Superleague is back!

Rennwoche 2.0 und dieses Mal ist es ein Heimspiel. Am Samstag gehe ich in München bei den Arena Games der Superleague an den Start. Typisch Superleague ist das Ganze natürlich kein normaler Triathlon, sondern mal wieder etwas komplett Neues. Schwimmen im Becken, Radfahren und Laufen auf Zwift, kurze und schnelle Rennformate. Halbfinale, Finale, Massenstart und Verfolgung, hier mal ein Überblick:

Am Start sind 16 Athlet*innen, gleichermaßen bei den Männern wie bei den Frauen. Am Vormittag findet das Halbfinale statt, aufgeteilt in zwei Wellen je acht Athlet*innen. Jedes Halbfinale besteht wiederum aus zwei Rennen, die Distanzen bleiben dabei immer gleich. Gestartet wird mit einem Massenstart, 200m Schwimmen, 4km Rad und 1km Laufen (auf einem Laufband das man selbst antreiben muss). Im Anschluss gibt es ein Verfolgungsrennen mit den Abständen des ersten Wettkampfes. Die ersten drei Athleten über der Ziellinie qualifizieren sich direkt fürs Finale am Abend. Zusätzlich zu den sechs direkt qualifizierten Athlet*innen, kommen die zwei Zeitschnellsten, sodass am Abend acht Athlet*innen im Finale stehen. Noch Fragen?

Weiter gehts mit dem Finale. Insgesamt drei Triathlons, die Distanzen aus dem Halbfinale bleiben gleich.

  • Runde 1: Massenstart, Swim/ Bike/ Run
  • Runde 2: Massenstart, Run/ Bike/ Swim
  • Runde 3: Verfolgung (Abstände kumuliert aus Runde 1+2) Swim/ Bike/ Run

Zur Vorbereitung habe ich gestern mal ein “Curved Laufband” getestet. Auf den Dingern laufen wir am Samstag und die ersten Schritte waren ziemlich wackelig. Vom Gefühl her ist das Laufen auf so einem Laufband deutlich anstrengender als draußen auf der Straße oder auf einem herkömmlichen Laufband. Das Besondere ist eigentlich nur die leichte Rundung, sodass man vorne immer leicht “bergauf” läuft und das man das Band selbst antreibt. Schnell Laufen ist auf jeden Fall höllisch anstrengend :()

Heute Früh hatte ich außerdem noch eine intensive Schwimm- / Rad – Koppeleinheit auf dem Programm, um mich an den direkten Wechsel zu gewöhnen. Während der Einheit dachte ich mir nur: ” Für was habe ich mich da am Samstag angemeldet?!” Hier mal ein paar Zeiten und Wattwerte von heute:

  • Runde 1: 2x200m Swim (2:24, 2:23min) + 6min Rad (30sek 450W, 4min 350W, 30sek 450W)
  • Runde 2: 6min Rad (gesteigert 330-430W) + 3x100m Swim (1:06, 1:07, 1:06min)
  • Runde 3: 4x50m Swim (31-32sek) + 6min Rad (40sek 430W, 40sek 230W)

Es überrascht mich immer wieder wie hart eine Einheit wird, wenn man zwei Sportarten miteinander koppelt. Wenigstens habe ich so ein bisschen Gefühl fürs Wochenende bekommen und ab jetzt wird getapert und die Beine hochgelegt. Wenn ihr das Ganze live verfolgen wollt, dann checkt einfach die Homepage der Superleague ab. Los geht am Samstag Abend um 17:30 Uhr mit dem Finale der Frauen. Die Männer starten dann direkt im Anschluss. Hoffentlich mit mir;)

Hier gibts außerdem noch den aktuellen Podcast von gestern:

Woche 0: Alles auf Anfang

Zurück auf dem Weg nach Hause, zusammen mit vielen vielen Trainingsstunden und dem ersten Rennen der Saison im Gepäck. Hier ein kurzer Rückblick…

No 1: Las Playitas – Fuerteventura

Los ging’s zusammen mit der Nationalmannschaft in Fuerte. Hier hatte ich kaum eine Einheit die mir schwer gefallen ist. Ich bin immer besser in den Rhythmus gekommen und würde die Zeit als das perfekte Trainingslager bezeichnen. Drei Wochen sehr hochqualitatives Training, gute Laune, gutes Wetter und einige Fotoshootings;) 

Am Ende der Zeit war ich natürlich – wie es sich für ein ordentliches Trainingslager auch gehört – ordentlich müde und habe mich schon auf den Ortswechsel gefreut.

No 2: Colonia de Sant Jordi – Mallorca

Weiter ging’s zusammen mit dem Nachwuchs des Bayerischen Triathlon Verbandes. Nach drei ruhigeren Tagen, habe ich hier noch einmal eine Woche intensiv trainiert, bevor ich zusammen mit Michelle für eine „Urlaubswoche“ nach Port de Soller gefahren bin. Rückblickend, hätte mir nach Fuerte eine komplette Entlastungswoche besser getan, aber das war in diesem Fall zeitlich einfach nicht drin. Dazu kam auch einfach noch der Stress vor Ort mit einigen Coronainfektionen und der Ungewissheit, ob ich mich selbst nicht doch auch angesteckt haben könnte. Am Ende bin ich hier zum Glück noch einmal davon gekommen, aber es hat mich trotzdem ziemlich belastet. 

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_4031-1024x683.jpg
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist IMG_4026-1024x683.jpg

No 3: Port de Soller – Mallorca

Die sieben Tage hier waren wirklich sehr erholsam! Durch die langen Saisons, vielen Wettkämpfe und Ausbildungen bei der Bundeswehr, war ich seit über zwei Jahren in keinem gemeinsamen Urlaub mehr mit Michelle. Daher war es definitiv mal wieder Zeit dafür und Port de Soller war genau der richtige Ort dafür. Ein bisschen Wandern, Radfahren, Laufen und Schwimmen… alles ohne viel auf den Tacho oder die Uhr zu kucken, aber um das Gefühl nicht ganz zu verlieren und einfach Spaß an der Bewegung zu haben. 

4: Girona – spanisches Festland

Last but not least, zwei Wochen in Girona zusammen mit meiner Trainingsgruppe aus Nürnberg. Hier hat uns dann das Glück mit dem Wetter verlassen und das Tief über Südeuropa voll erwischt! Viel Regen, wenig Sonne und 13-15 Grad sind nicht optimal. Hätten wir das vorher gewusst, hätte man sich den Aufwand natürlich sparen können, denn in Deutschland regierte das Hoch. Hätte hätte… Am Ende haben wir uns irgendwie arrangiert und trotzdem gut durchgezogen, aber es macht einfach nur halb so viel Spaß (oder manchmal auch gar keinen)

No 5: Saisoneröffnung Quarteira – Portugal

Um für das Ganze einen würdigen Abschluss zu finden, habe ich schon relativ früh beschlossen, den Europacup in Quarteira zu starten. Mir persönlich hilft auch ein unmittelbares Ziel auf das ich hinarbeiten kann immer sehr gut. Auch wenn ich wusste, dass ich noch nicht bereit war 100% abzuliefern und wir den Fokus in den letzten Wochen eher noch auf Grundlageneinheiten hatten. Ich hatte einfach Lust ein Rennen zu starten und zu sehen, wo ich gerade im Vergleich zur Konkurrenz stehe. 

Meine Erwartungen im Vorfeld waren also nicht sonderlich hoch und ich war ganz schön nervös, als ich am Samstag Nachmittag an der Startlinie stand. Das Feld war sehr gut besetzt und auch einige Top Athleten aus Japan und den USA waren mit dabei. Dementsprechend ging’s dann beim Schwimmen gleich zur Sache und auch wenn ich mich noch nicht so fit fühle, habe ich doch auf einen besseren Tag gehofft. 

Von Anfang an konnte ich einfach keinen Druck aufbauen und bin irgendwo im Mittelfeld vor mich dahingeschwommen. Obwohl ich immer wieder versuchte meine Frequenz zu erhöhen und mich nach vorne zu arbeiten, war es einfach nur höllisch anstrengend. Meine Arme waren schwer und ich war nur damit beschäftigt genug Luft zu bekommen und an den Bojen nicht zu arg in Bedrängnis zu geraten. Das Ganze setzte sich dann auch beim Radfahren und Laufen fort. Auf dem Rad konnte ich mich zumindest noch mit einigem Kraftaufwand in die zweite Gruppe vorarbeiten, aber beim Laufen war mein Körper nach ein paar Kilometern einfach am Limit. Mit Atemproblemen und Krämpfen in den Beinen musste ich dann das Tempo rausnehmen und hab mich erst am Ende wieder etwas erholt und konnte mit einer halbwegs passablen Zeit (32:43min) an 37er Position ins Ziel laufen. Wer noch ein paar Details wissen will, kann sich gerne den Podcast von gestern anhören. Die Tonqualität wird wahrscheinlich nicht überragend sein, denn wir haben am Flughafen kurz vor Abflug aufgenommen…

Nicht gerade das, für was ich angereist war, aber für mehr hat es am Samstag einfach nicht gereicht. Schon ziemlich frustrierend wenn man ein paar Monate zuvor, beim gleichen Rennen noch auf dem Podest gestanden hat und jetzt nicht mal eine Minute in der Übertragung zu sehen war… aber gut, abhaken und weiter machen. Ich habe mich eigentlich auch relativ schnell wieder motiviert und das Rennen verarbeitet. Es ist noch sehr früh in einer sehr langen Saison und die Grundlage ist gelegt. Das erste Rennen ist nie einfach und ist hiermit abgehakt!

