Spitzenleistung sponsored by ipp. Blogs der Sportler Lisa Zimmermann, Taliso Engel, Elena Krawzow, Katrin Gottwald, Michelle Braun, Christopher Wesley, Paul Reither
Ich weiß, es ist mittlerweile schon eine Woche her, dennoch möchte ich euch auch hier nochmal von dieser besonderen Erfahrung berichten.
Für mich ging es mich vergangenen Montag recht früh am Morgen mit dem Zug nach Berlin. Leider aufgrund von Corona nicht ins Schloss Bellevue. Die Location im Hotel Estrel Berlin war trotzdem sehr schön. Dort wurde dann allen olympischen und paralympischen Medaillengewinnern aus Tokyo vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Silberne Lorbeerblatt vergeben. Es war für mich eine riesige Ehre diese Auszeichnung von unserem Bundespräsidenten zu bekommen, da das Silberne Lorbeerblatt die höchste Auszeichnung ist, die man hier in Deutschland durch den Sport erreichen kann. Diese Auszeichnung bereits mit 19 Jahren bekommen zu haben ist für mich zusätzlich was ganz Besonderes. Aber das Beste war natürlich, unseren Bundespräsidenten mal persönlich kennenlernen zu dürfen, da er meiner Meinung nach wirklich eine besondere Person ist.
Nach der Verleihung am Nachmittag gab es am Abend natürlich noch ordentlich was zu feiern. Dafür luden uns das Team D und Team D Paralympics in eine weitere sehr coole Location, den Club Spindler & Klatt, ein.
Es war super endlich mal wieder mit allen Athleten, die damals auch im Sporthilfe Club der Besten in Spanien dabei waren, zu feiern.
Warum ich jetzt aber zur Zeit so spät dran bin mit meinen Blogs liegt daran, dass ich zur Zeit sowohl in der Schule, als auch in meinem Privatleben einfach sehr viel zu tun habe. Ich denke aber, dass sich das hoffentlich alles in den nächsten Wochen langsam wieder einpendelt.
Nächsten Donnerstag fahre ich dann schon wieder nach München, da dort wieder ein ganz besonderer Preis auf mich wartet. Dieses Mal allerdings nicht auf Bundesebene, sondern auf Landesebene. Lasst euch mal überraschen um welchen Preis es sich hier wohl handelt. Das erfahrt ihr hier dann wahrscheinlich irgendwann nächstes Wochenende.
Bis dahin wünsche ich euch noch eine gute und erfolgreiche Woche!
Ich halte zwar nicht allzu viel von solchen Standardphrasen, aber hier trifft die Aussage wohl “den Nagel auf den Kopf”… haha. Spaß beiseite, das Wochenende in Quarteira hat vor allem richtig Spaß gemacht und es ist natürlich ein Traum, mit meinem ersten internationalen Podium die Saison zu beenden. Neben dem erfolgreichen Rennen, waren aber auch einfach all die Dinge mit dabei, die den Sport so besonders machen.
Was meine ich damit? Dass ich den Sport so ausüben kann wie ich das aktuell tue, sehe ich erst einmal als ein unglaubliches Privileg. Trotzdem ist das ganze Profidasein natürlich neben seinen Höhen, auch mit vielen Tiefen und Momenten des Zweifelns verbunden. Diesen Prozess und manche Dinge, die viele Leute vielleicht als Opfer oder Verzicht sehen würden, genieße ich an den meisten Tagen oder kann sie zumindest gut aushalten. Aber ohne solche Momente wie am Wochenende würde ich vermutlich nicht mit derselben Intensität für den Sport brennen. Damit meine ich jetzt auch nicht nur das erfolgreiche Rennen! Das ist aus meiner Position jetzt zwar sehr einfach zu sagen, aber ganz unabhängig vom Ergebnis, hatte ich auch schon vor dem Wettkampf diese Momente.
Da war zum Beispiel die Radausfahrt am Donnerstag. Ich bin alleine gereist und habe die ganze Zeit Musik und Podcast gehört oder Netflix geschaut. Als ich in Quarteira ankam, hatte ich gerade noch genug Zeit um mein Rad aufzubauen und noch eine kleine Runde zu drehen bevor es dunkel wurde. Wenn ich alleine mit dem Rad unterwegs bin höre ich oft Musik, aber nach dem ganzen Tag Beschallung, hatte ich darauf überhaupt keine Lust und fuhr einfach los. Die ersten Meter Bewegung sind an so einem Reisetag mit viel Sitzen immer die Hölle. Die Beine sind schwer und der Kreislauf total im Keller. Aber nach 15 Minuten fand ich einen guten Rhythmus und genoss die Ruhe und die untergehende Sonne. Ich konnte mich einfach voll in die Bewegung vertiefen, dachte an nichts anderes und fühlte mich enorm klar. Genau solche Momente finde ich aber auch einfach nur dann, wenn man sich davor überwindet und bewusst auf die Aufgabe einlässt.
Insgesamt waren wir zu sechst in einem Air BnB untergebracht, also war der Freitag vor dem Rennen auch sehr unterhaltsam. Wir machten gemeinsam unsere Rennvorbereitung und verbrachten die meiste Zeit mit dem typischen Vorwettkampf – Gequatsche, bei dem man sich eigentlich nur gegenseitig aufzieht, um die eigene Nervosität zu überspielen;) Diese Momente in guter Gesellschaft machen auch einfach Spaß und gehören zu einem typischen Wettkampfwochenende dazu.
Doch jetzt zum Rennen an sich. Ich hatte Startnummer vier und zählte damit das erste Mal dieses Jahr zum erweiterten Favoritenkreis. Es ist zwar nur eine Nummer, aber ich verspürte dadurch auch mehr Druck von Außen als sonst. Zum Verständnis: Die Nummern bilden die Rangfolge der Athleten in der Weltrangliste ab. Ich war also der Viertbestplatzierte im Ranking der am Samstag am Start war. Das Rennen ging über die olympische Distanz und auch wenn ich mir hauptsächlich einen versöhnlichen Saisonabschluss vorgenommen hatte, wollte ich doch insgeheim das Podium angreifen.
Das Start war zunächst einmal ziemlich ruppig und der Wellengang erleichterte die Orientierung im großen Starterfeld nicht gerade. Nach der ersten von zwei Schwimmrunden, befand ich mich im vorderen Drittel, sah aber dass sich ganz Vorne niemand lösen konnte. Ich machte auf der zweiten Runde ein paar Plätze gut und stieg in einer guten Ausgangslage (20sek Rückstand auf Position eins) aus dem Wasser.
Auf der ersten von sechs Radrunden konnte ich die Lücke nach Vorne gleich schließen, nahm dabei aber auch einige andere Athleten mit nach Vorne. So fand ich mich in einer 21 Mann starken Spitzengruppe wieder und versuchte zwar das Tempo hochzuhalten, gleichzeitig aber auch nicht zu viel zu investieren. in Runde drei und vier konnte ich mich mich ein paar Mal vom Hauptfeld lösen, wurde aber nach ein paar Kilometern immer wieder eingeholt. Danach entschied ich mich aufs Laufen zu warten und auch wenn ich mich nicht endgültig lösen konnte, hatte es einigen Athleten Kräfte gekostet meine Attacken wieder zu neutralisieren. In der letzten Runde attackierte dann ein Niederländer, aber ich entschied mich dagegen, alleine nachzufahren und hielt es für nicht sehr sinnvoll, gerade unmittelbar vor dem anstehenden 10km Lauf noch einmal so hart zu fahren.
Ich stieg als dritter vom Rad und hatte eigentlich die perfekte Ausgangslage, ganz Vorne mit auf die Laufstrecke zu gehen. Dann passierte mir etwas, was ich davor noch nie erlebt hatte. Ich blieb mit meinem Fuß beim Anziehen des rechten Schuhs hängen und musste ihn mit viel Kraft nach vorne in den Schuh drücken. Das löste, warum auch immer, einen ziemlich starken Krampf im rechten Oberschenkel aus, was es nicht gerade einfacher machte den linken Schuh anzuziehen ;) Der Krampf löste sich zwar beim Loslaufen wieder, aber ich lief dadurch als Letzter aus der Wechselzone was mich enorm ärgerte. Meine Beine fühlten sich aber sehr gut an und nach dem ersten Kilometer hatte ich die meisten Athleten wieder überholt und lief an Position fünf, mit einem Rückstand von ca. fünf Sekunden, zu Platz zwei bis vier. Der Niederländer war immer noch alleine an der Spitze.
Nach meinem schnellen Anlaufen merkte ich, dass ich es zu dem Trio vor mir (mit dabei die Favoriten Anthony Pujades & David Castro) nicht ganz schaffen würde und nahm etwas Tempo raus. Ich fand aber einen guten Schritt und schon nach einer Runde musste der Brite bei Pujades und Castro abreißen lassen und ich arbeitete mich an Position vier vor. In der zweiten Runde holten die beiden den Niederländer ein und vor mir bildete sich wieder ein Trio. Ich lief jetzt ca. zehn Sekunden dahinter, verlor kaum, aber kam auch nicht näher. Ich blieb die ganze Zeit fokussiert und war mir sicher, dass der Niederländer auch noch abreißen lassen würde. Ich wollte unbedingt diesen dritten Platz! Mitte der dritten Runde trat dann genau das ein und Anfang der vierten Runde stellte ich den Kontakt zu Platz drei her. Ich lief aber nicht viel schneller und reihte mich erst einmal hinter dem Niederländer ein und nutze den Windschatten um mich etwas zu erholen. ich hatte ihn auch etwas unterschätzt, denn bei Kilometer acht beschleunigte er zwei-, dreimal und versuchte mich loszuwerden. Auch vor dem Wendepunkt hielt er dagegen und ließ mich nicht vorbei. Ich beschloss es auf einen Zielsprint ankommen zu lassen, aber testete ihn noch einmal ca. 400 Meter vor dem Ziel. Dieses Mal erhöhte ich das Tempo deutlich und er hielt nur kurz dagegen und musste mich dann aber vorbeilassen. Ich biss auf die Zähne und hielt das Tempo weiter hoch und merkte wie ich mich lösen konnte! Platz eins und zwei hatte ich dabei die Ganze Zeit im Blick und kam auch hier nochmal näher, aber am Ende fehlten hier doch ein paar Sekunden um noch weiter vorne zu landen. Kurz vor dem Ziel nahm ich dann etwas Tempo raus um den Zieleinlauf zu genießen! Der Niederländer kam zehn Sekunden danach ins Ziel und hatte mir wirklich einen guten Kampf geliefert.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich sehr zufrieden mit dem letzten Rennen der Saison bin und dass der dritte Platz am Abend auch mit ein paar Bier gut gefeiert wurde;) In den nächsten Tagen lasse ich die Saison erst einmal sacken und genieße die Saisonpause so gut es geht (hier beim Bundeswehrlehrgang in Warendorf). Die Tage wird auf jeden Fall auch ein Podcast zum Wochenende rauskommen, den ihr euch gerne anhören könnt.
Ein letztes Mal das Rad von der Wand nehmen, die Laufschuhe in den Beutel packen, ein letztes Mal motivieren und zur letzten harten Einheit der Saison das Haus verlassen. Gestern fiel mir das enorm schwer und vielleicht auch gerade deswegen, weil es die letzte wichtige Einheit, in der letzten richtigen Trainingswoche der Saison 2021 war. Am Donnerstag fliege ich für den letzten Europacup der Saison nach Quarteira, bevor es dann in die verdiente Saisonpause geht.
