Frederic Funk Triathlon-Blog: Sprint, Sprint und nochmal Sprint

Man muss ja bekanntlich an seinen Schwächen arbeiten. Ich würde jetzt nicht direkt behaupten, dass die Sprintdistanz meine Schwäche ist, aber je länger die Distanz, desto besser ist es für mich. Vielleicht ist es ja auch nur Einbildung oder alle anderen sind einfach besser je kürzer es ist. Wahrscheinlich ein bisschen von Allem ;)

Jedenfalls startete ich meinen Mai/Juni Wettkampfblock mit drei Sprintdistanzen in 8 Tagen. Klingt nach viel, aber ist immer noch weniger als eine Mitteldistanz ;)

Der erste der drei Wettkämpfe war die Ungarische Meisterschaft im Team. Schon zum dritten mal trat ich dort mit dem Verein aus Tiszaújváros an und das Ziel war die Titelverteidigung. Ich bin ein riesen Fan dieses Rennens, bzw. des Formats, denn zu viert muss man den Wettkampf komplett gemeinsam bestreiten. Das Team bestand aus Bence Lehmann, Csongor Lehmann, David Hanko und mir.

Geschwommen wurden 750m in 50m Außenpool. Mit einer Zeit von 8:50min konnten wir in Führung liegend auf die Radstrecke. Dieses Jahr hatte ich sogar die Ehre die letzten 250m vorne zu schwimmen, damit Bence, der der beste Schwimmer im Team ist, sich etwas fürs Radfahren „ausruhen“ konnte. Wie ich auch selber die ersten 500m gemerkt hatte, spart man im Wasserschatten schon einiges an Kraft.

Das Radfahren war dann für mich als besten Radfahrer im Team relativ entspannt und wir kreiselten fast einen 44er Schnitt über die windigen 20km und durch schlechte Straßen auch nicht wirklich schnelle Strecke.

Mit 40s Vorsprung ging es dann für uns auf die abschließenden 5 Laufkilometer. Wir liefen zügig los, um sicher zu gehen, dass der Vorsprung bleibt bzw. wächst, so hatten wir nach der Hälfte schon 1:10min Vorsprung und konnten „gemütlich“ auslaufen.

Für mich ist es nun schon der dritte Ungarische Team-Meistertitel in Folge. Ich würde mir ein Rennen eines solchen Formats wieder für die Bundesliga wünschen, da es einerseits mal eine schöne Abwechslung ist, denn im Triathlon kämpft man sonst immer nur für sich selber, und andererseits auch für die Zuschauer attraktiv. Hat es ja schonmal gegeben.

Ich war ziemlich zufrieden mit dem Teamrennen, denn wir waren superschnell unterwegs, aber haben so gut zusammen gearbeitet, dass keiner von uns alles geben musste, so war noch genügend Kraft für den nächsten Tag übrig: Selbe Strecke, Selbe Distanz, nur dieses mal alleine als ganz normalen Triathlon.

In den beiden Jahren davor hatte ich jeweils richtig schlechte Einzelrennen, aber alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei und ich hoffte endlich meinen Frieden mit diesem Rennen zu schließen.

Das Schwimmen lief schon mal sehr gut und ich konnte 10s schneller als im Vorjahr schwimmen und war nach einem Kilometer auf dem Rad in der sechs köpfigen Spitzengruppe. Es war noch windiger als am Vortag, aber wir arbeiteten gut zusammen. Ich hätte es so schon länger aushalten können, aber mir war klar, dass ich sicher nicht gewinnen würde, wenn ich mit den anderen fünf vom Rad steige, denn Csongor Lehmann hat sich extrem entwickelt und läuft derzeit alles in Grund und Boden. Auch wusste ich nicht wie Bence Lehman derzeit im Triathlon laufen würde. Also ging ich volles Risiko: Die erste Attacke war allerdings ziemlich dumm von mir, da es bei vollem Gegenwind war und ich somit nicht genügend Geschwindigkeit aufbauen konnte, um wegzukommen. Danach wartete ich wieder gute zwei Kilometer in der Gruppe, damit sich meine Konkurrenten wieder sicher fühlten und attakierte dieses mal bei starkem Rückenwind aus dritter Reihe. Mit 60kmh konnte ich eine Lücke reißen und diese auch schnell ausbauen. Nun waren noch 12km übrig, die ich alleine fahren wollte und so viel Vorsprung wie möglich auf die Gruppe rausfahren. Dies war leichter gesagt als getan, da solch ein flacher windiger Kurs nicht wirklich für solche Aktionen gut ist. Mit einem Durchschnittspuls von 185 (interessehalber trug ich bei beiden Rennen einen Pulsmesser) und einem Schnitt von 44km/h kam ich mit einer guten Minute Vorsprung zum zweiten Wechsel. Ich war sogar 20s schneller unterwegs als am Tag davor mit dem Team, allerdings musste ich dafür auch wesentlich mehr investieren (am Vortag war mein Puls 11 Schläge im Schnitt niedriger).

