Erster Rennblock 2023

Das lief doch gut soweit! Caorle, Kraichgau und Olsztyn sind abgehakt und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinen ersten drei Rennen dieses Jahr. Hier ein kurzer Rückblick.

Vor dem Europacup in Caorle war ich noch etwas unsicher, aber auch schon verhalten optimistisch. Die Unsicherheit hat sich inzwischen gelegt und auch ein Wettkampf gehört wieder zur Routine. Mein letzter internationaler Wettkampf war davor ja schon etwas länger her. Unabhängig davon ist man vor dem ersten Rennen der Saison sowieso immer etwas nervöser als sonst. Das Training lief auf jeden Fall vielversprechend, aber ich war mir nicht sicher, ob ich das im Rennen auch gleich würde abrufen können. Wer meine Posts verfolgt hat weiß, dass nicht gleich alles rund lief, ich aber mit dem 12. Platz insgesamt dennoch zufrieden war. Das Niveau bei ITU Rennen ist einfach generell sehr hoch und für ein Top Ergebnis ganz vorne muss einfach alles richtig laufen.

Die Woche nach Caorle lief dann auch ziemlich gut. Ich erholte mich schnell vom Wettkampf und konnte direkt wieder in meinen normalen Trainingsrhythmus einsteigen. Am Wochenende stand dann direkt das nächste Rennen an. In Kraichgau eröffnete die Triathlon Bundesliga ihre Saison und es ging mit einem Staffelrennen los. Unser Team hatte etwas Pech und wir verloren im ersten Durchgang einen Athleten aufgrund eines kaputten Neoprenanzugs. Daher musste ich in der zweiten Paarung mit meinem Teamkollegen zusammenbleiben und als Team gemeinsam ins Ziel kommen (insgesamt musste drei Athleten das Ziel erreichen und einer konnte als Helfer eingesetzt werden). Ich konnte mit einer guten Performance, viel Arbeit im Schwimmen und auf dem Rad übernehmen und noch den vierten Platz im Team absichern. Hätte definitiv schlimmer ausgehen können und wir waren froh noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Das nächste Rennen der Bundesliga wird dann in Düsseldorf ein Massenstartwettkampf. Hier wird außerdem der Deutsche Meistertitel vergeben und das Ganze wird wieder im öffentlichen Rundfunk übertragen (08.07.).

Zum Abschluss des ersten Rennblocks ging es nach Olsztyn, Polen. Hier stand wieder ein Europacup auf dem Programm und ich hatte mir im Vorfeld vorgenommen, um das Podium mitzukämpfen. Auf der Startliste waren vor allem sehr starke Läufer vertreten und mein Plan war es eigentlich auf dem Rad eine kleinere Führungsgruppe zu etablieren. Nach einem mäßigen Schwimmen fand ich mich zwar in der Spitzengruppe wieder, allerdings war diese mit ca. 14 Athleten etwas zu groß um gut zu funktionieren. Einige Jungs konnten auch einfach nichts zur Führungsarbeit beitragen und so investierte ich relativ viel, um die Gruppe am Laufen zu halten. Wir verloren zwar nichts auf die Verfolger, konnten unseren Vorsprung aber auch nicht ausbauen. Bis zur dritten von vier Runden hielten wir den Vorsprung bei knapp 15 Sekunden, auf den letzten Kilometern konnte die zweite Gruppe mit ca. 30 Athleten dann aber doch aufschließen. Durch den engen Kurs war es aber trotzdem ein Vorteil, bis zum Ende weiter vorne im Wind zu fahren, denn dadurch zog sich das Feld enorm in die Länge.

Durch einen schnellen Wechsel ging ich als Führender auf die Laufstrecke und konnte den ersten Kilometer mein eigenes Tempo laufen.

Nach einem Kilometer hatte sich um mich herum eine Gruppe von neun Athleten gebildet und ich versuchte mich so gut wie möglich zu verstecken. Bis zum vierten Kilometer lief ich dadurch ziemlich entspannt in der Gruppe mit und sparte weiter Kräfte. Durch den Wind attackierte auch niemand bis zum letzten Kilometer. Erst hier gab es eine Tempoverschärfung nach der anderen und ich musste enorm beißen um dranzubleiben. Bis zur Zielgeraden hatte ich mich auf Platz drei vorgearbeitet, aber die beiden Jungs vor mir waren einfach zu schnell um noch einmal um den Sieg sprinten zu können. Das Finish war unglaublich knapp und die ersten sieben Athleten trennten nur jeweils eine Sekunde von einander. Hier sieht man wieder einmal, wie wenig auf diesen Distanzen zwischen Sieg und Niederlage entscheidet. Nur ein kleiner Wechselfehler reicht beispielsweise aus, dass man für den letzen Kilometer entscheidende Kräfte, bereits zu Beginn des Laufens verbraucht hat.

So bin aber auf jeden Fall sehr zufrieden wieder in Nürnberg angekommen und kann mich entspannt auf die nächsten Rennen vorbereiten. Weiter gehts wieder in Polen in knapp zwei Wochen mit der ersten olympischen Distanz der Saison. Idealerweise nehme ich dahin die gute Laufform mit und erwische dann einen ähnlich guten Tag wie am Samstag!