Fazit

Würde ich das Ganze wieder machen? Eher nicht. Nach einem sehr langen Winter in Nürnberg letztes Jahr, hatte ich dieses Jahr einfach Lust auf so einen Trip und durch den Kurzurlaub auf Mallorca hat sich das Ganze einfach so ergeben. Jetzt freue ich mich aber sehr wieder in Nürnberg zu sein und hier zum normalen Leben zurückzukehren. Ich bin schon eher ein Typ der auf Routine steht und mag es auch einfach sehr in Nürnberg zu sein. Nächsten Winter also dann eher zwei dreiwöchige Trainingslager und keinen zu frühen Saisoneinstieg;)

Last but not least – Woche 8: Race-Week!

So siehts aus… So langsam fange ich an, mein Zuhause zu vermissen. Ob das jetzt am schlechten Wetter liegt, oder an der Tatsache, dass ich einfach schon zwei Monate lang unterwegs bin, kann ich nicht so genau sagen. Fakt ist aber, dass diese Woche die letzte Woche meiner Spanien-Odyssee ist und ich sie mit meinem ersten Rennen in dieser Saison abschließen werde. Los gehts, wo es letztes Jahr zu Ende ging;)

Seit zehn Tagen bin ich jetzt schon wieder in Girona und es hat jeden einzelnen Tag geregnet. Letzte Woche war ich noch ziemlich optimistisch und mich hat der Regen nicht gestört, aber vor allem der Samstag war dann doch ganz schön zäh. Normalerweise ist eine lange Radausfahrt eine meiner Lieblingseinheiten, aber bei 11 Grad und Regen habe ich mich deutlich mehr über das Ankommen, als über das Losfahren gefreut. In so einer Situation ist eine Gruppe immer gold wert. Es war zwar keiner von uns gut gelaunt und wir haben von den vier Stunden Fahrzeit, vielleicht nur 15min geredet, aber dennoch zieht man die Einheit zusammen durch. In der Gruppe würde nie der Gedanke aufkommen, die Einheit jetzt zu kürzen oder wegzulassen, auch wenn sich jeder wahrscheinlich insgeheim genau das gewünscht hat ;) also schnappt euch eure Freund*innen wenn ihr mal keine Lust habt rauszugehen und zu trainieren, das erleichtert einiges.

Aber jetzt genug mit dem Selbstmitleid, solche Tage wird es immer geben und sind ja bekanntlich auch charakterfestigend! Die Woche die vor mir liegt, ist wie zuvor schon erwähnt, die erste Rennwoche der Saison. Bis Mittwoch trainieren wir noch im normalen Rhythmus weiter, bevor ich zusammen mit der Hälfte der Trainingsgruppe nach Quarteira reise. An das Rennen und die Strecke habe ich natürlich sehr gute Erinnerungen, weil ich letztes Jahr im November hier mein erstes internationales Podium in der Elite feiern konnte.

Dieses Jahr werde ich aber erstmal den Ball flach halten und mit realistischen Erwartungen an den Start gehen. Ich bin sicherlich noch nicht ganz so fit wie im November und dazu ist das Starterfeld ziemlich gut besetzt. Das Rennen wird wieder im Rahmen eines Europacups über die olympische Distanz ausgetragen und wird daher zum Einstieg gleich mal ziemlich hart werden. Das Gute ist, dass es nicht nur mir so gehen wird, sondern die meisten anderen Athleten ebenfalls hier in die Saison einsteigen werden. Keiner wird so genau wissen, was der Andere drauf hat, daher wird das Rennen wahrscheinlich auch sehr nervös und hektisch auf ablaufen. Dazu kommt, dass die Wetterprognose ebenfalls nach Regen und rutschigen Straßen aussieht, also werde ich mich möglichst vorne aufhalten um Stürze zu vermeiden. Was dann auf dem abschließenden Lauf noch möglich ist, wird sich zeigen. Im Laufen fühle ich mich aktuell aber sehr wohl und ich hatte eine gute Vorbereitung mit genug Umfang für ein zehn Kilometer Rennen.

Drückt mir auf jeden Fall die Daumen, am Samstag um 16:30 Uhr gehts los!

Woche 7: Regen im Paradies

Letzte Woche gab schon wieder einen Ortswechsel und so langsam neigt sich mein Spanien Trip dem Ende entgegen. Seit Donnerstag letzter Woche bin ich im Heiligen Land der Triathleten und Radfahrer – in Girona. Das Wetter spielt leider noch nicht so mit, aber Regen tut zur Abwechslung ja auch mal ganz gut. Bis jetzt haben wir das Training auch ohne große Einschränkungen durchziehen können und vor allem der Tag gestern hatte es in sich. Alle Details und Werte der gestrigen Einheit hier im Blog.

Normalerweise steht der klassische Montag immer im Zeichen der Erholung. Da wir aber gerade erst am Anfang des Trainingslagers hier stehen, hat es sich im Trainingsrythmus so ergeben, dass der gestrige Monat ziemlich vollgepackt und intensiv war.

In der letzten Woche habe ich insgesamt eher weniger und ruhige Einheiten trainiert, um mich nach dem intensiven und umfangreichen Februar wieder gut zu erholen. In den sieben Tagen in Soller war ich nur zweimal im Pool und so war ich gestern zwar ausgeruht, hatte aber nicht das beste Wassergefühl. Im Radfahren und Laufen tut mir persönlich so eine Entlastungswoche immer ganz gut, aber im Schwimmen brauche ich immer wieder ein Tage, um das Wassergefühl wieder zu finden. Zum Glück stand daher gestern ein VO2max Set auf dem Plan, denn 50er gehen immer ;)

  • 1,5km einschwimmen mit Technik, Wassergefühlsübungen & kurzen Sprints zur Aktivierung
  • Hauptprogramm:
    • 400m GA1 (5:19min) + 4x50m (30-31sek) Abgang: 1min
    • 500m GA1 (6:40min) + 5x50m (29-30sek) Abgang: 1:15min
    • 600m GA1 Arme mit PB (7:10min) + 6x50m (28-29sek) Abgang: 1:30min
  • 2x500m locker ausschwimmen

Für die nächste Einheit ging’s dann um 13 Uhr aufs Rad. Hier hatten wir die Aufgabe insgesamt eine Stunde lang knapp unterhalb der “Laktat drei Schwelle” bergauf zu fahren. Zitat von meinem Trainer: “schön kontrolliert fahren, Laktat haben wir heute im Schwimmen schon genug gebildet.” Diese Art von Training gehört auch definitiv zu meinen Lieblingseinheiten! Man kann sich in diesem Anstrengungs-Bereich sehr lange aufhalten und somit entweder lange schnell oder ziemlich weit den Berg hochfahren. Das finde ich eigentlich beides gleichermaßen cool ;)

Natürlich ein altes Bild von Fuerte. Kurz kurz geht hier leider nicht, aber dafür war ich nicht alleine, sondern in der Gruppe unterwegs

Für das Radset sind wir an den berühmten Als Angels Anstieg hier gleich um die Ecke gefahren. Eigentlich sollten wir 4x15min fahren, aus Erfolgserlebnis-Gründen haben wir dann aber spontan beschlossen, drei Mal den gesamten Berg hochzufahren und in der vierten Wiederholung nur noch die fehlende Belastungszeit zur vollen Stunde abzuarbeiten.

  • 1. DG: 17:10min: 57rpm/ 136bpm/ 353W
  • 2. DG: 17:00min: 66rpm/ 135bpm/ 345W
  • 3. DG: 17:16min: 76rpm/ 138bpm/ 353W
  • 4. DG: 9:00min 83rpm/ 140bpm/ 359W

Zusatzaufgabe war (wie man erkennen kann) eine Trittfrequenzsteigerung vom Kraftausdauerbereich (55-65rpm) bis hin zu 80-90 Umdrehungen.

Die letzte Einheit des Tages war ein Koppellauf, unmittelbar im Anschluss an das Radprogramm. Hier hatten wir die Vorgabe uns in die Aufgabe hineinzuarbeiten und das Tempo mit abnehmender Belastungszeit zu steigern.

Programm: 6-5-4-3-2-1min Belastung, Pause = halbe Belastungszeit locker joggen (3-2,5-2-1,5-1min) Für die Wattwerte verwende ich den STRYD Power Sensor, ist relativ genau und interessant, da hier im Gegensatz zur reinen Geschwindigkeit, die Windverhältnisse und Steigung mitberücksichtigen werden:

  • 6min: 418W/ 3:28min/km / 145bpm
  • 5min: 430W/ 3:21min/km / 156bpm
  • 4min: 439W/ 3:13min/km / 163bpm
  • 3min: 454W/ 3:07min/km / 168bpm
  • 2min: 468W/ 2:56min/km / 173bpm
  • 1min: 486W/ 2:48min/km / 172bpm

Der Koppellauf war der erste schnellere Koppellauf in dieser Saison und ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Gefühl im Training. Für den Rest der Woche steht dann wieder vermehrt ruhigeres und längeres training auf dem Plan und der Freitag wird noch einmal intensiv. Außerdem hoffe ich, dass ich endlich mal wieder eine Podcastaufnahme hinbekomme. Das war in den letzten Wochen leider zeitlich nicht drin, aber Julian und ich sind dran einen gemeinsamen Zeitslot zu finden;)

Ansonsten bis nächste Woche und ich hoffe euch haben die Trainingseinblicke gefallen!