Mit sehr müden Beinen ging es dann auf die Laufstrecke. Nach so einer Radaktion gestaltet sich vor allem das Loslaufen besonders schwer. Nach 1,25km hatten Bence und Csongor Lehmann bereits 20s wieder gut gemacht, dann kam ich allerdings so langsam in meinen Rhythmus und fühlte mich immer besser, zwar wurde ich nicht schneller, aber auch nicht langsamer im Gegensatz zu meinen Verfolgern. Bence musste dann auch von Csongor abreißen lassen, der ein höllisches Tempo rannte und nach der Hälfte nur noch gute 20s hinter mir war. Ich begann schon um den Sieg zu bangen, wollte aber nichts mehr als den Sieg und setzte nochmal alles in die letzte Runde.

Tatsächlich konnte ich den ersten Platz noch ins Ziel retten und Csongor wurde zweiter mit nicht mal 10s Rückstand. Bence musste für das hohe Angangstempo büßen und kam mit über einer Minute Rückstand als dritter ins Ziel.

Es gibt nicht besseres als ein Sieg für den man volles Risiko gegangen ist und am Ende dafür belohnt wurde. Es hat mir auch extrem viel Selbstbewusstsein für die laufende Saison gegeben, auch wenn es kein „großes“ Rennen war.

Mit diesem Selbstbewusstsein ging es eine Woche später zur nächsten Sprintdistanz: Dem Elite Europa Cup in Olsztyn (Polen).

Dies war mein erster Elite Europacup über eine Sprintdistanz und ich war sehr gespannt auf das Rennen. Das Feld war mit über 70 Athleten sehr stark besetzt, in der Spitze nur leider nicht gut genug, sprich es waren sehr viele gute Athleten am Start, aber leider zu wenig sehr gute, so hatte das Rennen keinen hohen „Performance Indikator“ und für eine Weltcup Quali müsste ich statt in die TOP 15 in die TOP 8. Manchmal nervt es extrem Deutscher zu sein… aber das ist ein anderes Thema.

Am Renntag wurde schnell klar, dass es das erste Regenrennen der Saison sein würde. Das Wasser hatte aber 18 °C, also durften wir mit Neo schwimmen, was bei solch einem Wetter auf jeden Fall ein großer Vorteil ist.

Der Start erfolgte von einem knapp 2m hohem Steg, was schon etwas ungewohnt hoch war. Normalerweise springt man von 0,5-1m Höhe. Mit meiner Startnummer 45 hatte ich beim Line Up keine große Platzauswahl, so stand ich in der rechten Mitte des Feldes. Leider stellte dies sich als ziemlich schlechte Position heraus, denn die rechts von mir schwammen nach links und die links von mir schwammen nach rechts. Ich hatte noch nie solch ein Geprügel direkt nach dem Start. So kam ich einfach nicht vorwärts und entschied mich am Ende des Feldes auf die rechte Seite zu schwimmen, wodurch ich natürlich ziemlich viel Zeit verlor und an der ersten Boje nach knapp 250m einer der letzten war. Auch da schwamm ich erstmal einige Sekunden an derselben Stelle bis ich es endlich rumschaffte. Die Spitze des Feldes war schon weit weg. Auf dem Rückweg konnte ich nochmal einiges gut machen, was bewies, dass es nicht unbedingt an meiner Schwimmform lag. Mit 30s Rückstand stieg ich aus dem Wasser.