Die Trainingswoche war auch nochmal richtig intensiv und ich habe da so ein Gefühl, dass Roland mich noch einmal richtig an die Grenze bringen wollte, damit ich mich dann umso mehr auf die Pause freue und da komplett die Finger vom Sport lasse! Wer weiß… aber gerade fühle ich auf jeden Fall genau so. Ich freue mich auf das anstehende Rennen – vor allem weil es noch einmal über die olympische Distanz geht – bin aber auch froh, wenn dann das lange Triathlon Jahr zu Ende geht. Dabei ist meine Form gerade sehr gut und ich ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass mir jetzt am Ende die Luft ausgeht. Ganz im Gegenteil! Jetzt stecke ich die Trainingsbelastung viel besser weg als im Frühjahr und was dort an der ein oder anderen Stelle zu hart oder zu viel war, passt jetzt sehr gut in den Trainingsrythmus. Ich denke auch, dass wir die zweite Saisonhälfte noch einmal sehr gut aufgebaut haben und vor allem das Trainingslager in Girona, hat in Kombination mit der Mitteldistanz auf Mallorca nochmal einen guten Boost gegeben.
Die letzte Trainingswoche in Zahlen
Wie sieht so eine Woche denn im Detail bei mir aus? Für die Zahleninteressierten hier ein kurzer Überblick:
Jetzt lege ich aber erst einmal die Beine hoch und genieße die letzte Taperphase!
Diese Woche wird auch noch ein (hoffentlich) interessanter Podcast für euch rauskommen, in dem es um meine letzte Leistungsdiagnostik geht. Wie immer bei der Muskelmeisterei auf Spotify ;)
letzte Woche Dienstag wurden die Paralympicsteilnehmer vom Oberbürgermeister Marcus König im Rathaus der Stadt Nürnberg in Empfang genommen. Dazu zählte auch ich. Für die Medaillengewinner Matthias Schindler und mich gab es währenddessen noch einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Nürnberg. Für mich war das ein sehr besonderer Eintrag, da mein Name dort jetzt schon zwei mal zu finden ist. Das erste Mal durfte ich mich ja bereits 2019 nach der WM in London in dieses besondere Buch eintragen. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man bedenkt, dass schon Menschen wie der Kaiser und Angela Merkel sich dort eingetragen haben.
Übers Wochenende ging es dann nach Düsseldorf zur Ehrung “Juniorsportler des Jahres” der Deutschen Sporthilfe. Ich gewann diesen Preis in der Kategorie Para-Juniorsportler des Jahres, worüber mich mich riesig gefreut habe, da mir diese Auszeichnung sehr viel bedeutet und mich motiviert weiterhin alles zu geben. Ganz besonders gefreut habe ich mich darüber, dass meine Laudatio von Johannes Floors, welcher nicht nur ein Teamkollege ist, sonder mittlerweile auch ein guter Freund. Außerdem war es sehr schön, seit dem Club der Besten in Spanien, wieder die ganze „Sporthilfe Family“ zu treffen, welche diese Veranstaltung immer zu einem ganz besonderen Abend macht.
Am Freitag habe ich dann schon wieder Ferien und es geht für mich nochmal ein paar Tage in den Urlaub, worauf ich mich schon sehr freue.
Die letzten Wochen war es hier wohl ein bisschen still auf dem Blog und trotzdem ist einiges passiert. Deswegen gibt es hier jetzt auf jeden Fall mal ein kurzes Update. Nach meinem letzten Triathlon Wettkampf der Saison beim DTU Cup in Jena gab es für mich erst einmal eine kleine Saisonpause. Hier habe ich einfach das schöne Sommerwetter genossen, war viel in den Bergen unterwegs, entspannt und die Zeit genossen.
Einen der letzten richtig warmen Sommertage habe ich zusammen mit meiner Mama eine Tour auf die Zugspitze gemacht. Das war auf jeden Fall nochmal ein Highlight des Sommers und auch ein ganz schönes Abenteuer mit Steigeisen über den Gletscher zu wandern, vorbei an Gletscherspalten um am Ende am Gipfel des höchsten Berges Deutschlands anzukommen.
Nach diesen ganzen Unternehmungen ging es dann aber mal wieder in Richtung Triathlon. Ziemlich spontan beschloss ich so meinen Trainingskollegen nachzukommen und sie bei ihrem Trainingslager in Girona zu begleiten. Für einige stand hier nochmal ein letzter Trainingsblock für die Saison an bevor es dann zu den letzten Rennen ging. Am Sonntag Abend Flug gebucht und am Dienstag Morgen in Girona gelandet.
Hier durfte ich ein paar wirklich sehr schöne Tage in der Sonne verbringen, trainieren und zum Europacup in Barcelona zuschauen fahren. Girona liegt ca. 110 km von Barcelona entfernt und so beschlossen wir, die nicht beim Europacup an den Start gingen, am Morgen des Renntages mit dem Fahrrad nach Barcelona zu fahren (&natürlich mit dem Teambus wieder zurück;).
Café & co
Neben Trainingseinheiten &co gab es noch jede Menge guten Café, unschlagbaren Kuchen und Bananabread aus Jan Frodenos Café, der La Cumuna höchst persönlich.
Nach einer Woche Sonnenschein, gutem Training und viel Spaß mit der Trainingsgruppe ging es dann leider schon wieder zurück nach Deutschland. Hier wurde ich erst einmal mit kalten Temperaturen und Regen begrüßt. Kein Wunder warum sich in Girona immer mehr Profi Triathleten ansammeln und dort einen Großteil des Jahres verbringen.
Jetzt steht noch einiges hier an Vorbereitung und Planung an und worum es genau geht, darüber werde ich in den nächsten Wochen sicher mal berichten:)
Kurz hab ich überlegt den Beitrag einfach nur “Challenge Mallorca, meine erste Mitteldistanz” zu nennen, entschied mich aber dann doch für den etwas plakativen und reißerischen Titel ;) Er trifft einfach auch den Nagel auf den Kopf, denn am Samstag war von Allem etwa dabei. Der Beitrag hier ist ganz nach der Devise: “so wenig wie möglich, so viel wie nötig” verfasst, aber wer Lust auf eine ausführlichere Besprechung mit Maurice Clavel als Gast hat, kann sich auf die nächste Podcastepisode freuen.
Für den heutigen Blog, habe ich außerdem das erste Mal im meinem Leben, Geld für Wettkampfbilder ausgegeben. Ich bin ja neu im Mitteldistanzbusiness, aber auf der Kurzdistanz ist das immer deutlich leichter mit den Bildern.
Jetzt aber mal etwas Inhalt
So eine Mitteldistanz hat es definitiv in sich und vor allem der Kurs in Mallorca hat die mangelnde Vorbereitung nicht wirklich verziehen! Der Radkurs war sehr unrythmisch und die Laufstrecke übertraf das Ganze noch mit vier Runden, Kopfsteinpflaster, etlichen Wendepunkten und ständigem Auf und Ab. Das Schwimmen war daher das Entspannteste am Wettkampf und ich konnte mich mit einer kleinen Gruppe vom Hauptfeld absetzen und mit knapp einer Minute Vorsprung aufs Rad springen.
Im Vergleich zu den anderen rund 50 Profiathleten hatte ich kein Zeitfahrrad und verließ mich (mangels eines TT Rads) auf mein Straßenrennrad. Das war kein riesiger Nachteil, aber vor allem auf den schnellen Abschnitten (bergab, oder auf den langen Geraden) merkte ich den aerodynamischen Unterschied deutlich und musste deutlich härter fahren als geplant. Nach ca. 10 Kilometer war der Vorsprung vom Schwimmen auch schon weg und die schnellsten Athleten überholten mich. Ich versuchte direkt das Tempo mitzugehen und reihte mich dahinter ein. Ich hatte mir vorgenommen mich nicht zu verstecken und das Rennen auch wirklich als Wettkampf zu bestreiten und solange es ging vorne mitzumischen. Ich wollte es nicht einfach nur nach geplanter Wattvorgabe oder Pace beim Laufen für mich machen. Das wurde mir am Ende auch zum Verhängnis, um das schon einmal vorweg zu nehmen.
Auf einem Bergab-Abschnitt ging dann allerdings die Lücke auf und ich hatte nicht die Power diese wieder zu schließen. Also fand ich mich zusammen mit sechs anderen Athleten in der “zweiten Gruppe” wieder. Auch wenn Windschattenverbot galt, hilft einem eine Gruppe (selbst bei vorgeschriebenen Abstand von 12 Metern) enorm und ich leistete meinen Beitrag zur Führung und hatte richtig Spaß auf den kurvigen Straßen rund um Peguera. Man ist einfach nicht die ganze Zeit am Anschlag wie bei einem Kurzdistanzrennen und hat viel mehr Luft um die Wettkampfsituation an sich zu genießen. Das ist ja auch der Grund warum man den Sport macht, es macht einfach Spaß sich mit Gegnern zu messen, dabei zu gewinnen aber natürlich auch zu scheitern… Ich konnte auch bis zum Ende der 90 Kilometer gut arbeiten und stieg als insgesamt Sechster vom Rad. Am Ende war allerdings nicht mehr viel Zug in unserer Gruppe und wir verloren auf der zweiten Runde enorm viel Zeit auf die Spitze. Dort machten die beiden Jungs Fred und Clearly Nils* natürlich auch ordentlich Druck!
*Anmerkung der Redaktion: Fred Funk und Nils Frommhold ;)
ich lief los und war auf das Schlimmste gefasst. Manchmal fühlen sich die Beine nach 20 Kilometer schon enorm schwer an und jetzt bin ich 90 Kilometer unterwegs gewesen! Aber genau das ist eines der Dinge die viele Leute nicht begreifen: Jetzt am Samstag waren meine Beine enorm gut, ja fast schon locker! Dadurch dass man auf der Mitteldistanz einfach sehr kontrolliert fährt und nicht ständig Antritte über 1000 Watt oder harte Führungsarbeit im Wind, durch Laktatbildung abpuffern muss, fühlen sich die Beine erstaunlich gut an. Die ersten Kilometer gingen also wie von alleine. Ich versuchte wirklich mich zurückzuhalten und lief ca. 3:20min/km. Direkt zu Beginn überholte ich den fünften Platz und bekam die Info, dass ich 3:30 min hinter Position drei (also dem Podium) lief. Hier war mein Kopf auch noch voll im Rennmodus und dachte nur daran, weiter nach vorne zu kommen und ein mögliches Podium zu realisieren.
Bei Kilometer zehn drehte sich so langsam der Wind. Gedanken wie, “Erst die Hälfte geschafft”, “Jetzt würde ich normalerweise in den Zielkanal abbiegen” und “Der fünfte Platz ist doch top, nur noch nach hinten absichern”, schossen mir durch den Kopf. Ich wurde immer müder und lief bei jeder Verpflegungsstation sehr langsam und versuchte so viel Iso und Cola wie möglich zu greifen. Meine Beine wurden langsam schwer und ich bekam richtig starkes Kopfweh. Bei Kilometer 13 realisierte ich dann, dass es wohl hart werden würde, überhaupt ins Ziel zu kommen und die ersten Athleten schlossen die vorher unendlich groß erschienene Lücke zu mir. Meine letzten Ambitionen gab ich beim Eingang in die letzte Runde auf und mir war nun völlig egal, als Wievielter ich ins Ziel laufen würde. Ich wollte einfach nur noch bis dahin kommen.
Es war ein komplett anderes Leiden als auf den kurzen Distanzen, wo das gebildete Laktat in den Muskeln und die Lunge durch das heftige Atmen anfängt zu brennen. Meine Atmung war relativ entspannt und mein Puls auch relativ niedrig, aber ich war einfach unglaublich müde und alles fühlte sich schwer an. Doch letztendlich war die Ziellinie da und ich überquerte sie als 15ter, knapp acht Minuten hinter Platz eins.
