European Games Krakau
Gerade geht es wirklich Schlag auf Schlag und ein Rennen jagt das Nächste. Die European Games waren aber definitiv ein Highlight und daher gibt es hier noch einen kleinen Rückblick.
Das gesamte Event war schon sehr professionell aufgezogen und sollte das Äquivalent zu den olympischen Spielen darstellen. Nur natürlich auf der europäischen Ebene. Viele Sportarten haben die große Bühne auch gut genutzt und im Rahmen des Events ihre Europameisterschaft ausgetragen. Leider war das beim Triathlon nicht so und daher hatte das Event zwar Relevanz für die Olympiarangliste, aber die Bedeutung wäre schon höher gewesen, wenn auch ein Titel dabei vergeben worden wäre. Gleichzeitig fanden die Spiele auch kaum Aufmerksamkeit in Deutschland, da die öffentlich-rechtlichen Medien mit der Übertragung der Special Olympics World Games in Berlin beschäftigt waren. Dieses Event verdient natürlich ebenfalls die volle Aufmerksamkeit, aber die European Games konkurrierten natürlich direkt um die Übertragungszeiten und haben wohl am Ende den Kürzeren gezogen.
Egal… zurück zum Event an sich. Untergebracht waren wir in Athletendörfern und hatten so relativ viel Kontakt zu den anderen Sportlern. Das finde ich eigentlich immer die coolste Sache an solchen Veranstaltungen. Die gute Zeit mit den anderen Athleten! Als Sportler ist man meistens direkt auf der gleichen Wellenlänge und versteht sich auch trotz Sprachbarriere gut. An die Unterbringung der deutschen Athleten muss ich aber auch direkt Kritik loswerden, da wir keinen Gemeintschaftsraum oder ähnliches hatten. Andere Nationen hatten hier einen Raum, wo man zusammen andere Events anschauen oder sich am Abend noch entspannt hinsetzten konnte. Dadurch hatte ich kaum Kontakt zu anderen deutschen Athleten, was natürlich sehr schade war. So war ich aber umso mehr mit anderen Nationen der Triathleten unterwegs und hatte hier auf jeden Fall eine gute Zeit!
Mein Rennen war am Mittwoch und ich hatte im Vorfeld schon ein ziemlich gutes Gefühl. Mit den letzten zwei Siegen beim Europacup wusste ich auch, dass ich mich nicht verstecken muss und bin mit dem Ziel einer TOP10 ins Rennen gegangen. Wenn ich jetzt so daran zurückdenke, hatte ich einen meiner besten Tage bis dato. Schwimmen lief einfach perfekt, ich kam mit 10sek Rückstand an Platz zehn aus dem Wasser, konnte mich am Rad immer gut positionieren und perfekt versorgen. Der Lauf am Ende war dann einfach Flow pur. Bis zu Kilometer acht fühlte ich mich absolut in Kontrolle und auch in der Lage das Rennen auf dem Podium zu beenden. Wir waren noch zu Neunt unterwegs und niemand schenkte dem Anderen etwas. Es gab ständige Positionswechsel und es war nicht einfach, ökonomisch auf dem kurvigen Kurs zu Laufen. Auf den letzten zwei Kilometern gab es eine Tempoverschärfung nach der anderen und nachdem schon zweimal kleinere Lücken vor mir aufgegangen waren, ich diese aber wieder schließe konnte, musste ich schließlich sechs Athleten ziehen lassen. Am Ende fehlte mir der eine extra Gang um bei der Medaillenentscheidung mitzureden, aber mit dem siebten Platz, 12sek hinter Platz 1, muss ich mich fürs erste zufrieden geben.
Nach dem Rennen lag dann der volle Fokus auf der Mixed Delay am Samstag. Wir hatten ein konkurrenzfähiges Team und waren zwar das jüngste Team am Start, aber hatten schon auch realistische Chancen auf eine Medaille. Unser erster Athlet startete gut ins Rennen und übergab an Position vier auf die nächste Athletin. Selina hatte hier leider Pech und stürzte auf der nassen Radstrecke. Sie stieg gleich wieder auf, aber verlor natürlich wertvolle Zeit. Bei einer Rennzeit von 16-17min pro Athlet ist das Rennen dann natürlich gelaufen. Ich sprang daraufhin mit 1:12min Rückstand ins Wasser und nahm mir einfach vor so viel Zeit wie möglich gut zu machen. Auch wenn es letztendlich nur 15min und 48sek gedauert hat, tat die Relay enorm weh! Aber ich holte mir den schnellsten Split aus meinem Durchgang und war sehr zufrieden mit meiner Leistung. Mit knapp einer Minute Rückstand übergab ich dann an unsere Schlussathletin, aber leider war am Ende nicht mehr als Position 13 drin. Im Team Wettbewerb gewinnt, aber verliert man eben auch zusammen!
Dieses Wochenende geht es auch direkt weiter und die Finals in Düsseldorf stehen an. Am Freirag Abend (18:00) starte ich bei der Mixed Relay und Samstag früh (10:25) im Einzel über die Sprintdistanz. Beide Rennen werden im ZDF übertragen also schaltet ein und drückt mir die Daumen!
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