Auf dem Rad befand ich mich erstmal in der zweiten Verfolgergruppe, konnte aber problemlos alleine wegfahren und nach der ersten der vier Runden erreichte ich die Verfolgergrupper, welche im selben Moment auf die Spitzengruppe auffuhr. Da das Tempo an der Spitze von den Norwegern sehr hoch gehalten wurde, waren wir eine lange Schlange von über 40 Athleten.

Direkt vor der Durchfahrt der Wechselzone ging es innerhalb von 500m um zwei Wendepunkte und fünf 90 Grad Kurven. Da war eine riesige Gruppe waren, zerteilte sich dort das Feld in jeder Runde. In der ersten Runde war ich ganz hinten, da ich die Gruppe gerade erst erreicht hatte, so hatte ich am Beginn dieses technischen Parts, der durch den Regen nicht leichter wurde, vielleicht fünf Sekunden zur Spitze und nach diesen 500m wahrscheinlich fast 30 Sekunden, da man am Ende der Gruppe viel warten muss, bis man selber erst um die Wendepunkte und Kurven kann. Zwar war der Rest der Strecke technisch nicht anspruchsvoll, aber da musste man diese 30s erstmal wieder auf die 5s verkürzen und bis man das geschafft hatte, ging das alles auch schon wieder von vorne los. Somit hatte ich keine Chance irgendwie in den vorderen Teil der Gruppe zu kommen, was ich mit einer besseren Schwimmleistung geschafft hätte. Jede Runde platzten viele Athleten weg, die nach dem technischen Part keine Kraft mehr hatten wieder an die Gruppe ranzufahren. So stieg ich zwar in der Führungsgruppe vom Rad, aber da die Wechselzone am Ende dieses Parts war, hatte ich trotzdem gut 20 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Dann ging es auf die Laufstrecke und meine Beine überraschten mich. Trotz des harten Radfahrens konnte ich ein sehr schnelles Tempo loslaufen und wenn ich schnell loslaufen kann, dann weiß ich auch ganz genau, dass ich nicht viel langsamer werden sollte. So war es auch und ich konnte Platz für Platz gut machen. Die fünf Kilomter waren nur leider viel zu schnell vorbei.

Csongor Lehmann konnte tatsächlich gewinnen, obwohl er sogar noch Junior ist. Dem Jungen gehört die Zukunft im Kurzdistanztriathlon. Innerhalb der nächsten Minute kamen über 25 Athleten über die Ziellinie. So viel zur Leistungsdichte bei den Männern.

Ich wurde 14ter und bin im großen und ganzem recht zufrieden, obwohl natürlich einiges besser hätte laufen können, aber so ist es nun mal auf diesen kurzen Distanzen und ich bin ja immer noch einer der jüngsten Starter im Feld. Sogar mein bestes Eliteresultat bisher auf der kurzen Distanz.

Da ich nun gar nicht mehr genug von der Sprintdistanz bekommen kann, geht es am Samstag gleich weiter: Das erste Rennen der 1. Triathlon Bundesliga in Kraichgau steht an, wo ich dieses Jahr für Triathlon Witten an den Start gehe. Ich freue mich sehr auf den Wettkampf und auf mein neues Team.

Bis dahin
Frederic

Frederic Funk Triathlon-Blog: Meine erste Mitteldistanz

Bereits am Mittwoch der Rennwoche reiste ich mit meinem Trainingspartner und Freund Julian Erhardt mit dem Auto an die Adria, nach Riccione. Am Tag darauf wurden wir erstmal mit sehr schlechtem Wetter begrüst, so besichtigten wir die Strecken gleich unter harten Bedingungen. Die Wettervorhersage für den Renntag war Gott sei Dank sehr gut, denn die Abfahrten wären bei Nässe mit dem Rad kein Spaß geworden.

In den letzten Tagen vor meiner ersten Mitteldistanz hieß es aber hauptsächlich ausruhen, Beine hochlegen und Nudeln essen. Aus Angst im Wettkampf leer zu gehen, aß ich schon hier und da mal den einen Teller mehr ;)

Dann war es endlich so weit und der Wettkampftag stand an. Der Start war „erst“ um 10 Uhr und das Check In direkt davor. Bei den vielen Mitteldistanzen ist der Start noch früher und man stellt sein Rad bereits am Abend davor in die Wechselzone, da es meistens sehr viele Teilnehmer sind und es am Rennmorgen sich nur überlaufen würde.