Facts
1,9km Schwimmen: Vierter aus dem Wasser / 23:50min
90km Rad, 1100hm, 2:13h, 40,5km/h, 330W im Schnitt
ca. 20,7km Laufen, ca. 100-150hm: 1:13:45min, 3:34min/km
Gesamtzeit: 3:54h
Fazit
Ich bin wirklich zufrieden mit dem Wettkampf am Samstag. Natürlich hat man vor dem Start die kleine Hoffnung, das man jetzt Wunder vollbringt und auch ohne Vorbereitung oder Zeitfahrrad die “Longos” ärgern kann und ganz vorne mitmischt. Aber realistisch gesehen, hätte es auch viel schlechter laufen können und ich hätte auf dem Rad deutlich mehr Zeit liegen lassen können, oder von Anfang an beim Laufen gelitten. Dann wäre der Tag wirklich lang geworden! Denn auch wenn ich mich auf den letzten Laufkilometern unglaublich langsam gefühlt habe, ist die Laufzeit über diese schwere Strecke nicht allzu schlecht für meinen ersten Halbmarathon. Ich habe auch von vielen Seiten Lob für mein Rennen und Verhalten im Wettkampf bekommen und will an dieser Stelle auf nochmal allen dafür Danken. Hier gibt es zwischen Kurz- und Langdistanz nämlich keinen Unterschied: sei es Hobby- oder Profiathlet, du bist immer Willkommen und wirst von Jedermann herzlich aufgenommen!
Schnell und undankbar. Diese zwei Worte fallen mir direkt ein, wenn ich an den Europacup am vergangenen Sonntag denke. Schnell daher, da es beim Sprintrennen in Barcelona von Anfang an direkt zur Sache ging und vor allem der Kurs ein unglaublich schnelles Rennen ermöglichte. Undankbar, da es auf diesem Niveau einfach sehr viele schnelle Läufer gibt und nur Sekunden den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten.
Das ganze Set up des Wettkampfes war zunächst einmal sehr angenehm und entspannt. Zwar bot die Uferpromenade von Barcelona keine sehr malerische Szenerie, sondern eher triste und graue Häuserfronten, dafür war aber die Stimmung unter den Athleten umso angenehmer und fast schon ausgelassen. Man merkte auf jeden Fall, dass es für viele das letzte Rennen der Saison und das letzte Hindernis für die lang erwartete Offseason war. Die Urlaubsstimmung lag definitiv in der Luft. Für mich bestand die Schwierigkeit eher darin, den Switch von der Trainingslagerstimmung aus Girona, zu einer richtigen Wettkampfstimmung vor Ort hinzubekommen. Wenn man hier einfach so ohne Spannung an der Startlinie steht und sich nicht selbst ordentlich pusht, hat man auf den umkämpften ersten Metern eigentlich schon verloren.
Durch den kurzen Weg, reisten wir erst am Samstag morgen aus Girona an und verbrachten auch nicht viel Zeit mit den Streckenbesichtigungen. Das Meer war so unruhig, dass es einen nur müde machte zu schwimmen und viel Gefühl baut man hier im Salzwasser sowieso nicht auf. Auch der Radkurs war ziemlich stupide an der Küste entlang und nicht einmal die Wendepunkte waren kritisch, sondern wurden durch eine doppelte 90 Grad Kurve entschärft. Die Zeichen standen vor dem Rennen also eigentlich alle auf einer schnellen Laufentscheidung. Bei so einem flachen Kurs ist es immer schwer für Spitzengruppen durchzukommen, da die Verfolger die Ausreißer immer vor Augen haben und durch den Windschatten, ab einer bestimmten Distanz angesogen werden. Allerdings waren ein paar Athleten am Start, die das Rennen entscheidend beeinflussen konnten (z.B. Jonas Breinlinger aka Tyler oder Dylan McCullough). Diese Athleten haben vor allem eine sehr gute Schwimm/ Rad Kombo und versuchen eigentlich immer von Anfang eine kleine Spitzengruppe zu etablieren. Ihre Chancen für eine vordere Platzierung stehen so einfach deutlich besser, als wenn es auf eine Laufentscheidung mit allen Athleten ankommt.
Mir geht es da natürlich genauso und die Startliste war vor allem mit sehr guten Läufern besetzt. Daher war mein Ziel auch, wenn möglich ganz vorne aus dem Wasser zu kommen und am Rad auch gleich zur Führungsarbeit beitragen zu können und nicht erst viel Energie in eine Aufholjagd zu verschwenden.
Doch jetzt zum Rennen: die erwartete Laufentscheidung blieb aus… naja fast zumindest. Mit meinem Schwimmen bin ich relativ zufrieden, aber ich verlor am Rückweg im hohen Wellengang etwas die Orientierung und machte unnötige Meter. Ich kam ca. an 20ter Position aus dem Wasser mit 18sek Rückstand auf die Spitze. Doch das waren ein paar Sekunden zu viel. Irgendwo vor mir ging die Lücke am Anfang des Radfahrens auf und als ich mich vorgearbeitet hatte, sah ich ca. 100 Meter vor mir eine 12-köpfige Spitzengruppe. Der Nachteil an so einem technisch einfachen und flachen Kurs ist die gesamte Geschwindigkeit des Rennens. Man sieht als Verfolger zwar die Führenden vor sich, kann aber aufgrund der bereits hohen Geschwindigkeit wenig Unterschied machen. Die erste Runde fuhr ich einen 47km/h Schnitt und verlor zwar nicht auf die Führenden aber konnte eben auch keine Sekunden gut machen. Vorne waren auch genau die üblichen Verdächtigen und waren sich einig, dass sie vorne auch weiter unter sich bleiben wollten ;) Als dann noch die dritte Radgruppe zu meiner bereits großen Gruppe aufschloss, wurde es fast unmöglich, gut zusammenzuarbeiten und der Vorsprung der Ausreißer wuchs bis auf 35sek an.
Daher beschloss ich ab Kilometer 10, mich taktisch klug zu verhalten und möglichst viele Körner fürs laufen zu sparen. Ich positionierte mich auch bei der Anfahrt auf die Wechselzone gut und stieg als Erster vom Rad. Schon auf den ersten Laufmetern fühlte ich mich sehr gut und reihte mich hinter den ersten Läufern auf meiner Gruppe ein und fokussierte mich einfach nur auf den Athleten vor mir.
Das Tempo war wie immer zu Beginn des Laufens sehr hoch, aber dieses Mal konnte ich meinen Schritt gut finden und fühlte mich nicht direkt komplett am Anschlag. Ich merkte aber dass wir sehr schnell unterwegs waren und beim ersten Wendepunkt hatten wir den Rückstand auf die langsameren Läufer aus der Spitzengruppe bereits halbiert. Auch meine Gruppe dünnte sich immer mehr aus und nach einer von zwei Laufrunden waren wir noch acht von anfangs über 40 Athleten. Ich merkte richtig wie ich mich im Windschatten etwas erholen konnte und blieb immer an Position drei bis vier um möglichst viel Energie zu sparen. Bei Kilometer drei verschärfte dann ein Spanier abrupt das Tempo und ich musste kurz Zeit richtig auf die Zähne beißen. Motivierte mich aber mit dem Gedanken, dass es einfacher war in der Gruppe als alleine zu laufen und konnte den Kontakt wieder herstellen. Danach überholten wir noch ein zwei weitere Athleten und ich lag jetzt an Position 14. Auf den letzten Metern ging mir dann aber doch etwas die Luft aus und ich konnte nicht mehr mit um die Top 10 sprinten und lief zufrieden ins Ziel.
Am Ende stand eine Laufzeit von 14:38min und ein 14ter Platz in der Ergebnisliste. Vor dem Rennen hätte ich mir diese Zeit niemals zugetraut und auch wenn ich beim Schwimmen mein Ziel nicht ganz erreicht habe, macht das der sehr gute Lauf wieder wett und ich kann definitiv Selbstvertrauen für die letzten Rennen der Saison mitnehmen.
Gerade sitze ich am Flughafen in Barcelona und warte auf meinen Flug nach Mallorca. Das nächste Rennen findet am Samstag statt und wird definitiv ein Abenteuer: Challenge Peguera über die Mitteldistanz. Mal sehen was mich hier erwarten wird!
Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen am 26.09.2021
Hey,
vergangene Woche hatte ich die Möglichkeit endlich mal eine Woche richtig Urlaub zu machen. Die Deutsche Sporthilfe hat nach einem Jahr Corona bedingter Pause alle Medaillengewinner zu einer Woche Urlaub im Club Aldiana Costa del Sol in Spanien eingeladen und ich durfte sogar einen Freund als Begleitperson mitbringen. Die Woche war gefüllt mit coolen Events, Challenges und Veranstaltungen. Ich konnte sogar an einem Fotoshooting mit Adidas teilnehmen, das war schon eine besondere Erfahrung. Es hat mir sehr sehr viel Spaß gemacht mit den besten Sportlern aus Deutschland und der Sporthilfe so eine unvergessliche Woche zu verbringen und alle mal persönlich kennen zu lernen. Zudem hat es mir sehr gut getan mal wieder eine Woche komplett abzuschalten, in der Sonne zu liegen und zu feiern. Ich bin auf jeden Fall auch mega dankbar, dass die Sporthilfe und ihre Partner diese coole Zeit organisiert haben.
Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen am 28.09.2021
Mittlerweile bin ich aber auch schon wieder in meinem ganz normalen Alltag mit Schule und Training angekommen. Nach so einer langen Trainingspause hat sich das Schwimmen erstmal wider sehr komisch angefühlt. Das Gute ist aber, dass ich seit dem Trainingsstart, mit jeder Trainingseinheit merke, wie es langsam besser wird und ich mich wieder auf mein altes Niveau zurück arbeite.
Auch in der Schule geht es nun richtig zur Sache mit Klausuren und Kurzarbeiten und ich muß mich ordentlich anstrengen, die versäumte Woche aufzuarbeiten.
Wettkämpfe stehen bis jetzt in nächster Zeit erstmal noch nicht an. Aber ich freue mich schon wieder sehr drauf meine ersten Wettkämpfe zu schwimmen.
Bis dahin werde ich euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten, was bei mir so abgeht.
Euer Taliso
Fotos: @dpa_picturealliance
Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen 27.09.2021.Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen 01.10.2021.Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen am 28.09.2021Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen am 28.09.2021Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen am 01.10.2021Deutsche Sporthilfe – Club der Besten 2021, aufgenommen 01.10.2021.
Diesmal ging es nicht um einen Kundenauftrag, sondern um die Erfolge „unserer“ Nürnberger Olympiasieger in Tokyo
Organisiert durch den Goldenen Ring trafen sich die Olympiasieger aus Nürnberg, Taliso, Mathias, Elena und auch Wes (Christopher) am Freitag dem 17. September vor unserem Büro. Mit dabei war unser Nürnberger Team, Kunden und Sportbegeisterte.
Weiterhin über den Goldenen Ring fördern wir Matthias Schindler. Er holte sich im Paracycling Zeitfahren Bronze. Die Geschichte dahinter müsst Ihr unbedingt auf seiner Homepage nachlesen: Matthias Schindler Paracycling | Geschichte
Ebenfalls Olympiasiegerin aus Nürnberg: Elena Krawzow war von 2013 bis bis 2020 IPP Sportbloggerin. Sie holte GOLD über 100 Meter Brust . Ein hochverdienter Sieg nach über 10 Jahren Vorbereitung!
Schließlich ein “ehemaliger” Olympiasieger aus Nürnberg Christoper (Wes) Wesley . Er war 2013 bis 2016 bei IPP Praktikant und Sportblog Koordinator. Wes holte 2012 mit der Feldhockeymannschaft zusammen mit Max Müller GOLD und 2016 Bronze.