Ein letztes Mal

Ein letztes Mal das Rad von der Wand nehmen, die Laufschuhe in den Beutel packen, ein letztes Mal motivieren und zur letzten harten Einheit der Saison das Haus verlassen. Gestern fiel mir das enorm schwer und vielleicht auch gerade deswegen, weil es die letzte wichtige Einheit, in der letzten richtigen Trainingswoche der Saison 2021 war. Am Donnerstag fliege ich für den letzten Europacup der Saison nach Quarteira, bevor es dann in die verdiente Saisonpause geht.

Die Trainingswoche war auch nochmal richtig intensiv und ich habe da so ein Gefühl, dass Roland mich noch einmal richtig an die Grenze bringen wollte, damit ich mich dann umso mehr auf die Pause freue und da komplett die Finger vom Sport lasse! Wer weiß… aber gerade fühle ich auf jeden Fall genau so. Ich freue mich auf das anstehende Rennen – vor allem weil es noch einmal über die olympische Distanz geht – bin aber auch froh, wenn dann das lange Triathlon Jahr zu Ende geht. Dabei ist meine Form gerade sehr gut und ich ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass mir jetzt am Ende die Luft ausgeht. Ganz im Gegenteil! Jetzt stecke ich die Trainingsbelastung viel besser weg als im Frühjahr und was dort an der ein oder anderen Stelle zu hart oder zu viel war, passt jetzt sehr gut in den Trainingsrythmus. Ich denke auch, dass wir die zweite Saisonhälfte noch einmal sehr gut aufgebaut haben und vor allem das Trainingslager in Girona, hat in Kombination mit der Mitteldistanz auf Mallorca nochmal einen guten Boost gegeben.

Die letzte Trainingswoche in Zahlen

Wie sieht so eine Woche denn im Detail bei mir aus? Für die Zahleninteressierten hier ein kurzer Überblick:

  • Montag: Leistungsdiagnostik Rad/ Lauf inkl. 1h Rad 35km // 30min Lauf 8,5km, Ausschwimmen 4km
  • Dienstag: Tempowechsel Schwimmen 5km + 1h Krafttraining // 1,5h Rad Rolle + 17km Koppellauf mit 3x3km gesteigert
  • Mittwoch: hartes Schwimmen 5,1km // Radintervalle 95km mit 5x10min 350-420W
  • Donnerstag: Grundlage Schwimmen 5,5km + 1h Krafttraining // 19km Dauerlauf locker
  • Freitag: Laufen Intervalle 5x300m (52sek), 5x1km (3:05min), 3x300m 50-46sek // Tempowechsel Schwimmen 4,5km // 50km Crossrad locker
  • Samstag: Radintervalle 2 x ((6x1min hart / 1min locker) + 6min intensiv)) + 15min Koppellauf + 40min ausfahren
  • Sonntag: 17km Dauerlauf locker // 3km schwimmen locker

Insgesamt: 25h // 27km Schwimmen // 280km Rad // 80km Lauf // 2h Kraft

Jetzt lege ich aber erst einmal die Beine hoch und genieße die letzte Taperphase!

Diese Woche wird auch noch ein (hoffentlich) interessanter Podcast für euch rauskommen, in dem es um meine letzte Leistungsdiagnostik geht. Wie immer bei der Muskelmeisterei auf Spotify ;)

Runners High in Barcelona

Schnell und undankbar. Diese zwei Worte fallen mir direkt ein, wenn ich an den Europacup am vergangenen Sonntag denke. Schnell daher, da es beim Sprintrennen in Barcelona von Anfang an direkt zur Sache ging und vor allem der Kurs ein unglaublich schnelles Rennen ermöglichte. Undankbar, da es auf diesem Niveau einfach sehr viele schnelle Läufer gibt und nur Sekunden den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten.

Das ganze Set up des Wettkampfes war zunächst einmal sehr angenehm und entspannt. Zwar bot die Uferpromenade von Barcelona keine sehr malerische Szenerie, sondern eher triste und graue Häuserfronten, dafür war aber die Stimmung unter den Athleten umso angenehmer und fast schon ausgelassen. Man merkte auf jeden Fall, dass es für viele das letzte Rennen der Saison und das letzte Hindernis für die lang erwartete Offseason war. Die Urlaubsstimmung lag definitiv in der Luft. Für mich bestand die Schwierigkeit eher darin, den Switch von der Trainingslagerstimmung aus Girona, zu einer richtigen Wettkampfstimmung vor Ort hinzubekommen. Wenn man hier einfach so ohne Spannung an der Startlinie steht und sich nicht selbst ordentlich pusht, hat man auf den umkämpften ersten Metern eigentlich schon verloren.

Durch den kurzen Weg, reisten wir erst am Samstag morgen aus Girona an und verbrachten auch nicht viel Zeit mit den Streckenbesichtigungen. Das Meer war so unruhig, dass es einen nur müde machte zu schwimmen und viel Gefühl baut man hier im Salzwasser sowieso nicht auf. Auch der Radkurs war ziemlich stupide an der Küste entlang und nicht einmal die Wendepunkte waren kritisch, sondern wurden durch eine doppelte 90 Grad Kurve entschärft. Die Zeichen standen vor dem Rennen also eigentlich alle auf einer schnellen Laufentscheidung. Bei so einem flachen Kurs ist es immer schwer für Spitzengruppen durchzukommen, da die Verfolger die Ausreißer immer vor Augen haben und durch den Windschatten, ab einer bestimmten Distanz angesogen werden. Allerdings waren ein paar Athleten am Start, die das Rennen entscheidend beeinflussen konnten (z.B. Jonas Breinlinger aka Tyler oder Dylan McCullough). Diese Athleten haben vor allem eine sehr gute Schwimm/ Rad Kombo und versuchen eigentlich immer von Anfang eine kleine Spitzengruppe zu etablieren. Ihre Chancen für eine vordere Platzierung stehen so einfach deutlich besser, als wenn es auf eine Laufentscheidung mit allen Athleten ankommt.