Woche 6: Urlaub in Port de Soller

Ich bin immer noch auf Mallorca, aber gefühlt auf einer anderen Insel. Seit letztem Donnerstag bin ich nicht mehr im Süden in Colonia Sant Jordi, sondern in den Nord-Westen umgezogen. Während der Süden eher flach und für seine langen weißen Sandstrände bekannt ist, bin ich hier mitten im Tramuntana-Gebirge – in Port de Soller. Auch wenn man hier den Strand direkt vor der Nase hat, merke ich doch, dass ich ganz klar Team “Berge” bin. Die Abwechslung hatte ich auch wirklich nötig, denn die letzten Tage in Sant Jordi waren schon ganz schön zäh!

Mein Februar war wirklich ein sehr guter Trainingsmonat, aber vor allem in den letzten Tagen hat sich das auch deutlich bemerkbar gemacht. Mein Körper wurde von Einheit zu Einheit müder und auch mental habe ich die Belastung mehr und mehr gespürt. Es war aber definitiv interessant mal die eigenen Grenzen auszutesten und auch wenn es am Ende zäh wurde, habe ich die Belastung zumindest physiologisch gut verkraftet.

Nachdem der Transfer uns noch ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet hatte, kamen wir dann letzten Mittwoch spontan auf die perfekte Lösung. Der BTV hatte für die komplette Zeit einen Mietwagen und den haben wir uns ausgeliehen und sind am Mittwoch Abend mit unserem gesamten Gepäck (bis auf die Fahrräder) nach Port de Soller gefahren und mit leerem Auto wieder nach Sant Jordi. Am Donnerstag mussten wir dann nur noch den Rest in einen Rucksack packen und konnten eine entspannte Inseldurchquerung mit dem Rad machen.

Am Wochenende konnte ich mich dann endlich wieder gut erholen und auch mal den Touri in Palma spielen. Ansonsten gab viele Kaffeepausen und viel gutes Essen!

Zwischen den Sightseeing Aktivitäten, gab natürlich auch ein paar lockere Einheiten um die Gegend zu erkunden und mir gefällt es hier wirklich sehr gut! Die nächsten Tage fahre ich das Training dann wieder langsam hoch, bevor wir am Donnerstag mit der Fähre nach Barcelona übersetzen und von dort aus direkt weiter nach Girona fahren.

Dort gehts dann wieder voll los und ich freue mich auch schon, meine gewohnte Trainingsgruppe aus Nürnberg wiederzusehen!

Euch allen einen guten Start in die Woche!

Woche 5: Entspannung sieht anders aus

Was für eine Woche… Ich weiß gar nicht wie ich diesen Blog hier anfangen soll, aber die ersten Worte sollten auf jeden Fall an die Menschen gehen, die in der Ukraine aktuell unter der schlimmen Situation leiden. Niemand hier kann sich vermutlich vorstellen was die Menschen dort gerade durchmachen müssen und man kann sich nur eine schnelle Stabilisation der Lage und Beendigung des Konfliktes wünschen! Politik ist zwar nicht mein Steckenpferd, aber ich will den heutigen Blog nicht einfach stumpf mit meinem belanglosen Trainingslager – Gequatsche starten und das Thema beschäftigt mich zur Zeit einfach auch sehr stark. Keine Ahnung ob gerade jemand den Kopf für einen Sportblog hat, aber so ein bisschen Routine und Ablenkung tut mir persönlich auf jeden Fall gut. Hier läuft es gerade leider nicht ganz nach Plan und ich war diese Woche nicht nur wegen den Nachrichten aus der Ukraine gestresst.

Als ich ankam gab es leider schon einen bestätigten Corona Fall in der Gruppe und auch wenn die Trainer schnell reagiert haben, kamen leider noch ein paar weitere Fälle dazu. Ich selbst habe zwar immer versucht genug Abstand von der Gruppe zu halten, aber so ganz kann man sich eben nie sicher sein und ich muss zugeben, dass ich mir an dem ein oder anderen Tag auch schon Symptome eingebildet habe. Falls die Tests und auch das Gefühl im Training, in den nächsten Tagen weiterhin unauffällig bleiben, haben wir aber mit großer Sicherheit die Infektionskette durchbrochen und noch einmal Glück gehabt! Das ist jetzt das erste Mal, dass ich aus erster Hand eine solche Infektionskette mitbekommen habe und es ist wirklich faszinierend und erschreckend zugleich, wie wenig Kontakt ausreicht, um sich zu infizieren! Gleichzeitig kann man aber auch sagen, dass sich niemand angesteckt hat, der an der frischen Luft oder mit Maske im Innenraum, Kontakt zu positiven Fällen hatte. Zumindest darauf kann man sich also noch verlassen!

Das Training hat den Umständen entsprechend jetzt nicht immer mega viel Spaß gemacht und ich war öfter mal mit den Gedanken woanders. Vor allem auf meine lange Radtour hatte ich letzten Donnerstag alleine überhaupt keine Lust und habe diese dann auch um zwei Stunden gekürzt. Seit dem Wochenende bin ich aber wieder mehr bei der Sache und versuche die guten Trainingsbedingungen hier zu genießen. Am Donnerstag geht es dann sowieso schon in den Norden der Insel, zusammen mit Michelle. Dort ist dann wirklich mal Entspannung angesagt und das Training dient nur zur aktiven Erholung und dem Erkunden der Umgebung. Ich denke dort werde ich dann auch wieder das Handy öfter in die Hand nehmen und auf Social Media wieder aktiver werden. Darauf hatte ich in der letzten Woche nämlich überhaupt keine Lust;)

Bleibt gesund und bis nächste Woche!

Woche 4: Malle ist nur einmal im Jahr

Das erste Camp – drei Wochen Fuerteventura – ist durch! Neben dem sehr guten Training, nehme ich vor allem auch viel Motivation und Inspiration für die kommende Saison mit. Vor den drei Wochen war sich wahrscheinlich jeder etwas unsicher, ob so ein Trainingslager gut funktionieren würde. Unterschiedliche Trainingsgruppen, verschiedene Trainer und Trainingsphilosophien und natürlich jeder als individueller Athlet mit seinem eigenen Kopf. Trotzdem hat sich eine einheitliche und harmonische Gruppe gebildet in der wir viel zusammen trainieren konnten und doch jeder sein spezielles und individuelles Training umsetzen konnte. An dieser Stelle auch einmal vielen Dank an die DTU, die das Ganze zusammen mit unseren Trainern optimal umgesetzt hat.

Das war also der erste Teil der Reise durch Spanien. Gerade bin ich auf dem Weg nach Colonia Sant Jordi (Mallorca). Hier werde ich erst einmal ein paar ruhige Tage verbringen und dann wieder ins normale Training einsteigen. Dabei werde ich mich der Junioren Gruppe aus Nürnberg unter der Leitung von Stephen Bibow und Jonny Zipf anschließen. Da bin ich schon gespannt was mich so erwartet, nachdem ich jetzt schon ein paar Jahre aus dem Nachwuchs raus bin und hier viele neue Gesichter dabei sein werden.

Shooting für Schwalbe // Quelle: Tom Meyer

Nach dem intensiven drei-Wochen-Block freue mich vor allem auch auf die Erholung. Erfahrungsgemäß fällt mir das am Anfang gar nicht so leicht und ich persönlich finde es meistens sogar leichter, im Trainingsrhythmus zu bleiben. So fährt der Körper natürlich erst einmal runter und man fühlt sich eher schlechter als vor dem Trainingslager ;) Hier muss man sich aber bewusst die Zeit nehmen, wirklich Ruhe geben und das Training wirken lassen, dann kommt die Form von alleine!

Mehr aus Mallorca dann nächste Woche!

Woche 3: Läuft

Der Titel ist Programm. Aktuell läufts einfach – im Training so wie in der Gruppe. Als ich im Dezember wieder ins Training eingestiegen bin und hier für zwei Wochen trainiert habe, spürte ich das Training deutlich und wurde in den letzten Tagen schon ziemlich müde. Jetzt fühlt sich das Training zwar schon sehr umfangreich und intensiv an, aber ich kann mich an den Entlastungstagen immer wieder gut erholen und starte wieder relativ frisch in den neuen Trainingsblock. Wir trainieren hier meisten einen drei/ eins Rhythmus, d.h. drei intensive Belastungstage, mit einem ruhigeren Entlastungstag im Anschluss. Heute im Blog: grobe Trainingsanalyse der letzten Woche mit Umfang und Intensität der Einheiten.

Wochenstruktur

Am Montag bin ich mit einem ruhigen Entlastungstag in die Woche gestartet. Bis zum frühen Nachmittag hatte ich komplett frei und danach stand nur noch eine Stunde Krafttraining mit 1,5 Stunden Schwimmen (5,1km) im Anschluss auf dem Plan. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren dann deutlich umfangreicher und hatten an jedem Tag eine “Schlüsseleinheit” und zusätzlich ein bis zwei lockerere Einheiten.

