mein Trommelfell gerissen. Die ersten zwei Nächte waren der absolute Horror. Wir mussten alle 30-40 Minuten aufstehen, um mein Ohr grob zu reinigen, damit nicht alles rausläuft. Ich war sehr froh, dass meine Freundin dabei sein konnte, da sie mich das gesamte Trainingslager super versorgt hat. Gegessen habe ich die erste Woche auch nur im Zimmer, da ich sehr starke Gleichgewichtsprobleme hatte und mich absolut nicht in der Lage gefühlt habe zum Essen zu gehen.

Tolle Geschenke von unserem Hotel

Eine kleine Aufmunterung gab es allerdings von unserem Hotel. Das Gloria Hotel hat nämlich allen olympischen und paralympischen Medaillengewinner, die sich in ihrem Hotel auf Tokyo vorbereitet haben, ein echt tolles Geschenk beim Einchecken gemacht. Direkt am ersten Tag lag für mich ein personalisierter Bademantel vom Hotel auf meinem Bett bereit. Zudem wurden die Wände beim Buffet auch den Medaillengewinnern gewidmet und Bilder von allen aufgehängt. Ich habe während meiner letzten Aufenthalte schon immer die Bilder an den Wänden von allen möglichen erfolgreichen Sportlern bewundert. Nun habe ich auch endlich mein eigenes Bild und meinen eigenen Platz an einer Wand bekommen. Das ist echt eine besondere Ehre. 

Wieder zurück nach Hause

All die Tage bis zu unserem Flug zurück nach Nürnberg wurde mein Ohr nicht besser. Es lief zwar immer weniger Flüssigkeit aus dem Ohr, aber der Druck und die Schmerzen wurden nur minimal besser. Am 8. Januar war es dann so weit und es ging wieder zurück nach Hause. Der Flug, vor dem ich mir echt viele Sorgen gemacht hatte, verlief zum Glück sehr gut. 

Ein Tag später ging es dann direkt zum HNO-Arzt. Auch hier wieder mit dem Ergebnis, dass mein komplettes Ohr entzündet und mein Trommelfell angeschwollen war. Wir entschlossen uns dazu, direkt in der Praxis einen kleinen Schnitt ins Trommelfell setzten und die ganze Flüssigkeit dahinter absaugen zu lassen. Trotz lokaler Betäubung hatte ich glaube schon lange nicht mehr solche Schmerzen. 

Der Weg in die HNO-Klinik

Ein paar Tage später hatte ich dann nochmal einen Kontrolltermin bei meinem HNO-Arzt. Leider hatten die Hörtests bis dahin ergeben, dass ich auf dem betroffenen Ohr nichts mehr höre. Ich wurde daher sehr schnell weiter an die HNO-Klinik nach Erlangen geschickt. Dort wurde ich von Freitag bis Montag stationär aufgenommen und bekam Antibiotikum und Kortison über eine Infusion. Die Schmerzen wurden allmählich immer weniger, sodass ich ab Samstag eigentlich fast keine mehr hatte. Hören konnte ich leider immer noch nichts. 

Nach einem weiteren Besuch bei meinem HNO-Arzt hatte ich vergangen Donnerstag dann nochmal einen Termin in der HNO-Klinik. Dort beschlossen wir dann, dass ich Kortison hinters Trommelfell gespritzt bekomme, um noch irgendwie zu versuchen, etwas zu retten. Da ich ja immer noch das Loch im Trommelfell hatte, war das ganze zum Glück auch echt nicht schmerzhaft. Die drei Spritzen bekam ich über drei Tage verteilt. Gestern sollte eigentlich der dritte Tag sein. Jedoch war es gestern so, dass das Loch im Trommelfell endlich so gut wie zu war. Es hat sich zumindest wieder ein dünnes Häutchen gebildet. Weshalb wir uns dann gegen die dritte Spritze entschieden und ich wieder nach Hause durfte. 

Wie geht es nun weiter?

Mein Trommelfell scheint erstmal gut zu heilen. Hören kann ich auf dem rechten Ohr bloß leider immer noch nichts. Also was passiert als Nächstes?

