Nicht noch ein Jahresrückblick…

Das hier wird sogar ein Vier-Jahres Rückblick! Seit 2019 hat mich hep als Hauptsponsor unterstützt und meinen Weg von den Junioren in den Profitriathlon begleitet. 2024 wird hep leider nicht mehr Teil meiner Unterstützer sein, aber ich bin dennoch sehr dankbar über die gemeinsame Zeit.

Vor vier Jahren war ich im letzten Juniorenjahr und noch unentschlossen wo meine Reise hingehen würde. Ich habe 2018 mein Abitur in Nürnberg gemacht, hatte allerdings keinen Bundeskaderstatus, aber sehr gute Unterstützung durch den bayerischen Landesverband. Zusätzlich habe ich über den Winter noch als Schwimmlehrer gejobbt und in meiner Erinnerung hat sich die Zeit als eine der härtesten und längsten Trainingsphasen, die ich je im Winter in Deutschland verbracht habe, festgesetzt. Trotzdem hat mir diese Trainingsphase unglaublich viel Spaß gemacht und noch nie konnte ich mich so auf den Sport konzentrieren (bis auf die paar Stunden als Schwimmlehrer). Dadurch wusste ich eigentlich, wenn ich es finanziell irgendwie hinbekommen könnte, dann würde ich den Triathlon nicht nur gerne als Hobby sondern auch als Beruf weitermachen.

Wie das Ganze angehen also… gut trainiert hatte ich über den Winter und im Vergleich zum Vorjahr habe ich auf jeden Fall auch nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. Das Wichtigste dabei war vor allem, dass ich noch nie eine so lange Zeit ohne Verletzung konstant trainieren konnte. Die ersten Wettkämpfe im Jahr liefen sehr gut und ich konnte mich national durchsetzen, für die Junioren Europameisterschaften durchsetzen und wurde das erste Mal in meiner noch jungen Karriere Teil der Nationalmannschaft. Ich hatte nun also die Unterstützung des Landes- und Bundesverbandes und dadurch schon einmal einen großen Teil meiner Fixkosten für Wettkämpfe, Trainer, Physio und Trainingslager abgedeckt. Leben konnte ich davon noch lange nicht aber der Trend war schonmal positiv. An der Stelle kurze Eigenwerbung für meinen ersten Finanzsponsor ipp – Vielen Dank für den jahrelangen Support!

Über mein Bundesliga Team aus Neckarsulm entstand dann der Kontakt zu hep und nach einem persönlichen Gespräch unterschrieb ich meinen ersten Sponsoringvertrag. Das war damals wirklich enorm wichtig für mich und bestätigte mein Vorhaben, den Sport zum Beruf zu machen und mich voll darauf zu konzentrieren. es ging natürlich noch nicht um große Summen, aber ich war schon sehr zufrieden damit überhaupt einen weiteren Sponsor an Bord zu haben!

Bei meiner ersten internationalen Meisterschaft lief es auch gleich richtig gut und ich überraschte mich selbst etwas mit einem siebten Platz. Das Ergebnis war gleichzeitig auch ziemlich ernüchternd, da nur ein sechster Platz für die Elite Nationalmannschaft gereicht hätte. Die Qualifikation dafür war in diesem Jahr mein großes Ziel, da ich mir dadurch auch einen Platz in Spitzensportförderung der Bundeswehr sichern könnte. Die letzte Chance war dann die Junioren Weltmeisterschaft in Lausanne. Hier brauchte ich einen Platz in den Top 10 und darauf lag mein kompletter Fokus! Eigentlich absurd, ich war in dem Jahr mit Abstand der beste deutsche männliche Junioren Athlet, gewann die deutsche Meisterschaft bei den Junioren und auch meinen ersten Junioren Europacup im legendären Tiszaujvaros. Trotzdem blieb die Top 10 bei der Junioren WM unumgänglich. Auch verständlich aus Sicht des Verbands, da man natürlich nicht nur national, sondern auch international Kontakt zur Spitze haben sollte, um eine Förderung wie die der Bundeswehr zu erhalten.

Alles im Vorfeld der WM lief optimal aber genau am Tag des Wettkampfs wachte ich mit einer leichten Erkältung auf und fühlte mich nicht ganz fit. Ich versuchte es zu ignorieren und dem Gefühl nicht zu viel Raum zu geben, aber der Wettkampf war einer der härtesten Sprintdistanzen die ich bis jetzt gemacht habe. Zum Glück war das Rennen ziemlich taktisch und in der ersten Laufrunde war das Tempo noch ziemlich niedrig, sodass ich noch Kontakt zur Führungsgruppe hatte. Als es dann zur Sache ging musste ich aber direkt abreißen lassen und kämpfte auf den letzten Kilometern genau um den zehnten Platz! An die letzten Meter kann ich mich nur noch dunkel erinnern, aber ich sicherte den Platz und damit auch meine unmittelbare Zukunft.

Klingt etwas dramatisch aber ohne Sponsoren wie hep, ipp und die Bundeswehr hätte ich mich damals sicher nicht komplett auf den Sport konzentriert und wäre heute nicht in der Position in der ich jetzt bin.

Vielen Dank hep und alles gute auf dem weiteren Weg!

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