Der Wettkampf in Rotterdam stand von Anfang an unter einem schlechten Stern, ich wurde im Vorbereitungslehrgang krank und konnte die letzen zwei Wochen vor dem Rennen so gut wie nicht trainieren. Meine Erkältung besserte sich bis zum Abreisetag am Mittwoch stetig, war aber noch lange nicht weg. Ich entschied mich in enger Beratung mit meinem Trainer trotzdem anzureisen, mit der Hoffnung einer vollständigen Genesung. Leider passierte dies nicht und ich ging am Freitag noch sehr angeschlagen an den Start. Von ärztlicher Seite war das in Ordnung, da ich kein Fieber oder sonstiges hatte, nur meine Leistungsfähigkeit war eingeschränkt.
Wie, das merkte ich gleich beim Schwimmstart, bei dem ich für normal immer super weg komme, diesmal jedoch sehr ins Getümmel kam. Zudem klemmte mich eine andere Schwimmerin übel unter dem Arm ein, sodass mein Kopf unter Wasser gedrückt wurde. So etwas grob Unsportliches passiert leider öfter, doch es ist sehr schwer den Schuldigen auszumachen. So befand ich mich nach den Wendebojen im hinteren Mittelfeld, konnte aber zum Glück einige Plätze am Rückweg, gutmachen. Nach einem schlechten ersten Wechsel, der zum Teil auch auf 17 Grad Wasser- und Außentemperatur zurückzuführen war, hatte ich gleich zu Beginn des sehr anspruchsvollen Radkurs einige Plätze gut zu machen. Die erste Runde gestaltete sich extrem hart, da ich alles alleine fahren musste, anschließend bildete sich eine kleine Gruppe die schnell auf die zweite Radgruppe auffahren konnte. Ich war jedoch schon völlig am Ende, merkte einfach, dass mein Körper nicht fit war und Training fehlte. Trotzdem konnten wir den Abstand auf die erste Gruppe auf 15s verkürzen. Der zweite Wechsel lief ebenfalls nicht optimal und beim Laufen konnte ich nichts mehr geben. Denn dort merkt man den Husten natürlich am meisten, so hieß es für mich durchbeißen und nicht einholen lassen. Was mir auch gelang, so dass ich letztendlich als 21ste ins Ziel kam. Ein Ergebis, mit dem ich unter den gegebenen Umständen sogar relativ zufrieden bin. Normal wäre deutlich mehr dringewesen und ich hatte mir mehr erhofft. Doch leider steckt man in so etwas nicht drin und ich bin froh diese Chance gehabt zu haben. Ich habe unglaubliche Erfahrungen gemacht und trotz allem sehr viel Spaß gehabt. Ich möchte mich hier auch nochmal bei allen Betreuern und Beteiligten der DTU für das unglaubliche Erlebnis bedanken.
Ich habe in dieser Saison wieder gelernt zu lieben, was ich tue und meine Freude am Triathlon zurückendeckt. Nach den letzten Jahren voller Rückschläge war diese Wettkampfperiode ein Lichtblick, der mich auf mehr hoffen lässt. Jetzt heißt es erstmal Saisonpause, gesund werden und in zwei Wochen “back to work”. Es gibt viel zu zu arbeiten, damit diese WM nicht meine letzte war. Ich verabschiede mich nun auch von meiner Jugendkarriere, denn ab nächstem Jahr heißt es für mich U23 und Elite.
Anbei noch ein paar Eindrücke des DTU-Fotographen Jo Kleindl und der ITU bei der die Strecken, für alle Interessierten, ein zu sehen sind