Dadurch, dass Riccione ein Rennen der Marke Challenge war, waren es auch hier fast 1000 Teilnehmer und davon knapp 50 Profitriathleten. Durch einige Nachmeldungen war das Rennen dann noch stärker besetzt als ich gedacht hatte, dennoch machte ich mir keinerlei Druck und wollte nur konstant und ohne Pannen durchkommen.

Der Rennmorgen war relativ stressfrei, da man sich auch nicht all zu viel erwärmen muss, da der Wettkampf ohnehin vier Stunden dauern sollte. Das Meer war sehr wellig und die Temperatur betrug 18°C, also durfte, wie erwartet, mit Neopren geschwommen werden.

Und dann stand ich schon an der Startlinie und wartete darauf mit 1000 anderen Athleten ins Rennen geschickt zu werden, allerdings nicht alle gleichzeitig. Die Profis bekamen ihre eigenen Startwellen fünf Minuten vor dem Rest.

Ich stand auf der linken Seite des Feldes, während die Favoriten sich alle rechts hingestellt hatten. Dann fiel der Startschuss. Das Reinlaufen und ein paar Delfinsprünge bekam ich sehr gut hin und so führte ich das Feld auf meiner Seite an. Allerdings merkte ich nach der ersten Boje, dass es nicht wirklich rund lief und ich mit dem sehr welligen Wasser auch nicht ganz klar kam und keinen Rhythmus fand. So gab ich mein Bestes in der Führungsgruppe zu bleiben, von der sich am Ende aber drei Athleten absetzen konnten, wo ich gerne mitgeschwommen wäre, aber ich wollte auch nicht all meine Körner beim Schwimmen schon verschießen.

Die 1,9km kamen mir ewig vor und ich war froh als es endlich vorbei war. Laut den Schwimmuhren der Athleten waren es sogar 2,1km. Der Laufweg in die Wechselzone war auch sehr lang und da man noch den Neo halb anhatte, war dies auch kein Spaß.

Mit einigen anderen Athleten sprang ich dann aufs Rad. Die ersten Kilometer aus der Stadt raus waren sehr stressfrei. Da bin ich ganz anderes gewohnt. So führte ich erstmal eine lange Gruppe von Athleten an, einige mit fairen Abstand, einige nicht. Ich halte teilweise sogar zu viel Abstand und so kommt es, dass mich andere Athleten überholen und vor mir einscheren, das kann ganz schön nervig sein, da man zu diesem Athleten dann wieder erstmal den Abstand herstellen muss. Laut Reglement hat man dafür fünf Sekunden Zeit, sprich man muss das treten kurz aufhören.

Nach 15km kam die erste Steigung, welche zwar kurz und sehr steil war. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich im hinteren Teil dieser Gruppe und fuhr die Steigung auch nicht all zu hart hoch. Vorne konnte sich allerdings der Österreicher Thomas Steger von der Gruppe absetzen und eine Lücke von wahrscheinlich 300m herstellen. Oben gab es dann eine Verpflegungsstation, was für mich beim Radfahren auch neu war. Ich konnte mir eine Wasserflasche greifen und mein Trinksystem vorne wieder auffüllen, auch wenn dies noch nicht leer war. Bei den Verpflegungsstationen kann man, denke ich, froh sein, wenn man überhaupt irgendwas bekommt.

Danach entschied ich mich zu Thomas Steger aufzuschließen und trat das erste mal im Wettkampf ernsthafter in die Pedale. An der Gruppe vorbei und für die nächsten knapp 3km trat ich gut 360 Watt und es fühlte sich aber sehr kontrolliert an. Keiner der Gruppe folgte mir und so waren wir dann erstmal zu zweit, als es in die erste bergab Passage ging. Diese war nur sehr kurz und dann ging es für 15km leicht bergauf, wo man aber gut in Aeroposition fahren konnte. Ein paar Athleten konnten von hinten dann wieder aufschließen, aber dann wurde es ernst und ein langer steiler Berg stand an.