  • Dienstag: 4x2km Lauf gesteigert (6:50min – 6:20min) + 4km Schwimmen locker + 3h Rad mit 16x8sek Sprint
  • Mittwoch: 1:15h Rad locker vor dem Frühstück + intensive Koppeleinheit am frühen Nachmittag; hier sind wir das gleiche Programm wie vor einer Woche geschwommen 3x400m + 6x200m im Schwellenbereich (bei mir 1:12-13/ 100m) und im Anschluss bin ich direkt aufs Rad und 5x8min Intervalle gefahren
  • Donnerstag: 40min Lauf + 5:10h auf dem Rad + 15min Koppellauf zügig (3:20min/km) + 4km locker Schwimmen am Abend
Laktatabnahme mit Tim und Mika

Der Freitag stand dann wieder im Zeichen der Entlastung mit Kraft- und Schwimmtraining. Allerdings hatte ich in der Früh noch einen langen Lauf (1:45h) auf dem Programm und dadurch war der Tag dann doch nicht ganz geschenkt nach dem sehr langen Training am Donnerstag. Samstag und Sonntag wurde dann noch einmal etwas umfangreicher. Der Samstag begann mit Intervallen auf dem Rad und endete mit Schwimmen im Meer und einem lockeren Lauf. Hier begleitete mich Tom Meyer für ein Fotoshooting für Shop4runners und die ersten Bilder sahen schon sehr vielversprechend aus! Der Sonntag begann dann sehr untypisch nicht mit einem lockeren und langen Lauf, sondern mit kurzen Laufintervalllen (2x15x200m). Zum Abschluss der Woche ging es nochmal länger aufs Rad (4:10h).

Die Wochenstats

  • Gesamt: 34h
  • Schwimmen: 28,5km // 8:30h
  • Rad: 515km // 17:50h
  • Lauf: 77km // 5:40h
  • Kraft: 2h

Insgesamt wieder eine sehr gute Trainingswoche für mich und ich schätze mich aktuell wirklich sehr glücklich solche Trainingsbedingungen hier zu haben und diese auch wirklich gut nutzen zu können! Ich habe keinerlei Beschwerden und das Training geht mir auch einfach mental total locker von der Hand. So wie jetzt kann also weitergehen!

Am Sonntag ist das erste Trainingslager dann auch schon zu Ende und ich fliege nach Mallorca. Bis jetzt verging die Zeit hier super schnell und ich hoffe, dass ich gut und sicher durch die dritte Woche komme und weiterhin so viel Spaß mit der Gruppe im Training habe. Trotzdem freue ich mich jetzt aber auch schon auf den Tapetenwechsel in Mallorca und dort auch Michelle mit dabeizuhaben!

Im nächsten Blog gingst dann hoffentlich auch coole Bilder von Tom;)

Wie die Zeit vergeht

Jetzt bin ich schon über einen Monat hier in den USA und ganz ehrlich: die Zeit vergeht wie im Flug! Jeder Tag geht so schnell vorbei, vollgepackt mit Uni, Training und Unternehmungen mit Freunden. Für diesen Blogpost habe ich mir überlegt mal ein wenig etwas zur Uni und meinem Training zu erzählen.

Gleich mal vorne weg, ich studiere hier Psychologie. Allerdings ist das Studium hier ein wenig anders aufgebaut als in Deutschland. Vor allem in meinem ersten Jahr hier sind die Kurse hauptsächlich fokussiert auf “general education”. Das heißt in meinem Fall habe ich nur einen Psychologie Kurs – General Psychology – und ansonsten Kurse ganz unabhängig von meinem Hauptstudiengang – meinem Major. Meine anderen Kurse sind ein allgemeiner Orientierungskurs, den jeder Student hier in Queens absolvieren muss. Das ist mein “Roadmap” Kurs und ist wie ich schon erwähnt habe eher ein Orientierungskurs und nicht primär auf akademische Weiterbildung ausgelegt wobei das ein wenig auf jedermanns Einstellung ankommt:) in diesem Kurs bekommen wir eher “Denkaufgaben” und sollen dazu unsere Meinung schreiben und über unser Gelerntes, Erfahrung und Ziele reflektiere. Das ganze sollen wir in etwa in Form eines Tagebucheintrages schreiben und es geht vor allem um das Reflektieren über das eigene Handeln. Das war am Anfang ziemlich seltsam für mich, da ich es vom deutschen Schulsystem einfach nicht so gewohnt bin einen Essay nur auf eigene Erfahrungen und eigene Meinung basiert zu schreiben. An sich sind die Aufgaben die wir dort bekommen wirklich nicht schwer, es ist eher zeitintensiv dort 2-4 mal die Woche einen längeren Eintrag zu schreiben.

Gleich mal die Zeit nutzen beim regenerieren ein paar Essays zu schreiben:)

Wie in der Schule

Grundsätzlich erinnert mich das System hier ein wenig an meine Schulzeit. Ein riesiger Vorteil meiner Uni hier ist, dass sie sehr klein ist und so sind meine Klassen auf sehr überschaubar. Ich glaube in meiner größten Klasse sind tatsächlich nur 20 Leute, dafür ist das System aber auch ein wenig anders und ein Teil meiner Gesamtnote am Ende des Semesters schließt auch meine Unterrichtsbeteiligung ein – also wirklich ein wenig wie Schule.

Zusätzlich zu meinem Roadmap Kurs habe ich noch einen Englisch Kurs, in dem es hauptsächlich um englische Literatur und das Schreiben von Essays geht. Dieser Kurs steht in Verbindung mit meinem QLC Kurs, ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher wie ich das Ziel von diesem Kurs beschreiben soll da es sehr stark davon abhängt, welches Thema der Englisch Kurs in Kombination mit den QLC Kursen behandelt. In meinem Fall ist das ein Philosophie Kurs. Huch Philosophie? Ich war am Anfang ziemlich skeptisch und eher ein wenig eingeschüchtert was da wohl auf mich zukommt, doch da mein eigentlicher Kurs leider nicht stattfand wurde ich in den Philosophie Kurs gesteckt.

Philosophie – und dann noch auf Englisch?

Das Thema meines Englisch Kurses in Verbindung mit meinem QLC Kurs ist “happiness”, um genauer zu sein “the philosophy of happiness”. Bis jetzt haben wir vorwiegend viel über die Frage gesprochen was ein “gutes/glückliches” Leben ausmacht und welche Aspekte es beinhaltet. Wie wichtig ist ein “sinnvolles” Leben / was bedeutet “meaning”, was ist Hedonismus und in wie fern macht uns Leiden glücklicher? Ja ich weiß, ganz schön philosophisch und tiefgründig alles aber um ehrlich zu sein ist das mein Lieblingskurs. Vielleicht versuche ich am Ende des Semesters mal einen kleinen Beitrag darüber zu schreiben was ich daraus mitgenommen und gelernt habe aber dazu muss ich es auch erstmal alles verstehen;)

Zuletzt habe ich noch eine Kurs in dem es um Praktika und die Vorbereitung darauf geht, da es an meiner Uni verpflichtend ist während des Studiums ein Praktikum zu absolvieren. Hier geht es vorwiegend um Berufstrends und natürlich darum eine passende Praktikumsstelle zu finden. Ach und fast hätte ich es vergesse, zum Thema general education habe ich auch noch eine “Health and Wellness” Kurs, hört sich angenehm and und ist es bis jetzt auch:) hier geht es vorwiegend auch um Literatur aber da meine Professorin wirklich sehr entspannt ist und ich diesen Kurs nur einmal die Woche habe, ist der Aufwand dafür auch sehr überschaubar.

… und ein bisschen Triathlon

Jetzt mal zum Training. Insgesamt sind wir hier eine relativ große Trainingsgruppe mit fast 40 Athleten. Einige davon sind aber eher auf der Olympischen oder Mitteldistanz unterwegs. Deswegen trainieren wir vorwiegend nur das Schwimmen zusammen in der großen Gruppe. Bevor jetzt aber alle an total überfüllte und hektische Schwimmbahnen denken, so ist es nicht;) natürlich versucht jeder zu den offiziellen Teamtrainings (im Schwimmen 3x pro Woche) zu kommen, allerdings haben viele in dieser Zeitspanne auch Unterricht und machen die Einheit dann zu einem anderen Zeitpunkt. Ich habe zum Beispiel auch am Montag Unterricht und kann deshalb nicht zu dieser Einheit kommen. Zusätzlich hat unser Becken sieben Schwimmbahnen und so verteilt es sich ziemlich gut. Neben den drei offiziellen Teameinheiten gibt es aber jeden Tag (außer Samstag) auch nicht eine öffentliche Schwimmzeit in der man problemlos ein Set nachholen kann oder selbst einfach noch eine Einheit absolviert. Für die anderen Einheiten finden wir uns selber in Gruppen zusammen, wie zum Beispiel unser Long-Ride am Wochenende, parallel bin ich auch noch im Track Team und absolviere dort meistens meine Laufeinheiten.