Nördlich die katalanischen Pyrenäen, südlich die Costa Brava und die Metropole Barcelona. Wenn Girona wirklich so etwas wie die Hauptstadt der Triathlonszene wäre, dann natürlich mit dem einzig wahren Jan Frodeno als König. Wenn er morgens mit dem Espresso Doppio aus der Lamarzocco Maschine auf seine Terrasse tritt, liegt ihm die Stadt wortwörtlich zu Füßen. Denn seine Villa liegt auf einer Anhöhe direkt neben dem Stadtzentrum, mit all seinen schmalen, gepflasterten Gassen und unzähligen Hipster Kaffees und Restaurants. Und ganz ehrlich, ich kann auch verstehen warum Girona Frodos Wahlheimat geworden ist. Der 50m Pool ist nicht weit, es gibt gute Trails zum Laufen und vor allem die Radstrecken sind ein Traum. Umgeben von bewaldeten Hügeln, liegt die Stadt in einer großen Ebene, sodass man von flachen bis sehr bergigen Routen alles abdecken kann. Und das auf sehr schönen, kaum befahrenen und kleinen Straßen…
Doch was hab ich mit dem Ganzen zu tun? Die Saison ist doch schon fast vorbei oder? Fast, aber noch nicht ganz! Zwei Rennen stehen definitiv noch auf dem Programm: als erstes ein Europacup in Barcelona am 10. Oktober und das zweite wird definitiv spannend, meine Premiere auf der Mitteldistanz bei der Challenge Mallorca!
Zur Vorbereitung dieser beiden Rennen bin ich jetzt hier in Girona und werde von hier aus zunächst nach Barcelona und am Mittwoch darauf nach Mallorca reisen. Viel Zeit für die Vorbereitung auf die Mitteldistanz bleibt jetzt nicht mehr, daher werden wir im Trainingsalltag nicht viel verändern und ähnliche Einheiten wie bei der Vorbereitung auf die WM über die olympische Distanz trainieren. Den Europacup nehme ich daher noch voll aus dem Training mit, was bei einer Sprintdistanz ja auch meistens ganz gut funktioniert…
Girona war aber definitiv die Reise im Vorfeld wert und wir haben beschlossen auch nächstes Jahr ein oder zwei Trainingslager hierher zu verlegen. Die Zeit gerade dient also auch dem “Scouten” für nächstes Jahr;) Hier jetzt noch ein paar Bilder von den ersten Trainingstagen:
Die Feuertaufe auf der größten Bühne im Kurzdistanztriathlon ist überstanden! Die Topstars waren zwar nicht alle am Start, aber der Kurs, die Zuschauer und das Gefühl war definitiv WTCS würdig. Für mich war es eine sehr gute Chance Erfahrung zu sammeln und in der Entwicklung einen Schritt nach vorne zu machen. Aber natürlich wollte ich mich auch nicht unter Wert verkaufen und “nur” Erfahrung sammeln. Um ehrlich zu sein wollte ich vor dem Rennen auf jeden Fall in den Top 20 landen!
Fokus vor dem Start // Quelle: Petko Beier
Das Wasser war mit 16,5 grad ziemlich kalt – deswegen Neopren Pflicht. Durch meine hohe Startnummer durfte ich mir erst als einer der Letzten meine Startposition aussuchen, was natürlich nicht optimal war. Dadurch stand ich relativ weit links und die Bojen müssen in Hamburg im Uhrzeigersinn umschwärmen werden. Die Challenge war hier also möglich schnell anzuschwimmen um nach Innen an die Boje zu kommen und Weg zu sparen. Ich erwischte auch wieder einen guten Start und konnte mich am Anfang vom Feld lösen und frei schwimmen. Links und rechts von mir formierten sich dann zwei Züge mit den schnellsten Schwimmern und ich orientierte mich nach rechts. Die Positionen im Wasserschatten waren enorm umkämpft und es reichte für mich nicht ganz um nach Innen zu kommen. Hier muss ich das nächste Mal noch konsequenter sein und mich noch mehr durchsetzen! Auf dem Rückweg war es dann kaum möglich auf diesem Niveau noch nach vorne zu schwimmen. Etwas beängstigend ist in Hamburg die Passage unter dem Tunnel am Jungfernstieg hindurch. Hier wird es kurzzeitig schon relativ eng und man muss einfach ruhig bleiben, denn es wird gleich wieder heller und breiter.
Schwimmausstieg bis Radaufstieg lief reibungslos und nach den ersten harten Metern auf dem Rad befand ich mich in der Verfolgergruppe hinter einer ca. zehn-köpfigen Spitzengruppe (12 Sekunden Vorsprung). Am Anfang war ich mir nicht ganz sicher, ob ich mit letzter Konsequenz mitarbeiten sollte, da ich beim ersten Wendepunkt zwei Deutschlandeinteiler in der Spitzengruppe ausmachen konnte. Nach der ersten Runde (von insgesamt sechs Radrunden) waren wir aber schon auf acht Sekunden dran und ich beschloss mitzuarbeiten, da neben mir noch vier weitere deutsche Athleten in der Verfolgergruppe saßen. In der dritten Runde schlossen wir die Lücke und waren nun ca. 35 Athleten insgesamt und sieben davon aus Deutschland. Ich hielt mich weiter vorne um auf dem engen und kurvigen Kurs keinen Sturz zu riskieren. Es war auch ziemlich Zug auf der Kette und obwohl ich mich bei den Wendepunkten gut positionierte, musste ich schon ordentlich antreten um das Hinterrad des Vordermanns zu halten.
Auch die Anfahrt auf die Wechselzone war enorm hektisch und jeder wollte sich vor dem kurvigen Part in der Stadt vorne platzieren. Ich stieg ungefähr als 15ter ab, verlor ein paar Sekunden beim linken Schuh und fand mich mitten im Hauptfeld wieder. Ich hatte mich schon auf ein hohes Anfangstempo eingestellt, wurde aber dann trotzdem etwas überrumpelt, wie schnell angelaufen wurde! Ich fand auch keinen guten Schritt und litt wirklich schon ordentlich auf der ersten Laufrunde.
Erstaunlicherweise fing ich mich aber dann noch und konnte noch ein paar Positionen gutmachen. Auf den letzten Metern krampften meine Beine und mein ganzer Körper fühlte sich schwer an und ich war echt froh als ich über die Ziellinie lief!
Platz 24 und fünftbester Deutscher (von insgesamt acht Athleten) war das Ergebnis. Kein Wundertag aber ein solides Resultat und im Nachhinein bin ich auch mit der Laufzeit (15:19min auf vermessenen fünf Kilometern) sehr zufrieden. Als Fazit würde ich sagen, dass ich mich gut verkauft habe und vor allem keine Fehler gemacht habe. Für die Zukunft brauche ich hier im Laufen einfach noch ein höheres Niveau um weiter vorne landen zu können…
Jetzt steht erst einmal eine ruhige Woche an, bevor es nach Spanien für die letzten zwei Rennen der Saison geht. Eines davon vielleicht auch über eine neue Distanz ;)
Die letzten Wochen vergingen wie im Flug! Dabei erscheint mir jetzt das Erlebte unglaublich lange her und unmöglich in nur zwei Wochen zu passen. Doch da geht es wahrscheinlich nicht nur mir so… Gerade sitze ich im Zug nach Hamburg und habe daher Zeit, die letzten Wochen Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das kommende Wochenende zu geben.
Challenge Roth
Ist zwar schon ein bisschen Schnee von gestern, aber mein Tag als Zuschauer beim fränkischen Traditionsrennen war richtig cool! Von meinem Hauptsponsor “hep” hab ich dafür VIP Tickets bekommen und konnte so mal aus einer ganz anderen Perspektive ein Triathlonrennen verfolgen. Los ging’s natürlich schon ziemlich früh, aber dafür stand ich dann rechtzeitig um 6:30Uhr direkt an der Startlinie unten am Wasser. Mit Kaffee in der einen und zwei Weißwürsten und Breze in der anderen Hand, ließ es sich da auch gut aushalten, bis die ersten Männer nach 3,8km aus dem Wasser kamen;) Für den Rest meines Tages wurde ich mit einem Tesla von Station zu Station chauffiert und begleitete die Profis auf ihrem Weg über die Langdistanz, auf den Social Media Kanälen von “hep”. Dafür dass sich die Kurz- und Langdistanz beide als Triathlon bezeichnen, sind das wirklich zwei komplett unterschiedliche Sportarten. Im Vergleich zu den Wettkämpfen auf welchen ich mich sonst so rumtreibe, geht es hier eher um das Event an sich und man hat eben viel Zeit als Zuschauer, die Atmosphäre aufzusaugen und die Höhen und Tiefen eines jeden Sportlers in einem solch langen Wettkampf mitzuerleben. Bei den kürzeren Distanzen, geht es eben mehr um die Geschwindigkeit und sich im direkten Duell, Kopf an Kopf gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Diese Art von “Battle” findet man zwar auch mal mehr mal weniger auf der Langdistanz, aber ich denke hier liegt der Fokus eher auf dem Kampf gegen sich selbst. Natürlich hat auch Beides seine Daseinsberechtigung und ich kann auch nachvollziehen, warum man Fan der längeren Distanzen ist. Für mich liegt der Reiz aktuell einfach in schnellen, spektakulären und eng umkämpften Rennen, wo man vielleicht sogar bis zum Zielsprint nicht vorhersagen kann wer gewinnt und ich würde mich sehr freuen, wenn sich die Kurzdistanz langfristig einen ähnlichen Stellenwert wie die Langdistanz erkämpfen könnte. In anderen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien ist ja sogar der olympische Triathlon viel beliebter als Ironmanrennen…
Der Tag in Roth war auf jeden Fall eine coole Erfahrung und auch wenn dieses Jahr nicht einmal halb so viele Athleten und Zuschauer am Start waren wie normal, war die Stimmung top! Veranstaltungen wie diese, leben auch einfach von den Zuschauern und daher hoffe ich, dass es hier nächstes Jahr wieder sei richtig abgehen kann!
Highspeed Action Superleague
Härter könnte der Cut hier wortwörtlich nicht sein. Von der Langdistanz in Roth kommen wir nun zum schnellsten und definitiv spektakulärsten Format im Triathlon – der Superleague!
MUNICH, GERMANY – SEPTEMBER 11: the day before the Pro Races at Super League Triathlon Munich event at Olympiapark on September 12 2021 in Munich, Germany. (Jesper Gronnemark/SuperLeague)
Die Superleague existiert nun schon seit ein paar Jahren und hat sich fest im Rennkalender der besten internationalen Kurzdistanzathleten etabliert. SLT (Super-League-Triathlon) ist unabhängig von Verbandstrukturen und ist vor allem bekannt für ihre besonderen Rennformate, hohe Preisgelder und sehr gutes und einfach zugängliches Streaming der Wettkämpfe. Das Ganze immer noch an besonderen Orten in der ganzen Welt. Die diesjährige Championships Series besteht aus vier Wettkämpfen, die alle im September stattfinden. Begonnen hat das Ganze im Businessbezirk von London, weiter ging’s mit dem Olympiapark in München und die noch ausstehenden Wettkämpfe finden in Jersey (old Jersey im Ärmlkanal) und Malibu (USA) statt. Ausführlich erkläre ich die Superleague im nächsten Podcast der Muskelmeisterei, der in den nächsten Tagen online gehen sollte.
