Wie angekündigt hier noch der Blog über das Rennen am Sonntag. Anders als am Samstag startete ich hier nicht nur für mich, sondern für ein Team bestehend aus vier deutschen Athleten. Bei den nächsten Olympischen Spielen (Tokio 2020) ist das “Team Relay” Format ebenfalls vertreten und das zu Recht, denn es ist sehr zuschauerfreundlich und immer äußerst spannend! Für diejenigen unter euch, welchen das Format noch unbekannt ist, hier ein kurzer Abriss.
Ein Team besteht aus vier Athleten – zwei Männer und zwei Frauen. Jeder Einzelne absolviert einen kurzen Triathlon, bestehend aus 300m schwimmen, sechs Kilometer Radfahren und abschließenden 1600m Laufen. Zuerst starten die Frauen (eine aus jedem Team) alle zusammen wie bei einem normalen Triathlon. Allerdings läuft die erste Frau dann nicht ins Ziel, sondern klatscht den ersten Mann des jeweiligen Teams ab, welcher daraufhin sein Rennen antritt. Danach folgt die zweite Frau, die wiederum auf den letzten Starter jedes Teams, den zweiten Mann, übergibt.
Es versprach also ein sehr spannendes Rennen zu werden! Meine Schwester Franca sollte die Staffel für Deutschland eröffnen, danach folgte Katharina Möller (im Einzelrennen Platz 15), dann Jonas Osterholt (Platz 22 Einzel) und ich hatte die Aufgabe, wenn möglich den Vorsprung zu verteidigen, oder noch ein paar Plätze gut zu machen. Von Anfang an lief alles nach Plan, alle drei Athleten vor mir konnten ihre beste Leistung abrufen und Deutschland befand sich bei jedem Wechsel mit an der Spitze.
Auch Katharina Möller schickte mich an Position eins, zwar dicht gefolgt von Ungarn und GBR, ins Rennen. Im Schwimmen fühlte ich mich nicht so gut wie am Vortag, konnte das Tempo aber hoch halten. Kurz nach der Wende, musste ich den starken Schwimmer aus Ungarn noch vorbeiziehen lassen, allerdings konnten wir den Briten dadurch gleich im Wasser abschütteln. So fanden wir uns zu zweit auf dem Rad wieder und hatten knapp zehn Sekunden Vorsprung auf ein Trio (Portugal, GBR, Italien). Schon nach dem ersten Kilometer merkte ich, dass der Ungar nicht lange in der Führung fahren konnte und unsere drei Verfolger immer näher kamen. Ich vertraute auf meine Radstärke und attackierte den Ungarn, der daraufhin aus meinem Windschatten fiel und von den Verfolgern aufgesammelt wurde. Von den vieren arbeiteten der Brite und der Portugiese sehr gut zusammen und so musste ich einiges investieren um mir einen Vorsprung für die Laufstrecke herauszufahren. Mein Plan ging allerdings auf und ich stieg mit sieben Sekunden Vorsprung vom Rad. Mein zweiter Wechsel klappte ebenfalls sehr gut und so rannte ich, mit dem Wissen darum, dass ich gerade um eine Goldmedaille und den Europameistertitel kämpfte, von Anfang an so schnell ich konnte.
Von den Anfeuerungsrufen des Publikums getragen, flog ich über die Strecke und nach knapp einem Kilometer war ich mir langsam sicher, dass die Verfolger nicht näher kommen würden und wir wirklich gewinnen würden! Die letzten Meter im Zielkanal konnte ich dann schon genießen und es war ein Wahnsinns Gefühl, das Zielbanner hoch zu reißen und mit meinen Teamkollegen zu feiern!
Mit meinen zwei Rennen am Wochenende habe ich mich auch für den U23 NK1 Kader qualifiziert (leider knapp den Olympia Perspektivkader verpasst) und somit für die Bundeswehrsportfördergruppe empfohlen. Damit kann ich mich noch besser auf den Sport fokussieren, denn die nächsten Jahre wird einiges an Kosten für Elite Europa- und Weltcups auf mich zukommen. Die zwei dicht aufeinander folgenden Wettkämpfe waren allerdings brutal hart und so habe ich die letzten zwei Tage zur Erholung genutzt. Am Freitag geht es bereits weiter ins Trainingslager nach Ingolstadt. Dort bereite ich mich noch einmal gezielt auf die Deutsche Meisterschaft in Grimma vor (29./30.06.). Auf dem Weg dahin starte ich allerdings auch noch einmal in der 1. Triathlon Bundesliga in Düsseldorf (22.06) und hoffe dort meine erste Top10 Platzierung gegen die Erwachsenen zu holen.