Mir geht es da natürlich genauso und die Startliste war vor allem mit sehr guten Läufern besetzt. Daher war mein Ziel auch, wenn möglich ganz vorne aus dem Wasser zu kommen und am Rad auch gleich zur Führungsarbeit beitragen zu können und nicht erst viel Energie in eine Aufholjagd zu verschwenden.

Doch jetzt zum Rennen: die erwartete Laufentscheidung blieb aus… naja fast zumindest. Mit meinem Schwimmen bin ich relativ zufrieden, aber ich verlor am Rückweg im hohen Wellengang etwas die Orientierung und machte unnötige Meter. Ich kam ca. an 20ter Position aus dem Wasser mit 18sek Rückstand auf die Spitze. Doch das waren ein paar Sekunden zu viel. Irgendwo vor mir ging die Lücke am Anfang des Radfahrens auf und als ich mich vorgearbeitet hatte, sah ich ca. 100 Meter vor mir eine 12-köpfige Spitzengruppe. Der Nachteil an so einem technisch einfachen und flachen Kurs ist die gesamte Geschwindigkeit des Rennens. Man sieht als Verfolger zwar die Führenden vor sich, kann aber aufgrund der bereits hohen Geschwindigkeit wenig Unterschied machen. Die erste Runde fuhr ich einen 47km/h Schnitt und verlor zwar nicht auf die Führenden aber konnte eben auch keine Sekunden gut machen. Vorne waren auch genau die üblichen Verdächtigen und waren sich einig, dass sie vorne auch weiter unter sich bleiben wollten ;) Als dann noch die dritte Radgruppe zu meiner bereits großen Gruppe aufschloss, wurde es fast unmöglich, gut zusammenzuarbeiten und der Vorsprung der Ausreißer wuchs bis auf 35sek an.

Daher beschloss ich ab Kilometer 10, mich taktisch klug zu verhalten und möglichst viele Körner fürs laufen zu sparen. Ich positionierte mich auch bei der Anfahrt auf die Wechselzone gut und stieg als Erster vom Rad. Schon auf den ersten Laufmetern fühlte ich mich sehr gut und reihte mich hinter den ersten Läufern auf meiner Gruppe ein und fokussierte mich einfach nur auf den Athleten vor mir.

Das Tempo war wie immer zu Beginn des Laufens sehr hoch, aber dieses Mal konnte ich meinen Schritt gut finden und fühlte mich nicht direkt komplett am Anschlag. Ich merkte aber dass wir sehr schnell unterwegs waren und beim ersten Wendepunkt hatten wir den Rückstand auf die langsameren Läufer aus der Spitzengruppe bereits halbiert. Auch meine Gruppe dünnte sich immer mehr aus und nach einer von zwei Laufrunden waren wir noch acht von anfangs über 40 Athleten. Ich merkte richtig wie ich mich im Windschatten etwas erholen konnte und blieb immer an Position drei bis vier um möglichst viel Energie zu sparen. Bei Kilometer drei verschärfte dann ein Spanier abrupt das Tempo und ich musste kurz Zeit richtig auf die Zähne beißen. Motivierte mich aber mit dem Gedanken, dass es einfacher war in der Gruppe als alleine zu laufen und konnte den Kontakt wieder herstellen. Danach überholten wir noch ein zwei weitere Athleten und ich lag jetzt an Position 14. Auf den letzten Metern ging mir dann aber doch etwas die Luft aus und ich konnte nicht mehr mit um die Top 10 sprinten und lief zufrieden ins Ziel.

Am Ende stand eine Laufzeit von 14:38min und ein 14ter Platz in der Ergebnisliste. Vor dem Rennen hätte ich mir diese Zeit niemals zugetraut und auch wenn ich beim Schwimmen mein Ziel nicht ganz erreicht habe, macht das der sehr gute Lauf wieder wett und ich kann definitiv Selbstvertrauen für die letzten Rennen der Saison mitnehmen.

Gerade sitze ich am Flughafen in Barcelona und warte auf meinen Flug nach Mallorca. Das nächste Rennen findet am Samstag statt und wird definitiv ein Abenteuer: Challenge Peguera über die Mitteldistanz. Mal sehen was mich hier erwarten wird!

U23 WM Quali!

Was für ein Wochenende! Zwei Sprintdistanzen innerhalb von 25h, beide Male über 34 Grad und ein Ticket für die U23 Weltmeisterschaft in Kanada… Tizzy hat mal wieder nicht enttäuscht!