Wie bin ich die Geschichte jetzt eigentlich reingeraten?! Vor zwei Jahren bin ich in der Superleague bei den Junioren in Jersey gestartet, diesen Wettkampf konnte ich gewinnen und durfte daher am Abend noch bei den Profis ran. Dort habe ich mich top verkauft und wurde 15ter. Am nächsten Tag ging ich dann allerdings nicht mehr an den Start, weil das eine zu hohe Belastung gewesen wäre, aber ich habe auf mich aufmerksam gemacht und wurde nach Malta direkt zu den Profi eingeladen. Mein Auftritt hier war zwar nicht sonderlich erfolgreich (ich stürzte auf dem Rad und wurde anschließend eliminiert, da ich ich 90sek Rückstand auf den Führenden hatte) aber ich war den Organisatoren rund um Triathlonlegende Chris McCormack, nun ein Begriff. Da lag es natürlich auf der Hand, dass ich als “Local Hero” in München eine Wildcard bekam;)
Munich, Germany – SEPTEMBER 11th 2021 . Athletes training at the Olympic Park Munich ahead of Superleague Munich on 12/9/21 (Darren Wheeler – That Cameraman/SuperLeague)
Die Superleague ist unter den Athleten außerdem für eine sehr hohe Professionalität bekannt. Von der Anreise über Unterkunft, Verpflegung und Physiotherapie ist eigentlich für alles gesorgt. In Kombination mit den Preisgeldern ist es daher kein Wunder, dass jeder Athlet immer sehr gerne Teil der Superleague ist. Ich persönlich gehe hier auch immer sehr gerne an den Start. Neben den besonderen Formaten ist es vor allem auch die gute und lockere Stimmung unter den Athleten, die sehr viel Spaß macht. Meistens findet SLT nach der offiziellen ITU Wettkampfsaison statt und die meisten sehen das als Bonus, Spaß am Wettkampf an sich zu haben. Abseits von Weltcuppunkten, Kaderkriterien oder dem Hintergedanken Olympia…
Jetzt aber zum Rennen an sich. Das Format in München: The Equalizer. Ein 2,4km langer Time Trial, gefolgt von einem doppelten Triathlon mit den Distanzen: 300m Schwimmen, 3,6km Rad und 1,8km laufen. Hier wurde in den Abständen vom vorherigen Zeitfahren gestartet. Der Kurs war sehr anspruchsvoll und hatten pro 1,2km langer Runde einen Anstieg, mehrere Kopfsteinpflastersektionen, zwei Wendepunkte und eine Haarnadelkurve nach der Abfahrt. Bei den Männern und Frauen waren jeweils 21 Athleten am Start und mein Ziel vor dem Wettkampf war es erst einmal, nicht eliminiert zu werden (jeder der nach einer Disziplin, 90sek hinter dem Führenden liegt, wird aus dem Rennen genommen). Ich wollte mich aber natürlich auch zeigen und beweisen, dass ich der Wildcard auch würdig bin!
Munich, Germany – SEPTEMBER 12th 2021 . SuperLeague Munich Mens Pro race at the Olympia Park Munich 12/9/21 (Darren Wheeler – That Cameraman/SuperLeague)
Der Time Trial lief gut und ich fokussierte mich vor allem auf die technischen Passagen und versuchte beim Rest wirklich alles zu geben, was meine Beine hergaben. Mir war klar, dass auf diesem Niveau Sekunden entscheiden würden und man sich hier nicht schonen durfte. die anschließende Pause war sowieso lang genug um sich zu erholen und das gebildete Laktat zu verstoffwechseln! Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht und ich fand mich auf Platz 6 wieder. Das war eine top Ausgangslage für den anstehenden doppelten Triathlon.
Nachdem die Frauen ihr Rennen beendet hatten, stellten wir uns direkt in der Reihenfolge des Zeitfahrens auf und wurden nacheinander auf die Strecke geschickt. Das Ganze war enorm hektisch und da die Zeiten gerundet wurden, startete ich knapp hinter dem Führenden und zusammen mit fünf anderen Athleten. Die erste Herausforderung war der Weg zum Wasser, da wir oben auf dem Coubertinplatz starteten und die Treppen/ oder Wiese bergab zum Olympiasee laufen mussten. Kurz vor dem Start drehte sich der Topfavorit Vincent Luis noch einmal zu allen um und meinte nur: “boys, dont kill us on the downhill!” Was der Boss ansagt wird dann auch befolgt und jeder rannte zwar schnell Richtung Wasser, aber niemand riskierte einen Sturz…
Munich, Germany – SEPTEMBER 12th 2021 . SuperLeague Munich Mens Pro race at the Olympia Park Munich 12/9/21 (Darren Wheeler – That Cameraman/SuperLeague)
Das erste Schwimmen war dann aber enorm hektisch und der Weg zum Wasser waren die letzten ruhigen Momente die ich für die nächste halbe Stunde bekommen sollte. Vom ersten Zug an war richtig Zug in der Gruppe und jeder wollte Positionen gutmachen und ja nicht abreißen. Das darauffolgende Radfahren war ebenfalls eines der härtesten die ich je hatte und vor allem durch die Wendepunkte wurde jeder anschließende Antritt zur Qual! Ich war am Ende der ersten Gruppe und konnte zwar zwei Athleten auf dem Rad überholen, aber der Ziehharmonika-effekt war trotzdem nach jeder Wende deutlich spürbar. Nach drei Runden war das Radfahren dann aber auch schon vorbei und es ging zum Laufen. Hier setzte sich vorne eine siebenköpfige Spitzengruppe ab und ich konnte dem hohen Tempo nich ganz folgen. Ich lief die erste Runde zusammen mit Jonas Schomburg und dem Australier Aaron Royle. In der zweiten Runde kamen noch der Schweizer Max Studer und Jannick Schaufler dazu. Es gab keinen Zeitpunkt zum Erholen, denn gerade als man etwas den Laufrhythmus gefunden hatte, musste man schon wieder an die Vorbereitung fürs nächste Schwimmen denken und die Brille und Badekappe aufsetzen.
MUNICH, GERMANY – SEPTEMBER 12: during the Mens Pro Race at Super League Triathlon Munich event at Olympiapark on September 12 2021 in Munich, Germany. (Petko Beier/SuperLeague)
das zweite Schwimmen überstand ich gut in meiner Gruppe und auch beim Radfahren blieben wie zusammen. Als es auf den abschließenden Lauf ging, konnte ich noch einmal alle Reserven mobilisieren und machte in der Schlussrunde zwei Positionen gut. Am Ende lief ich auf Rand 12 ins Ziel und dachte mir wieder nur wie hart denn Triathlon sein konnte!
MUNICH, GERMANY – SEPTEMBER 12: during the Mens Pro Race at Super League Triathlon Munich event at Olympiapark on September 12 2021 in Munich, Germany. (Petko Beier/SuperLeague)
Trotzdem hat das Rennen mega viel Spaß gemacht und zu sehen, dass man mit den besten Triathleten der Welt mithalten kann, ist schon motivierend. Vor allem im Laufen weiß ich aber was meine Hausaufgaben für nächstes Jahr sind, denn hier muss ich einfach noch ein bisschen draufpacken, damit ich die Jungs vorne auch mal wirklich ärgern kann;)
Next Stop: WTCS Hamburg
Es geht direkt weiter! Relativ kurzfristig habe ich die Möglichkeit von der DTU bekommen, mein erstes WTCS Rennen zu starten und das dieses Wochenende in Hamburg! Für diese Chance bin ich extrem dankbar, denn die WTCS (Word Triathlon Championship Series) ist die höchste Rennserie, welche man auf der Kurzdistanz starten kann. Start ist am Samstag um 18:00 Uhr und ARD/ ZDF überträgt das Rennen über die Sprintdistanz live :(). Ich bin gespannt wo ich dann am Ende landen werde, aber für mich ist es einfach eine super Chance Erfahrung zu sammeln und ich nehme es einfach als Bonus von einer super Saison mit!
Das wars für heute. Drückt mir die Daumen und wer noch keine Pläne für Samstag Abend hatte weiß jetzt Bescheid was zu tun ist;)
nachdem ich nach den Paralympics endlich wieder in Deutschland gelandet bin, wartete bereits am Flughafen in Frankfurt eine wunderschöne Überraschung auf mich. Ich wurde direkt am Flughafen zwar von einer sehr kleinen Gruppe empfangen. Dennoch bestand die Gruppe aus für mich sehr wichtigen Menschen, wie z.B. meiner Mutter und meinem allerbesten Freund. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, da ich mit diesem Empfang absolut nicht gerechnet hatte.
Foto: C. Engel
Als ich dann sehr müde zu Hause ankam, ging es sofort weiter mit den schönen Überraschungen, als auf einmal fast meine komplette Manschaft und mein Trainer vor mir stand – dabei wollte ich doch eigentlich nur in mein Bett und schlafen :) Die Müdigkeit verging dann aber doch relativ schnell und wir hatten noch einen voll schönen Abend alle zusammen.
Foto: C. Engel
Empfang im Clubbad Am nächsten Tag ging es dann gleich weiter mit einem großen Empfang im Clubbad hier in Nürnberg. Es war wieder einer dieser Momente, wo ich nicht genau realisieren konnte was gerade passiert, da einfach so viele Menschen da waren. Auch ein Teil des Vorstands des Goldenen Ring war anwesend und überreichte mir meine Medaillenprämie, worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe und sehr dankbar bin. Auch Christian Vogel Sportbürgermeister der Stadt Nürnberg, Jörg Oehmke vom Sport Service Nürnberg und Harald Walter vom Bayerischen Schwimmverband waren anwesend und überreichten mir viele Geschenke.
Daher wollte ich kurz einmal diesen Weg hier nutzen, um mich bei allen, die da waren, in Tokyo mitgefiebert haben, mir Nachrichten geschrieben haben, und mich einfach immer unterstützt haben von Herzen bedanken!
Jetzt gibt es für mich erstmal 2-3 Wochen Pause bevor ich wieder ins Training einsteige. So habe ich auch erstmal ein paar Tage, um gut in meinen letztes Schuljahr zu starten.
ich bin hier zwar zur Zeit immer etwas hinterher, dennoch möchte ich euch meine Erlebnisse der letzten Wochen auf keinen Fall vorenthalten. Taliso Engel: Gold in Tokyo
PARA SCHWIMMEN (KOTO-KU), JAPAN – September 1:
ENGEL, Taliso (GER) vom SG Bayer / SG Mittelfranken (Nordrhein Westfalen), geboren am 04.06.2002 in Lauf a.d. Pegnitz, paralympische Klassifikation S13/SM13/SB13. Maenner Siegerehrung 100 Meter Brustschwimmen in der Klasse SB13. Gold. Sieger.
Florian Schwarzbach / DBS
Die ersten Eindrücke aus Tokio hatte ich euch ja bereits schon geschildert. Für mich war diese Reise zu meinen ersten Paralympics und der Aufenthalt im paralympischen Dorf etwas ganz Besonderes. Besonders, weil wir nicht nur unter uns Schwimmern waren, sondern auch mit Sportlern aus vielen anderen Sportarten aus dem Deutschen Team in Kontakt kamen. Man konnte die Gelegenheit super nutzen um sich auszutauschen und neue Leute kennenzulernen.
Ich hatte zum Glück die ersten Tage noch keine Wettkämpfe und konnte mich so noch weiter akklimatisieren und noch etwas trainieren. Ich hatte auch ein mal die Möglichkeit im Wettkampfbecken zu trainieren. Das erste Mal diese riesige Halle zu betreten war echt ein mega beeindruckendes Erlebnis. Auch wenn die Halle so groß war habe ich mich zum Glück relativ schnell zurecht gefunden und kannte eigentlich nach 2 Tagen alle wichtigen Wege.
Paralympics Erster Wettkampf, 400F:
Am dritten Tag, nach der Eröffnungsfeier, hatte ich dann meinen ersten Wettkampf, die 400m Freistil. Diese liefen im Vorlauf schon recht gut und ich kam mit einer neuen Bestzeit und einem neuen deutschen Rekord in mein erstes Paralympics Finale. Im Finale konnte ich das sehr gut umsetzen und verbesserte meine Bestzeit und somit auch den Deutschen Rekord! Am Ende landete ich dann auf Platz 6, womit ich auf jeden Fall sehr zufrieden bin.
