Sportblog Simon Henseleit: Leistungsdiagnostik Leipzig

Tests, Tests, Tests… durch die komplexe Leistungsdiagnostik muss man einfach jedes Jahr durch! Dafür gehts für mich und die anderen Nationalkaderathleten immer ab nach Leipzig ans IAT (Institut für angewandte Trainingswissenschaften). Hier wird jede Disziplin getestet und nebenbei werden noch alle nötigen medizinischen Checks durchgeführt.

Der Ablauf

Los ging’s für mich am Donnerstag morgen im Labor. Die Messung des Gewichts ist hier natürlich immer besonders wichtig (unter uns Athleten) da daran dann der Watt/kg Wert, des nachfolgenden Radstufentests ermittelt wird. Hier gab es auch erst einmal nichts Aufregendes oder Neues, außer dass ich mal wieder knapp 2cm gewachsen bin. Keine Ahnung wo das noch hinführen soll…?! Aber ich hoffe das war’s jetzt erstmal mit dem Wachstum!

Schwimmen

Danach ging es ab in die Schwimmhalle für den ersten Test. Dieser besteht hauptsächlich aus 4*400m Stufen und wird immer auf der 50m Bahn geschwommen. Dazwischen wird natürlich immer Blut am Ohr abgezapft, um den Laktatwert zur jeweiligen Geschwindigkeit, zu ermitteln. Die Zeitvorgaben für die ersten drei Stufen variieren je nach Leistungsfähigkeiten der Athleten, aber der vierte 400er soll maximal schnell geschwommen werden. Neben den 400 Meter Stufen, wird auch einmal die Schnelligkeit über 50m getestet und hier konnte ich mit 27,0s eine ganz passable Zeit abliefern. An den anschließenden Stufentest ging ich mit geringer Erwartung heran. Kurz vor Silvester habe ich mir eine Erkältung eingefangen und die wurde ich bis diesen Montag einfach nicht los. Eine ganze Woche Trainingsausfall macht sich natürlich erst einmal bemerkbar. Allerdings lief es dafür ziemlich gut und mit einer Zeit von 4:38min auf die letzten 400 Meter, bin ich den Umständen entsprechend, sehr zufrieden.

Laufen

Der nächste Test fand am Nachmittag statt und war ganz ähnlich wie der Schwimmtest. Vier mal drei Kilometer auf dem Laufband standen auf dem Programm! Die Geschwindigkeiten: die erste Stufe bei 3:40min/km, dann 3:30min/km, 3:20min/km und die letzte Stufe in 3:10min/km. Hier soll man sich eigentlich nicht ausbelasten, sondern die letzte Stufe noch mit Reserve laufen können. Das reicht aus um die wichtigen Trainingsbereiche aus dem Test abzuleiten… Trotzdem war dieser Test deutlich anstrengender für mich, als der Schwimmtest am Morgen. Hier war mein Puls für die Geschwindigkeit immer viel zu hoch und meine Beine fühlten sich einfach nur schwer an! Die letzte Stufe sollte ich daher auch nur 2km laufen, da mein Puls schon bei 195bpm lag und mir die Krankheit offensichtlich noch ziemlich zu schaffen machte.

Rad fahren

Ähnlich erging es mir am Freitag beim Radtest. Hier wird ebenfalls ein Stufentest gefahren. Begonnen wird bei 130W und alle fünf Minuten der Widerstand um 30W erhöht. Durch die fünf Minuten pro Stufe dauert der Test recht lang und nach 51 Minuten, das bedeutet bei der 430W Stufe, war dann Schluss für mich und meine Beine verweigerten den weiteren Dienst. Eigentlich wird am Freitag auch immer noch ein kurzer und schneller Lauftest, zur Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme gelaufen, aber aufgrund meiner schlechten Verfassung, ließ ich diesen weg.

Das oberste Ziel ist jetzt, komplett gesund zu werden, um nächste Woche wieder gut trainieren zu können! Die Tests waren zwar nicht sehr aussagekräftig, aber ich hoffe einfach, dass ich auf einem guten Weg bin und die Tests ohne die Krankheit anders ausgesehen hätten. Am Sonntag nehme ich außerdem zusammen mit meinem Kumpel Julian Müller-Kühnle, der letztes Jahr in der Humanmedizin promovierte, unseren zweiten Podcast auf. Hier quatschen wir immer ein bisschen über verschiedene Sportarten, die Olympischen Spiele, oder aktuelle Ereignisse in meiner Karriere. Julian liefert dabei den wissenschaftlichen Input und ich versuche meine praktische Erfahrung beizusteuern;) Wenn ihr interessiert seid, schaut doch mal auf Spotify bei der “Muskelmeisterei” vorbei.

Am 25.01 geht es dann wieder in die Sonne und ich freue mich schon riesig auf das anstehende Trainingslager. The place to be: Thailand!