Ich wusste, dass Thomas Steger sehr gut bergauf fährt, also nahm ich mir vor an ihm dranzubleiben. Das war leichter gesagt als getan, für acht Minuten trat ich fast 400 Watt und fuhr den Berg mehr oder weniger voll hoch. Zwar blieb ich an Steger dran, aber ob dies eine clevere Idee war, wusste ich nicht. Beim Wendepunkt an der Spitze des Berges hatte ich für die bereits 45km 325 Normalized Power und dann ging es erstmal länger bergab, also gut zum „ausruhen“.

Zu zweit konnten wir knapp zwei Minuten Vorsprung auf den nächsten Athleten rausfahren. Vorne weg war seit Beginn Gulio Molinari und noch ein anderer Italiener, welche beim Wendepunkt circa 3 Minuten Vorsprung hatten.

Auf dem Rückweg wechselten Steger und ich mich gut ab. Wir waren schnell unterwegs, aber ich denke da haben wir einiges an Zeit liegen lassen, denn wir fuhren knapp 300 Watt oder weniger und es fühlte sich für mich relativ locker an, allerdings hatte ich nicht den Mut mehr zu treten. Bei der Verpflegungsstation auf dem Rückweg, 15km vor dem Radziel, konnten der Slowene Jaroslav Kovacic und der Österreicher Christoph Birngruber von hinten aufschließen und wir sammelten den Italiener von vorne ein, so waren wir eine Gruppe von 5 Athleten, die bis zur Wechselzone auch so blieb.

Beim Wechsel vergaß ich erstmal, dass ich Startnummer 19 habe und stellte mein Fahrrad an den Platz der Nummer 18. Nach kurzem Zögern bemerkte ich es und stellte mein Rad nochmal um. Außerdem musste ich nach dem Schuhe anziehen meinen Rücken kurz andehnen, da dieser extrem verspannt war und schmerzte. Ich ließ viel Zeit beim Wechsel und lief als letzter der Gruppe raus. Und auch das Loslaufen ging gar nicht, ich fand keinen Rhythmus und merkte wie heiß es eigentlich war. Den Italiener konnte ich relativ schnell einholen, doch die anderen drei liefen dasselbe Tempo wie ich, bzw. Thomas Steger noch schneller.

Am Wendepunkt der ersten von drei Runden á 7km holte ich dann Birngruber ein und war dann auf Position vier. Molinari hatte nach dem Radfahren über sechs Minuten Vorsprung. Kovacic war circa 100m vor mir.

In der ersten Runde gab es bei den hinteren Verpflegungsstationen auch nur Schwämme, so hatte ich ziemlich Durst und legte nach der ersten Runde erstmal eine Gehpause an der Verpflegungsstation ein, um so viel Wasser wie möglich über mich zu schütten und zu trinken.

Wie als ob ein Schalter bei mir umgelegt wurde, begann ich mich richtig gut zu fühlen und fand meinen Rhythmus. Ich kam immer näher an Kovacic und konnte ihn bei der Hälfte der Laufstrecke stellen. Mit einer Tempoverschärfung ging ich vorbei, so dass er keine Chance hatte dranzubleiben. Nun lief ich tatsächlich an dritter Position.

Es fing an wieder richtig Spaß zu machen und schon waren es auch nur noch 7 Kilometer. Natürlich tat alles weh und ich konnte kaum erwarten, dass es vorbei ist. Der Halbmarathon ging viel schneller rum, als ich vorher gedacht hatte.

Auf den letzten 500m fing ich schon an zu genießen und mich zu freuen. Auf der Zielgeraden bekam ich regelrecht Gänsehaut und lief als dritter hinter Molinari und Steger über die Ziellinie.

Ich war mega glücklich und zufrieden mit dem dritten Platz bei meiner allerersten Mitteldistanz. So kann es weiter gehen! Ergebnisse hier. Julian erwischte leider keinen guten Tag und kam als 25. über die Ziellinie.

Natürlich habe ich jetzt Blut geleckt und freue mich jetzt schon wieder auf meine nächste Mitteldistanz, aber dennoch werde ich noch etwas mehr wert auf Sprint und Olympisch geben, da ich erst 20 Jahre alt bin und erstmal meinen Speed maximieren sollte, bevor es dann komplett auf Mittel und später dann Lang gehen soll.