2. Wettkampf, 50F:
Am fünften Tag standen bei mir dann die 50m Kraul auf dem Programm. Hier hat es leider knapp zu keiner Bestzeit und auch nicht fürs Finale gereicht, sodass ich am Ende auf dem 10. Platz landete. Aber so konnte ich wenigstens den Nachmittag nutzen, um mich auszuruhen. Am nächsten Tag standen schon die 200m Lagen an.
3. Wettkampf, 200 Lagen
Diese verliefen ähnlich wie die 400m Kraul. Ich schwamm im Vorlauf Bestzeit und neuen Deutschen Rekord in meiner Startklasse und landete als 5. im Finale. Zudem schwamm ich das erste Mal in meinem Leben die Rückenteilstrecke schneller, als die Brust. Am Abend schaffte ich es dann nochmal meine Bestzeit vom Vormittag um 1,5 Sekunden auf eine 2:14,06 zu verbessern und landete mit dieser Zeit dann auf Platz 6. Mit sehr gemischten Gefühlen ging ich dann zum Ausschwimmbecken. Auf der einen Seite freute ich mir sehr über die Zeit und meine Platzierung. Auf der anderen Seite war ich mit Blick auf mein 100m Brust Rennen zwei Tage später etwas besorgt, da sich die Brustteilstrecke in den 200m Lagen sowohl am Vormittag, als auch am Abend echt beschissen angefühlt hat.
Da ich zwischen den 200m Lagen und meiner wichtigsten Strecke, den 100m Brust noch einen Tag frei hatte, ging es für mich nochmal für 45 Min. ins Wasser, bevor ich mich den restlichen Tag ausruhte.
Meine Hauptstrecke, 100B:
An Tag acht war es dann endlich soweit und die 100m Brust standen auf dem Plan. Im Vorlauf war der Plan eigentlich erstmal ohne komplett max. zu schwimmen ins Finale zu kommen. Allerdings fühlten sich die ersten 50m dann so gut an, dass am Ende dann nicht nur eine Bestzeit von 1:03,52, sondern auch der erste Welt- und Pralympicsrekord da stand. Mit dieser Zeit kam ich dann als erstes ins Finale.
Im Finale ging es dann genauso weiter. Ich war zwar viel aufgeregter, als im Vorlauf, aber die ersten 50m fühlten sich wieder so gut und entspannt an wie schon am Vormittag. Auch die zweiten 50m liefen dann echt gut. Als ich dann verstanden habe, dass ich gewonnen habe, ist einfach so viel Druck und Spannung von mir abgefallen und ich habe mich einfach nur riesig gefreut! Das dann auch nochmal ein zweiter, 0,6 Sekunden schnellerer Weltrekord dabei rauskam war einfach verrückt! Wir hatten vor den Paralympics vielleicht allerhöchstens mit der Zeit, die ich im Vorlauf bereits schon geschwommen bin, gerechnet.
Als ich aus dem Becken kam, kamen dann erstmal einige Interviews auf mich zu und ich habe eigentlich überhaupt nicht realisiert was da gerade passiert. “Taliso Engel: Gold in Tokyo”
Die Siegerehrung war dann so der erste Moment wo mal von allem ein bisschen „Ruhe“ war und ich das Ganze zumindest ein bisschen begreifen konnte.
Gratulation an Elena Krawzow
Aber bei der einen Goldmedaille sollte es scheinbar nicht bleiben: direkt nach mir schwamm auch noch Elena Krawzow und holte auf der gleichen Strecke auch noch eine zweite Goldmedaille für uns! Im Dorf angekommen wurden wir dann vom gesamten Team Deutschland sehr herzlich empfangen.
Auch hier möchte ich mich nochmal herzlich für all eure lieben Glückwünsche und Nachrichten bedanken, ich habe mich über jede einzelne sehr gefreut! Ich habe in den nächsten Tagen dann echt erstmal viel Zeit damit verbracht alle zu antworten, also wundert euch bitte nicht, wenn meine Antwort vielleicht etwas später kam :)
Ich hoffe, dass ich euch hier ein paar Einblicke aus meinen Tagen und Wettkämpfen in Tokio gut schildern konnte. Für mich werden diese Erlebnisse unvergeßlich bleiben und vermutlich brauche ich noch einige Zeit um das alles zu verarbeiten… “Taliso Engel: Gold in Tokyo” hört sich immer noch etwas ungewohnt an. Zwei Tage nach den 100m Brust ging es dann übrigens auch schon wieder zurück Richtung Deutschland, wo ich euch dann noch von meiner Rückkehr erzählen werden.
Wie bereits angekündigt fanden am Sonntag die Deutschen Meisterschaften in Jena statt. Für mich als ältester Jahrgang des Starterfeldes war es die letzte DM im Nachwuchsbereich. Nachdem die DM im Juli leider abgesagt werden musste wurde es jetzt auf jeden Fall Zeit für das Rennen. Neben der Tatsache, dass es um die nationalen Titel ging, wurden auch noch die letzten Tickets zur Junioren Weltmeisterschaft auf den Bermudas vergeben! Kein Wunder also dass der 5. September bei einigen ganz dick im Kalender markiert war und wir alle auf den Tag hin gefiebert haben.
Die Vorbereitung
Viele Athleten haben nach der verschobenen DM erst einmal ein wenig Pause gemacht um noch mal erholt in den letzten Trainingsblock zu starten, für mich aber war jeder Tag gewonnene Zeit. Ich hatte richtig Spaß am Training, eine super Zeit in der Trainingsgruppe und hab mich einfach sehr gefreut verletzungsfrei recht normal trainieren zu dürfen. Die beiden Bundesliga Rennen in Nürnberg und Saarbrücken liefen gut für mich und es ist einfach so schön zu sehen, wie sich mein Körper langsam wieder an die Trainingsumfänge gewöhnt und anpasst. Gerade im Laufen weiß ich, dass dort momentan noch einiges fehlt um wieder vorne mitlaufen zu können, doch allein die Entwicklung der letzten Wochen waren für mich ein großer Schritt in die richtige Richtung. So bin ich motiviert nach Jena gefahren, natürlich mit dem Wissen dass es ein sehr sehr harter Kampf um eine Medaillen und ein noch härterer um die letzen zwei WM-Tickets werden würde.
Die letzte DM also. Am Tag zuvor musste ich an meine vorherigen drei Deutschen Meisterschaften und alle Deutschland Cups denken – bis auf einen Sturz waren diese Rennen immer sehr erfolgreich und liefen richtig gut. Natürlich wäre es schön an die Deutschen Meistertitel auch dieses Jahr wieder anknüpfen zu können aber anstatt mich davon unter Druck gesetzt zu fühlen war mir eines ganz wichtig: ich wollte mich auf das Rennen freuen, es genießen und schätzen nach zwei sehr schweren Jahren mit Verletzungen und Abitur trotzdem wieder an der Startlinie zu stehen und neben vielen bekannten Gesichtern und Freundinnen zu racen. So war ich vor dem Start eher entspannt weil ich wusste: ich habe alles gegeben um heute wieder hier zu stehen, habe mir nichts vorzuwerfen und egal was jetzt dabei raus kommt, ich werde mit dem Rennen zufrieden sein wenn ich im Ziel sagen kann dass ich alles gegeben habe und es für mich gemacht habe.
Das Rennen
Nach einigen Deutschen Meisterschaften und DTU Cups mit viel Gedränge und einem Drunter und Drüber beim Schwimmen wollte ich diesmal meine Schwimmstärke zeigen und mich bei einem riesigen Starterfeld von 70 Athletinnen nicht unterkriegen lassen. Das hat auch super geklappt und so konnte ich von Anfang an in der Spitze ganz frei schwimmen und ganz vorne mit aus dem Wasser laufen. Klar war: für eine Top-Platzierung wird es nur reichen, wenn sich beim Radfahren eine kleine Spitzengruppe absetzen kann. Das war zunächst auch der Fall und so bin ich mit vier anderen Mädels in einer Führungsgruppe gefahren. Eine Lücke zur Verfolgergruppe war zunächst einmal da – leider aber sehr schwer zu halten. Die Radstrecke kam einer solchen Renntaktik leider gar nicht zu Gute. Ein ganz flacher Kurs, ohne Kurven oder technischen Passagen, da ist es fast unmöglich einer großen Verfolgergruppe standzuhalten. So entstand nach der zweiten von vier Radrunden eine sehr große Gruppe, jetzt ging es vor allem darum sicher auf die Laufstrecke zu kommen. In einer großen Gruppe auf flacher Strecke zu fahren ist oftmals viel gefährlicher als ein technischer Radkurs. An den Wendepunkten zieht sich das Feld lang auseinander und auf der Geraden gibt es viele enge Überholmanöver. Zum Glück gab es hier aber keine Stürze und so ging’s los zum Laufen. Eine reine Laufentscheidung war natürlich nicht worauf ich gehofft hatte – was aber zu erwarten war. So musste ich ein paar Athletinnen recht schnell ziehen lassen und kämpfte mich in einem langen Zielsprint nochmal auf Platz 8 vor.
Platz 8
Für mich in diesen Umständen ein gutes Rennen und ich bin auch zufrieden. Wie ich schon erwähnte, ich habe es versucht und alles gegeben – damit kann ich die Saison sehr gut ausklingen lassen. Natürlich wäre eine weitere DM Medaille und eine WM-Quali unglaublich gewesen aber die Mädels in der Führung haben sich diese völlig verdient erkämpft und ich freu mich schon sehr auf den 17. Oktober ihre Rennen im Fernsehen zu verfolgen und ihnen die Daumen zu drücken.
Wie zum Beispiel ihr hier: goooo Julia xx (@julia.lrb)
Saisonpause
Ich freu mich auf jeden Fall auf die nächste Zeit, denn jetzt gehts weiter in der U23, völlig neue Rennen und Starterfelder in der Elite Klasse und auch hier gibt es natürlich wieder Deutsche/ Europa und Weltmeisterschaften, ein großes Angebot an internationalen Rennen allgemein und auf jeden Fall weiter die Triathlon Bundesliga!
Jetzt aber erst mal ein wenig Saisonpause, vielleicht noch ein paar Road Trips mit unserem VW Bus – vielleicht ein paar Reiseblogs die nächsten Wochen oder was sonst noch so dazu kommt. Am Wochenende gehts gleich aber nochmal zum Triathlon, zwar nicht aktiv als Starterin aber mein Bruder Simon darf am Wochenende in München bei der Super League starten und da bin ich natürlich in der Support Crew dabei!
Ich wollte mich ja eigentlich schon aus Belek melden….im Vorfeld meiner Tokio-Reise war aber leider so viel zu tun, dass es jetzt erst klappt. Aber auch das wird nur ein kurzer Gruß und einige Fotoeindrücke, da ich am 27.8. meinen ersten Wettkampf hier bei den Paralympics habe und mein Fokus nun voll und ganz bei den kommenden Starts ist. Es ist toll hier im olympischen Dorf zu sein, ich fühle mich wohl und es ist super mit dem gesamten deutschen Team unter einem Dach zu leben. Mein Trainigslager in Belek lief auch sehr gut und das Wetter war perfekt um im Außenbecken zu trainieren, an meinen trainingsfreien Nachmittagen konnte ich sogar mal kurz ans Meer gehen. 👍🏼
Nach den Paralympics werde ich mich dann ausführlicher melden.
Am Wochenende fand das letzte Rennen der 1. Bitburger 0,0% Triathlon Bundesliga in Saarbrücken statt. Nach drei vorherigen Wettkämpfen stand nun endlich das große Finale vor der Tür. Viele spannende Entscheidungen sind gefallen und auch für mein Team, das KTT 01 war es nochmal richtig spannend.
Ein richtiger Teamfight
Die Bundesligarennen unterscheiden sich grundsätzlich ein wenig von den „üblichen“ Triathlon Wettkämpfen. Statt einem Einzelwettkampf zählt in der Bundesliga das Teamergebnis. Von vier Starterinnen zählen die Ergebnisse der besten drei in die Teamwertung. Während des Wettkampfes ist aber jede relativ auf sich gestellt. In Saarbrücken war das aber mal anders – ein richtiger Teamfight.
