Zum Ferienanfang ging es wie üblich ins Trainingslager mit dem BTV. Wieder einmal nach Viechtach im Bayerischen Wald. Diesmal allerdings nicht auf dem Campingplatz, sondern in ein Haus etwas oberhalb von Viechtach. Durch die Hanglage hatten wir einen wundervollen Blick auf das gegenüberliegende Tal. Leider war ich seit dem letzten Wettkampf immer noch krankheitsgeschwächt, deshalb war ich erstmal mehr Köchin und Hausfrau. Nach ein paar Tagen konnte ich dann aber schon wieder normal mittrainieren.
Besonders das Laufen und Radfahren hatte bei der Landschaft seinen Reiz, war aber aufgrund der vielen Berge auch sehr anspruchsvoll. Was einem neben dem vielen Training bewusst machte, dass man ja hier nicht im Urlaub war. Trotz dem Frühstücken auf der Terrasse mit Blick auf die umliegenden Berge und dem Milch holen beim Bauern nebenan. Zudem trainierten wir nicht wie geplant im Freibad, sondern erneut im Hallenbad. Das Wetter war leider nicht gut genug bei Regen und knapp zehn Grad ist das Hallenbad doch vorzuziehen.
Nach dem Trainingslager geht es jetzt so richtig mit der Saison los. Am 12.6 ist mein erster Bundesligastart der Saison und die Woche drauf geht es zum Europacup nach Kitzbühl, worauf ich mich schon besonders freue.
Es war endlich so weit: der erste richtige Triathlon der Saison. Sogar einer der wichtigsten, die EM-Qualifikation in Forst. Ich hatte gut trainiert und dachte schon, dass nichts mehr schief gehen kann. Aber man soll den Tag nie vor dem Abend loben. Drei Tage vor dem Wettkampf wurde ich dann noch krank. Trotz Vorsichtsmaßnahmen wie sofortigem Trainingsstopp, viel Schlaf, viel Trinken etc. ließ es sich nicht mehr abwenden. So kam es, dass ich bei der Anreise nach Forst am Samstag schon starke Halsschmerzen hatte und die Nebenhöhlen zu waren.
Nach einer Saison wie der letzten psychologisch gesehen die absolute Katastrophe. Positive Gedanken gab es nicht mehr und schon beim Strecken besichtigen fühlte ich mich grauenvoll. Schwimmen hielt mein Trainer bei 17 Grad Wassertemperatur auch als weniger sinnvoll, also auch kein Einschwimmen für mich. Am Abend gab es dann noch Notrezepte wie frischen Ingwer, der leider auch nicht half.
Trotz Husten am nächsten Morgen entschied ich mich an den Start zu gehen, bevor ich es noch bereuen würde. Ich war leider ziemlich nervös und war dermaßen durch den Wind, sodass ich den Transponder im Auto ließ und das Missgeschick erst 10 Minuten vor dem Start bemerkte. Dank einer Sprinteinlage meiner Mutter, bekam ich ihn noch rechtzeitig, aber das Einschwimmen fiel erneut flach. Ein Gutes hatte es, vor lauter Stress vergaß ich meine Aufregung.
Eine Freundin von mir aus Österreich, Therese Feuersinger war ebenfalls am Start. Sie ist eine exzellente Schwimmerin und ich stellte mich am Start neben sie, um nicht allzu sehr Schläge abzubekommen. Ich hatte eine guten Start und es gelang mir an Therese dran zu bleiben. Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich als dritte um die erste Boje schwamm und vollkommen aus der Prügelei raus war. Ich konnte das Tempo bis zum Ende halten und ging als Vierte aus dem Wasser, was ich zuvor noch nie über 800 m geschafft hatte. Leider merkte ich bei dem langen Weg zur Wechselzone, dass ich doch durch meine Erkältung gehandicapt war und mein Tempo glich eher einem lockeren Joggen. Vor Sauerstoffmangel vergaß ich erst einmal, wo mein Rad stand und dass ich den Helm schon während dem Neoausziehen aufsetzten sollte um Zeit zu sparen. Mit aller Not erreichte ich noch die erste Radgruppe, wobei ich geistig schon aussteigen wollte. Jedoch funktionierte unsere Gruppe meistens recht gut und wir konnten den Abstand auf die nächsten vergrößern. Der zweite Wechsel war ähnlich schlecht wie der erste und ich verlor erneut viel Zeit, wobei beim Laufen eh nichts mehr ging, da ich überhaupt keine Luft bekam. Ich schaffte es noch als 7te der deutschen Juniorinnen ins Ziel, was mir wenigstens ein Stück weit Punkte für die Cup-Wertung brachte (Die ersten 10 kommen in den D/C-Kader). Trotzdem war ich ziemlich enttäuscht, denn läuferisch habe ich zur Zeit deutlich mehr drauf als ich umsetzen konnte und bei voller Gesundheit wäre das vierte EM-Ticket durchaus in Reichweite gewesen.
Trotz allem, die Saison hat erst begonnen. Jetzt muss ich zwar eine Woche pausieren, aber danach geht es ins Trainingslager und bei den nächsten Wettkämpfen kann ich dann hoffentlich auch beim Laufen mein volles Potential ausschöpfen. Meine Schwimm- und Radleistung bei diesem Wettkampf stimmt mich ja zuversichtlich.