Michelle Braun-Triathlon Blog: Europacup Kecskemét

Mitte August war es für mich mal wieder an der Zeit, einen internationalen Wettkampf zu bestreiten. Die letzten Monate waren für mich sehr stressig. Deswegen war kaum Zeit für den Triathlon. Jetzt stehen erstmal ein paar freie Wochen an, bis es am 11.09. wieder mit der Uni los geht. Schon in der Bundesliga bekam ich zu spüren das mit so wenig Training der Abstand zur Spitze deutlich gewachsen ist. Trotzdem wollte ich nochmal den Versuch wagen, auch da Europacups immer schöne Veranstaltungen sind. Man bekommt Orte zu sehen, an denen man nicht unbedingt Urlaub machen würde.

Also ging es am Freitag mit dem Mietwagen und zwei Trainingskolleginnen los nach Kecskemét, Ungarn. Nach ca. 9 Stunden Fahrt erreichten wir die siebtgrößte Stadt Ungarns, 8km südlich von Budapest. Am Samstag ging es dann zur Streckenbesichtigung und Wettkampfbesprechung mit anschließender Pastaparty, sowie in die Stadt zum obligatorischen Vorwettkampfeis. Denn jeder weiß: Eis macht schnell.

Sonntag um 10 Uhr fand das Frauenrennen statt, also hieß es früh aufstehen. Geschwommen wurde im Baggersee, anschließend ging es auf 3 Rad- und Laufrunden. Insgesamt eine sehr schöne Wettkampförtlichkeit, auch wenn die schlechten Straßen das Radfahren etwas technischer gestalteten. Ich hatte eine recht gute Nummer und konnte mir deshalb eine guten Startplatz aussuchen.

Ich kam am Start gut weg, doch mir fehlt leider, durch den Trainingsrückstand, die Schnelligkeit. So fand ich mich schnell im Gedränge wieder. Ich kam schlecht um die erste Boje. Konnte dann aber noch einige Plätze gut machen und kam nicht schlecht aus dem Wasser. Leider verpasste ich durch einen schlechten Wechsel knapp die zweite Radgruppe. Konnte dann aber mit Hilfe meiner Trainingskolleginnen durch eine gute Radleistung, die Gruppe wieder auffahren. Somit befand ich mich in der großen Verfolgergruppe. Trotz guter Führungsarbeit gelang es uns jedoch nicht die Lücke zur Spitze zu schließen. Wir stiegen mit 50 Sekunden Abstand nach Vorne vom Rad. Beim Laufen merke ich das fehlende Training einfach am meisten und hatte große Schwierigkeiten mit zu halten. So ging es für mich eher darum ins Ziel zu kommen, als eine gute Platzierung zu erreichen. Am Ende wurde es Platz 35 mit dem ich absolut nicht zufrieden bin.

Vorstartanspannung

Das hat mir nochmals vor Augen geführt, dass eine Sportart, die so trainings- und zeitintensiv ist wie Triathlon, nicht mit einem Studium wie Zahnmedizin zu vereinbaren ist. Darum habe ich im gemeinsamen Gespräch mit meinem Trainer beschlossen, mich die kommenden Semester voll auf mein Studium zu konzentrieren. Als Ausgleich, mich auf das Laufen zu fokussieren. Ich werde trotzdem noch etwas Schwimmen und Radfahren. Um wenn ich wieder mehr Zeit haben sollte, wieder zum Triathlon zurückkehren zu können. In Zukunft wird auf diesem Blog also mehr Kontent über den Laufsport und mein Studium zu finden sein.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Semesterende und Bundesligasaison

Lange gab es nichts von mir zu hören doch jetzt melde ich mich mit guten Nachrichten zurück. Das dritte Semester ist für mich erfolgreich zu Ende gegangen und alle Prüfungen sind bestanden. Zudem habe ich seit April mein erstes Staatsexamen in der Tasche, das Vorphysikum, zugegeben auch das leichteste. Trotzdem hatte ich sehr viel zu lernen und viele Stunden Uni.

Das dritte Semester

Das dritte Semester ist eines mit dem meisten Uni Pflichtstunden (um die 37h) plus ca. alle 4 Wochen eine Prüfung. Das bedeutet jede freie Minute muss zum Lernen genutzt werden. Der Fokus lag in diesem Semester auf dem Präperierkurs und damit der topographischen Anatomie sowie dem Phantom 1 Kurs, einem zahntechnischen Kurs. Die Arbeiten im Kurs umfassten diesmal eine Brücke mit Kunststoffverblendung, mehrere Provisorien und das Präparieren von Kunststoffzähnen als Vorbereitung für Kronen oder Brücken. Zum ersten Mal ging es dafür in voller zahnmedizinischer Montour in die Klinik.

Das “Opfer” unserer ersten Versuche wurde “Herbert”- unser Phantomplastikkopf. Er war ein sehr dankbarer Patient, hielt immer brav den Mund offen und verzieh großzügig die Anfängerfehler. Nach einigen Zähnen hatte man dann den Dreh raus und es fing an Spaß zu machen. Vor der abschließenden praktischen Prüfung hatte ich dann allerdings doch ganz schön Bammel, doch dank meiner guten Assistentin Kathi, die mich immer überzeugte, dass ich eine ordentliche Leistung ablieferte, ging alles glatt und ich konnte einen weiteren Haken setzten. Im Studium arbeitet man meist in zweier Teams, ein Student arbeitet und einer assistiert. Auf dem Foto sind also Kathi und ich bei einer von Herberts vielen Behandlungen zu sehen.

Bundesligasaison 2019

Doch nicht nur das dritte Semester ging im Frühjahr wieder los, auch die Bundesligasaison 2019. Da ich mein Training auf Grund des Studiums stark zurück fahren musste (von ca. 23h auf 9h), musste ich auch meine Erwartungen an meine Leistungsfähigkeit anpassen. Es ist nicht leicht zu akzeptieren das man nun nicht mehr so gut sein wird, wie man es unter normalen Trainingsbedingungen wäre und man muss sich selbst immer daran erinnern, das man diese Entscheidung bewusst getroffen hat.

Das Rennen in Berlin

Doch ich wollte trotz meiner Umstände mein Team, TuS Neukölln Berlin, dieses Jahr in der ersten Bundesliga unterstützen und so gehe ich alle vier Rennen an den Start. Drei sind bereits Geschichte, Kraichgau, Düsseldorf und Tübingen. Bei allen drei Reannen konnte ich solide Leistungen bringen, mit denen ich, den Umständen entsprechend, zufrieden bin. In Kraichgau wurde es für mich Platz 20, da hatte ich noch gute Trainingsreserven, weil das Semester noch nicht so weit fortgeschritten war. Mit zunehmendem Prüfungsstress, hieß es für mich sogar auch am Wettkampftag für die Uni zu lernen. Das hilft zumindest gegen die Vorstartnervosität, jedoch nicht umbedingt für konzentrierte Stoffaufnahme.