Das Rennformat in Saarbrücken sah folgendermaßen aus: das Schwimmen fand im Schwimmbad statt, dabei musste jede Athletin 600m im Becken Schwimmen. Das Team ist jedoch nacheinander gestartet, wie ein Staffelschwimmen also. Mit dem Anschlag der jeweiligen Athletin durfte die nächste Schwimmerin starten. Die ersten drei Athletinnen sind dann nach ihrem Schwimmen in Richtung Wechselzone gelaufen und haben dort in einem abgesperrten Bereich (für jedes Team eine „Wartebox“) auf die vierte Athletin gewartet.
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Henseleit Franca (16), Herrmann Felipa (13), ProAthletes KTT 01, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
Ich bin in meinem Team an letzter Position gestartet, so habe ich gewartet und mich warm gemacht bis die dritte Athletin am Beckenrand angeschlagen hat und los ging das Rennen. Also erst einmal 600m Schwimmen – dann direkt aus dem Becken klettern und wie in einem normalen Wettkampf in die Wechselzone laufen. Jetzt aber ein entscheidender Unterschied: kurz vor der Wechselzone haben meine anderen drei Mädels schon auf mich gewartet und sind dann gemeinsam mit mir zu den Rädern in die Wechselzone gelaufen. Ab hier war es dann ein richtiges Teamrennen: Windschatten gefahren wird nur im eigenen Team und mindestens drei Athletinnen müssen zusammen die Ziellinie überqueren. Auf der anspruchsvollen Radstrecke konnten wir richtig gut aufholen und uns von Platz 5 nach dem Schwimmen auf Platz 4 vorarbeiten.
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Henseleit Franca (16), ProAthletes KTT 01, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
Auf der letzten Radrunde wurde dann die Lücke zum Team aus Witten auch immer kleiner, doch 30sek auf Platz 3 waren immer noch viel. Unsere Chance war dann jedoch ein Sturz im Team von Witten und wir konnten vorbeiziehen – zum Glück ist den Athletinnen aber nichts Größeres passiert. Plötzlich auf Rang 3 liegend ging es dann los auf die Laufstrecke. Hier waren die Beine erst einmal richtig schwer nach dem anspruchsvollen und bergigen Radkurs aber auch hier hat das Teamrennen seine Vorteile um das ein oder andere Mal ein wenig geschoben zu werden.
Rang 3
Podium bei der Bundesliga! Auf jeden Fall ein Ergebnis an das wir nächstes Jahr hoffentlich öfter anknüpfen können!
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Herrmann Felipa (13), Henseleit Franca (16), Neubert Tanja (15), ProAthletes KTT 01, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
What‘s next?
Nach der etwas unglücklichen Absage der Deutschen Meisterschaft in Schongau steht jetzt ein neuer Termin und zwar diesen Sonntag! Am 5. September findet also die Deutsche Meisterschaft in Jena statt. Ich bin schon sehr gespannt auf das Rennen und natürlich ein wenig enttäuscht keine Heim DM auf sehr anspruchsvollem und bergigen Radkurs zu haben aber immerhin wird das Rennen nachgeholt. Für mich wird das also die letzte Junioren DM sein bevor es dann ab nächstem Jahr in die U23/Elite Klasse geht. Ich freu mich auf das Rennen und werde es auf jeden Fall noch einmal genießen!
Bundesligarennen sind immer richtig cool. Vor allem dieses Jahr wurden hier ein paar neue und erfrischende Formate ausprobiert, die auch mir als Athlet sehr viel Spaß gemacht haben. Das Rennen am vergangenen Samstag war ebenfalls ein besonderes Format: Jedes Team stellte vier Athleten an den Start. Die ersten drei Athleten mussten zunächst nacheinander 600m im Becken schwimmen und warteten anschließend vor der Wechselzone auf den vierten Athleten. Der Schlussschwimmer der Staffel musste dann nach 650m direkt aus dem Wasser zum Rad laufen und zusammen mit den wartenden Athleten aus seinem Team auf die Radstrecke gehen. Rangefahren wurden 20km, wobei Windschatten fahren im Team erlaubt, aber zusammen mit anderen Teams verboten war. Zum Abschluss wurden dann noch fünf Kilometer auf einer welligen Strecke gelaufen und im Ziel zählte die Zeit des dritten Athleten. Man durfte also einen Athleten im Laufe des Rennens “verlieren”.
Das Optimum wären also vier sehr starke – und in den Disziplinen – ausgeglichene Athleten, die sich gegenseitig in der Führung abwechseln können und so möglichst schnell das Ziel erreichen würden. Vor allem durfte aber kein Athlet eine starke Schwäche im Schwimmen haben, da die Schwimmstrecke mit addiert 2450m, überproportional lang war (im Verhältnis zum Radfahren und Laufen). In unserem Fall hatten wir vier sehr unterschiedliche Athletentypen, die sich aber in einem Teamrennen sehr gut ergänzen konnten. Ich zähle mal kurz unsere Aufstellung in Startreihenfolge auf:
Timo Hackenjos: sehr guter Schwimmer, übergibt vermutlich in Führung; kann auf dem Rad das Backup machen und als großer Athlet unserem kleinen Franzosen Arnaud viel Windschatten geben ;) hat im Laufen wahrscheinlich nicht ganz die schnellen Beine um mitzulaufen aber kann bis zum Radabstieg möglichst viel Arbeit übernehmen und uns einen Vorteil im Schwimmen verschaffen
Ich: guter Schwimmer; versuche den Vorsprung von Timo zu halten und an Eric zu übergeben; kann erholt aufs Rad steigen und hier viel arbeiten; wenn nötig Arnaud im Laufen schieben
Eric Diener: Schwimmt etwas schwächer als ich aber wird nicht entscheidend viel im Wasser verlieren; ebenfalls stark auf dem Rad und kann sich mit mir in der Führung abwechseln; hat im Laufen auch keine Schwierigkeiten mitzulaufen oder mal Arnaud zu schieben
Arnaud des Boscs: ähnlich wie Timo sehr guter Schwimmer; muss aber direkt aufs Rad steigen und dann versuchen dranzubleiben; hatte im Laufen eine verletzungsbedingte Pause, kann aber auch gut laufen
Wir rechneten vor dem Wettkampf unsere Chancen durch und kamen im Optimalfall auf Rang drei, da Buschhütten das Team Saar auf jeden Fall stärker einzuschätzen waren, aber auch das Team aus Süßen und Darmstadt eine gute Mannschaft am Start hatten. Ich persönlich hatte aber einfach nur mega Bock auf den Wettkampf und vor allem die Radstrecke sah vor dem Rennen mit zwei Anstiegen pro Runde und vielen technischen Passagen sehr vielversprechend aus.
Langer Vorbericht, kurzer Rennbericht. Unser Plan ging auf! Im Schwimmen hatte ich zwar nicht so gute Arme wie erhofft, aber wir kamen zusammen mit Buschhütten und Darmstadt, aber bereits 25sek hinter Team Saar aus dem Wasser. Auf dem Rad fühlte ich mich dafür richtig gut und wechselte mit ca. 50/50 mit Eric ab und wir konnten Darmstadt distanzieren und an den Vorjahressiegern aus Buschhütten dranbleiben. ich merkte allerdings schon, dass Arnaud hier ganz schön zu kämpfen hatte und musste hier dosiert um die Kurven und in die Anstiege fahren, um ihn hier nicht zu verlieren.
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Henseleit Simon (42), Eric Diener (43), hep Team NSU, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
Team Saar spielte hier voll seinen Heimvorteil aus und fuhr neben der reinen Wattleistung, vor allem auch die technischen Passagen richtig stark. Wir stiegen zusammen mit Buschhütten ca. 55sek hinter den Führenden aus dem Saarland vom Rad und gingen nun auf die Laufstrecke.
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Simon Henseleit (42), Eric Diener (43), Arnaud Des Boscs (44), Timo Hackenjos (41), hep Team NSU, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
Timo konnte am Anfang unserem Tempo leider nicht mehr ganz folgen, aber Arnaud hielt sich mit ein bisschen Anschieben gut. Wir hatten auch nicht den riesigen Stress, denn wir hatten uns auf dem Rad gut absetzen können und vor dem vierten Team aus Süßen ca. 1min Vorsprung. Ziemlich geärgert hat mich aber dann doch die 10sek Zeitstrafe die wir wegen “Blockig” auf dem Rad bekommen haben und beim Laufen absitzen mussten. Fast schon typisch für ein solches Rennen mit Windschattenverbot. Hier muss ich aber wirklich unsere Unschuld beteuern, denn Buschhütten hat uns in der zweiten Runde an einem sehr ungünstigen Zeitpunkt überholt (Am Ende des Uniberges vor einer Abfahrt mit ein paar Kurven) und nur zwei von vier Athleten kamen an unserer Gruppe vor der Kurve vorbei. Das legten die Kampfrichter so aus, als hätten wir nicht alle überholen lassen, aber dafür war einfach zu wenig Platz vor der Kurve… aber halb so schlimm, hat uns keine Platzierung gekostet und mir eigentlich auch wenig ausgemacht.
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Simon Henseleit (42), Eric Diener (43), Arnaud Des Boscs (44), hep Team NSU, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)Saarbruecken, Deutschland – August 28: Simon Henseleit (42), Eric Diener (43), Arnaud Des Boscs (44), hep Team NSU, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
Am Ende landeten wir also auf Platz drei und konnten uns in der Saisongesamtwertung noch auf Rang vier vorarbeiten. Ein Bonus war noch mein zweiter Platz in der Einzel-Gesamtwertung der Bundesliga, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte!
Saarbruecken, Deutschland – August 28: Simon Henseleit, Lasse Nygaard Priester, Jannik Schaufler, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
Ein gelungener Abschluss also für das letzte Rennen der Bundesliga!
Diese Woche steht dann vor allem wieder etwas Grundlagentraining an und am Wochenende bin ich mit meinem Hauptsponsor “hep” bei der Challenge Roth als Zuschauer unterwegs. Also mal etwas Zeit um nach den letzten Wochen in Kanada und dem direkt folgenden Rennen in Saarbrücken etwas runterzukommen und sich mental zu erholen…
Neun Tage Kanada, drei Tage Quarantäne, meine erste olympische Distanz im ITU Bereich und mein zweiter 10. Platz bei einer Weltmeisterschaft.
Das erste Mal, dass ich bei einer WM gestartet bin war vor knapp zwei Jahren, in Lausanne in der Schweiz. Wenn man das Rennen von damals, mit dem jetzigen WM – Rennen vergleicht, sieht man ganz gut wie unterschiedlich ein Triathlon auf der Kurzdistanz ablaufen kann. Bei den Junioren wird die WM immer über die Sprintdistanz ausgetragen, ab der U23 gehts auf der olympischen Distanz zur Sache. Vor zwei Jahren fuhr das gesamte Feld auf dem Rad zusammen und ich ging zusammen mit rund 40 Mann auf die Laufstrecke. Hier war die erste Runde enorm taktisch und keiner traute sich das Tempo zu machen und erst in der zweiten und letzten Laufrunde wurde das Rennen richtig schnell. Am Samstag war ich vom Start, bis Kilometer 20 auf dem Rad komplett am Anschlag!