Gerade bin ich ganz schön geschlaucht und auf dem Rückweg von Ungarn. Ich bin bereits gute fünf Stunden Auto gefahren und Rico übernimmt gerade die zweite Schicht und bringt uns hoffentlich innerhalb der nächsten fünf Stunden sicher nach Nürnberg. Je weiter wir Richtung Heimat kommen, desto kälter und nasser wird es. Aber zum ersten Mal seit den letzten Wochen freue ich mich über die Abkühlung. Als wir am Donnerstag in Ungarn ankamen, hatte es schwüle 30 Grad und am Samstag und Sonntag jeweils über 34 Grad. Sogar der Tümpel in dem wir geschwommen sind, hatte mit 30 Grad eher Badewannen- als Schwimmbad-Atmosphäre.

Jetzt aber zu den Rennen: Samstag stand das Semifinale an. Hier ging mein Plan voll auf und ich befand mich nach einem schnellen Schwimmen in einer achtköpfigen Spitzengruppe am Rad.

Schwimmausstieg Halbfinale, die Brille ist mir durch einem Ellebogenschlag 30m nach dem Start gebrochen. War zwar nicht so angenehm aber zum Glück erwischte ich die erste Radgruppe gerade noch so // Quelle: Triathlon Klub Tiszaujvaros

Da sich die ersten neun Athleten direkt für das Finale am nächsten Tag qualifizierten, hatten wir alle dasselbe Ziel und arbeiteten sehr gut auf dem Rad zusammen. Ich fühlte mich auch richtig gut, übernahm immer etwas längere Anteile in der Führung und organisierte die Gruppe zusammen mit einem Athleten von den Bermudas. (Drei Athleten waren schon ziemlich am Anschlag und konnten keine Führung übernehmen und wir schickten sie ans Ende der Gruppe, damit sie den Fluss unserer kleinen Ausreißergruppe nicht stören konnten. Mir war es sogar Recht, dass wir diese drei ins Finale mitzogen. Dadurch kamen weniger laufstarke Athleten, die in der Verfolgergruppe saßen, unter die Top 9 und somit ins Finale).

Unsere kleine aber effektive Gruppe aus dem Halbfinale // Quelle: Triathlon Klub Tiszaujvaros

Wir stiegen mit 50 Sekunden Vorsprung vom Rad und ich konnte kontrolliert und ohne große Anstrengung zu Ende laufen. Am Ende qualifizierte ich mich mit Platz vier fürs Finale und musst nicht zu viel investieren. Die Hitze spürte ich trotzdem schon enorm und ich war froh über die vielen Wasserstationen auf der Laufstrecke.

Finalqualifikation – Erstes Ziel somit erreicht. Für Sonntag stand dann nicht nur das Finale des Europacups an, gleichzeitig wurde auch das letzte (von insgesamt zwei) Ticket(s) für die U23 WM in Edmonton (Kanada) vergeben. Insgesamt waren am Samstag acht deutsche Athleten am Start, von welchen sich – inklusive mir – vier für den nächsten Tag qualifizierten. Valentin Wernz, Chris Ziehmer und Eric Diener. Vale ist schon zu alt für den U23 Bereich, spielte also für unser kleines “Rennen im Rennen” um das Ticket keine Rolle. Ich stellte mich schon am Samstag darauf ein, dass das Rennen am Sonntag komplett anders verlaufen würde als die Semifinals. Einerseits war die Rad- und Laufstrecke anders (mit jeweils acht Runden auf dem Rad und vier im Laufen deutlich zuschauerfreundlicher und spannender als im Halbfinale) und andererseits war die Konkurrenz nun deutlich höher.

Direkt vor dem Rennen war ich auch ziemlich angespannt, da der Schwimmstart in Tizzy sehr hektisch und vor allem auch rennentscheidend ist. Es werden drei Runden a 250m geschwommen. Das bedeutet die erste Boje kommt sehr früh und es gibt sehr viele Richtungsänderungen. Die Position die man an der ersten Boje hat, ist also schon die halbe Miete und wenn man danach immer ganz innen an den Bojen schwimmt, spart man sich enorm viel Weg. Im Umkehrschluss kann das aber auch bedeuten, dass man auf der restlichen Schwimmstrecke kaum Positionen gutmachen kann…

Gleiche Nummer (11) aber neue Brille // Quelle: PeterSportsPics

Im Vergleich zum Vortag kam ich hier nicht perfekt weg und war zwar im vorderen Drittel an der ersten Boje aber wurde dann an der zweiten Boje einmal so stark nach unten gedrückt, dass ich eine gefühlte Ewigkeit unter Wasser war und nur mit einem Brustzug wieder nach oben kam. Hier verlor ich einige Positionen und fing mich danach auch nicht wirklich wieder. Ich beschloss bewusst nicht zu viel zu investieren und einfach den Kontakt zur großen Gruppe zu halten. Ich stieg dann auch fast ganz hinten, aber mit Kontakt zur Gruppe aus dem Wasser und hatte auf jeden Fall einige Körner gespart. Nach einer kurzen Aufholjagd auf dem Rad befand ich mich auch in der Radgruppe und nur zwei Athleten waren gute 15 Sekunden vorne weg. Drei Runden lang hielt ich mich ganz hinten auf, beobachtete die Gruppendynamik, kühlte und verpflege mich etwas und testete aus wie schnell man die Kurven und Kreisverkehre durchfahren konnte.