Das spiegelte sich auch in meinen Leistungen wieder, Platz 22 und 25, mit denen ich immernoch sehr zufrieden bin. Das letzte Rennen der Bundesligasaison findet dieses Jahr im Rahmen der “Finals” in Berlin statt. Ein Wochenende ganz im Zeichen des Deutschen Spitzensports, mit Deutschen Meisterschaften in 10 Sportarten. Mit dabei sind Leichtathletik, Schwimmen und neben Triathlon noch viele weitere spannende Sportarten. Das Rennen wird am Samstag den 03.08 um 10:15 live in der ARD übertragen. Ich freue mich, Teil dieses Großereignisses zu sein und hoffe eine möglichst gute Leistung zeigen zu können, denn für meinen Verein ist das schließlich das Heimrennen. Ich würde mich freuen wenn einige zusehen und nach der Nummer 18 Ausschau halten werden.

Suche nach Konzentration trotz Prüfungsstress in Düsseldorf, Foto: Joerg Schueler

Michelle Braun Triathlon-Blog: Bayerische Meisterin Crosslauf U23

Dieses Jahr ging es für die Bayerische Meisterschaft im Crosslauf wieder nach Kemmern, nachdem sie 2017 dort schon einmal stattgefunden hat. Trotz allem Uni- und Lernstress gab es auch mal einen „freien Tag“ für mich , d.h. einen Tag an dem ich mich voll auf den Sport und den Wettkampf konzentrieren konnte. Nachdem sich das Training momentan etwas schwieriger gestaltet, da ich zwar Semesterferien habe, aber noch bis Anfang April Prüfungen anstehen und somit täglich ca. 6 Stunden lernen, hatte ich nicht zu große Erwartungen. Trotzdem war ich für das Rennen top motiviert, da das Laufen schon im Training ganz gut lief. Zudem kannte ich die Strecke und wusste, dass sie mir recht gut liegt.

Es geht insgesamt über 3,6 km, verteilt auf 3 Runden, über Wiese, mit einigen kurzen Stichen und einem aufgeschütteten Hügel. Die Bedingungen waren traumhaft: Sonnenschein, angenehme 15 Grad und eine trockene Strecke. Gestartet wurde zusammen mit drei Altersklassen, der U23, U20 und U18. Gleich zu Beginn des Rennen konnte ich mich an die Spitze des Feldes setzten und so das Tempo bestimmen. Zwei Runden lang führte ich so das Rennen an, bis in der letzten Runde die Positionskämpfe begannen, dort setzten sich zwei Mädchen von uns ab und ich musste sie leider ziehen lassen, da ich mit Magenkrämpfen zu kämpfen hatte. Ich hatte vor dem Rennen ein neues Getränk ausprobiert und leider nicht vertragen. Trotzdem konnte ich den dritten Platz halten und mir den Titel in meiner Altersklasse sichern. Etwas enttäuscht über meine fehlerhafte Wettkampfvorbereitung und die daraus resultierenden Bauchkrämpfe, war ich doch sehr froh mir zum ersten Mal einen Titel in einer Meisterschaft im Einzel zu sichern.

Mit zwei Goldmedaillen, eine im Einzel und eine in der Teamwertung mit dem LAC Quelle, ging es dann wieder zurück nach Nürnberg um mich weiter auf meine Klausuren vorzubereiten.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Semesterbeginn und Saisonstart

Nach der Studenten-WM in Kalmar standen eigentlich noch mehrere Wettkämpfe an, doch eine Erkältung machte mit einen Strich durch die Rechnung. So beendete ich meine Saison nach diesem Rennen, um mich zum Semesterstart erstmal auf die Uni zu konzentrieren. Außerdem bin ich von Zuhause ausgezogen, um näher an den Trainingsstätten zu sein und einen kürzeren Weg in die Uni zu haben. Es war also viel los und meine erste Prüfung habe ich auch schon hinter mir. Dieses Semster habe ich deutlicher zu spüren bekommen, wir hart es ist, zwei so zeitaufwendige Dinge wie Zahnmedizin und Triathlon zu vereinbaren. Zwar habe ich momentan weniger Pflichtvorlesungen, aber dafür einen eigenen Haushalt und viele Prüfungen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Strukturen im Schädel gibt, aber da es wirklich spannend ist, fiel mir das Lernen nicht so schwer und ich kann einen Haken hinter das bestandene Schädeltestat machen.

Doch nicht nur das Semester ist in vollem Gange auch die Saison 2018/19. Nachdem die Bertolt-Brecht-Schule jetzt Bundesstützpunkt Triathlon ist, haben wir einen zweiten Trainer bekommen. Stephen Bibow ist ein junger Sportwissenschaftler, der uns mit seinem Wissen unterstützt und dazu angeregt hat, mehr Trainingstests durchzuführen. Bis jetzt waren es ein 30-Minuntenlauf und ein 30-Minuten-Schwimmtest. Bei beiden konnte ich ein gutes Ergebnis abliefern und war sehr zufrieden damit.

Der erste Crosslauf fand ebenfalls schon statt, der Olympia Almcross in München. Zum ersten Mal lief ich den Top-Lauf mit, bei dem es ein ordentliches Preisgeld gab, was bedeutete, dass immer gute Läuferinnen am Start sind. Zwei Tschechinnen und eine Kenianerin belegten die ersten Plätze. Ich wurde knapp 4te und ging somit leer aus. Die 6,6 km hatten mir ordentlich Respekt eingeflößt, sodass ich etwas zu verhalten angegangen war. Das kostete mich dann auch das Treppchen, da ich die Lücke nach vorne zum Schluss nicht mehr schließen konnte. Doch mit nur 10 s Rückstand auf die Dritte kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein. Aus den taktischen Fehlern habe ich gelernt und beim nächsten Mal läuft es in der Hinsicht sicher besser.

Michelle Braun Triathlon-Blog: 5. Platz bei der Studentenweltmeisterschaft in Kalmar

Als ich mich am 30. August erneut nach Schweden begab, um dort bei einem weiteren Wettkampf zu starten, hätte ich wirklich nicht erwartet, dass so ein tolles Wochenende vor mir liegt. Ende Juli bekam ich Bescheid, dass ich mich, zusammen mit zwei weiteren Athletinnen, für die Studentenweltmeisterschaften in Kalmar qualifiziert hatte. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband organisierte das komplette Wochenende für uns und stattete uns auch mit Rucksack, T-Shirt, Short und Kapuzenpulli aus. Der Veranstaltet FISU organisierte ein großes Rahmenprogramm, und so war bereits am Donnerstag die Anreise von München nach Kopenhagen geplant und von dortaus weiter nach Kalmar. Ich flog zusammen mit Gabriel Allgayer, einem Freund, der ebenfalls im Bayernkader ist und sogar unser Trainer Roland Knoll kam als Betreuer des Studenten-WM-Teams mit.