Danke an alle für die Glückwünsche und ein besonderer Dank gilt meinem Hauptsponsor: Meine Eltern. Einerseits natürlich für die finanzielle Unterstützung und andererseits für den allgemeinen Support in allem, was ich tue :)

In 1,5 Wochen starte ich in Ungarn auch schon meine erste Sprintdistanz für diese Saison und hoffe dort wieder frisch an der Startlinie zu stehen.

Bis dahin
Frederic

Pressemeldungen:

tri-mag.de

tri2b.com

dtu-info.de

 

Frederic Funk Triathlon-Blog: Meine erste Mitteldistanz (Vorbericht)

Um mich selber auch wieder ein bisschen in den Rennmodus zu bringen, schreibe ich mal hier ein kurzes Update bzw. einen kleinen Vorbericht zu meiner ersten Mitteldistanz am kommen Sonntag.

Die letzten 2,5 Wochen seit dem Europa Cup in Melilla waren nahezu perfekte Trainingswochen. Weder mein gesundheitliches Befinden noch das Wetter machten mir bei irgendeiner Trainingseinheit einen Strich durch die Rechnung. Dazu war ich nie so müde und oder demotiviert, dass ich mal eine Einheit freiwillig weggelassen habe. Außerdem konnte ich bei einem 5000m Laufwettkampf komplett aus dem Training eine neue persönliche Bestzeit von 15:17min aufstellen. Ganz zufrieden war ich damit nicht mal, aber beschweren kann ich mich sicher nicht, hätte davor ja auch weniger trainieren können ;)

Ich bin sehr glücklich über diese zwei harten, aber dennoch nicht zu harten Trainingswochen und auch meine Trainingsergebnisse zeigen, dass die Form immer besser wird. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich bereit bin für meine erste Mitteldistanz, aber das ist wohl eher dem Respekt vor der Länge geschuldet. Die 1,9km Schwimmen im Mittelmeer werden für mich sicher keine Probleme darstellen, die 90km werde ich hoffentlich auch noch in einer respektablen Leistung hinbekommen, aber danach noch einen Halbmarathon? Ins Ziel bringen? Ja, gar kein Problem! Schnell ins Ziel bringen? Genau das ist die Frage. Wie schnell kann ich wohl noch laufen nachdem ich 90km auf dem Rad hart gearbeitet habe? Zu dem allen kommt auch noch die Ernährung, was bei meinen bisherigen Distanzen von unter zwei Stunden Rennzeit noch nie eine große Rolle gespielt hat. Da bin ich allerdings ganz zuversichtlich und denke mit meinem Unterstützer Muscle Milk Protein bzw. Cytosport eine gute Lösung gefunden zu haben, die ich auch schon in harten Trainingseinheiten erfolgreich getestet habe.

Das Feld bei der Challenge Riccione ist sicher auch kein schlechtes und es sind einige Athleten am Start, die ich selbst sehr bewundere und nun habe ich die Gelegenheit mich mit ihnen zu messen. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf das Rennen und war noch nie selber so gespannt auf mein Endergebnis. Drückt mir die Daumen!

Bis dahin
Frederic

Frederic Funk Triathlon-Blog: Europa Cup Melilla

Der erste Triathlon der Saison 2018 ist schon wieder Geschichte, aber leider ist dieser nicht so gelaufen wie erhofft.

Am Freitag flog ich bereits mit meinem Vater von München über Madrid nach Melilla, eine kleine spanische Enklave an der Küste Marokkos. Unser zweiter Flieger war allerdings ein sehr Kleiner mit Propellern statt Triebwerken, jedoch waren wir nicht die einzigen Triathleten mit Fahrradtasche, die nach Melilla wollten. Mit uns waren circa 20 Triathleten in diesem Flieger und alle Fahrräder mitzunehmen war unmöglich. Schon beim Wegrollen konnte ich meine Fahrradtasche von weitem erkennen und hoffte es wenigstens am nächsten Tag nachgeschickt zu bekommen.

Der Wettkampf sollte erst Sonntag um 18 Uhr abends stattfinden, also war der Samstag zum Streckencheck, Wettkampfbesprechung, Speicher füllen, aber hauptsächlich zur Erholung da. Das Fahrrad bekam ich dann Gott sei Dank mittags und hatte noch genügend Zeit es nach dem Zusammenbauen auszuprobieren.