In der fünften Runde arbeitete ich mich in der Gruppe vor und versuchte von da an meine Radstärke auszuspielen und das Radfahren für die Anderen schwer zu machen. Ich fuhr die technischen Passagen enorm schnell und hielt die Geschwindigkeit auf den Geraden hoch. ich ließ mich nie weiter als an Position vier zurückfallen und versuchte eine paar andere Athleten zu animieren ebenfalls gut mitzuarbeiten. Wir holten daraufhin schnell zu den zwei Ausreißern auf und vor der letzten Runde attackierte ich aus der Kurve heraus und sprang alleine zu den zwei nach Vorne. Es kostete zwar schon einige Körner aber mir waren es die paar Sekunden Vorsprung wert und ich ging nach einem guten Wechsel als erster auf die Laufstrecke. Die abschließenden fünf Kilometer waren zwar enorm zäh, aber ich merkte, dass jeder um mich herum mit der Hitze zu kämpfen hatten und nach zwei von vier Runden lief ich immer noch an Position fünf. In der dritten Runde hatte ich mal ein kurzes Tief und wurde von drei Athleten überholt. ich fing mich aber wieder und quälte mich weiter das Tempo zu halten. Auf der Zielgeraden litt ich zwar schon ganz schön aber versuchte noch einmal alles herauszuholen und gewann auch tatsächlich noch den Zielsprint gegen die zwei Athleten vor mir.

Platz sechs und bester Deutscher am Ende! Dass es dann natürlich auch noch für die Qualifikation für Edmonton gereicht hat macht es umso besser. Sicher kein perfektes Rennen, vor allem mit dem wirklich schlechten Schwimmen, aber die From ist definitiv da und ich bin enorm happy mit dem Ausgang des Rennens!

Mal sehen wie es weitergeht und ob ich noch spontan ein Trainingslager im Hinblick auf die WM einlege, aber allzu viel Vorbereitungszeit gibt es nicht mehr. Am 08.08 steht dann schon das Bundesligarennen in Nürnberg an und am 14.08. werden wir schon nach Kanada fliegen.

Euch allen eine schöne Woche!

Traditionsrennen Tiszaújváros

Tisza.. was? Was erstmal wie ein Zungenbrecher daherkommt, ist definitiv eines der traditionsreichsten Rennen auf der Kurzdistanz. Tiszaújváros (kurz Tiszy) liegt in Ungarn und ist eigentlich eine relativ kleine und nicht gerade für ihre Sehenswürdigkeiten bekannte Stadt. Einmal im Jahr erwacht diese Stadt aber so richtig zum Leben und zwar für eine ganze Woche, mit Highlight in Form der Triathlonrennen am Wochenende. Der Wettkampf ist sehr beliebt in der Kurzdistanzszene, ob das allerdings an den abwechslungsreichen Strecken oder an der After Race Party liegt, kann niemand so genau sagen ;)

Aufgezogen ist das Ganze wie eine Art Volksfest. Für die Zuschauer sind die Wettkämpfe auch sehr attraktiv, da das ganze Gelände sehr überschaubar ist und man uns Athleten oft zu sehen bekommt. Geschwommen wird in einem kleinen Tümpel im “Stadtzentrum”. Und zwar drei Runden, da der Weiher nicht mehr als eine 250 Meter Runde hergibt. Dementsprechend stressig wird der Weg zur ersten Boje, da dieser nur knapp 100 Meter lang ist. Aufgrund des Platzmangels gibt es auch wieder wie in Kitzbühel, drei Semifinals am Vortag. Allerdings nicht über die Supersprint, sondern über die normale Sprintdistanz. Wenn alles nach Plan läuft, bedeutet das also: einmal Sprintdistanz am Samstag und einmal am Sonntag.

Das Ziel ist auch ganz klar: die gute Form zeigen und sich für die U23 WM in Kanada qualifizieren. Das wird natürlich keine leichte Aufgabe, denn ich muss dafür bester Deutscher am Wochenende werden. Ich freue mich aber definitiv auf das Wochenende und das letzte Mal als ich Tiszy war lief es auch nicht verkehrt ;) (2019 konnte ich hier den Junioren Europacup gewinnen).

Jetzt noch ein bisschen Werbung in eigener Sache: Am Mittwoch halte ich noch einen kleinen Online-Vortrag im Rahmen des “Nachhaltigkeit-Seminars”, organisiert von der Deutschen Triathlon Jugend und meinem Hauptsponsor hep. Das Thema Nachhaltigkeit legen wir hier als “nachhaltige Entwicklung im Sport” aus und richtet sich vor allem an junge Athleten, die gerade mit dem Triathlonsport anfangen oder diesen schon auf nationaler Ebene betreiben. Das Ganze wird um die 30 Minuten dauern und Fragen sind natürlich auch gewünscht!

Alle Infos zur Anmeldung findet ihr unter diesem Link hier: https://www.triathlondeutschland.de/aktuelles/06-2021/nachhaltigkeitsseminar-mit-simon-henseleit

Einen schönen Sonntag noch!

Nächster Halt: Europacup Caorle

Yeehaa! Endlich ist es wieder so weit und die Triathlonsaison beginnt. Dieses Mal kein halbseidener Testwettkampf, sondern richtige Rennaction mit Massenstart und internationalen Konkurrenten. Dafür gehts ab nach bella Italia -genauer gesagt nach Caorle (in der Nähe von Venedig).