In Kalmar waren alle Nationen in dem selben Hotel untergebracht, was ich so auch noch nicht erlebt hatte. Das war mal etwas Neues und sehr angenehm. Man kam so schnell ins Gespräch mit Athleten aller Nationen und wir trafen auch Freunde wieder, die wir bereits bei anderen Rennen kennengelernt hatten. Die Grundstimmung war ebenfalls anders als gewohnt, nicht so angespannt, denn es ging hier auch um den Kontakt zu Athleten aus aller Welt und den akademischen Austausch, wie bei der Eröffnungsfeier verkündet wurde. Ich freute mich vor allem auch zurück in Schweden zu sein, da es mir bereits in Malmö sehr gut gefallen hatte. Kalmar ist eine beschauliche Kleinstadt, welche aber schon große Erfahrung bei der Wettkampforganisation von Triathlons hat, denn es findet auch jedes Jahr ein Ironman statt, bei dem genauso viele Triathleten wie Einwohner in der Stadt verweilen. So war wirklich alles top organisiert und es gab kaum Probleme und falls doch, wurde einem sofort geholfen.

Am Samstag wurde es dann ernst. Zusammen mit 53 Athletinnen aus aller Welt ging es ins Rennen um den Weltmeistertitel. Da die WM für mich ganz im Zeichen neuer Erlebnisse stand, setzte sich das bei der Schwimmstrecke fort. Es gab keinen Wendepunkt sondern es ging 750 m gerade den Burggraben hinunter und unter zwei Brücken durch. Die einzigen Bojen befanden sich zum Ausstieg hin, der in einer L-Form angeschwommen wurde. Zudem gab es einen Wasserstart, was sehr unüblich für ein internationales Eliterennen ist, da zu viele Athleten am Start sind, die ein ähnlich hohes Niveau besitzen. So kam es beim Start zu Rangeleien, da sich das Feld nicht auseinander zog. Mir wurde bei dem dichten Gedränge die Brille heruntergeschlagen, sodass ich sie richten musste. Dabei sah ich die Wand von Schwimmerinnen vor mir, durch die es kein Durchkommen gab. So hielt ich kurz inne und suchte nach Platz. Den fand ich auch, in der Mitte war das Gedränge nicht so groß und ich konnte frei schwimmen. Bis zu den Bojen, machte ich immer mehr Boden gut und konnte noch vor dem Ausstieg zur Spitzengruppe aufschließen. Bei Radfahren befand ich mich dann in der ca. 17 Mann bzw. Frau großen Führungsgruppe. Da es regnete, existierte ein hohes Sturzrisiko. Doch diese Rennen bei Regen und kühlen Temperaturen liegen mir am besten. Ich hielt mich vorne in der Gruppe auf, die leider nicht so gut zusammen arbeitete, doch wir konnten den Abstand nach hinten halten.
Die Entscheidung fiel also im Laufen. Da Laufen nicht unbedingt meine Stärke ist, war mir klar, dass es für ganz vorne nicht mehr reichen würde, denn die Amerikanerin, die Französinnen und meine deutsche Kollegin Nina ( welche heute bei der U23 WM in Australien 7te werden konnte, Glückwunsch! an dieser Stelle) waren starke Läuferinnen. Trotzdem konnte ich eine gute Laufleistung zeigen und wurde 5te. Ich bin sehr zufrieden damit, endlich zu sehen, dass ich nach meiner OP im Januar, langsam wieder dahinkomme, wo ich letztes Jahr aufgehört habe. Da die Jungs ebenfalls sehr gut abschnitten, sammelten wir von jeder Medaille eine: Lars Pfeifer holte Gold, Gabriel Silber und Nina Bronze und so waren wir, dank der guten Ergebnisse aller deutschen Starter, die erfolgreichste Nation des Wochenendes.

Doch es war noch nicht vorbei. Am Sonntag stand noch der Tri-Team-Mixed-Relay an. Zwei Männer, zwei Frauen und vier Supersprint-Rennen (300m Schwimmen, 6km Rad, 1,5 Lauf). Der Spannungsfaktor ist hoch, doch der Spaß auch. Ich startete an erster Position und hatte so wieder das Vergnügen eines Wassermassenstarts. Doch diesmal konnte ich mich sehr gut platzieren, da ich im voraus mit dem Streckenposten sprach, der mir versicherte, man könne die erste Boje so umschwimmen wie man wollte, da sie nur für die nachfolgenden Staffelteilnehmer von Bedeutung war. So stellte ich mich nach rechts, hatte den kürzesten Weg zur Wendeboje und konnte, während sich die meisten anderen an der unwichtigen Boje gegenseitig behinderten, frei schwimmen. Ich fand mich wie bereits am Vortag in der Führungsgruppe wieder. Beim Laufen konnte ich die Französin und die Amerikanerin leider nicht halten, doch schaffte eine gute Ausgangsposition für Jan Stratmann. Nachdem alle weiteren meiner Kollegen ebenfalls alle gute Leistungen zeigten, mussten wir uns nur den Teams aus Frankreich und Großbritanien geschlagen geben. So kam ich auch noch zu meinem Blumenstrauß und der Medaille aus Kalmar.

Am Abend fand noch ein großes Abschlussdinner statt, bei dem getauscht wurde was ging. Pins, T-Shirts und landestypische Spezialitäten. Wir hatten alle extrem viel Spaß und ich konnte noch nie mit so vielen Erlebnissen, Eindrücken und neu gewonnenen Freunden nach Hause fliege, mit der Hoffnung all das in zwei Jahren bei den nächsten Weltmeisterschaften wieder erleben zu dürfen. Vielen Dank auch an den ADH, der all das erst möglich gemacht hat und die bestmögliche Betreuung stellte. Ein Viedo das der ADH über die Rennen gefilmt hat findet ihr hier: https://www.facebook.com/hochschulsportverband/videos/vb.138467189533328/295607751250673/?type=2&theater

Michelle Braun Triathlon: Europacup Malmö und Szekesfehervar

Zum ersten Mal diese Saison ging es für mich ins Ausland, nach Malmö, zu meinem ersten Elite Europacup. Bereits letztes Jahr durfte ich schoneinmal “reinschnuppern” in ein internationales Elite Rennen, beim Weltcup in Tiszy. Da ich auch dieses Jahr gerne einen Weltcup starten würde muss ich mich vorerst bei einem Europacup qualifizieren. Mit diesem Ziel machte ich mich also auf den Weg, erst nach Kopenhagen und von dort über die Öresundbrücke nach Malmö.