Nun aber zum Wettkampf selbst: Mit einer relativ hohen Startnummer von 56 (von knapp 70 Startern) hatte ich beim Line-Up leider keine große Auswahl mehr, dennoch war relativ weit links noch ein Platz frei und da ich lieber außen starte als in der Mitte, stellte ich mich dort hin. Die sehr guten Schwimmer hatten sich alle rechts aufgereiht. Bei einer Wassertemperatur von 16°C durfte mit Neopren geschwommen werden, so konnte ich den neuen Sailfish Ultimate IPS gleich unter Wettkampfbedingungen ausprobieren.

Dann hieß es „On your marks“ und das Startsignal ertönte. Beim Start kam ich erstmal richtig gut weg, da die Athleten neben mir sehr früh zum Schwimmen anfingen, obwohl das Wasser noch nicht zu tief war und Delfinsprünge möglich waren. Als das Wasser dann tiefer wurde und ich auch das Kraulen anfing hängte ich mich gleich in den Wasserschatten eines schnelleren Schwimmers. Ich wusste, das ich das hohe Anfangstempo niemals durchwimmen konnte, aber ich wollte bei der ersten Richtungsboje so weit wie möglich vorne platziert sein. Zuerst dachte ich, ich würde nur kurz hinter der Spitze schwimmen, aber als wir uns der Boje näherten, kamen die Athleten, die rechts gestartet waren hinzu und das war eine ziemlich große Gruppe. Um die Boje kam ich dann leider nicht ganz so gut rum, da ich ganz außen war und verlor dort wertvolle Sekunden.

Auf dem Rückweg der ersten Runde reihte ich mich dann in dem Wasserschatten der größeren Spitzengruppe ein und so wurde das Tempo auch deutlich angenehmer. In der zweiten Runde der 1500m kam ich deutlich besser um die Bojen und konnte dort einige Plätze gut machen.

Während des Wettkampfes war ich mir nicht sicher wie weit die vorderen Schwimmer sich gelöst hatten und ob ich jetzt gut geschwommen bin oder nicht. Erst als ich nach dem Wettkampf die Ergebnislisten sah und nur 19s Rückstand auf die Topschwimmer hatte, wusste ich, dass ich im Schwimmen auf dem richtigen Weg bin und endlich die vielen fehlenden Kilometer, verursacht durch meinen Schlüsselbeinbruch, aufgeholt habe. So viel schon mal dazu.

Als ich aus dem Wasser stieg, merkte ich, dass das Schwimmen mich sehr viel Energie gekostet hat. Aus dem Neo kam ich relativ schnell, doch plötzlich bemerkte ich, dass mein Helm und meine Sonnenbrille nicht an meinem Rad waren. Dank der aufmerksamen spanischen Zuschauer fand ich meinen Helm dann ein paar Meter weiter auf den Boden liegend und auch meine teure Sonnenbrille konnte ich noch retten. Leider verlor ich durch das hin und herlaufen gut 10-15s.

Dann ging meine Paradedisziplin los. Schon beim Losfahren merkte ich, dass meine Beine nach dem hartem Schwimmen nicht die Allerbesten sind, dennoch drückte ich alles was geht, um das Hauptfeld zu erreichen, dass ich bei meinem Wechsel verloren hatte.

Die Strecke war technisch extrem anspruchsvoll und es gab kaum mal eine Gerade, die länger ging als 200m, so musste man durchgehend antreten. Wir mussten 8 Runden mit je 4.5km fahren.

Nach gut zwei Runden „alles, was geht“ erreichte ich endlich das Hauptfeld, doch mit Ausruhen war auf der Strecke nichts. Natürlich war ich in der großen Gruppe erstmal ganz hinten und dort ist es definitiv am härtesten auf so einem technischem Kurs. Leider waren die Straßen zu eng für solch eine große Radgruppe und es war fast unmöglich in den vorderen Teil der Gruppe zu kommen. Außerdem muss man sich durchgehend aufmerksam sein, um potentiellen Stürzen auszuweichen.