Bald stehen auch schon die ersten Wettkämpfe an, beginnend mit einem Rad time trail an einer anderen Universität in der Nähe. Dann geht es im schon bald zum ersten Triathlon nach Florida, aber dazu mehr wenn es soweit ist:)

Jetzt noch schnell einen Café und dann muss ich mal ein wenig was für die Uni machen…

Woche 2: “Der Freitag”

Ich bin voll im Trainingslagerrhythmus angekommen und die Tage bestehen aktuell eigentlich nur aus Training, Schlafen und Essen. Letzte Woche habe ich einen Aufruf gestartet, Fragen oder Wünsche für dieses Format hier zu stellen und die meisten von euch interessieren sich für Trainingsumfang und -inhalt. Damit das Ganze hier also nicht zu langweilig wird und sich für die nächsten Wochen wiederholt, gibts heute mal einen kompletten Trainingstag analysiert inkl. Umfang, Pace, Watt, Laktat und allen sonstigen Werten, die ich für die Trainingssteuerung benutze. Viel Spaß beim Lesen:

Wie der Titel schon verrät geht es heute um den Freitag der letzten Woche. Zur Einordnung: Am Donnerstag hatte ich einen langen Lauf in der Früh und eine lockere Schwimmeinheit mit anschließendem Krafttraining am Nachmittag – ein etwas ruhigerer Tag also. Dafür ging es am Freitag dann ziemlich rund. Intensiver Lauf, intensives Schwimmen und direkt im Anschluss eine lockere Radeinheit zum Abschluss.

Das Laufprogramm

Los ging’s in der Früh mit einem kleinen Frühstück und kurzem Warm-up bzw. Mobilisation. Auf dem Plan standen: 20min einlaufen + 3x(5x40sek bergan hart, Pause bergab + 6min “easy speed” + 3min locker) + 10min auslaufen

Nach der fünften Berglauf-Wiederholung und den sechs Minuten “easy speed/ sweet spot” wurde immer Laktat abgenommen, um den Intensitätsbereich zu kontrollieren. Ziel der Einheit war es, durch die kurzen Bergläufe die VO2max und den anaeroben Stoffwechsel zu triggern und in den anschließenden sechs Minuten, das Laktat wieder zu verstoffwechseln und knapp unterhalb der Schwelle zu laufen. Insgesamt war es eine sehr coole Einheit, da ich mich am Berg ordentlich ausbelasten konnte aber in den sechs Minuten danach gut ins Laufen gekommen bin und nicht die ganze Zeit auf der Stelle den Berg rauf und runter gerannt bin. Die folgenden Wattwerte messe ich mithilfe des Stryd Sensors.

Ich bin alle drei Durchgänge sehr konstant und gleichmäßig gelaufen und die Laktatwerte haben auch von Anfang an gut gepasst, daher bleibe ich der Einfachheit halber bei einer Auflistung für alle drei Durchgänge:

  • 40sek bergan: ca. 500W, 3:20min/km, Puls bis 180bpm, Laktat jeweils nach dem Fünften Berglauf 4,8-5,3mmol
  • 6min easy speed: 428-431W, 3:17min/km, 162-167bpm im Schnitt, Laktat 2,8-3,5mmol
  • Insgesamt: 19,8km, 1:20h, 4:04min/km, 144bpm, 346hm

Das Schwimmen

Nach einem großen zweiten Frühstück stand dann um 12:00 Uhr eine intensivere Schwimmeinheit auf dem Plan. So gut wie ich mich aktuell im Laufen fühle, so schlecht läuft es gerade im Schwimmen. Vielleicht auch eine direkte Ursache und Wirkung durch den höheren Laufumfang, aber im Wasser fühle ich mich zur Zeit einfach (noch) nicht wohl.

Auf dem Programm standen 4,5km mit 3x5x100m GA2 als Hauptserie. Nach jedem Fünftem 100er sind wir 300m locker geschwommen. Insgesamt würde ich das Set nicht als sehr umfangreich und super anstrengend einschätzen, aber mich hat es an diesem Tag trotzdem ziemlich gefordert. Die Vorgaben für die Pace beim Schwimmen waren für jeden individuell und ich hatte mit 1:10-1:11min eine der langsamsten Vorgaben der Gruppe. Damit komme ich eigentlich mental auch ganz gut klar, aber das eigene Gefühl passt hier aktuell noch nicht so zu den Zeiten.

  • 1. Serie: 1:11-10min
  • 2. Serie: 1:10min
  • 3. Serie: 1:10-1:09min

Ich habe mich trotzdem ganz gut in die Aufgabe eingearbeitet und bin hinten raus immer etwas schneller geworden, ohne mich komplett auszubelasten. Die Laktatmessung nach dem letzten 100er bestätigte dann aber das schlechte Gefühl und war mit 5,1mmol schon relativ hoch. Zur Einschätzung: Die anderen Jungs waren immer 1-2sek pro 100m schneller. Hier muss ich aber einfach entspannt bleiben und auf das Training vertrauen, dann kommt die Schwimmform schon wieder von alleine.

Direkt aufs Rad

Die letzte Einheit des Tages war dann relativ entspannt, aber gleich unmittelbar nach dem Schwimmen. Hier ging es einfach nur noch ums entspannte bewegen und nach der intensiveren Schwimm- und Laufeinheit wieder locker zu werden. Nach 1:50h gab einen entspannten Cortado am Meer und nach guten zwei Stunden (61km, 205W, 109bpm) waren wir wieder zuhause im Hotelzimmer.

Am Abend ging’s für mich dann nur noch zum Abendessen und auf die Liege zum Physiotherapeuten. Wir haben das Privileg, dass hier zwei Physios mit dabei sind und mir persönlich bringt es enorm viel, nach so einem belastenden Tag noch einmal durchgecheckt zu werden.

Woche 1: Ich bin dann mal weg

Die Reise hat begonnen! Für die nächsten zwei Monate bin ich also unterwegs und nicht zu Hause in Nürnberg. Eine ganz schön lange Zeit… Das Ziel wird daher nicht sein möglichst viel zu trainieren, sondern die zwei Monate im Gesamten zu betrachten und eine möglichst konstante Vorbereitung für die anstehende Saison zu absolvieren. Es wird also auch die ein oder andere ruhige Woche, mit mehr Zeit für Regeneration und Dingen abseits des normalen Trainings geben, um nicht völlig ausgebrannt in Deutschland wieder anzukommen. Meinen wöchentlichen Blog werde ich aber gerne weiterhin führen und in Kombination mit dem Podcast “Muskelmeisterei”, versuche ich euch auf der gesamten Reise so gut es geht mitzunehmen. Etappe eins:

Trainingsbuddy für die nächsten drei Wochen: Schombi aka Jonas Schomburg // Quelle: Tom Meyer

Drei Wochen Las Playitas mit der DTU

Zurück auf der Insel. Fuerteventura ist vielleicht nicht mein Lieblings-Trainingslager Ort, aber hier kann vor allem eines: fokussiert ohne Ablenkungen sein Training durchziehen. Wir Bayern würden sagen: des is a gmahte Wiesn! Man muss sich nicht ums Essen kümmern, die Lauf- und Radrouten sind bekannt und der 50m Pool ist – naja 50 Meter lang… Hier wird mich also nichts überraschen, weder im positiven Sinne noch (hoffentlich) im negativen Sinne. Ich kann mich einfach drauf verlassen, dass ich die nächsten drei Wochen hier qualitativ sehr gut trainieren kann.

Die einzig neue Situation hier sind meine Trainingspartner. Ich bin nicht mit meiner Gruppe aus Nürnberg hier, sondern mit den restlichen Kadermitgliedern der DTU. Das ist auch mal ganz cool weil wir normalerweise verstreut über die verschiedenen Stützpunkte in Deutschland trainieren und jetzt seit Langem mal wieder zusammen als Gruppe aufeinandertreffen. Normalerweise sieht man sich nur bei den Wettkämpfen im Sommer und da bleibt meistens nicht viel Zeit sich auszutauschen. Daher freue ich mich jetzt hier vor allem auf gute Gespräche bei den Grundlageneinheiten und natürlich werden wir uns bei den harten Trainingseinheiten gegenseitig auch gut pushen;)

Mehr gibts heute auch nicht zu erzählen und wie immer werde ich unter der Woche ein paar Insights auf Instagram posten und ansonsten gibt es den nächsten Blog am Montag in einer Woche. Solltet euch irgendetwas speziell interessieren (Trainingsinhalte, -umfang, Ernährung, Gruppendynamik etc.) könnt ihr mir gerne auf Instagram direkt schreiben und ich versuche es das nächste Mal in den Blog oder Podcast einzubauen.