Der Wettkampf fand am Samstag Mittag statt, bei heißen 30 Grad. Da es diesen Sommer sogar in Schweden überdurchschnittlich warm war, konnten wir ohne Neopren schwimmen. Der Schwimmkurs verlief in einem Hafenbecken, wobei die Wendebojen sich im offenen Meer befanden. Ich hatte eine relativ schlechte Startnummer und wurde als eine der letzten auf den Ponton gerufen, so musste ich mich recht weit rechts platzieren. Doch da der Weg zur ersten Boje fast 400m betrug, hatten alle relativ gleiche Chancen. Ich hatte einen guten Start und fand schnell die richtigen “Füße” an die ich mich hängen konnte. So lief bis zur Boje alles glatt, dort angekommen erwartete uns starker Wellengang, der mich etwas überraschte, da wir das geschützte Becken verlassen hatten. Ich konnte mich trotzdem gut halten und verließ das Wasser im ersten Viertel. Nach einem guten Wechsel erwischte ich den “Norden-Express”, heißt das Hinterrad der Silbermedalliengewinnerin von London 2012, Lisa Norden. Mit ihr zusammen schloss sich die Lücke auf eine kleine Spitzengruppe und somit befand ich mich in einer ca. 15 Frau starken Radgruppe. Leider wurde mal wieder nicht mitgearbeitet und so bummelten wir vor uns hin. Mir war klar das die radstarke Lisa Norden versuchen würde wegzufahren, um sich so einen Vorsprung für das Laufen zu sichern. Genau das tat sie dann auch, im technischem Teil der Radstrecke. Obwohl ich damit gerechnet hatte gelang es mir nicht ihr zu folgen, da ich wirklich schlechte Beine hatte. Nachdem wenige der anderen Athletinnen bereit waren Führungsarbeit zu leisten, holten wir Lisa auch nicht mehr ein. Auf der Laufstrecke bekam ich ebenfalls meine müden Beine zu spüren und kämpfte mich so schnell wie möglich ins Ziel. Als 9te verpasste ich leider um einen Platz die Qualifikation (Top 8), jedoch bin ich mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden. Zwar hatte sich das Rennen nicht gut angefühlt doch das Ergebnis war zufrieden stellend.

Eine Zweite Chance die Weltcupnorm zu erfüllen bot sich in Szekesfehervar, Ungarn. Die Wochen davor hatte ich mit meinem Freund in Portugal verbracht und musste dort feststellen, das alle öffentlichen Schwimmbäder im August geschlossen hatten. So konnte ich nur Laufen trainieren und ging mit wenig Erwartungen ins Rennen. Mein Ziel war alles auf das Laufen zu setzten und zu hoffen dort eine gute Zeit zu erreichen.
Die Order meines Trainiers: klug schwimmen. Das versuchte ich auch platzierte mich neben guten Schwimmerinnen um deren Wasserschatten zu erwischen. Doch der Plan ging nicht auf, ich wurde zur Seite gedrängt und musste weite Teile der Strecke alleine schwimmmen, was bei einer schlechten Schwimmform alles andere als optimal war. So verpasste ich die erste Radgruppe und fand mich in der Verfolgergruppe wieder. Da es allerdings fast immer das gleiche ist und wenige Athletinnen bereit sind sich an der Führung zu beteiligen, schafften wir es nicht die Lücke nach vorne zu schließen. So stieg ich mit ca 40s Rückstand zur Spitze vom Rad, verpazte auch noch meinen Wechsel und hatte somit einiges gut zu machen. Ich nahm die Beine in die Hand und rannte alles was ging. In den letzten zwei Runden bekam ich allerdings Magenprobleme und musste etwas Tempo rausnehmen. Letztendlich wurde ich 12te was unter diesen Umständen durchaus ok ist. Damit konnte ich zwar wieder die Qualifikation nicht erfüllen, aber ich hatte ja auch nicht mit 2 Wochen Schwimmpause gerechnet.

Weiter geht es für mich jetzt mit den Studenten Weltmeisterschaften in Kalmar am 1&2 September.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Bundesliga Münster – Es geht aufwärts!

Letzten Sonntag ging es wieder los. Ab ins Münsterland, nach Münster, dem Tätigkeitsfeld der Tatortermittler Prof. Boerne und Kriminalhauptkommissar Thiel und dem dritten Stopp der 1. Triathlonbundesliga. Ich reiste an, mit dem Willen endlich wieder zeigen zu können, dass mit mir zu rechnen ist. Nachdem ich meine Fehler aus Düsseldorf analysiert habe, war klar, die dürfen nicht wieder passieren. So versuchte ich locker zu bleiben, um gespannt und konzentiert an der Startlinie zu stehen.

In diesem Fall zu schwimmen, da es mit einem Wasserstart auf die 750 m lange Schwimmstrecke im Hafenbecken von Münster ging. Ich konnte mich gleich zu Beginn an schnelle Füße heften und kam gut positioniert an die erste Boje. Allerdings ging es dort wie immer ziemlich hart her, sodass ich mehrmals zurückgezogen und runtergedrückt wurde. Zum Glück gab es nur zwei Boje und ich konnte auf dem langen Rückweg wieder ordentlich Plätze gut machen und stieg als hervorragende 13. aus dem Wasser. Damit bin ich sehr zufrieden, da viele starke internationale Schwimmerinnen am Start waren. Leider setzte dann mein Kopf aus und ich rannte in der Wechselzone weit an meinem Rad vorbei. Dieser Anfängerfehler kostete mir wertvolle Sekunden und die erste Radgruppe. Die ersten drei der fünf Radrunden arbeite ich hart mit meiner bayerischen Kollegin Anabel Knoll zusammen, um auf die erste Gruppe aufzufahren. Doch nach einer Attacke in dieser, konnten einige daraus dem Tempo nicht mehr folgen. So splittete sich die Führungsgruppe auf und wir schafften es einen Teil davon einzuholen. Nachdem einer meiner Betreuer mir mitteilte, dass sich nur laufstarke Athletinnen in der Spitze befanden, schonte ich mich etwas für die kommende Disziplin. Trotzdem wollten wir das Tempo hoch halten, damit die schwächeren Radfahrerinnen wertvolle Kraft verloren, die ihnen dann beim Laufen fehlte. Nach einem sehr guten zweiten Wechsel, ging ich als erste meiner Gruppe auf die Laufstrecke, musste dann aber doch noch einige Athletinnen ziehen lassen. Die Beine fühlten sich gut an und ich bin sehr zufrieden mit meiner Laufleistung. Leider bekam ich auf den vierten und fünften Runde Probleme mit meinem Fuß, was mich etwas bremste. Doch ich hatte immer noch die 15. Laufzeit und wurde gesamt 14te. Bei diesem stark besetztem Rennen war ich mit dem erreichten Ergebnis sehr zufrieden. Ich wurde 6te Deutsche und mit dem Team ebenfalls 6ter, und unsere Leistung schob uns auf den 5ten Platz der Gesamtwertung.

Mein nächstes größeres Rennen ist dann der Europacup in Malmö am 4. August.