Endlich
war wieder Rennwoche und mein erstes großes Saisonhighlight stand
an: „The Championship“, die Challenge Samorin (sprich: Schamorin)
in der Slowakei ein paar Kilometer östlich von Bratislava, nahe der
ungarischen Grenze, direkt an der Donau. Ein Preisgeld von insgesamt
150.000€ lockt die Weltspitze unseres Sports in diese kleine
Ortschaft und auch mich. Allerdings war die Location des Wettkampfes
die „X-Bionic Sphere“. Ein riesiges Resort mit unzähligen
Sportanlagen wie zum Beispiel auch einer Pferderennbahn. Ich war mehr
als gespannt darauf mich mit so einem starkem Profifeld zu messen und
freute mich vor allem auch auf eine Besonderheit des Rennens: Die 20m
Windschattenregel. Anstelle der üblichen 10m, wo man nachweislich
noch einen großen Windschattenvorteil hat, müssen hier beim
Radfahren 20m zum Vordermann Abstand gehalten werden, womit man kaum
mehr Windschatten hat. Dies macht „The Championship“ zum
wahrscheinlich fairsten Rennen im ganzen Triathlonzirkus.
Für
mich ging es am Donnerstag mit meiner Freundin von Nürnberg nach
Samorin. Tatsächlich war es das erste mal, dass ich selber 6h am
Stück Auto gefahren bin, allerdings war es nur halb so schlimm wie
erwartet. Dort angekommen durften wir erstmal in unser luxoriöses
Zimmer einchecken, bevor es nochmal für eine kleine Einheit in den
beheizten 50m outdoor Pool ging.
Am nächsten Tag fuhr ich einen Teil der Radstrecke ab und hatte bei knapp 200 Watt fast einen 39er Schnitt mit dem Wettkampfmaterial. Eine brutal schnelle Strecke: Komplett flach und gute Straßenverhältnisse. Wovor ich aber unglaublichen Respekt hatte, war am Renntag 90km in der Aeroposition liegen zu müssen ohne sich mal für längere Zeit aufrichten zu können. Bisher war jede meiner fünf Mitteldistanzen relativ bergig und auch jetzt im Nachhinein kann ich sagen, bergig ist deutlich einfacher.
Das Pro
Briefing fand am selben Tag im Kino des Resorts statt. Dafür wurden
wir mit Popcorn versorgt und durften in großen Sitzkissen
entspannen. Außerdem nahm ich mit Simon Müller von Triathlon
Magazin noch einen Podcast auf, der in den kommenden Wochen
erscheinen wird. Ich halte euch auf den Laufenden :)
Ein Tag
vor dem Rennen ist der Ablauf immer derselbe: eine kurze Radeinheit,
eine kurze Schwimmeinheit, alles für den Renntag herrichten, das
Fahrrad einchecken und natürlich Pasta, Pasta, Pasta. Die Nervosität
hielt sich wenigstens noch in Grenzen. Außerdem hab ich dann
überraschend gut geschlafen, sonst wache ich in der Nacht vor einem
großen Rennen oft auf und schlafe insgesamt sehr unruhig.
Aber
spätestens als ich um 5:45Uhr vor meinem Frühstücksteller mit zwei
Honigsemmeln saß, war klar, es ist Rennmorgen. Eigentlich ist
Frühstück meine mit Abstand liebste Mahlzeit und bin deswegen auch
großer Fan von „Frühstück zum Abendessen“, aber am Rennmorgen
ist es die reinste Folter und sicherlich nicht nur für mich. Dennoch
lief es schon mal besser als in Riccione. Auch das muss trainiert
sein ;)
Kurz darauf wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen und das restliche Equipment in der Wechselzone deponiert. Nach meinem kurzen Warm up Programm, kam dann die erfreuliche Nachricht, dass das Wasser 14,4°C hat und die vollen 1,9km geschwommen werden. Erfreulich deswegen, weil bis 1h vor dem Rennen darauf spekuliert wurde, ob überhaupt die volle Distanz geschwommen wird oder nur 1500m oder sogar nur 750m. Zwei Tage vor dem Rennen war nicht mal sicher, ob überhaupt geschwommen wird, denn da hatte das Wasser 12°C. Meine Schwimmform ist im Moment sehr gut, also hatte ich keine Sorgen um diese Disziplin. Kalt sollte es trotzdem werden.