Was die Behandlung des Ohrs angeht, haben wir jetzt alles Mögliche getan, was man tun kann. Daher ist es jetzt erstmal noch ein bisschen an der Zeit abzuwarten. Tendenziell sind die Chancen, dass ich wieder ganz normal hören kann, leider nicht die besten. Aber es kann bis zu drei Monate dauern bis sich das Ohr wirklich erholt – also weiter Geduld haben. 

Was ist mit dem Sport?

Sport habe ich mittlerweile leider seit genau einem Monat nicht mehr gemacht, was so mitten in der Saison echt ziemlich beschissen ist. Jedoch muss ich auf jeden Fall diese Woche noch abwarten, bevor ich langsam wieder anfangen kann. Nicht nur wegen des Ohrs, sondern auch auf Grund der ganzen Medikamente, die ich jetzt einen Monat lang in mich reingestopft habe. 

Alles in allem ist meine gesundheitliche und sportliche Situation gerade also echt nicht die beste, aber es ist langsam Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Die Nachricht, dass das Loch im Trommelfell gut heilt und ich ab nächster Woche langsam wieder mit dem Sport anfangen darf, hat mich gestern schonmal sehr beruhigt. Mal schauen, was die Zeit jetzt noch so bringt. Solange es mich nicht wieder komplett flachlegt, werde ich euch ab jetzt auf jeden Fall wieder regelmäßiger auf dem Laufenden halten. 

Zudem wollte ich mich auch hier nochmal für all eure lieben Genesungswünsche bedanken, die ich in den letzten Wochen bekomme, habe. Das bedeutet mir sehr viel und hat mich ein bisschen abgelenkt

Bis dann,

euer Taliso

Foto: Michael Pechtl

Schwimmblog Taliso Engel: Sportler des Jahres 2022

Hallo zusammen,

wie beim letzten Mal schon erwähnt, war ich vergangenes Wochenende mal wieder in Baden-Baden. Meine Freundin und ich reisten schon am Samstag an, da es Samstagabend schon eine Pre-Party/Dinner gab. Das Essen war sehr lecker und wir hatten alle einen super entspannten Abend zusammen. 

Den Sonntag hatten wir dann bis zum Abend komplett zur freien Verfügung. Wir frühstückten daher sehr lange und machten uns danach auf den Weg in das Fitnessstudio den Spa-Bereich unseres Hotels. Wir waren die Tage über im Roomers Baden-Baden untergebracht. Das Hotel ist supermodern eingerichtet, was uns sehr gefallen hat. Ich hätte auch gerne noch ein paar Tage länger dort verbringen können :)

Nach einem entspannten Tag machten wir uns gegen Abend dann langsam fertig zur Veranstaltungslocation, dem Kurhaus in Baden-Baden, zu fahren. Dort angekommen ging es erstmal mit jeder Menge Fotos und Interviews über den roten Teppich. Los ging es dann mit der Ehrung des Newcomers des Jahres. Zwischen den Ehrungen gab es wieder jede Menge leckeres Essen.

Die Ehrungen der Sportlerin, des Sportlers und der Mannschaft des Jahres wurden dann während der Veranstaltung noch vom ZDF aufgezeichnet. Falls ihr es verpasst habt, könnt ihr es euch hier nochmal anschauen:

https://www.zdf.de/nachrichten/sport/sportler-des-jahres-lueckenkemper-kaul-eintracht-frankfurt-100.html

Herzlichen Glückwunsch nochmal an alle Geehrten dieses Abends!!

Ich selbst schaffte es, mit dem 20. Platz immerhin die Top 20 abzuschließen, womit ich sehr zufrieden bin. 

Nach der letzten Ehrung und der Nachspeise wurde dann noch groß gefeiert. Wir hatten alle zusammen noch einen richtig lustigen Abend und sind erst sehr spät ins Bett gekommen.

Die Heimfahrt mit dem Zug am nächsten Tag war, genau wie die Hinfahrt schon, der reine Horror. Verspätungen, Anschlusszüge verpasst, ewig in kalten Bahnhöfen rumgesessen, wir hatten an diesem Wochenende das volle Programm der DB. Aber naja abgesehen davon hatten wir echt ein sehr schönes Wochenende in Baden-Baden.