 

 

 

 

 

Michelle Braun Triathlon-Blog: Zeit zum Durchatmen

Lange gab es von mir jetzt kein Update, was meinem knappen Zeitmanagement zu verdanken ist. Wer Zahnmedizin und Leistungsport unter einen Hut bringen will, der muss sich im Klaren sein, dass für Freizeit kaum Zeit bleibt. Zwei Einheiten pro Tag, neben bis zu 8 Stunden Uni, da ist der Tag gefüllt. Dienstag war es mir, beispielsweise gar nicht möglich zu trainieren, da ich von 8:00 bis 19:00 Uhr entweder Vorlesung hatte oder im Labor war. Doch es hat mir große Freude bereitet, Neues zu lernen. Vor allem aber mochte ich die Arbeit im Labor. Mein Hightlight des ersten Semesters war definitiv das Herstellen einer Verblendkrone in Metall und Kunststoff. Der handwerkliche Charakter der Zahnmedizin sagt mir sehr zu und ich konnte erfolgreich den ersten Kurs, damit mein erstes Semester, hinter mich bringen. Jetzt heißt es erstmal den Kopf wieder frei zu bekommen und mich optimal auf die bevorstehenden Rennen vorzubereiten. Nachdem ich im Winter operiert werden musste, verschob sich meine Wettkampfplanung deutlich nach hinten. Zwei Rennen habe ich schon bestritten, den Rothseetriathlon und die Deutsche Meisterschaft der Elite.

Der Rothseetriathlon lief gut für mich, zwar musste ich mich Anja Beranek und Lena Gottwald geschlagen geben, doch ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung in den Einzeldiziplinen. Ich hatte ein gutes Schwimmen und ging gleich als erste Frau auf die Radstrecke. Dort wurde ich erstmal eingesammelt, da ich ohne Zeitrad und Auflieger unterwegs war, was bei starkem Gegenwind ein deutlicher Nachteil war. Doch umso besser lief das Laufen. Ich hatte gute Beine und konnte sogar schneller als letztes Jahr laufen, eine 37:47 bei starkem Wind.

Leider ging es nicht so positiv weiter. In Düsseldorf verpasste ich die erste Radgruppe und musste 20km alleine in der Führung fahren. Danach machte der Kopf nicht mehr mit und das Rennen war für mich gelaufen. Ich finishte als 22., mehr als enttäuschend. Doch der Klausurenstress der letzten Wochen ging wohl doch nicht spurlos an mir vorbei und trug seinen Teil zu dieser schlechten Leistung bei.

Jetzt heißt es nach vorn blicken am kommenden Wochenende, geht es auf nach Münster, zur dritten Station der Triathlon-Bundesliga.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Experiment – Zahnmedizinstudium und Leistungssport Triathlon

Letztes Jahr um diese Zeit musste ich mich ordentlich reinhängen um die zeitliche Doppelbelastung Triathlon und Abitur zu meistern. Genau ein Jahr später gehts für mich jetzt wieder los mit dem lernen und dem knappen Zeitplan. Nachdem ich im Herbst noch beschlossen hatte, mich ein Jahr nur auf den Sport zu fokussieren, mir aber leider meine Krankheit einen Strich durch die Rechnung machte, beschloss ich mich schon jetzt meinem zweitem Traum, dem Zahnmedizinstudium zu widmen. Am 9.April startete ich in Erlangen in mein erstes Semester. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen hat man in Zahnmedizin fast nur Pflichtvorlesungen und viele Stunden Uni. Zudem gibt es kaum Möglichkeiten, dass auf Leistungssportler Rücksicht genommen wird. Das ist für mich sehr schade, denn in fast allen anderen Studiengängen ist dies möglich. Im medizinischen Bereich gibt es definitiv noch Nachholbedarf um eine duale Karriere möglich zu machen. Ich werde jedoch solange wie möglich versuchen beides unter einen Hut zu bringen, denn ich bin noch nicht bereit die Triathlonschuhe an den Nagel zu hängen. Der Wille ist da und hoffentlich auch ein Weg.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Trainingslager Toskana Ostern 2018

Wie jedes Jahr waren wir auch diesmal wieder, mit dem Bayernkader, in Poggio all Agnello, im schönen Italien. Nachdem ich dieses Jahr ja leider erst sehr spät ins Training einsteigen konnte, zählte für mich vorallem der Formaufbau. Langsam die Umfänge wieder steigern und den Körper an die Belastung gewöhnen. Man denkt es vielleicht nicht, doch ein halbes Jahr ohne Sport hinterlässt deutliche Spuren. Doch konnte ich mich, über die zehn Tage schon wieder gut ein den Trainingsalltag einfinden, wenn auch mit deutlich weniger Trainingseinheiten als für ein Trainingslager üblich. Gegen Ende durfte ich sogar schon wieder ein wenig schnelle Kilometer laufen, womit ich wirklich sehr zufrieden bin. Wettertechnisch hatten wir mal ebenso Glück und nur am letzten Tag Regen, von dem wir uns wie man auf den Bildern sieht nicht unterkriegen haben lassen.


Vor der Radtempoeinheit trotzdem gute Laune

Erste Schnelle Schritte 1km-1,5km-2km-1,5km-1km

Michelle Braun Triathlon-Blog: Wiedereinstieg nach langer Zwangspause

Nun melde ich mich endlich, nach langer Zeit wieder zurück. Jedoch hatte ich die letzten Monate nicht wirklich etwas zu berichten. Wer meine Einträge regelmäßig verfolgt, der weiß, dass ich immer wieder mit langen Krankheiten zu kämpfen habe. Zuletzt war es so schlimm, dass ich nach den Weltmeisterschaften in Rotterdam im September, bis Dezember nicht mehr gesund geworden bin. Das kann man natürlich sonicht hinnehmen, da es nicht nur meine sportliche Karriere stark negativ beeinflusst, sondern auch ein normales Leben mit Arbeit oder Studium unmöglich macht. So begann die Ursachenforschung und an der Universitätsklinik in Berlin wurde der Grund, der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung gefunden. Anfang des Jahres wurde ich operiert und musste mich noch davon erholen. Doch jetzt kann ich endlich wieder ins Training starten.

Ich bin zunächst sehr froh überhaupt wieder Sport machen zu können, da es für jemand der normal ca 20h die Woche trainiert, wirklich schrecklich ist den ganzen Tag im Bett zu liegen. Weiterhin hoffe ich meine Form für diese Saison noch auf zu bauen und wieder Erfolge zu feiern. Traumhaft wäre es, wenn meine ständigen gesundheitlichen Rückschläge, jetzt wirklich Geschichte wären und ich wieder voll angreifen kann.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Weltmeisterschaften in Rotterdam, Top 20 knapp verpasst

Der Wettkampf in Rotterdam stand von Anfang an unter einem schlechten Stern, ich wurde im Vorbereitungslehrgang krank und konnte die letzen zwei Wochen vor dem Rennen so gut wie nicht trainieren. Meine Erkältung besserte sich bis zum Abreisetag am Mittwoch stetig, war aber noch lange nicht weg. Ich entschied mich in enger Beratung mit meinem Trainer trotzdem anzureisen, mit der Hoffnung einer vollständigen Genesung. Leider passierte dies nicht und ich ging am Freitag noch sehr angeschlagen an den Start. Von ärztlicher Seite war das in Ordnung, da ich kein Fieber oder sonstiges hatte, nur meine Leistungsfähigkeit war eingeschränkt.