Die Vorbereitung

Ich habe ja versucht, euch ein bisschen bei meiner Vorbereitung auf diese Saison mitzunehmen und hoffe auch, dass an dieser Stelle zumindest ein paar Leute gespannt auf das kommende Wochenende blicken. Denn Trainingsergebnisse sind schön und gut, aber letztendlich zählt die Performance im Wettkampf. Hier geht es ehrlich Mann gegen Mann, (oder natürlich Frau gegen Frau;)) und hier muss man zeigen, für was man den Winter über gearbeitet hat. Meine Vorbereitung lief auch wirklich sehr gut und ich halte es hier jetzt schonmal schriftlich fest, dass bei mir Ausreden wie zum Beispiel Trainingsrückstand im Laufen, nicht zählen können. Natürlich wird sich erst am Samstag zeigen, ob ich mein Potential gleich im ersten Rennen abrufen kann oder ob ich enttäuscht wieder nach Hause fahren muss. Der erste Wettkampf ist einfach immer eine Gleichung mit sehr vielen Unbekannten, aber ich werde alles geben diese zu lösen;)

Start vom letzten harten Vorbereitungstraining am Samstag, nächste Woche gleiche Uhrzeit, nur dann hoffentlich mit ein paar weniger Schichten an der Startlinie // Bild: Tom Meyer

Das Rennen

Normalerweise melden sich für einen Elite Europacup um die 100 Athleten. Diejenigen mit den meisten Weltranglistenpunkten landen dann zuerst auf der Startliste und je nachdem wie groß das Starterfeld ist (meistens um die 65 Athleten) wird dann von vorne nach hinten aufgefüllt. So gehen am Ende natürlich auch einige Athleten leer aus. Meistens ändert sich die Startliste allerdings noch hunderte Male (durch Absagen von Athleten auf der Liste) und irgendwie landen dann auch immer Athleten mit sehr wenigen Punkten am Start. Schwerer wird es dann im Weltcup oder bei den WTCS (World Triathlon Championships Series) auf die Liste zu kommen. Wenn Continentalcups – zu denen auch der Europacup zählt, die dritte Liga wäre, könnte man den Weltcup als die zweite und die WTCS Rennen als die erste Liga des Triathlons bezeichnen. Hier gibt es einfach mehr Preisgeld und Punkte zu gewinnen und dadurch steigt die Leistungsdichte des Starterfeldes. Zurück zu meinem Wettkampf. Dadurch dass es letztes Jahr durch die Pandemie, insgesamt sehr wenige Wettkämpfe gab und außerdem keine Punkte vergeben wurden, will jetzt natürlich jeder an den Start und sich beweisen. So haben sich für den EC in Caorle um die 200 Männer gemeldet und die Leistungsdichte ähnelte anfangs eher einem Welt-, als einem Europacup. Dadurch war es für mich als junger Athlet mit sehr wenigen Punkten unmöglich, es aus eigener Kraft auf die Startliste zu schaffen und ich landetet zunächst auf der Warteliste. Zum Glück gibt es für solche Situationen eine Ausnahmeregelung die es ermöglicht, Athleten innerhalb der gleichen Nation zu “tauschen”. Das bedeutet konkret, dass die Deutsche Triathlon Union drei sehr gute Athleten gemeldet hat, die den Wettkampf aber gar nicht starten wollten. Die landeten natürlich auf der Liste und wurden dann gegen zwei weitere Nachwuchsathleten und mich eingetauscht.

Das bedeutet also, der EC in Caorle ist sehr gut besetzt, alle sind heiß sich zu beweisen und ich habe auch ein bisschen extra Druck, da ich den Startplatz vom Verband zugesprochen bekommen habe… Ich hoffe das war jetzt nicht zu langweilig, aber ich denke mal ganz interessant zu sehen, wie der Wettkampf für mich am Samstag so einzuordnen ist.

Das Fazit

Ich bin auf jeden Fall super heiß auf das Rennen und freue mich auch einfach, den Sport halbwegs normal ausüben zu können. Natürlich wird es keine Zuschauer geben und der Papieraufwand im Vorfeld des Rennens war auch schonmal weniger, aber das nehme ich gerne in Kauf! Aktuell weiß ich leider noch nicht ob es einen Livestream geben wird, aber der Startschuss fällt definitiv am Samstag um 16:00 Uhr und falls man das Rennen verfolgen kann, schreibe ich noch einen kurzen Beitrag dazu am Freitag.

Bis nächsten Montag und drückt mir die Daumen

Euer Simon

Michelle Braun-Triathlon Blog: Europacup Kecskemét

Mitte August war es für mich mal wieder an der Zeit, einen internationalen Wettkampf zu bestreiten. Die letzten Monate waren für mich sehr stressig. Deswegen war kaum Zeit für den Triathlon. Jetzt stehen erstmal ein paar freie Wochen an, bis es am 11.09. wieder mit der Uni los geht. Schon in der Bundesliga bekam ich zu spüren das mit so wenig Training der Abstand zur Spitze deutlich gewachsen ist. Trotzdem wollte ich nochmal den Versuch wagen, auch da Europacups immer schöne Veranstaltungen sind. Man bekommt Orte zu sehen, an denen man nicht unbedingt Urlaub machen würde.

Also ging es am Freitag mit dem Mietwagen und zwei Trainingskolleginnen los nach Kecskemét, Ungarn. Nach ca. 9 Stunden Fahrt erreichten wir die siebtgrößte Stadt Ungarns, 8km südlich von Budapest. Am Samstag ging es dann zur Streckenbesichtigung und Wettkampfbesprechung mit anschließender Pastaparty, sowie in die Stadt zum obligatorischen Vorwettkampfeis. Denn jeder weiß: Eis macht schnell.