Jetzt heißt es aber erstmal ein bisschen entspannen während den Weihnachtsfeiertagen. Bevor es dann am 27. Dezember ab in die Türkei ins Trainingslager geht. 

Ich wünsche euch allen eine entspannte und erholsame Weihnachtszeit, wir hören uns dann aus der Türkei wieder. 

Übrigens könnt ihr euch über die Feiertage gerne mal die neue Podcast Folge des Nürnberger Kaffeeklatsches, in der ich vertreten bin, anhören:

https://letscast.fm/sites/nuernberger-kaffeeklatsch-i-deinnaemberch-de-f784b9e3/episode/das-wasser-ist-mein-element?fbclid=PAAaa1I8N8uZG-NuOVECBWKg115vXLSAIu96patajYi66tvS7YDh2EKJLFCHs

Bis dann, 

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: 3 Weltrekorde an einem Wochenende

Hey,

wie schon im letzten Beitrag erwähnt, war ich vom 16.-20. November bei der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft in Wuppertal und Düsseldorf. Ich dachte mir, es ist bei vier Wettkampftagen ganz interessant mal wieder eine gesamte Zusammenfassung zu haben. Also werde ich euch hier nochmal einen ausführlichen Bericht über die Wettkämpfe geben.

Am Mittwoch ging es los nach Wuppertal. Dort fand die DKM statt. Ich startete hier über die 50 Brust, 100 Brust, 4×50 Lagen Staffel der Männer und 4×50 Lagen Staffel Mixed. Samstagmittag ging es dann weiter nach Düsseldorf zur Para-DKM. Hier ging ich dann Samstagnachmittag und Sonntag noch über 100 Brust, 100 Lagen, 50 Kraul und 200 Brust an den Start. 

Donnerstag, 17.11.2022:

Aber mal ganz von vorne: Los ging es am Donnerstag mit den 100 Brust. Ich schwamm bereits im Vorlauf schon etwas über eine Sekunde Bestzeit, war mit dieser Zeit allerdings noch nicht wirklich zufrieden. Zudem teilte ich mir nach dem Vorlauf den 8. Platz mit einem anderen Sportler, da wir in der gleichen Zeit angeschlagen hatten. Deshalb musste ich wenig später nochmal an den Start gehen um zu entscheiden, wer von uns beiden ins Finale kommt. Zwischendrin schwamm ich noch bei der 4×50 Lagen Staffel mixed die 50 Brust. Das Ausschwimmen von den 100 Brust konnte ich glücklicherweise für mich entscheiden und ging somit am Nachmittag im Finale erneut an den Start.

Da meine Zeit vom Ausschwimmen nochmal 0,4 Sekunden schneller war, als im Vorlauf, war ich sehr zuversichtlich für das Finale. Ich schaffte es dann bei meinem dritten Mal 100 Brust an diesem Tag tatsächlich auch nochmal mich um 0,3 Sekunden zu steigern. Mit der dritten Bestzeit an diesem Tag konnte ich mich zusätzlich auch noch auf Platz 7 hocharbeiten. 

Foto: Mika Volkmann

Freitag, 18.11.2022:

Am Freitag hatte ich dann quasi frei. Mit Blick auf die 50m Brust am nächsten Tag stand ich aber trotzdem früh auf und ging mich einschwimmen. Danach machte ich mir einen entspannten Tag und feuerte am Abend meine Kollegen im Finale an. 

Samstag, 19.11.2022:

Am Samstag fanden dann die 50 Brust und die 4×50 Lagen Staffel statt. Los ging es mit dem 50 Brust Einzelstart. Dieser ist eigentlich echt nicht erwähnenswert. Ich schwamm deutlich schlechter als erwartet und war sehr unzufrieden mit der Zeit. Aber ich hatte nur ca. eine Stunde bis zur Staffel, in der ich erneut die 50 Brust schwimmen sollte. Also hatte ich auch nicht viel Zeit mich von der Zeit von den 50 Brust runterziehen zu lassen.