Wie, das merkte ich gleich beim Schwimmstart, bei dem ich für normal immer super weg komme, diesmal jedoch sehr ins Getümmel kam. Zudem klemmte mich eine andere Schwimmerin übel unter dem Arm ein, sodass mein Kopf unter Wasser gedrückt wurde. So etwas grob Unsportliches passiert leider öfter, doch es ist sehr schwer den Schuldigen auszumachen. So befand ich mich nach den Wendebojen im hinteren Mittelfeld, konnte aber zum Glück einige Plätze am Rückweg, gutmachen. Nach einem schlechten ersten Wechsel, der zum Teil auch auf 17 Grad Wasser- und Außentemperatur zurückzuführen war, hatte ich gleich zu Beginn des sehr anspruchsvollen Radkurs einige Plätze gut zu machen. Die erste Runde gestaltete sich extrem hart, da ich alles alleine fahren musste, anschließend bildete sich eine kleine Gruppe die schnell auf die zweite Radgruppe auffahren konnte. Ich war jedoch schon völlig am Ende, merkte einfach, dass mein Körper nicht fit war und Training fehlte. Trotzdem konnten wir den Abstand auf die erste Gruppe auf 15s verkürzen. Der zweite Wechsel lief ebenfalls nicht optimal und beim Laufen konnte ich nichts mehr geben. Denn dort merkt man den Husten natürlich am meisten, so hieß es für mich durchbeißen und nicht einholen lassen. Was mir auch gelang, so dass ich letztendlich als 21ste ins Ziel kam. Ein Ergebis, mit dem ich unter den gegebenen Umständen sogar relativ zufrieden bin. Normal wäre deutlich mehr dringewesen und ich hatte mir mehr erhofft. Doch leider steckt man in so etwas nicht drin und ich bin froh diese Chance gehabt zu haben. Ich habe unglaubliche Erfahrungen gemacht und trotz allem sehr viel Spaß gehabt. Ich möchte mich hier auch nochmal bei allen Betreuern und Beteiligten der DTU für das unglaubliche Erlebnis bedanken.

Ich habe in dieser Saison wieder gelernt zu lieben, was ich tue und meine Freude am Triathlon zurückendeckt. Nach den letzten Jahren voller Rückschläge war diese Wettkampfperiode ein Lichtblick, der mich auf mehr hoffen lässt. Jetzt heißt es erstmal Saisonpause, gesund werden und in zwei Wochen “back to work”. Es gibt viel zu zu arbeiten, damit diese WM nicht meine letzte war. Ich verabschiede mich nun auch von meiner Jugendkarriere, denn ab nächstem Jahr heißt es für mich U23 und Elite.

Anbei noch ein paar Eindrücke des DTU-Fotographen Jo Kleindl und der ITU bei der die Strecken, für alle Interessierten, ein zu sehen sind

Michelle Braun Triathlon-Blog: Bundesliga-Rennen Tübingen und Grimma

Die nächsten beiden Punkte auf meinem Weg nach Rotterdam waren noch zwei Bundesligarennen für mein Team den TV Mengen: in Tübingen und Grimma. Beides Wettkämpfe, die ich aufgrund der Wettkampfstrecken sehr mag.

Tübingen ist sehr zuschauerfreundlich und immer gut besucht, das Schwimmen im Neckar ist begleitet von Anfeuerungsrufen vom Ufer und der Radkurs sehr schmal und fordert hohe Konzentration.

Schwimmen lief bei mir nicht so gut, eine andere Athletin schwamm ständig in mich rein und behinderte mich, sodass ich die erste Radgruppe verpasste. Doch die Gruppen fuhren zusammen und so stieg ich vorne vom Rad und verließ als Dritte die Wechselzone. Dann kam mein persönliches Highlight der Rennen, die bergige Laufstrecke durch Tübingens Innenstadt. Die Stimmung ist der Wahnsinn und man wird förmlich über die zahlreichen Anstiege getragen. Die Deutsche Triathlon-Bundesliga ist immer Top besetzt mit internationalen und nationalen Spitzenleuten. Beim Laufen merke ich, dass noch einige Arbeit vor mir liegt, um bei diesem Niveau mithalten zu können, so kam ich als 16. ins Ziel, womit ich jedoch sehr zufrieden bin.

Grimma ist ebenfalls durch das Stömungsschwimmen in der Mulde, den bergigen Radkurs und die kurvenreiche Laufstrecke ein anspruchsvoller Wettkampf der mir normal sehr liegt. Allerdings war ich die Tage vorher gesundheitlich angeschlagen und hatte deshalb keine optimale Vorbereitung. Zusätzlich ist mein Team in der Tabelle weiter unten angesiedelt und wir mussten so auf der rechten Seite des Flusses starten, was einen enormen Nachteil bedeutete, da hier die Gegenströmung am stärksten ist. Ich befand mich bereits nach 200 m mitten im Pulk, was mir normal nicht passiert, da ich zu den stärkeren Schwimmern gehöre. So landete ich nach in der dritten Radgruppe was für mich bedeute eine gute Platzierung war außer Reichweite, da dieses Rennen zusätzlich noch die Deutsche Meisterschaft der Elite und U23 ist, war diese Situation sehr ärgerlich. Meine Radgruppe arbeitete überhaupt nicht, sodass ich 20 km allein fuhr. Beim Laufen ging es dann nur noch um Schadensbegrenzung und den Abstand nach vorne möglichst klein zu halten. So wurde ich in einem schlechter besetztem Feld als in Tübingen 17. und 9. der Deutschen Meisterschaft.

Weiter geht es mit 14 Tagen Trainingslager in Kienbaum mit der Nationalmannschaft als Vorbereitung für Rotterdam.
Noch zwei Videoimpressionen der beiden Rennen:

Tübingen:

Grimma:

Michelle Braun Triathlon-Blog: 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft und JWM-Qualifikation

Endlich! Nach sechs Jahren harter Arbeit und zahlreichen Rückschlägen, meine erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften. Nachdem ich jahrelang Vierte wurde und knapp am Treppchen vorbeischrammte, durfte ich endlich oben stehen. Damit nicht genug, qualifizierte ich mich für meine ersten internationalen Meisterschaften, die Juniorenweltmeisterschaften in Rotterdam.