Das
Schwimmen fand in der Donau statt und obwohl am Tag davor bereits
eine Schleuse geschlossen wurde, merkte ich beim Einschwimmen die
extrem starke Strömung, was aber wiederum den guten Schwimmern, zu
denen ich mich auf der Mitteldistanz zählen würde, entgegen kommt.
Ich ging mit der Startnummer 6 ins Rennen und wurde beim Line-Up dementsprechend früh aufgerufen. Ins Wasser wurden wir dann aber alle gleichzeitig gelassen und wahrscheinlich etwas zu spät, denn es war eigentlich noch niemand richtig aufgereiht, als plötzlich das Startsignal ertönte. Ich war erstmal überrascht und befand mich zu dem Zeitpunkt noch gut 3m hinter der Startlinie. Erst als alle losgeschwommen sind, realisierte ich, dass dies der Start war. Es waren nur ein paar Sekunden und in dem Moment beunruhigte es mich nicht einmal. Also los ging’s!
Starke
Gegenströmung → Sofort schwamm ich komplett an den rechten Rand
und folgte zwei anderen Athleten, zu denen ich die Lücke schnell
schließen konnte. Da ich beim Schwimmen nach links atme, hatte ich
den Rest des Feldes gut in Blick, die allesamt an den Bojen entlang
schwammen inklusive der vollen Gegenströmung. Ich frag mich, wieso
nicht mehr als drei Athleten auf die Idee gekommen sind evtl. einen
50m weiteren Weg in Kauf zu nehmen und dafür so wenig Strömung wie
möglich abzubekommen. Nach bereits 100m war ich auf der Höhe von
Ben Kanute, der das Feld auf der linken Seite anführte und als
einziger trotz extra Strömung dasselbe Tempo wie wir schwamm. Ich
bin sicher nicht auf dem Schwimmniveau von Ben Kanute, der es auch in
der World Triathlon Series immer wieder in die erste Radgruppe
schafft, also schon mal alles richtig gemacht.
Bei den
Wendebojen nach 950m mussten wir dann reinziehen und auf dem Rückweg
schwamm Kanute mit einem anderen davon und wir konnten nicht folgen.
Ich genoss den Wasserschatten eines weiteren Athleten und befand mich
so an Position vier. Direkt hinter uns folgte eine größere Gruppe
unter anderem mit dem Top Schwimmer und Erdinger Teamkollegen Florian
Angert.
Ich
fühlte mich sehr gut, auch wenn das Wasser echt kalt war. Mit knapp
45s Rückstand auf Kanute stieg ich dann als vierter aus der Donau.
Ich hätte nicht erwartet in diesem Feld so weit vorne aus dem Wasser
zu steigen und bin mit dieser Disziplin komplett zufrieden.
Für bessere Schulterfreiheit beim Schwimmen, hatte ich mich dazu entschieden den Anzug unter dem Neo bis zur Hüfte runterzurollen und erst auf dem Weg in die Wechselzone komplett anzuziehen. Dies hat im Training reibungslos funktioniert und auch im Wettkampf hatte ich ihn schnell an, als ich dann plötzlich bemerkt habe, dass der Reißverschluss ausgefädelt ist. Ich habe versucht diesen irgendwie wieder einzufädeln, aber vergebens. Dabei hab ich bereits eine Menge Zeit verloren und stieg als letzter der Gruppe aufs Fahrrad. Nun musste ich 90km auf einer Strecke, bei der jeder einzelne Watt zählt, mit komplett offenen Einteiler fahren. Dies hat mich natürlich geärgert und beunruhigt, aber mir blieb nichts anderes übrig als einfach mein Rennen zu machen.
Nach
circa 5km musste ich dann erstmal wieder an der Gruppe komplett
vorbeifahren. Es waren circa 12 Mann und jeder hielt 20m Abstand. So
habe ich gut 5min und fast 400 Watt gebraucht, um nach ganz vorne zu
fahren. An der Spitze des Feldes waren immer noch Kanute, ein
Australier Max Neumann und nun auch der Belgier Pieter Heemeryck, der
hinter mir aus dem Wasser gestiegen ist, aber mit einem schnellen
Wechsel und schnellen ersten Radkilometern gleich vorne aufschließen
konnte. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht mal und dachte ich
fahre an Position drei.
Mein Plan war… nein, ich hatte keinen Plan außer einfach klein machen und reindrücken. Das hat auch gut geklappt. Am Wendepunkt nach 45km hatte ich knapp 330Watt im Schnitt. Meine Mitstreiter, die bis dahin mitfahren konnten, wahrscheinlich circa 15 Watt weniger, die mich der offene Anzug kostete.