Bis nächste Woche

Simon

Die letzte Woche Winter

Der aktuelle Trainingsblock neigt sich dem Ende entgegen und somit auch die Zeit hier in Nürnberg. Natürlich nicht endgültig, aber ab Sonntag bin ich für die nächsten zwei Monate unterwegs! Das Ziel: zunächst einmal drei Wochen Fuerteventura mit dem Kader der DTU. Dafür brauche ich aber erst einmal noch grünes Licht vom Deutschen Herzzentrum…

Die letzten Wochen vergingen ziemlich schnell und ich habe meine ganzen Routinechecks abgehakt und kann mich jetzt wieder voll und ganz auf das Training konzentrieren. Wer sich noch genauer für die Daten der Leistungsdiagnostiken aus Leipzig letzte Woche interessieret, der sollte in die letzte Podcast Episode reinhören. Dort gibts alle Watt-, Laktat und Herzfrequenzwerte von meinen Tests ;)

Gerade sitze ich im Wartezimmer des Deutschen Herzzentrums in München und bin schon etwas nervös. Ich lasse hier jedes Jahr meine angeborene Aortenklappeninsuffizienz überprüfen. Hört sich erst einmal spektakulärer an als es ist… dieser angeborene Herzfehler kommt ziemlich häufig vor und ist eigentlich unbedenklich. Kurzer Exkurs: Die Aortenklappe ist “undicht”, das bedeutet ein kleiner Teil sauerstoffreichen Blutes, strömt aufgrund der fehlerhaften Klappe zurück in den linken Ventrikel und behindert somit den Blutfluss. Solange der Rückstrom sich nicht erheblich erhöht, sich der linke Ventrikel krankhaft vergrößert oder sich die Aorta unmittelbar hinter der Klappe enorm verbreitert, ist alles gut und ich kann den Sport uneingeschränkt weiter ausüben. Trotzdem bin ich aber immer etwas nervös, dass sich die Situation verschlechtert und dadurch plötzlich den Leistungssport beenden müsste. In meinem Fall ist der Fehler aber seit 2013 bekannt und wird seitdem jährlich kontrolliert. Bis jetzt war jegliche Veränderung noch im Rahmen und das einzig auffällige ist die Größenzunahme meines gesamten Herzens aufgrund des Sports. Das sorgt aber hauptsächlich nur für die Faszination bei den untersuchenden Ärzten und angeblich ist mein Herz mit einem Fassungsvermögen von 1,8 Litern hier wirklich sehr außergewöhnlich :() Daumen drücken das alles so bleibt wie es ist!

Der Rest der Woche wird erfahrungsgemäß ziemlich voll mit Training, letzten Vorbereitungen und Packen für das Trainingslager. Wenn alles nach Plan läuft werde ich zwei Monate am Stück unterwegs sein und ich hab noch keine Ahnung was ich dafür alles einpacken soll;)

Das nächste Mal melde ich mich von der Insel, dann auch wieder mit Bildern.

Bis dahin, einen guten Start in die Woche!

Simon

1st week in Queens

Hey aus Amerika:)

seit genau einer Woche bin ich jetzt schon hier, an der Queens University of Charlotte. Diese Woche ist auf jeden Fall super schnell vergangen und vor allem in den ersten paar Tagen konnte ich es gar nicht glauben wirklich hier zu sein. Am Dienstag vor einer Woche saß ich auf einmal im Flugzeug, hab ein paar gute Filme geschaut, versucht möglichst wenig zu schlafen um gleich mal ein wenig gegen den Jetlag anzukämpfen (hat nur so halb geklappt;). Dann stand ich plötzlich am Flughafen, zum Glück hat alles gleich mit meinem Visum und Einreiseformularen geklappt – dafür ist dann gleich mal der Reißverschluss von meinem einen Koffer gerissen haha.

Am Flughafen wurde ich dann mit einem Unishuttle abgeholt und gleich zur Uni gebracht. Vor Ort habe ich dann gleich mal meine Schlüssel bekommen und habe die anderen „neuen“ Triathletinnen getroffen. Mit mir sind noch drei neue Triathletinnen nach Queens gekommen, 2 aus Südafrika und eine Athletin aus Neuseeland. Also gleich mal ganz schön international:)

No one here

Durch Corona wurde der Unistart um eine Woche nach hinten verschoben und so ist unsere 1. Uniwoche nur online. Letzte Woche war dann erst mal kaum jemand hier am Campus und das war ganz schön seltsam zuerst. Seit dem Wochenende kommen aber immer mehr Studenten wieder zurück an den Campus und es füllt sich langsam. Am Montag hatte ich meine ersten Unikurse und bis jetzt bin ich total happy mit meinen Professoren. Hoffentlich geht es ab Montag dann aber wieder normal weiter und wir haben unsere Kurse wieder in Präsenz.

NBA

Am Wochenende war ich auch noch gleich auf meinem ersten NBA Game und auch wenn ich ehrlich gesagt davor noch nie so richtig Basketball geschaut habe war es richtig cool. (Und dann haben die Charlotte Hornets auch noch gewonnen also hey was will man mehr:)

Training

Natürlich bin ich nicht nur auf irgendwelchen Spielen unterwegs sondern auch am trainieren. Noch ist es hier mit dem Training relativ entspannt und wir dürfen viel frei (zwar in der Gruppe aber ohne Trainer) trainieren. Die College Triathlon Saison ist hier erst im Herbstsemester, deswegen hat das Team gerade noch etwas off season bevor das richtige Training dann im Februar los geht. Bis dahin haben wir aber trotzdem die Möglichkeit normal zu trainieren. Momentan trainieren ich also noch mehr nach den Plänen von meinem Trainier in Deutschland und bin auf jeden Fall schon sehr gespannt wie es dann ab Februar so ist.

Bis jetzt gefällt es mir aber schon richtig gut. Klar, ich bin hier gerade mal eine Woche und muss mich noch an ganz schön viel gewöhnen aber ich habe schon richtig coole Leute kennen gelernt und das ist schon mal viel wert:)

See ya

Neujahrsvorsätze und so – Teil 2

Heute gibt es, wie angekündigt, einen kleinen Ausblick auf meine Saisonplanung. Natürlich ist da zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts in Stein gemeißelt und vor allem im Hinblick auf die sich ständig ändernden Coronaregeln kann man nichts sicher planen. Daher will ich auch noch gar nicht auf meine Wettkampfplanung eingehen, sondern erst einmal die anstehenden Trainingslager und den Aufbau bis zum ersten Rennen planen. Nach letztem Jahr komplett ohne Trainingslager in der Vorbereitung, will ich auf jeden Fall nicht nur in Nürnberg trainieren. Meiner Meinung nach kann man gut einen gewissen Teil der Saisonvorbereitung gut in der Kälte und auf der Rolle absolvieren. Ein Tapetenwechsel ist aber trotzdem wichtig um im Kopf frisch zu bleiben!

Saisonstart

Quelle: Projekt Classof22

Dieses Jahr bin ich ziemlich spät ins Training gestartet und das merke ich auch aktuell noch deutlich im Training. Durch die lange letzte Saison, den Bundeswehrlehrgang und meine Ellenbogenverletzung, ging es für mich erst im Dezember wieder los. Im Vergleich zu letzter Saison war ich Anfang Januar schon zwei Monate länger im Training und die Einheiten waren schon deutlich intensiver. Da muss man aber einfach cool bleiben und auf den Trainingsplan und den Trainer vertrauen. Bis zu den ersten Rennen ist es noch ein ganzes Stück und ich habe noch das ein oder andere Trainingslager vor mir, die mir dann hoffentlich noch den nötigen Formboost geben ;)

Trainingslager numero uno

Quelle: Tom Meyer

Die aktuelle Planung sieht vor, dass ich Anfang Februar mit der Nationalmannschaft nach Fuerteventura ins Trainingslager gehe. Darauf freue ich mich schon ziemlich, weil es dort wieder neue Gesichter und Abwechslung im Training geben wird. Außerdem werde ich zu diesem Zeitpunkt sechs Wochen hier in Nürnberg trainiert haben und für das ist für mich genau die richtige Dauer, bevor es in der Kälte hier zäh wird durchzuziehen.

Trainingslager numero dos

Quelle: mein Handy

Nach diesen drei Wochen werde ich aber auch wieder froh sein von der eintönigen Vulkaninsel runterzukommen. Die nächsten zwei Wochen sind noch nicht ganz spruchreif, aber eventuell (wenn die Flugverbindung passt) werde ich von Fuerte direkt nach Mallorca fliegen und mich der jüngeren Trainingsgruppe aus Nürnberg anschließen. Dort ist Michelle als Trainerin mit dabei und ich kann meine ersten ruhigen Tage nach den intensiven Wochen in Fuerte genießen und ein bisschen Zeit mit meiner besseren Hälfte verbringen ;) Danach wird natürlich wieder hart trainiert und Mallorca ist einfach immer eine Reise wert!

Trainingslager numero tres

Um die Reise durch den Süden perfekt zu machen, habe ich dann vor mit der Fähre ans Festland überzusetzen und von Barcelona mit dem Zug nach Girona zu fahren. Dort werde ich wieder mit der Gruppe aus Nürnberg zusammentreffen und den Rest des März in DER Triathlon- /Radsportstadt trainieren. Wir haben dort letztes Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht und die Kombination von Trainingsbedingungen, Kaffees und Stadtleben ist sicher einzigartig.

Mal sehen ob das alles so klappt, aber es wäre auf jeden Fall ein richtig cooles Erlebnis und nicht nur Trainingslager, sondern auch ein bisschen Urlaub und Abenteuer… mit gerade mal drei relativ kurzen Flügen, auch noch mit meinem Umwelt-Gewissen zu vereinbaren.

Ich halte euch hier auf jeden Fall auf dem Laufenden!

Neujahrsvorsätze und so – Teil 1

Das wars also mit 2021! Damit das hier aber kein langweiliger Jahresrückblick wird, denn davon gab es sicherlich schon genug, werde ich in diesem Blog mal einen vorsichtigen Blick auf das vor uns liegende Jahr werfen und meine persönlichen Vorhaben aufschreiben. So etwas soll ja bekanntlich bei der Verwirklichung helfen… Wer trotzdem noch nicht genug von Rückblicken hat, kann sich aber natürlich gerne die letzte Episode der Muskelmeisterei anhören.