Aber von vorne erzählt: am letztem Juli-Wochenende fand meine letzte (ab nächstem Jahr bin ich dann schon U23) Deutsche Meisterschaft der Jugend und Junioren in Merzig statt. Geschwommen wurde in der Saar, also einem Fluss mit Strömung, was mir schon so manches Mal zum Verhängnis wurde. Doch ich platzierte mich gut und kam als Dritte aus dem Wasser. Es bildete sich an der Spitze mit mir eine Fünfergruppe auf dem Rad mit knappen Vorsprung von 30s auf die Verfolger. Es gelang uns, Dank hervorragender Zusammenarbeit, den Vorsprung immer weiter auszubauen und mit auf die Laufstrecke zu nehmen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt meinen dritten Wettkampf innerhalb einer Woche, was ich beim Laufen deutlich zu spüren bekam. Ich schaffte es nicht an den vorderen beiden Mädels dranzubleiben, sicherte mir aber meinen Vorsprung auf die Plätze hinter mir. Es reichte für meine erste Medaille und das WM- Ticket. Ich war überglücklich, dass es nach der Zeit der vielen Probleme und Rückschläge endlich wieder gut lief.

Am nächsten Tag stand dann noch eine Team-Relay an, bei dem ich mit einem weiteren Mädchen und zwei Jungs aus meinem Landesverband an den Start ging und nach einem super Rennen aller Beteiligten noch den zweiten Platz bei der Team-DM erreichte. Ein nahezu perfektes Wochenende. Jetzt heißt es noch gute Arbeit leisten in den kommenden Wochen bis zum 15. September, dem Großen Tag in Rotterdam.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Weltcup in Tiszaujvaros

Am 20. Juli war es endlich soweit: Ich startete bei meinem ersten Weltcup. Der Wettkampfort war für mich nicht neu, denn ich bin bereits 2015 dort bei einem Junior-Europacup gestartet und jetzt, zwei Jahre später, kehrte ich für eine Teilnahme am Elite Weltcup zurück. Die Strecken waren identisch, also hatte ich schon ein wenig Erfahrung damit. Leider auch mit dem Ruf den Tiszaujvaros hat, nämlich eine der härtesten Schwimmstrecken zu bieten. Die erste Boje kommt bereits nach 100 m und das führt zu einer ziemlichen Schlägerei im Wasser. Außerdem sind drei Runden zu schwimmen, also immer wieder das gleiche Problem. Am Samstag war das Halbfinale, bei dem sich in zwei Vorläufen, die jeweils 15 Besten für das Finale am Sonntag qualifizieren konnten.

Bei ca. 40 Grad Außentemperatur und 30 Grad Wassertemperatur ging es dann um 15:35 Uhr los und auf ins Gemenge. Ich kam gut um die Bojen und konnte mich weitgehend ohne Schläge über die drei Runden retten. Leider verpasste ich den Anschluss an die erste Gruppe und befand mich in der zweiten. Die Mädels in meiner Gruppe gehörten zu den Favoritinnen und waren alle starke Läuferinnen, sodass sie kein Interesse hatten, am Rad zu arbeiten, so wurde der Rückstand immer größer. Auf der Laufrunde merkte ich deutlich den Unterschied zur Weltspitze und konnte nicht mitlaufen. Jedoch gelang es mir, mich gerade noch für das Finale am nächstem Tag zu qualifizieren.

Schon sehr glücklich über meine Finalteilnahme, die mehr war, als ich erwartet hatte, ging ich am Sonntag auf die gleiche Strecke. Wieder konnte ich mich beim Schwimmen weitesgehend aus dem Gedränge halten, verlor dadurch aber auch einige Plätze und befand mich nach dem Wechsel in einer großen Verfolgergrupppe. Wir konnten schnell zur Spitzengruppe aufschließen und es bildete sich ein großes Hauptfeld mit fast allen Athletinnen. Nach einem guten zweiten Wechsel, bei dem ich ganz vorne vom Rad stieg, musste ich leider wieder einige Konkurrentinnen ziehen lassen. Doch ich schaffte einen soliden Lauf und entschied noch den Schlusssprint für mich. Letztendlich wurde ich Zwanzigste, worüber ich sehr glücklich war und Top 20 bei einem so gut besetztem Weltcup hieß eine erfüllte Weltcupnorm und so die weitere Starterlaubnis bei solchen Rennen.

Top 20 in Tiszaujvaros ist dann nochmal etwas ganz Besonderes, da hier alle zwanzig Athletinnen geehrt werden und auf die Bühne dürfen. So gab es sogar eine Medaille als Andenken an meinen allerersten Weltcup.

Michelle Braun Triathlon-Blog: 2. Platz am Rothsee

Endlich hab ich das Abitur überstanden! Da ich noch freiwillig in die Nachprüfungen gegangen bin, musste ich noch einmal 2,5 Wochen mehr lernen als die anderen. Doch es hat sich gelohnt! Ich konnte mich von 1,6 auf 1,5 verbessern und bin damit sehr zufrieden.
Nach meinem guten Ergebnis in Kraichgau hat mich die Wettkampflust gepackt und ich habe beschlossen, mal bei einem “Heimrennen” zu starten. Den Rothseetriathlon ist mit 1000 Startern in Franken nach der Challenge der wichtigste Wettkampf in der Region.

Für mich war es die erste olympische Distanz, die mit 1,5 km Schwimmen, 42 km Radfahren und 10 km Laufen, mehr als doppelt so lang ist wie meine Standardstrecke. Zudem durfte ich kein Windschatten fahren, also Einzelzeitfahren, auch das hatte ich noch nie gemacht und die 10 km zum Abschluss bin ich auch noch nie in einem Wettkampf gelaufen.

Beim Schwimmen kam ich anfangs schlecht weg, zwar ohne Prügelei, aber ich fand keinen Wasserschatten und musste so die 1500 m alleine schwimmen. Anja Beranek, die letztes Jahr auf Hawaii als beste Deutsche den vierten Platz erreichte, kam kurz vor mir aus dem Wasser. Da ich den deutlich schnelleren Wechsel hatte, konnte ich sie einholen und ging mit ihr gleichzeitig auf die Radstrecke. Doch hier ist sie durch ihr Zeitfahrrad und den höheren Radumfängen deutlich im Vorteil. Sie nahm mir in dieser Disziplin 5 Minuten ab. Ich muss mich dafür aber sicher nicht schämen, denn wenn man ihre Radzeit auf Hawaii ansieht, nahm ihr der Drittplatzierte Patrick Lange auf den 180 km gerade einmal 23 Minuten ab. Laufen lief gut, obwohl ich zunächst noch ziemlich Respekt vor der langen Distanz hatte. Trotzdem hatte ich eine super Laufzeit, sogar schneller als die von Anja. Ich wurde zweite und bin sehr zufrieden mit dem Rennen, auch weil es meine erste Olympische Distanz war. Glückwunsch auch an meinen Trainingskollegen Frederik Funk, der einen sensationellen neuen Streckenrekord aufgestellt hat. Wirklich eine starke Leistung!
Danke auch an den Fotografen Salvatore Giurdanella, der mir die tollen Bilder zur Verfügung gestellt hat.

Ergebnisse:

http://rothsee-triathlon.r.mikatiming.de/2017/?pid=start

Michelle Braun Triathlon-Blog: Top 10 in der Bundesliga und Weltcupqualifikation

Am 10.06 hieß es endlich wieder “Willkommen zur Triathlon Bundesliga”.

