Superleague London Top 5!

Das tat gut! Nach den eher durchwachsenen ersten Rennen dieses Jahr, fühlte sich das Ergebnis gestern richtig gut an. Auch wenn die Arena Games ein sehr spezielles Format und dadurch schwer mit einem normalen Triathlon zu vergleichen sind, bin ich doch sehr zufrieden mit meiner Leistung in den einzelnen Disziplinen. Mit dem fünften Platz, habe ich mich in diesem gut besetzten Feld dann am Ende auch selbst überrascht.

Quelle: Darren Wheeler

Es ist immer wieder erstaunlich wie fein der Grad zwischen Sieg oder Niederlage ist. München würde ich definitiv als Niederlage bezeichnen und was habe ich daraufhin verändert? Gar nichts… Wir haben weiterhin nach Plan trainiert und ich stand gestern wahrscheinlich nicht fitter an der Startlinie, als vor zwei Wochen in München. Vielleicht war ich etwas erholter und hatte in München nicht den besten Tag. Auf diesem hohen Level darf man sich aber einfach keinen “schlechten” Tag erlauben und bei so intensiven Rennen wie bei der Superleague sind 1% weniger Leistung, schon der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg. Ich habe definitiv auch aus München gelernt, denn wenn man bei den Arena Games einmal komplett übers Limit geht, ist es schwer sich auf der Rolle oder dem Laufband zu erholen. Dieses Mal habe ich daher versucht, so konstant wie möglich zu arbeiten und immer noch etwas Luft zu lassen. So hatte ich noch die Möglichkeit, auf Attacken der Gegner zu reagieren, oder eventuelle Lücken nach Vorne zu schließen.

Halbfinale

Im Halbfinale waren wir dieses Mal zehn Athleten, die um vier Qualifikationsplätze für das Finale gekämpft haben. Dazu kamen die zwei Zeitschnellsten über beide Halbfinals. Das Schwimmen ging ich wieder so wie in München an und kam nach einer kontrollierten 2:10min am Ende des Feldes aus dem Wasser. Der Abstand nach vorne war aber nur ein bis zwei Sekunden und ich konnte am Rad von Anfang an Druck machen. Nach zwei Minuten und ca. 460W im Schnitt war ich auf Platz sechs nach Vorne gefahren und nach fünf Minuten lag ich an Position drei, dicht gefolgt vom Rest des Feldes. Auch beim Laufen konzentrierte ich mich nur auf mich und checkte nur ab und zu wo ich aktuell im Feld lag. Ich pendelte mich auf Platz fünf ein und der Abstand nach vorne wurde nicht viel größer.

Das zweite Rennen war wieder ein Verfolgungsstart und zog mein Rennen so wie davor durch. Dieses Mal versuchte ich vor allem am Ende im Laufen noch den vierten Platz einzuholen um sicher im Finale dabei zu sein, aber auch mit einer guten Laufzeit von 2:45min/km kam ich nicht mehr ganz an Gordon Benson ran.

Mein zweiter Wettkampf war sogar etwas schneller als der Erste und auch wenn es noch keine offiziellen Listen gab, war ich mich schon relativ sicher über die Zeit im Finale zu stehen. Von da an versuchte ich alles, um mich möglichst schnell zu regenerieren und wieder locker zu werden, denn es waren nur noch drei Stunden bis zum Finale.

Finale

Als ich wusste, dass ich sicher im Finale stand, fiel schon ein Großteil der Anspannung ab. Alles was jetzt noch kommen würde war ein Bonus und ich hatte mein Finalziel schon erreicht. Auch kurz vor dem Start war ich ziemlich entspannt und hatte vor allem nochmal richtig Bock auf das Rennen und auf das Duell gegen meine Konkurrenten. Die Zuschauer in der Olympiahalle sorgten für den Rest und als ich am Start stand, war ich richtig im Fokus und bereit noch einmal alles zu geben.

Das Schwimmen startetet wie erwartet sehr schnell, aber ich behielt meine Taktik bei und fokussierte mich nach einem schnellen Wechsel aufs Radfahren. Ich blieb bei meinen Wattwerten und hielt mich konstant zwischen Position sieben und acht. Auf dem Laufband hatte ich dann trotz den harten Kilometern davor, richtig gute Beine und arbeitete mich an Position sechs vor.

Nach einer drei minütigen Pause starteten wir dieses Mal zuerst mit einem Kilometer laufen. Hier legte ich mit 2:41min eine der schnellsten Zeiten hin und stieg mit Kontakt zur Spitze aufs Rad. Das anschließende Radfahren war definitiv einer der härtesten Abschnitte und nach dem Laufen waren meine Beine extrem schwer und ich konnte das erste Mal die 400W Grenze nicht mehr konstant halten. Den anderen Athleten erging es ähnlich und ich verlor nur einen Platz. Das abschließende Schwimmen ging dann aber wieder erstaunlich gut und ich konnte mit einer 2:09min die zweitschnellste Zeit in diesem Lauf hinlegen.

Der dritte und letzte Triathlon war ähnlich dem Halbfinale, wieder ein Verfolgungsstart. Ich lag nach den beiden vorherigen Etappen auf Platz sechs und hatte zehn Sekunden Vorsprung nach hinten und drei Sekunden Rückstand auf Platz fünf. Das letzte Schwimmen und Radfahren war enorm zäh und ich musste mich immer wieder quälen, die Watt und Geschwindigkeit zu halten. Ich hatte die ganze Zeit über Max Stanley vor Augen, der in München noch gesamt Zweiter geworden ist. Beim Laufen merkte ich dann, dass ich schneller unterwegs war und langsam näher kam. Mein gesamter Körper brannte schon und wollte sich einfach nur noch hinlegen, aber ich warf noch einmal alles hinein und überholte Max auf den letzten 100 Metern.

Weiter gehts

Mit Platz fünf bin ich mehr als zufrieden und kann jetzt wieder voller Selbstvertrauen in den nächsten Trainingsblock starten. Es waren nur zwei Rennen diese Saison die nicht gut liefen und trotzdem habe ich schon angefangen, mein Training zu hinterfragen und an mir zu zweifeln. Auch wenn ich weiß, dass auch schlechte Wettkämpfe zum Prozess dazugehören, bin ich hier doch immer schnell mein härtester Kritiker, aber hier cool zu bleiben, zahlt sich immer aus!

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