Erster Europacup Sieg!

Auch wenn am Samstag nicht alles rund lief, kann ich mich natürlich nicht beschweren und mich am Ende über meinen ersten Europacup-Sieg freuen. In Polen scheint es einfach zu funktionieren! Hier ein kurzer Rennbericht, ein paar schöne Bilder und wie immer alle Daten und Fakten zum Rennen.

Generell hatte ich schon vor der Anreise ziemlich Bock auf den Wettkampf. Die letzten zehn Tage hatte ich noch einmal richtig gut und umfangreich trainiert. Das gibt definitiv Selbstvertrauen, obwohl ich dadurch zwar unmittelbar erst einmal müde war, mir aber sicher sein konnte, dass die Form sehr gut ist. Nach der Anreise stehen bei mir ansonsten oft noch ein paar kurze Intervalle in jeder Disziplin auf dem Plan, aber durch die harte Trainingsbelastung, verzichteten wir darauf dieses Mal komplett.

Der einzige Dämpfer in meiner Vorfreude auf das Rennen war der Start! Normalerweise wird dieser bei internationalen Wettkämpfen als “Beachstart” oder “Pantoon-Start” durchgeführt. Was eher unüblich ist, aber hier in Rzeszow der Fall war, sind Wasserstarts. Das bedeutet alle Athleten liegen bereits im Wasser und schwimmen beim Startkommando ohne Sprung (Pantoon-Start) oder Anlauf (Beachstart) los. Wasserstarts sind immer ziemlich hektisch und bedeuten eigentlich immer Stress. Man hat von Anfang an deutlich weniger Platz, da es keine vorgegebenen Boxen für die einzelnen Athleten gibt und außerdem haben die niedrigen Nummern (ich zum Beispiel mit Nr. drei) den Nachteil, dass sie als erstes aufgerufen werden und so ziemlich lange im Wasser auf der Stelle schwimmen müssen. Das bedeutet man kühlt aus und das schnelle Anschwimmen fällt einem definitiv nicht leichter…

Egal! Als der Startschuss viel, war ich dann doch bereit und konnte die ersten Meter frei schwimmen. Ich war aber einfach nicht schnell genug und kurz vor der ersten Boje erwischte mich dann der Zusammenschluss des Hauptfelds und ich kam ziemlich unter die Räder. Nach den Bojen konnte ich mir aber wieder etwas Platz verschaffen und auf der zweiten Runde noch ein paar Athleten überholen. Nach 18:13min (ca. 1500m) kam ich aus dem Wasser und hatte Anschluss zur zweiten größeren Gruppe.

Durch ein schnelles Anfahren befand ich mich nach drei Kilometern an der Spitze der Verfolgergruppe und konnte mir das erste Mal etwas Übersicht im Rennen verschaffen. Drei Athleten befanden sich an der Spitze, zehn Sekunden dahinter eine zehn-köpfige Verfolgergruppe und 15 Sekunden dahinter meine (ca. 15 Mann starke) Gruppe. Jetzt musste ich schnell entscheiden: sehr viel investieren und versuchen alleine die Lücke zu schließen, oder auf die Zusammenarbeit in der Gruppe zu hoffen und alle Athleten mit nach Vorne zu nehmen. Die erste Variante war deutlich riskanter, da eine solche Aktion sehr viele Körner kostet und auch nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Selbst wenn man es schafft die Lücke zu schließen, kann es passieren, dass die Gruppe vorne nicht zusammenarbeitet und man am Ende wieder von der hinteren Gruppe eingesammelt wird und alle Athleten zusammen auf die Laufstrecke gehen.

Diese Entscheidung war am Samstag definitiv sehr entscheidend und ich entschied mich für die gewinnbringende: Lücke so schnell wie möglich alleine schließen! Und ich hatte Glück. Janne Büttel – ein weiterer deutscher Athlet – konnte meiner Attacke folgen und mit vereinten Kräften schafften wir es innerhalb von fünf harten Minuten, die Lücke nach Vorne zu schließen. Vorne angekommen, schafften wir es auch direkt die Gruppe gut zu organisieren und weiter Druck zu machen. So konnten wir den Vorsprung bis zum Ende des Radfahrens auf 1:30min ausbauen und ich konnte mir sicher sein, dass von Hinten niemand mehr auflaufen würde.

Die Werte vom Radfahren:

  • 40km, 55:26min, 43,3km/h
  • 337W avg., 348W NP
  • Vor allem an den verschiedenen Zonen sieht man die hohe Intensität des Radfahrens: 4:02min > 570W, 7:16min 456-570W, 8:47min 399-457W, 8:24min 342-399W

Durch einen guten Wechsel konnte ich gleich in der führenden Position die Wechselzone verlassen und meinen Rhythmus finden. Nach einem Kilometer war nur noch der Österreicher Tjebbe Kaindl in meinem Windschatten. Ich war mir relativ sicher, dass ich ihn bis zum Ende loswerden würde und ließ beim Tempo noch etwas Luft nach oben, um jederzeit reagieren zu können. Nach zwei von vier Laufrunden war klar, dass von den hinteren Gruppen niemand mehr in der Lage war zu uns aufzuschließen. So langsam glaubte ich auch daran, das Rennen wirklich gewinnen zu können und in der letzten Runde viel auch Tjebbe langsam zurück. So konnte ich am Ende das Tempo rausnehmen und das Überqueren der Ziellinie genießen!

Es war definitiv ein besonderer Moment und auch wenn man im Nachhinein immer sehr selbstkritisch ist und es noch weit entfernt von der perfekten Triathlon Performance war, habe ich am Ende alles richtig gemacht und das Rennen gewonnen.

So kann es weitergehen!

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