Grundsätzlich bin ich kein Fan davon, jedem Jahresende bzw. -beginn entgegenzufiebern und mir alle möglichen Vorsätze fürs neue Jahr vorzunehmen. Das vergangene Jahr wird dadurch ja nicht gelöscht und man vergisst vielleicht, die guten Dinge ins neue Jahr mitzunehmen. Trotzdem kann ich mich der ganzen Besinnung über die Feiertage nicht völlig entziehen und nehme mir auch gerne die ein oder andere Sache fürs neue Jahr vor.

Ich würde mich eher als einen analytischen Typ bezeichnen und daher habe ich mir zwei Dinge für das neue Jahr vorgenommen, die im Letzten vielleicht nicht perfekt liefen.

intensity control / train smart

Wow englische Begriffe. Hört sich aber einfach besser an als „Intensitätskontrolle und trainiere schlau!“ – finde ich zumindest… Was ich damit meine: Der Sport Triathlon ist als klassischer Ausdauersport, mit viel Fleiß im täglichen Training verbunden. Trotzdem wird wahrscheinlich nicht der Athlet gewinnen, der am meisten und am härtesten trainiert, sondern derjenige, der in den richtigen Bereichen trainiert. Letztes Jahr habe ich zusammen mit meinem Coach wieder viel über meinen Körper dazugelernt und zu wenig und zu langsames Training war sicher nicht das Problem am Anfang der Saison ;) daher gilt also für dieses Jahr: schlau und in den richtigen Bereichen im Training zu agieren.

Lebe den Moment! 

Dieses Mal deutsch, dafür aber eine ganz schön abgedroschene Phrase. Im eigentlichen Sinn aber sehr schön und meiner Meinung nach ein guter Neujahrsvorsatz. Ich neige schnell dazu, immer ans Nächste zu denken und entspannte Momente zu wenig wertzuschätzen. Der Ehrgeiz der mir im Sport sicher hilft erfolgreich zu sein, steht mir hier öfter mal im Weg. Daher finde ich den Vorsatz sehr passend für mich, die schönen Momente dieses Jahr mehr zu genießen – im Sport aber auch abseits davon.

So viel zu meinen Vorsätzen für 2022. Wem der Beitrag zu philosophisch war – Pech gehabt. Nächste Woche gibts dafür wieder mehr Triathlon und ich stelle euch meine geplanten Trainingslager und Wettkämpfe für die nächsten Monate vor, so gut es geht bei der aktuellen Situation. 2022 ist wohl doch nicht so anders als 2021 :(

Schon wieder so weit?

Wie jedes Jahr gehts dann doch auf einmal immer super schnell und es ist der letzte Tag des Jahres. Ganz klassisch, dass natürlich heute ein kleiner Post dazu kommt. Aber ich möchte diesen Blog gar nicht wirklich dazu nutzen um auf das vergangene Jahr zurück zu blicken – viel mehr möchte ich in das neue Jahr schauen, denn da wird es für mich so einige Veränderungen geben!

Bevor ich aber dazu komme, ach vielleicht doch noch ein kleiner Rückblick – aber nicht um in Erinnerungen zu schwelgen – aber so versteht man meine Zukunftspläne denke ich ein wenig besser;)

Rückblick: ganz kurz:)

Dieses Jahr war bei mir ganz schön viel los und so ist dieser Blog Post auch immer weiter nach hinten gerutscht… dafür wollte ich mir aber heute auf jeden Fall noch kurz Zeit nehmen und somit, los geht‘s!

Eine der größten Aufgaben dieses Jahr war für mich mit Sicherheit das Abitur. Neben meiner Triathlonsaison wollte ich unbedingt ein richtig gutes Abi schreiben und habe im Winter über ganz schön rausgenommen im Training. Nachdem es die letzten Jahre doch immer sehr viel war im Sport unterwegs zu sein und nebenbei noch gut in der Schule sein zu wollen, haben meine Trainier und ich ganz bewusst entschieden dieses Jahr alles daran zu setzen mich verletzungsfrei, entspannter und somit auch einfach glücklicher durch den Winter zu bringen. Den Fokus auf den Sport wollten wir dann vermehrt wieder nach den ganzen Abiprüfungen setzen. Leider hat das mit dem verletzungsfrei nicht zu 100% geklappt, sehr lange Ausfälle blieben mir dieses Jahr aber zum Glück erspart. Nach so einer Vorbereitung habe ich mich dann sehr überraschend für die EM in Kitzbühel qualifiziert und durfte in meinem letzten Juniorenjahr hier nochmal an die Startlinie treten.

Weiter ging es dann mit einem absolut geilem Trainingslager in der Toskana, meiner Abi Abschlussfeier von der ich dann direkt zur geplanten Heim DM in Schongau gefahren bin (die dann leider aber wegen Hochwasser und gefährlichen Rennbedingungen abgesagt wurde), dafür dann einem Heim Bundeliga Rennen in Nürnberg, einem Mannschaftspodium in Saarbrücken bei der Bundesliga und zu guter letzt noch einer letzten Deutschen Meisterschaft im Juniorenbereich. Vielleicht war es nicht ganz das letzte Juniorenjahr das ich mir als ältester Jahrgang dieser Altersklasse vorgestellt hätte, trotzdem durfte ich so viele tolle Erfahrungen machen, habe unglaublich viel für mich mitgenommen und spannende Entscheidungen getroffen die anders vielleicht nie entstanden wären!

Saarbruecken, Deutschland – August 28: Herrmann Felipa (13), Henseleit Franca (16), Neubert Tanja (15), ProAthletes KTT 01, Triathlon Bundesliga 2021 in Saarbruecken. (Photo by JoKleindl)
@triathlonpics

Tapetenwechsel

Ganze fünf (5!) Jahre war ich jetzt am Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg. Zuerst im Internat, dann noch in einer Athleten WG und ehrlich, ich hatte einer hammer Zeit dort! Und jetzt ist das alles vorbei? Vorbei auf jeden Fall nicht aber es wird mit Sicherheit ein wenig anders wenn ich das nächste mal nach Nürnberg komme.

Nach der abgesagten Deutschen Meisterschaft im Juli war ich erst einmal sehr aufgeschmissen um ehrlich zu sein und wusste so gar nicht was ich denn jetzt machen soll. Klar, das war nur ein Rennen (und wurde später auch noch nachgeholt) aber es lag genau in meiner „Nach-Abi-Zeit“ und auf einmal tauchte in jeder Konversation auf einmal die Frage auf: „Und wie geht es jetzt weiter bei dir? Was machst du jetzt nach dem Abi?“. Mm – gute Frage. Ich hatte gar nie groß darüber nachgedacht nach dem Abi NICHT in Nürnberg zu bleiben. Dort gefällt es mir, die Trainingbedingungen sind gut und ich habe tolle Leute um mich herum. Und trotzdem; als die Mietvertragsverlängerung für meine Wohnung in meinem Postfach lag und immer mehr Menschen nach meinem Plan für die nächste Zeit fragten, wurde mir immer mehr klar, dass die „einfach in Nürnberg bleiben“ Variante zwar nicht schlecht war, ich aber auch nicht zu 100% zufrieden damit war.

Also fing ich an zu überlegen – long story short – (die Entscheidung fiel tatsächlich auch super schnell): ich möchte studieren, gleichzeitig aber auch noch weiter Leistungssport machen. Eine etwas schwierige Kombi… und so kam ich also auf Amerika. Hier gibt es eine ganz gute Möglichkeit Studium und Sport über die Uni zu verbinden. Dort habe ich ein Stipendium bekommen (eine Kombination aus einem Akademischen- und einem Sportstipendium) und werde schon nächste Woche dorthin aufbrechen!

Jetzt ist es vielleicht ein wenig verständlicher warum die letzen Wochen ganz schön viel bei mir los war und wenige ruhige Phasen blieben. Neben den Vorbereitungen für meine Abreise durfte ich im Dezember noch ins Trainingslager nach Fuerteventura, dann war schon wieder Weihnachten, die Feiertage und zu guter letzt jetzt schon Silvester – und meine Abreise nach Amerika in schon 4 Tagen!

@reyemotion (Tom Meyer Sportphotograph)

Am 4. Januar geht es also los an die Queens University of Charlotte in North Carolina. Dort gibt es Triathlon als Unisportart mit einer starken Trainingsgruppe und gleichzeitig darf ich mein Psychologiestudium beginnen. Mehr zum Ablauf des Studiums, meinem Stipendium, den Wettkämpfen, Unileben &allem Möglichen gibts dann ganz bestimmt beim nächsten Mal und im Laufe des Jahres.

Jetzt gehts aber gleich zum Silvesteressen und noch länger möchte ich euch jetzt mit dem Blogpost auch nicht aufhalten:)

Feiert schön und einen guten Start ins neue Jahr!

Der Weihnachtsblog

Heute gibts kein langes Gelaber sondern nur kurze Weinachtswünsche und ein paar Bilder der letzten Tage. Der Cut könnte dabei nicht drastischer sein, denn nach +20 Grad auf Fuerte, warteten frostige -7 Grad in München auf uns. Der Kälteschock blieb grade so aus und seit gestern ist es ja (leider) auch schon wieder wärmer. Heute war ich auf jeden Fall entspannt mit der Familie skaten und genieße die nächsten ruhigen Tage, mit wenig Training und dafür umso mehr Plätzchen, Kaffee und gutem Essen. In diesem Sinne: Hohoho, frohe Weihnachten euch allen!