Da sich mein letztjähriges Team entschlossen hat nur noch 2. Bundesliga zu starten, wechselte ich mein Zweitstartrecht und starte jetzt für den TV Mengen in der 1. Bundesliga. Daher fiel für mich der Startschuss um 19:00 Uhr im neuen roten Dress. Zuerst hatte ich große Probleme, da meine Brille komplett beschlagen war und ich sozusagen im Nebel schwimmen musste. Zum Glück fand ich ein schnelles Paar Füße, an dem ich mich orientieren konnte, da ich die Bojen erst erkannte als sie 2 m vor mir waren. Zu meiner Überraschung kam ich super aus dem Wasser und befand mich in der ersten Radgruppe mit einigen internationalen Größen wie Rachel Klamer (Vizeeuropameisterin 2015), Laura Lindemann (U 23 Weltmeisterin) und Lisa Norden der Silbermedaillen-Gewinnerin der Olympiade in London 2012. Leider hatte niemand Interesse am Rad zu arbeiten, da alle sehr gute Läuferinnen sind. So fuhr die zweite Radgruppe kurz vor dem Wechsel auf, aber ich konnte mich gut positionieren, so dass ich die Wechselzone als Erste verließ. Die Favoritinnen liefen schnell vorbei, doch ich lieferte einen für mich guten Lauf ab und wurde am Ende 10. Ich bin überglücklich mit diesem Ergebnis, vor allem bei so starker nationaler und internationaler Konkurrenz.

Zudem konnte ich mit dieser Leistung die Europacupnorm der Elite erfüllen. Die DTU gibt jungen Sportlern beim Weltcup in Tiszaujvaros die Chance zu starten, wenn sie die Europacup-Qualifikation erfüllt haben. Da ich das hiermit erfüllt habe, werde ich mitgenommen. Ich darf meinen ersten Weltcup der Elite starten!!! Ich bin überglücklich und motiviert am 22./23.07 für Deutschland an den Start zu gehen.
Unten stehend noch der Link zu einem kurzen Hightlightvideo, auf dem man mich auch ab und zu erkennen kann.

http://www.triathlonbundesliga.de/home/events/kraichgau/highlight-videos.html

Michelle Braun Triathlon-Blog: Bayerische Vize-Meisterin

Im Abitur befinde ich mich auf der Zielgeraden. Nur noch eine Prüfung am Mittwoch und dann bleibt Zeit sich vollkommen aufs Training zu fokussieren. Heute befand ich mich auch in sportlicher Hinsicht mal wieder auf der Zielgeraden bei der Bayerischen Meisterschaft Sprint der Elite.

Los ging es im Trebgaster Badesee wie immer mit dem Schwimmen. Ich konnte mich nach dem Start super platzieren und hängte mich in den Wasserschatten einer sehr guten Schwimmerin um Kraft zu sparen. So kam ich also als Drittplatzierte aus dem Wasser und nach einem schnellen Wechsel lag ich an erster Stelle mit ca 15 s Vorsprung auf die zweite. Der Abstand zur nächsten Gruppe betrug sogar 30 Sekundem. Doch die harte windreiche Strecke kostete mir viel Kraft und ich hatte nicht das Selbstvertrauen für weiter 10 km alleine zu fahren, ich war mir sicher, sie würden zu mir auffahren. So wartete ich auf die Gruppe, was im nachhinein ein Fehler war, da diese Gruppe überhaupt nicht funktionierte. Doch da war es dann zu spät und darum ging ich mit zehn anderen Mädels auf die Laufstrecke. Dort merkte ich dann deutlich meine 10 km Radfahren alleine im Wind, schaffte es aber noch einen dritten Platz zu erzielen. Da die Siegerin nicht aus Bayern kam, wurde ich Bayerische Vizemeisterin.

Zusammenfassend bin ich relativ zufrieden mit dem Wettkampf, bereue es aber, nicht allein weitergefahren zu sein. Aber hinterher ist man immer schlauer. Direkt nach meiner letzten Prüfung geht es dann ins Trainingslager und am 10. Juni heißt es Daumen drücken für mein erstes Bundesligarennen in dieser Saison.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Leistungssport und Abitur

Wie viele wahrscheinlich mitbekommen haben, startet morgen das Matheabitur für die bayerischen Abiturienten. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, mich nach längerer Pause kurz zurückzumelden. Die Pause kam zustande, da ich morgen auch vier Stunden rechnen werde. Für mich geht es nämlich auch ins Finale meiner 13 Schuljahre, was einiger Vorbereitung bedarf. Das heißt für mich konkret, dass es derzeit nicht wirklich mehr gibt als trainieren und lernen, was völlig ok ist, da es ja nur zweieinhalb, drei Monate sind. Leider kommen dann Dinge wie mein Blog, etwas zu kurz. Aber nicht mehr lange, am 2. Juni ist alles vorbei und läuft wie gewohnt weiter, hoffentlich mit einem guten Abschluss in der Tasche. Dazwischen stehen neben den 5 Abi-Prüfungen auch noch die EM-Quali in Forst und die bayerische Meisterschaft der Elite im Sprint an, von denen ich hoffentlich Zeit finden werde, zu berichten.

Michelle Braun Triathlon-Blog: Bayerische Crosslaufmeisterschaften 2017

Heute fiel der Startschuss für die Saison mit dem ersten wichtigen Wettkampf, den Bayerischen Crossmeisterschaften. Bei bewölktem, aber mit 8 Grad angenehmen Wetter, ging es ins oberfränkische Kemmern.

Zusammen mit der U18 ging ich in der U20 an den Start. Ich kam sehr gut weg und führte das Feld durch die erste Runde. Zu Beginn der zweiten wagten einige Mädchen einen Antritt, den ich allerdings nicht mitging. Ich wusste, dass es noch weit war und im Cross die letzte Runde die härteste ist. Die Strecke war relativ flach, was mir nicht so liegt. Es gab nur zwei kurze Anstiege, die man künstlich aufgeschüttet hatte. Trotz des für mich ungünstigen Streckenprofils, ging meine Rechnung auf und ich konnte zum Ende hin wieder einige Plätze gut machen.

So schaffte ich es endlich mal wieder auf einen Medaillenplatz in der Einzelwertung und einen dritten Platz bei den Bayerischen Meisterschaften. Gekrönt wurde der Tag noch mit einer Goldmedaille im Team mit der LAC Quelle Fürth. Katharina Schmidt, Sophie Rohr, die ebenfalls Triathletin und eine gute Freundin von mir ist, und ich bildeten das Siegerteam. Diese erreichte Leistung macht mit Freunden doppelt so glücklich!

Weiterhin steigt meinerseits die Vorfreude auf das Trainingslager in St. Jordi, Mallorca zu dem wir am Freitag aufbrechen werden.

Weiter Bilder folgen noch.