Sonntag um 10 Uhr fand das Frauenrennen statt, also hieß es früh aufstehen. Geschwommen wurde im Baggersee, anschließend ging es auf 3 Rad- und Laufrunden. Insgesamt eine sehr schöne Wettkampförtlichkeit, auch wenn die schlechten Straßen das Radfahren etwas technischer gestalteten. Ich hatte eine recht gute Nummer und konnte mir deshalb eine guten Startplatz aussuchen.

Ich kam am Start gut weg, doch mir fehlt leider, durch den Trainingsrückstand, die Schnelligkeit. So fand ich mich schnell im Gedränge wieder. Ich kam schlecht um die erste Boje. Konnte dann aber noch einige Plätze gut machen und kam nicht schlecht aus dem Wasser. Leider verpasste ich durch einen schlechten Wechsel knapp die zweite Radgruppe. Konnte dann aber mit Hilfe meiner Trainingskolleginnen durch eine gute Radleistung, die Gruppe wieder auffahren. Somit befand ich mich in der großen Verfolgergruppe. Trotz guter Führungsarbeit gelang es uns jedoch nicht die Lücke zur Spitze zu schließen. Wir stiegen mit 50 Sekunden Abstand nach Vorne vom Rad. Beim Laufen merke ich das fehlende Training einfach am meisten und hatte große Schwierigkeiten mit zu halten. So ging es für mich eher darum ins Ziel zu kommen, als eine gute Platzierung zu erreichen. Am Ende wurde es Platz 35 mit dem ich absolut nicht zufrieden bin.

Vorstartanspannung

Das hat mir nochmals vor Augen geführt, dass eine Sportart, die so trainings- und zeitintensiv ist wie Triathlon, nicht mit einem Studium wie Zahnmedizin zu vereinbaren ist. Darum habe ich im gemeinsamen Gespräch mit meinem Trainer beschlossen, mich die kommenden Semester voll auf mein Studium zu konzentrieren. Als Ausgleich, mich auf das Laufen zu fokussieren. Ich werde trotzdem noch etwas Schwimmen und Radfahren. Um wenn ich wieder mehr Zeit haben sollte, wieder zum Triathlon zurückkehren zu können. In Zukunft wird auf diesem Blog also mehr Kontent über den Laufsport und mein Studium zu finden sein.

Triathlonblog Simon Henseleit: Junioren Europacup Tiszaujvaros

Was für ein Wochenende! Nach ein paar ruhigen Tagen nach der Deutschen Junioren Meisterschaft, stand der nächste Wettkampf an. Einer der berühmtesten und ältesten Triathlons der Welt. Auch wenn ich noch nicht den Elite Weltcup starten durfte. Sondern “nur” den Junioren Europacup, kann ich den Hype um das Rennen auf jeden Fall verstehen!

Los gings am Donnerstag mit dem Flugzeug von Nürnberg nach Budapest um 10:40 Uhr. Die Reise war ziemlich entspannt und mit insgesamt 5 Stunden inkl. Shuttle nach Tiszaujvaros, auch ziemlich kurz. Nach den standartmäßigen Streckenbesichtigungen und dem Wettkampf-Briefing am Freitag, stieg langsam auch die Anspannung. Das besondere in Tiszy ist, dass es am Samstag erst einmal die Halbfinalrunden gibt, bevor man ins Finale vorrücken darf. Dafür qualifizieren sich aus jedem der drei Semifinals die besten neun. Und die drei Zeitschnellsten, sodass 30 Athleten im Finale am Start stehen.

Aufgrund einer Unwetterwarnung wurde die Distanz dann unerwartet auf 250m Schwimmen, 6km Radfahren und 1,6km Laufen verkürzt. Dadurch erfolgte der Start aller fünf Startgruppen (3*Männer+2*Frauen) innerhalb einer halben Stunde, was für uns Athleten enormen Stress bedeutete. Ich befand mich in der zweit-letzten Startgruppe und rechnete mir gute Chancen auf das Finale aus. Kurz vor dem Start wurde der Himmel allerdings schon schwarz und der Donner kam immer näher.

Doch dann ertönte schon das Startsignal und ich machte mir erst einmal keine Gedanken mehr über das Wetter. Das Rennen rückte in den Vordergrund. Ich konnte mich gleich vom Feld lösen und kam als Vierter aus dem Wasser. Auf dem Rad formierte sich schnell eine kleine Spitzengruppe. Wir arbeiteten gut zusammen und fuhren einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger heraus. Nach einem Kilometer auf dem Rad fing es aber so stark zu regnen und hageln an. Man konnte fast die Hand vor Augen nicht mehr sehen und wir äußerst vorsichtig fahren mussten. Unseren Vorsprung konnten wir aber ausbauen. So musste ich beim Laufen nicht viel investieren um Platz acht zu verteidigen. Ich konnte meine Beine für den nächsten Tag schonen.