Nach der Hälfte der Radstrecke hatte ich es dann endlich nach vorne geschafft und dann auch bemerkt, dass in der Gruppe niemand das Ziel hatte die Ausreißer von 5 Athleten zu stellen, sondern es war ein reiner Kampf um die Plätze im vorderen Teil der Gruppe. So verloren wir bis zum Ende der Radstrecke fast zwei Minuten auf die Ausreißergruppe. Gegen Ende der 36km langen Radstrecke war ich nicht aufmerksam genug und außerdem schon völlig am Ende, da meine Beine während des Radfahrens trotz Energieverpflegung leider nicht besser wurden, so verlor ich wieder einige Plätze und fuhr im hinteren Teil zum zweiten Wechsel.

An dieser Stelle muss ich mich einmal selbst loben: Zwar habe ich keinen Weltklasse zweiten Wechsel hingelegt, aber zum ersten mal seit Jahren konnte ich sehr schnell und flüssig wechseln und sogar einige Plätze gut machen. Hoffentlich klappt dies nun öfter so!

Das Loslaufen ging dann erstmal gar nicht, neben den schweren Beinen war mein Rücken von den ganzen Antritten etc. extrem verspannt und ich habe schon überlegt kurz stehen zu bleiben, um diesen zu dehnen. Nachdem ich in der ersten der 4 Runden extrem viel verloren habe, besserte sich mein Rücken so langsam und ich wurde etwas schneller. Leider ging an diesem Tag auch im Laufen einfach gar nichts und ich kämpfte nur gegen mich selber. Auf Platz 32 lief ich dann über die Ziellinie und war damit alles andere als zufrieden. Ergebnislisten findet ihr hier.

Wie jedes Jahr ist das erste Rennen der Saison ziemlich hart, aber unter meinen Trainingsleistungen. Ich denke mir fehlt einfach noch die Wettkampfhärte und -routine, um nach hartem Schwimmen hart radzufahren und nach hartem Radfahren, hart zu laufen. Wahrscheinlich wäre eine Sprintdistanz als Einstieg einfacher gewesen.

Nun eine Woche später bin ich vollständig vom Wettkampf regeneriert und das Training ist wieder voll im Gange. In genau zwei Wochen starte ich meine erste Mitteldistanz in Riccione (Italien), d.h. die Radkilometer werden jetzt auf dem Zeitfahrrad abgespult, um mich optimal an die aerodynamische Position zu gewöhnen.

Als kleinen Trainingswettkampf starte ich nächste Woche bei einem 5000m Bahnwettkampf und hoffe dort eine neue Bestzeit aufstellen zu können.

Bis dahin
Frederic

Frederic Funk Triathlon-Blog: T minus eine Woche bis zum ersten Triathlon

Vor knapp 3 Wochen fand der nationale Leistungstest in Saarbrücken statt. Da ich weder darauf hintrainiert, noch das Training in der Woche davor reduziert hatte, erwartete ich nicht wirklich viel und war mehr gespannt auf meine nationale Konkurrenz. Trotzdem wäre ich beim Schwimmen gerne schneller gewesen. Das Laufen war den Bedingungen entsprechend dafür umso besser und ich hatte sogar die viertschnellste Laufzeit der Elite/U23.


Insgesamt erreichte ich somit den 10. Platz und 6. Platz in der U23. Mit gemischten Gefühlen, aber einem soliden Trainingswettkampf in den Beinen und Armen, ging es dann wieder nach Hause (mit einem kleinen McDonalds Stopp, da es zwei McMenüs zum Preis von einem gab!!).

Nur eine Woche später rief dann schon wieder das nächste Trainingslager: Mit dem Bayerischen Triathlon Kader geht es jedes Jahr zwei Wochen über Ostern nach Piompino in die Toskana. Dort konnte ich fleißig mit meinen Trainingskollegen Kilometer sammeln und auch schon einige intensive Einheiten trainieren. Nun bin ich auf der Rückreise und freue mich auf meinen ersten ernsthaften Wettkampf nächste Woche, wo ich beim Elite Europa Cup im spanischen Melilla die Qualifikation für die Welt Cup Ebene schaffen möchte. Die Form wird von Tag zu Tag besser und ich hoffe ich werde nicht mehr zu müde von dem anstrengendem Trainingslager sein, deswegen heißt es jetzt hauptsächlich: Beine hochlegen!

Bis dahin
Frederic