Es hieß also: Kopf hoch und auf das nächst Rennen konzentrieren. Es fiel mir sehr schwer, aber ich schaffte es bis zur Staffel mich erneut zu fokussieren. Dazu trug auf jeden Fall auch der Teamgeist bei, da ich wusste, dass meine Kollegen meine beste Leistung brauchen. Ich schwamm die 50 Brust dann in neuer Bestzeit (27,3 Sekunden). Auch meine Teamkollegen schwammen alle in Bestzeit. Leider hieß es dann am Ende wiedermal knapp Platz 4. Allerdings mit einer Zeit, die deutlich schneller war, als wir erwartet hatten. 

Nachdem ich nach der Staffel noch ein bisschen locker schwimmen war, ging es auf dem schnellsten Weg nach Düsseldorf zur Para-DKM. Es stand das vierte Mal 100 Brust in zwei Tagen und 100 Lagen an. Eigentlich war mein Plan endlich unter einer Minute zu schwimmen. Das schaffte ich leider nur ganz knapp nicht. Aber mit einer 1:00,26 steigerte ich mich noch einmal um 0,19 Sekunden. Zudem galt diese Zeit jetzt endlich als offizieller Weltrekord in meiner Startklasse S13. 

Was ich über die 100 Brust nicht schaffte, schaffte ich dann zumindest über die 100 Lagen. Mit einer Zeit von 59,13 knackte ich das erst Mal die Minute auf dieser Strecke. Ich verbesserte somit meine Bestzeit und meinen eigenen Deutschen Rekord um etwas mehr als eine Sekunde. 

Foto: Cosima Engel

Sonntag, 20.11.2022:

Am vierten und somit letzten Wettkampftag ging es für mich noch über 50 Kraul und 200 Brust an den Start. Dafür, dass ich bereits schon einige Wettkampfmeter hinter mir hatte, fühlte ich mich erstaunlich fit. 

Ich hatte an die 50 Kraul echt keine großen Erwartungen, da wir uns in der Vorbereitung hauptsächlich auf die Bruststrecken konzentriert hatten. Doch mit 23,38 Sekunden knackte ich auch hier den aktuellen Weltrekord in meiner Startklasse. Ich war selber sehr über diese Zeit überrascht, da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte. 

Bei den 200 Brust hatte ich mir vorgenommen endlich mal unter 2:20 zu schwimmen. Die ersten 100m ging ich mit einer 1:03 an. Ich merkte direkt auf dem dritten 50er, dass das vielleicht ein bisschen zu schnell war und es sehr hart wird. Irgendwie schaffte ich es dann aber noch die zweiten 100m halbwegs ordentlich zu schwimmen und schlug am Ende mit einer 2:18,62 an. Somit ging, mit einer Bestzeit von fast 4 Sekunden, der zweite Weltrekord an diesem Tag in meine Tasche. 

Foto: Mika Volkmann

Super zufrieden ging es dann wieder Richtung Nürnberg. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich so viele gute Bestzeiten in vier Tagen schwimmen kann. Außerdem bin ich sehr glücklich darüber, dass mein Name jetzt bei insgesamt vier Weltrekorden in der Startklasse S13 gelistet ist:

50 Kraul (Kurzbahn)

100 Brust (Kurzbahn)

200 Brust (Kurzbahn)

100 Brust (Langbahn)

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, endlich mal wieder ein etwas längeres Wettkampfwochenende zu haben und ein bisschen unterwegs zu sein. Dennoch war ich sehr froh, als ich komplett erschöpft am Sonntagabend wieder zu Hause war. 

In zwei Wochen geht es dann schon wieder auf ein langes viertägiges Wettkampfwochenende. Der erst Langbahn Wettkampf dieser Saison steht an. Es ist gleichzeitig auch der erste internationale Wettkampf der Saison, denn es geht nach Rotterdam. Ich freue mich schon sehr darauf mal wieder einen Wettkampf auf der 50m Bahn zu schwimmen und bin sehr gespannt auf meine Ergebnisse. 

Bevor es allerdings nach Rotterdam geht, bin ich am Samstag schon wieder in Düsseldorf bei der Parasportler des Jahres Gala. 

Bis dann,

euer Taliso