Same procedure as every year…

Nach einem sehr entspannten November, bin ich letzten Dienstag nach Fuerteventura geflogen. Meine Trainingsgruppe ist schon eine Woche vorher aufgebrochen, aber ich wollte noch ein paar Tage in Nürnberg verbringen. Die letzten Jahre hatte ich meinen Trainingsbeginn zwar immer schon etwas früher, aber es hat sich bewährt, hier im Dezember in der Sonne eine gute Grundlage für die neue Saison zu legen.

Auch dieses Jahr sind wir wieder zusammen mit der österreichischen Nationalmannschaft unterwegs und haben so eine abwechslungsreiche Truppe, die das Training nie langweilig werden lässt. Dadurch dass ich etwas später dazugestoßen bin, habe ich bei den meisten Einheiten auch noch etwas weniger und lockerer trainiert. Die letzte Woche war also perfekt zum “reinkommen” in den Trainingsalltag.

Die letzte Woche in Zahlen

  • Swim: 5 Einheiten/ 7:05h/ 24km
  • Bike: 5 Einheiten/ 12:30h/ 340km
  • Run: 5 Einheiten/ 4:00h/ 50km
  • Gym/ Athletik: 3 Einheiten/ 2:30h
  • Gesamt: 26:05h

Vor allem zu Beginn der Saison ist es immer interessant die Entwicklung im Training zu beobachten. Es ist jedes Jahr wieder erstaunlich, wie schnell man von der Top Form beim letzten Triathlon der Saison, durch drei Wochen Saisonpause komplett unfit wird;) Natürlich ist das Training des letzten Jahres, durch die kurze Pause nicht weg, aber am Anfang fühlt man sich genau so! Als hätte man Jahre nicht trainiert. Während der Saison fühlen sich die Bewegungen komplett natürlich und harmonisch an und man hinterfragt eigentlich kaum einen Ablauf. Jetzt hingegen hinterfrage ich jeden Zug beim Schwimmen und jeden Schritt beim Laufen. Die Bewegung an sich fühlt sich einfach noch nicht ganz natürlich an und ich brauche immer ein paar Tage, bis ich mich im lockeren Training wieder wohlfühle.

Die erste Hälfte des Trainingslagers ist jetzt vorbei und ab morgen kommen auch schon ein paar schnelle Meter im Grundlagentraining dazu. Das ist aber eigentlich immer ganz angenehm und eine willkommene Abwechslung bei den längeren Trainingseinheiten. Der Coach hat auch angekündigt, dass morgen beim Radfahren Laktat gemessen wird, damit wir uns auch genau an die individuellen Trainingsbereiche halten. Dazu aber dann nächste Woche mehr…

Bis dahin – euch allen eine entspannte vorweihnachtliche Zeit!

No Plan November

Da ja inzwischen jeder den “Movember” kennt, habe ich dieses Jahr für mich persönlich den “No Plan November” eingeführt. No Plan beinhaltete dabei: in erster Linie kein Trainingsplan, kein Training, kein Blog und leider auch einen ungeplanten und sehr schmerzhaften Crash.

Doch alles der Reihe nach… nach meinem Abschlussrennen in Portugal ging es für mich direkt nach Warendorf, für einen dreiwöchigen Bundeswehrlehrgang. Dabei stand dieses Mal keine militärische Weiterbildung an, sondern ein Übungsleiterlehrgang (Trainer C). Gleichzeitig gab es die Order von Roland, zwei Wochen die Beine hochzulegen und vielleicht mal die Laufschuhe in die Hand zu nehmen – aber ansonsten Trainingsverbot;) Ich habe dieses Jahr auch wie nie zugvorgemerkt, wie sehr ich diese Pause und den bewussten “Fokus-Verlust” gebraucht habe. Ansonsten hatte ich meistens nach ein bis zwei Tagen schon wieder den Drang mich zu bewegen und zu trainieren, aber dieses Jahr war ich wirklich froh über die Pause. Ich merkte richtig, wie die lange Saison mich mental und körperlich gefordert hatte und wahrscheinlich wäre jede weitere Trainingswoche nach dem Rennen in Portugal eher kontraproduktiv gewesen.

Nach zwei Wochen kehrte dann aber langsam der gewohnte Bewegungsdrang zurück und ich hatte zwar noch eine Lehrgangswoche vor mir, wollte aber am Abend nach dem Unterricht wieder ins Training einsteigen. Wollte… Als ich nämlich am Sonntag Richtung Bahnhof unterwegs war, blieb ich in einer Straßenbahnschiene hängen und machte einen eher uneleganten Abgang über den Lenker. ich war nicht schnell unterwegs und dachte zuerst auch das nichts passiert war, aber im Laufe der Zugfahrt schwoll mein linker Ellenbogen an und ich konnte ihn kaum noch bewegen. Die Nacht auf Montag war ebenfalls ziemlich schmerzhaft und ich beschloss ins Krankenhaus zu fahren, um ein Röntgenbild zu machen und einen Bruch auszuschließen. Zum Glück konnte man hier auch nichts erkennen, außer einem großen Bluterguss im Gelenk, der wahrscheinlich auf eine Kapselverletzung zurückzuführen ist. Auch die Bänder und Sehnen hat es etwas erwischt. So verlängerte sich die Saisonpause gleich mal auf drei Wochen… Ich habe aber die Zeit gut genutzt und mich beim Bundeswehrarzt boostern lassen.

Jetzt bin ich wieder in Nürnberg und zum Glück wird der Ellenbogen von Tag zu Tag besser. Da ich die Impfung gut vertragen habe, war ich am Wochenende schon ein paar mal auf der Rolle und Laufen geht ebenfalls problemlos. Schwimmen ist natürlich noch nicht mit beiden Armen möglich, ich hoffe aber, dass das nächste Woche auch wieder geht.

Am Dienstag den 07.12. geht es dann ab in den Süden für die ersten Grundlagenkilometer der Saison. Bis dahin wäre es natürlich wichtig, dass ich wieder voll einsatzbereit bin. Der Rest der Nürnberg Gruppe ist heute geflogen, ich hatte aber schon im Vorfeld geplant, noch eine Woche locker in Nürnberg zu trainieren und erst dann zur Gruppe zu stoßen.

Soweit das Update von mir, euch allen einen besinnliche erste Dezemberwoche und die besten Adventskalendergeschenke!

Schon mal einen Baum gepflanzt?

Fast schon wieder eine Woche ist es her: die große Baumpflanzaktion mit der Class of 22 im Hofoldinger Forst. Class of 22? Nächstes Jahr im Sommer werden die European Championships in München ausgetragen. Dieses Event vereint neun Sportarten in einem Event und wird mit Sicherheit eines DER großen sportlichen Highlights 2022 (Tickets gibt es übrigens schon auf der Website zu kaufen;)

Die Class of 22 bildet sich aus 14 Athleten, die auf Ihrem Weg zu den European Championships ‘22 medial begleitet werden. Immer wieder gibt es hier Update Folgen auf YouTube zu sehen! Mein Bruder Simon und ich dürfen Teil der Class of 22 sein; bald steht hier wieder eine neue Folge an. Aber jetzt erst mal zum neusten Event der Class of 22.

Klimaneutralität mit Count&Last

Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaneutralität spielt natürlich auch bei der Austragung der European Championships eine große Rolle. Hierfür gibt es ein Nachhaltigkeitskonzept für die Organisation des Großevents. Die sechs Fokusthemen dabei sind: Klimaneutralität, Abfall & LitteringNachnutzung von Bauten & SportgerätenWirkung auf den Breiten- & LeistungssportInklusion & Barrierefreiheit und lokale Wertschöpfung. Diese Fokusthemen sind ein Teil der Count&Last Aktion der European Championships Munich 2022.

Der zweite Teil des Nachhaltigkeitskonzepts besteht aus zwölf verschiedenen Projekten. Jeden Monat bis zum Start des Sportevents gibt es eine neue interaktive Kampagne. Im Monat Oktober war dies die „From Routes to Roots“ Aktion. Ziel war es über die Platform Strava (hier können sportliche Aktivitäten hochgeladen werden) möglichst viele Kilometer zu sammeln. Die gesammelten Kilometer wurden dann in Bäume umgerechnet – nicht zu vergessen, am Anfang habe ich ja von einer Baumpflanzaktion erzählt.

69.000 Kilometer

Gemeinsam haben wir es geschafft über 69.000km zu sammeln und so das Ziel von 1000 Bäumen zu erreichen. So entstand also unsere Baumpflanzaktion im Hofoldinger Forst am letzten Dienstag.

1000 kleine Lärchen galt es zu pflanzen – eine ganz schöne Aufgabe mit knapp 35 weiteren Helfern und ca. 2,5h Zeit. Aber nicht nur das, sondern sogar knapp über 1000 kleine Bäumchen haben wir gepflanzt und so ein vom Borkenkäfer befallenes Waldstück im Hofoldinger Forst wiederbelebt.

Um zur Frage in der Überschrift zurück zu kommen: nein, bis zum letzten Dienstag hatte ich noch nie einen Baum gepflanzt. Dafür am Dienstag Abend dann gleich um die 30! ;) und es hat richtig Spaß gemacht. Am Ende waren wir zwar alle ziemlich geschafft und platt aber es war auf jeden Fall eine coole Erfahrung und eine tolle Aktion für einen guten Zweck mit Zukunft.

Schaut doch gerne mal auf die Seite der European Championships Munich 2022 oder auf den YouTube Kanal!