Schon vor dem Wettkampf am Samstag war klar, dass das Schwimmen enorm schnell werden würde, da einige der schnellsten Schwimmer ( auch im Vergleich zur Elite ) am Start waren. Für mich bedeutete das, schnell anzuschwimmen, mich anschließend taktisch klug zu verhalten und im Wasserschatten vorne mitzuschwimmen. Der Kurs bestand aus zwei Runden a 750m, mit einem kurzen Landgang als Unterbrechung. Ich erwischte einen guten Start und konnte mich gleich vor der ersten Boje vorne etablieren. Danach ging es ordentlich zur Sache, da es einfach sehr viele schnelle Schwimmer gab und es sich vorne überhaupt nicht separierte. Was normalerweise in der Mitte des Feldes passierte, war hier einfach aufgrund der hohen Leistungsdichte ganz vorne der Fall: Es wurde sie mich eng um die Bojen herum und wir bremsten uns alle eher gegenseitig aus, als dass wir voneinander profitierten. Am Ende der ersten Runde stieg ich ungefähr an Position 15 aus dem Wasser, allerdings mit Kontakt zur Spitze und vielleicht mit fünf bis zehn Sekunden Rückstand. Alles nach Plan soweit.
Was mir aber dann wichtige Sekunden kostete war der Landgang vor der zweiten Schwimmrunde. Als ich wieder ins Wasser sprang, schoss mir richtig das Laktat in die Arme und ich musste ein paar Meter rausnehmen, um wieder meinen Rhythmus zu finden. Danach schwamm ich wieder gut im Feld mit und stieg mit 22 Sekunden Rückstand aus dem Wasser, ohne komplett am Anschlag zu sein. Als ich in die Wechselzone lief konnte ich die ersten Jungs noch aufs Rad springen sehen und war eigentlich zuversichtlich, dass ich die wenigen Sekunden Rückstand schnell zufahren könnte.
Schwimmausstieg // Quelle: Tommy Zaferes
Ich fuhr dementsprechend hart an und sammelte ein paar Athleten von vorne ein aber sah gleich, dass die Spitzengruppe sich vorne schnell organisiert hatte und gut zusammenarbeitete. Nach dem längeren Anstieg auf der ersten von sechs Runden, blickte ich mich um und hatte nur noch vier Leute am Hinterrad. Einer davon hatte leider einen richtig schlechten Tag und konnte keinen Führungsanteil übernehmen. Die restlichen drei und ich versuchten mit allen Mitteln die Lücke nach vorne zu schließen. Es waren nur 20sek Rückstand und die 11 Mann starke Führungsgruppe schien zum Greifen nahe, aber auf der langen Abfahrt und den Geraden die leicht bergab gingen, verloren wir gegen die gut zusammenarbeitende, größere Gruppe einfach immer wieder Zeit. Hinter uns fuhren zwei weitere Radgruppen, welche auch immer mehr Zeit auf uns verloren, aber nach drei Runden musste ich etwas rausnehmen. Die Jungs in meiner Gruppe waren auch schon ziemlich platt und jeder wusste, dass wir nicht mehr zur Führungsgruppe aufschließen würden. Das war das erste Mal, dass ich mich etwas erholen und verpflegen konnte. Nach den Gels hatte ich auch wieder deutlich mehr Energie und war langsam zuversichtlich auch den abschließenden 10km Lauf zu überleben.
Ende der zweiten Radrunde // Quelle: Tommy Zaferes
Ich stieg mit einem Rückstand von 1:10min auf die Spitze vom Rad und motivierte mich mit dem Gedanken, dass es auch für die vorderen Athleten auf dem Rad hart gewesen sein musste und 10km sehr lang sein können. Ich lief kontrolliert aber zügig los und fand einen guten Rhythmus. Es war ziemlich windig auf der Strecke und zwei Jungs aus meiner Gruppe liefen in meinem Windschatten mit. Wir verloren zwar etwas auf Rang eins bis vier auf der ersten Laufrunde, liefen aber schneller als der Rest des Feldes. Nach fünf Kilometern konnte ich die ersten Athleten aus der vorderen Gruppe sehen und der Ungar und Japaner lösten mich in der Führung ab und ich konnte mich im Windschatten etwas erholen. Es war faszinierend zu sehen, wie viel mir der Windschatten gebracht hat und ich konnte meine Atmung deutlich runterbringen und mich voll auf meinen Laufschritt konzentrieren.
Kilometer 1/10 // Quelle: Tommy Zaferes
Nach 6,5km übernahm ich wieder die Führung und wir wir überholten den ersten Athleten aus der Spitzengruppe. Ich lag nun an Position elf, die zwei Jungs immer noch im Nacken. Als ich auf die letzte Laufrunde ging, hatten wir noch 15sek Rückstand zum Neuseeländer, der auf Platz 10 lag und ich fokussierte mich nur darauf, diese Lücke langsam zu schließen. Am Wendepunkt hinten, hatte ich den Rückstand nochmal halbiert und wusste, dass es sehr knapp werden würde wenn ich das gleiche Tempo einfach nur weiterlaufen würde. Gleichzeitig musste ich aber auch noch die Jungs in meinem Windschatten loswerden. Ich erhöhte langsam das Tempo, aber die beiden konnten noch mitgehen. Ich nahm wieder etwas heraus um zu sehen, ob sie die Luft hatten vorbeizugehen aber es folgte keine Attacke und ich war mir relativ sicher, dass ich der Stärkste in unseren kleinen Duell war. Bei ungefähr einem Kilometer to go, entschloss ich mich all in zu gehen. Wir hatten den Neuseeländer immer noch nicht eingeholt, denn der gab hetzt auch noch einmal alles, um die Top 10 zu verteidigen. Meine Tempoverschärfung zeigte aber Wirkung und ich wurde den Ungar los und schloss die Lücke nach vorne. Die letzten 200 Meter waren entscheidend, denn hier wurde die Strecke nach einer 90 Grad Kurve kurzzeitig sehr schmal und öffnete sich erst nach einer weiteren 90 Grad Kurve zur Zielgeraden hin. Bereits vor dem Rennen hatten wir besprochen (im Falle eines Zielsprints) vor der ersten Kurve zu attackieren und die Entscheidung von vorne zu versuchen. Es ging zwar nicht um das Podium, aber mir gibt ein Zielsprint immer noch einmal enorm viel Motivation, um noch einmal alles zu mobilisieren und den Sprint zu gewinnen!
Für Ruhm und Ehre
Am Ende war es also Platz 10 und den nehme ich für diesen Tag gerne! Im Schwimmen hat es einfach nicht ganz gereicht und auf dem Rad fehlte mir das gewisse Etwas um vielleicht die Lücke alleine zufahren zu können. Mit dem abschließenden Lauf bin ich aber top zufrieden und auf diesem Niveau in den Top 10 zu landen macht mich auf jeden Fall stolz. Finanziell hat sich das Ganze allerdings nicht wirklich gelohnt, da das U23 Grand Final kein Preisgeld gibt :( sonderlich viel Weltcup Punkte gibt es auch nicht… bleibt nur die gewonnene Erfahrung und natürlich Ruhm und Ehre was auch sonst?!
Hier in Kanada ist es gerade noch Montag, bei euch wahrscheinlich schon Dienstag Nacht bis dieser Blog online geht;) Letzte Woche war einfach mal wieder so viel los, dass ich nicht zum Blockschreiben gekommen bin! Deshalb jetzt hier die Zusammenfassung der letzten zwei Wochen:
Part 1: Bundesliga Nürnberg
Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, aber das Heimrennen in Nürnberg war tatsächlich erst letzte Woche! Die Strecke und die Atmosphäre war richtig gut und seit langem hat sich ein Wettkampf mal wieder so richtig nach Triathlon angefühlt. Zuschauer, Anfeuerungsrufe auf der gesamten Strecke und – was natürlich auch zu einem typischen Triathlon gehört – dass nicht alles nach Plan läuft…
Aber alles der Reihe nach: der Start lief nicht ganz optimal und ich wurde nach ein paar Zügen an der Schulter zurückgezogen (nicht mit Absicht aber der Schwimmer neben mir hat mich einfach bei seinem Zug voll erwischt und nach hinten gedrückt). Ich hatte aber richtig gute Arme und konnte mich wieder nach vorne arbeiten und vor allem am Rückweg noch die Lücke zu ein paar Athleten schließen, die sich vom Feld abgesetzt hatten.
Der Whörder See war mit 16,5 Grad relativ kalt, daher galt Neoprenpflicht // Quelle: Theo Bettin
Durch einen guten Wechsel und einer schnellen ersten Runde konnte ich mit zwei weiteren Jungs zur vier-köpfigen Spitzengruppe aufschließen. Ich investierte hier sehr viel und versuchte das Tempo in unserer Gruppe hochzuhalten. Leider konnten nicht alle Athleten mitarbeiten und so verloren wir langsam aber stetig unseren 15-sekündigen Vorsprung auf die 20 Mann große Verfolgergruppe.
Wendepunkt nach einer von fünf Runden // Quelle: Theo Bettin
Am Ende der vierten Radrunde gab es den Gruppenzusammenschluss. Ich wollte hier auf keinen Fall Positionen verlieren und fuhr weiter vorne. Bis zum Abstieg investierte ich so zwar einiges mehr, konnte aber als Zweiter in die Wechselzone laufen und so – eigentlich – etwas Vorsprung mit auf die Laufstrecke nehmen. Ich verschätzte mich aber ordentlich und war kurz vor meinem Wechselplatz noch viel zu schnell für den nassen Teppich. Als ich dann abbremste zog es mir einfach die Füße weg und ich landete mit voller Wucht auf den Speichen meines Vorderrads.
Das wars mit der guten Ausgangsposition ;) // Quelle: Triathlon-Bundesliga
Meinem Oberschenkel ging’s zum Glück ganz gut, aber die Carbonspeichen meines Vorderrads sind leider gebrochen… An letzter Position ging ich mit ordentlich Wut im Bauch auf die Laufstrecke. Die erste Kilometer ging es an der Pegnitz entlang bergab Richtung Hauptmarkt und ich versuchte sehr schnell anzulaufen und die verlorenen Plätze wieder gutzumachen. Ich arbeitete mich auch kontinuierlich nach vorne, aber auf Position acht liegend musste ich dann doch etwas rausnehmen und mich wieder etwas erholen. Hier war die Aufholjagd dann eigentlich auch zu Ende und ich kam nicht mehr näher an die Führenden heran. Somit lief ich am Ende auf Platz acht, einigermaßen zufrieden ins Ziel.
Kein optimales Rennen aber eine gute Vorbereitung für die anstehende WM // Quelle: Triathlon-Bundesliga
Ich hoffe auf jeden Fall, dass die Bundesliga nächstes Jahr wieder nach Nürnberg kommt und sich langfristig als Rennen etabliert und den Kurzdistanz Triathlon hier in der Region etwas bekannter macht. Das Feedback war durchweg positiv und auch von den Athleten hab ich nur Gutes gehört. Es sollte dem nächsten Jahr also nichts im Weg stehen;)
Part 2: Edmonton
Jetzt aber zu der aktuellen Situation! Gerade befinde ich mich meinen zweiten Tag in Quarantäne in Edmonton. Nicht schlimm, alles so geplant ;) die dreitägige strenge Zimmerquarantäne ist von der ITU (international Triathlon Union) so eingeplant um jegliche Risiken einer Infektion mit COVID zu minimieren. Anschließend sind wir allerdings auch nicht wirklich frei, sondern werden nur für unsere Trainingseinheiten zum Wettkampfgelände geshuttelt und anschließend wieder ins Hotel gebracht. Nicht schön, aber in den aktuellen Zeiten einfach notwendig. Ich komme aber eigentlich ganz gut damit klar und bin viel auf der Rolle, simuliere das Schwimmen mit Zugseil und Athletikübungen und freu mich dann umso mehr auf den Wettkampf am Sonntag.
Den heutigen Tag teile ich in den Stories auf Social Media also wer interessiert ist, kann hier gerne mal reinschauen. Für Details, meine Ambitionen für Samstag und sonnige Insights geht dann am Donnerstag ein neuer Podcast online!
Ansonsten euch noch eine erfolgreiche, erholsame oder einfach auch nur schöne Woche!