Die Distanz im Finale war auch kürzer als eine normale Sprintdistanz (500m/12km/3,5km), allerdings aus Tradition. Ich fühlte mich schon beim aufwärmen sehr gut. Ich wusste, dass ich es in der Hand hatte, ein gutes Rennen abzuliefern. Das Schwimmen lief dann aber alles andere als gut. Ich fand mich mitten im Geprügel an der ersten Boje wieder und verlor wertvolle Sekunden auf die Führenden. Auf der zweiten Schwimmrunde konnte ich dann noch ein paar Platze gutmachen. So kam ich mit 25sek Rückstand an Position 20 aus dem Wasser.

Beim Wechsel und den ersten Radmetern konnte ich meine Stärke ausspielen und wieder aufholen. In der zweiten von fünf Runden gelang es mir dann, Kontakt zur Spitze herzustellen. Von da an hielt ich das Tempo hoch. Ich konnte ein paar Athleten loswerden, bis wir uns schließlich nur noch zu acht in der ersten Gruppe befanden. Auf den letzten Metern fuhr ich dann eine Attacke und ging mit fünf Sekunden Vorsprung auf die Laufstrecke.

Ich fand schnell meinen Laufrhythmus und verteidigte meinen kleinen Vorsprung bis ins Ziel! Mit dem Sieg bin ich mehr als zufrieden. Auch, da viele Athleten, gegen die ich bei der Junioren WM starten werde am Start standen. Vor allem mit den Wattwerten und der Laufzeit, blicke ich zuversichtlich auf die Deutsche Elite Meisterschaft in Berlin, am 03./04. August.

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Es hat mich auch sehr für Chris Ziehmer gefreut, dass er den Sprint um den dritten Platz gewonnen hat. Und wir für Deutschland ordentlich abgeräumt haben!

Die nächsten zwei Wochen bin ich in Saarbrücken zur Vorbereitung auf die JWM und um nochmal Grundlagenkilometer zu sammeln. Danach stehen bereits wie erwähnt, die Finals in Berlin an. Diese könnt ihr sogar live im ARD/ZDF mitverfolgen! Also nicht verpassen!

Simon Henseleit Triathlon-Blog: Junioren Europacup Tabor – Platz 2

Mir war von Anfang an klar, dass der Wettkampf in Tabor eine Wundertüte werden würde. Das Rennen war international besetzt und neben schnellen Europäern, waren sogar einige Neuseeländer den weiten weg nach Tschechien gereist. Bereits vor zwei Jahren stand ich hier an der Startlinie und auch wenn die Vorbereitung -verletzungsbedingt- nicht optimal lief, wollte ich natürlich meinen 22. Platz von damals verbessern. Die Radstrecke war sehr selektiv und neben dem kurvigen Stadtkurs gab es zur Abwechslung auch mal einige Höhenmeter zu absolvieren. Somit standen für mich die Chancen gut, mich selbst nach einem schlechtem Schwimmen nach vorne zu arbeiten.
Der Startschuss fiel dann schließlich um 12:05 Uhr bei 37 Grad im Schatten. Der Start war ziemlich hektisch, doch die vielen Schlägereien kamen mir entgegen, da so erst spät ein geordnetes Feld entstand, bei welchem ich mich schön in den Wasserschatten einreihen konnte und überraschenderweise nicht allzu viel Zeit auf die Spitze verlor. So stieg ich knapp 40 sek hinter dem ersten Athleten aus dem Wasser, aber durch lange und steile Wege zum Fahrrad, in die Altstadt Tabors, holte ich wertvolle Sekunden auf. Die ersten Meter nach der Wechselzone waren sehr technisch und die Order des Trainers war, die ersten Kilometer alles zu geben was die Beine hergaben um die 1. Radgruppe noch zu erwischen. Nach dem technischen Part in der Stadt war ich alleine auf 20 sek an die 12 Mann starke Gruppe herangekommen, allerdings tat es unglaublich weh diese restlichen Sekunden zuzufahren. Nach einer Runde (insg. 4 Runden a 5 km) hatte ich den Anschluss schließlich hergestellt und hielt mich zunächst zwei Runden am Ende der Gruppe auf um mich zumindest etwas zu erholen. Zu Beginn der letzten Radrunde fuhr ich als Erster in den kurvigen Stadtpart, mit der Hoffnung eine Ausreißergruppe zu bilden. Und tatsächlich schafften wir es uns zu dritt von der Gruppe zu lösen und so gut zusammenzuarbeiten, dass wir mit 35 sek Vorsprung vom Rad stiegen und uns auf die ebenfalls bergige Laufstrecke begaben. Das Radfahren hatte zwar einige Körner gekostet, aber nach zwei von drei Laufrunden schaffte ich es dann schließlich mich von dem Österreicher und dem Neuseeländer zu lösen.

In Führung liegend machte ich mir schon Hoffnungen auf den Sieg aber Ricardo Baptista aus Portugal schaffte es, die Lücke die beim Radfahren aufgegangen war zuzulaufen und zu mir aufzuschließen. Am Ende hatte ich ihm nichts mehr entgegenzusetzten und er holte sich verdient den Sieg und verwies mich auf Platz zwei. Dylan McCullough (NZL) rundete das Podium ab und kam auf Platz drei.

Mit diesem ersten internationalen Podium bin ich mehr als zufrieden und natürlich heiß auf das Bundesligarennen kommenden Sonntag in Thübingen. Dort wird noch ein Ticket für die Junioren WM in Australien vergeben und auch wenn die Konkurrenz hart zu schlagen sein wird, hoffe ich natürlich wieder auf schnelle Beine und ein cooles Rennen.