Triathlonblog Simon Henseleit: Junioren Europacup Tiszaujvaros

Was für ein Wochenende! Nach ein paar ruhigen Tagen nach der Deutschen Junioren Meisterschaft, stand der nächste Wettkampf an. Einer der berühmtesten und ältesten Triathlons der Welt. Auch wenn ich noch nicht den Elite Weltcup starten durfte. Sondern “nur” den Junioren Europacup, kann ich den Hype um das Rennen auf jeden Fall verstehen!

Los gings am Donnerstag mit dem Flugzeug von Nürnberg nach Budapest um 10:40 Uhr. Die Reise war ziemlich entspannt und mit insgesamt 5 Stunden inkl. Shuttle nach Tiszaujvaros, auch ziemlich kurz. Nach den standartmäßigen Streckenbesichtigungen und dem Wettkampf-Briefing am Freitag, stieg langsam auch die Anspannung. Das besondere in Tiszy ist, dass es am Samstag erst einmal die Halbfinalrunden gibt, bevor man ins Finale vorrücken darf. Dafür qualifizieren sich aus jedem der drei Semifinals die besten neun. Und die drei Zeitschnellsten, sodass 30 Athleten im Finale am Start stehen.

Aufgrund einer Unwetterwarnung wurde die Distanz dann unerwartet auf 250m Schwimmen, 6km Radfahren und 1,6km Laufen verkürzt. Dadurch erfolgte der Start aller fünf Startgruppen (3*Männer+2*Frauen) innerhalb einer halben Stunde, was für uns Athleten enormen Stress bedeutete. Ich befand mich in der zweit-letzten Startgruppe und rechnete mir gute Chancen auf das Finale aus. Kurz vor dem Start wurde der Himmel allerdings schon schwarz und der Donner kam immer näher.

Doch dann ertönte schon das Startsignal und ich machte mir erst einmal keine Gedanken mehr über das Wetter. Das Rennen rückte in den Vordergrund. Ich konnte mich gleich vom Feld lösen und kam als Vierter aus dem Wasser. Auf dem Rad formierte sich schnell eine kleine Spitzengruppe. Wir arbeiteten gut zusammen und fuhren einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger heraus. Nach einem Kilometer auf dem Rad fing es aber so stark zu regnen und hageln an. Man konnte fast die Hand vor Augen nicht mehr sehen und wir äußerst vorsichtig fahren mussten. Unseren Vorsprung konnten wir aber ausbauen. So musste ich beim Laufen nicht viel investieren um Platz acht zu verteidigen. Ich konnte meine Beine für den nächsten Tag schonen.

Die Distanz im Finale war auch kürzer als eine normale Sprintdistanz (500m/12km/3,5km), allerdings aus Tradition. Ich fühlte mich schon beim aufwärmen sehr gut. Ich wusste, dass ich es in der Hand hatte, ein gutes Rennen abzuliefern. Das Schwimmen lief dann aber alles andere als gut. Ich fand mich mitten im Geprügel an der ersten Boje wieder und verlor wertvolle Sekunden auf die Führenden. Auf der zweiten Schwimmrunde konnte ich dann noch ein paar Platze gutmachen. So kam ich mit 25sek Rückstand an Position 20 aus dem Wasser.

Beim Wechsel und den ersten Radmetern konnte ich meine Stärke ausspielen und wieder aufholen. In der zweiten von fünf Runden gelang es mir dann, Kontakt zur Spitze herzustellen. Von da an hielt ich das Tempo hoch. Ich konnte ein paar Athleten loswerden, bis wir uns schließlich nur noch zu acht in der ersten Gruppe befanden. Auf den letzten Metern fuhr ich dann eine Attacke und ging mit fünf Sekunden Vorsprung auf die Laufstrecke.

Ich fand schnell meinen Laufrhythmus und verteidigte meinen kleinen Vorsprung bis ins Ziel! Mit dem Sieg bin ich mehr als zufrieden. Auch, da viele Athleten, gegen die ich bei der Junioren WM starten werde am Start standen. Vor allem mit den Wattwerten und der Laufzeit, blicke ich zuversichtlich auf die Deutsche Elite Meisterschaft in Berlin, am 03./04. August.

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Es hat mich auch sehr für Chris Ziehmer gefreut, dass er den Sprint um den dritten Platz gewonnen hat. Und wir für Deutschland ordentlich abgeräumt haben!

Die nächsten zwei Wochen bin ich in Saarbrücken zur Vorbereitung auf die JWM und um nochmal Grundlagenkilometer zu sammeln. Danach stehen bereits wie erwähnt, die Finals in Berlin an. Diese könnt ihr sogar live im ARD/ZDF mitverfolgen! Also nicht verpassen!