JWM Singapore, 6.Wettkampftag und Resümee
Am sechsten und letzten Wettkampftag ging Kaddy in ihrem Einzelrennen auf 200m Freistil an den Start, sowie auf 4 x 100m Lagen mit dem deutschen Damen-Quartett. Das Einzelrennen beendete sie mit 2:04,89min, was im Gesamtklassement für Platz 29 reichte. Die Lagen-Staffel mit Kaddy als Schlussschwimmerin konnte sich für das Finale der schnellsten Acht qualifizieren. Dort gaben die Jungen Damen noch einmal alles, verbesserten ihre Vorlaufzeit und schlugen als Siebt Platziertes Team an.
Resümee:
Kaddy hat in Singapore einen “guten Job” gemacht. Ähnlich wie in Baku, gehörte sie mit 10 Starts bei dieser JWM, zu den Vielstartern im deutschen Team. Mit ihren Leistungen konnte sie zwar nicht an ihre Zeiten von Baku anknüpfen, trotzdem sind diese als solide zu bezeichnen. Mehr konnte und durfte man angesichts der Saisonplanung mit dem Höhepunkt JEM, einer zweiwöchigen Pause danach, einer nicht geplanten Nominierung für die JWM und einem damit verbundenem vierwöchigen “wieder hochfahren”, mit großen Trainingsumfängen, nicht erwarten. Irgendwann ist dann auch einmal, selbst bei Kaddy, kräftemäßig die “Luft raus”. Diese Tatsache gilt fast ausnahmslos für alle Athleten des deutschen Teams, was sich dann auch in den Ergebnissen und dem Gesamt Abschneiden wiederspiegelt.
Mit den deutschen Staffeln konnte Kaddy viermal in das Finale der schnellsten acht Teams der Welt einziehen, und viermal eine TopTen Platzierung mit ihren Mannschaftskameraden/-innen erreichen. Dies ist aller Ehren wert.
Was war auffällig bei der JWM?
Teams wie Großbritannien oder auch Russland, die in Baku sehr starke Leistungen zeigten, konnten bei dieser JWM nicht daran anknüpfen. Auffällig war aber vor allem das Niveau, in den jeweiligen Finals. Um nur einige Beispiele zu nennen: – 100m Freistil weiblich, Platz 1, Canada, Jahrgang 2000, in 53:92min; – 100m Freistil männlich, Platz 1, Australien, Jahrgang 1998, 48:47min; – 1500m Freistil weiblich, Platz 1 Italien, Jahrgang 1998, in 16:05,61min; Alle diese Zeiten hätten bei den Deutschen Meisterschaften 2015, in der offenen Altersklasse, den Meistertitel bedeutet. Teilweise entsprachen sogar die Ergebnisse der Achtplatzierten bei den Finals noch einer Medaille bei den Deutschen Meisterschaften, und man könnte diese Auflistung noch beliebig fortführen. Das sportliche Highlight bei dieser JWM war aber sicherlich die Leistung einer 17-jährigen Türkin auf 200m Brust. Mit 2:19,64min (Deutsche Meister Zeit 2:26,45min), stellte sie nicht nur einen neuen Junioren-Weltrekord auf, nein damit nicht genug. Mit dieser Zeit wäre sie in Kazan bei den Weltmeisterschaften vor Wochenfrist, Weltmeisterin in der offenen Altersklasse geworden.
Sicherlich wurden beim deutschen Schwimmverband neue Wege eingeschlagen, einige Dinge verändert, und werden noch verändert werden müssen. Jedoch passen viele Dinge im Umfeld des Sports in Deutschland nicht zusammen, und lassen sich mit Leistungssport nicht, oder nur sehr schwer vereinbaren.
Angesichts der Leistungen anderer Nationen, auch bei diesen Junioren Weltmeisterschaften, wird es deshalb noch ein sehr, sehr langer Weg werden, um im Schwimmsport in der Breite wieder Anschluss an die Weltspitze zu erlangen.
Bericht erstellt, in der Luft, irgendwo zwischen Dubai und Deutschland.
Coach Wolfgang