Kurz
bevor wir auf Kanute und Neumann aufschlossen, überholten mich
Angert und Maurice Clavel, ein weiterer Deutscher, der auch für
seine Radstärke bekannt ist. Zu dem Zeitpunkt war jeder
Überholvorgang ein Erlös für meinen Rücken, da ich mich kurz
strecken konnte, um die 20m wieder herzustellen. Heemeryck war
bereits vorne weg.
Auf dem Rückweg wurde die Lücke zu Angert und Clavel immer größer und nach circa 65km musste ich komplett reißen lassen. Mir tat alles weh, es wurde sehr heiß und ich wollte einfach nur noch ankommen und runter von dieser Aeroposition. Ich konnte kaum mehr 300 Watt treten und ging richtig hoch, obwohl ich mich bis dahin sehr gut verpflegt hatte. Wenigstens ging es Kanute genauso. 5km vor Ende kam mein Erdinger Teamkollege Andreas Dreitz mit einem brutalem Tempo an uns vorbei. Er stellte an dem Tag auch mit 1:54h die beste Radzeit auf. Für mich waren es am Ende sogar auch unter 2h: 1:58h, 45,6kmh im Schnitt, 308 Watt im Schnitt, 315 Watt NP, die 7t schnellste Radzeit und das mit einem komplett offenen Anzug. Eventuell hätte ich sonst mit den Anderen bis zum Ende mitfahren können, aber das sind halt nur Spekulationen und ich habe noch genug Rennen, um das zu beweisen.
Sebastian Kienle stieg direkt hinter mir vom Fahrrad und wir wechselten gemeinsam auf die Laufstrecke, aber da lief er dann auch gleich davon. Meine erste der drei Laufrunden hingegen war miserabel. Es war inzwischen extrem heiß und auf der Pferderennbahn, auf der wir einen Teil der Runde laufen mussten, staute sich die Hitze. Außerdem waren einige Passagen auf Gras dabei, was es nicht gerade einfacher machte. Bei den Verpflegungsstationen nahm ich alles, was ich kriegen konnte, sowohl zum Trinken, als auch zum Übergießen. Von hinten kamen dann nach und nach die schnellen Läufer: der Schweizer Ruedi Wild, die Briten Adam Bowden und David Mcnamee. Ich lief nun an Position 12 und hatte mich schon damit abgefunden, dass ich jetzt einfach nur noch finishen will.
In der
zweiten Laufrunde wachte ich dann aber so langsam wieder auf und
konnte ordentlich Tempo zulegen. Ich hatte die Hoffnung wieder zurück
in die TOP 10 laufen zu können. Leider liefen die Jungs direkt vor
mir alle sehr schnell und ich konnte lediglich dasselbe Tempo laufen,
aber den Abstand nicht verringern.
In der letzten Runde konnte ich noch Ben Kanute einholen, der ordentlich hochging. Als 11ter lief ich dann über die Ziellinie mit einem Mix aus Enttäuschung, Wut und Zuversicht.
Ich hatte 5:31 Minuten Rückstand auf den Sieger Sebastian Kienle und war damit 11ter. Ein extrem knappes Rennen. 14s auf Platz 10 und nur knapp über zwei Minuten (die mich der Anzug insgesamt wahrscheinlich gekostet hat) auf Platz 7. Ärgerlich. Dennoch will ich mir nichts vorwerfen. Ich bin 21 Jahre jung und es war ein Weltklasse Feld. Beim Schwimmen und auch beim Radfahren bin ich sehr gut dabei und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich die paar Minütchen beim Laufen in den nächsten Jahren auch noch schaffe und dann kann ich auch bei solchen Rennen ganz vorne mitspielen! Ergebnisse gibt es hier.
So
nutzte ich immerhin den einzigen Vorteil eines 11ten Platzes: Ich
konnte gleich die 6h Heimfahrt zurück nach Nürnberg antreten und
musste nicht auf die Siegerehrung warten. Immer das Positive sehen ;)
Meine
nächsten Rennen sind der Erdinger Stadttriathlon am 22. Juni und
eine Woche später das nächste große und für mich wichtige
Mitteldistanzrennen die Challenge Walchsee. Das Rennen in Samorin hat
mich nur noch hungriger gemacht und ich freue mich schon auf „The
Championship“ 2020, wo das Material dann halten wird und ich um die
vorderen Platzierungen mitkämpfen kann!
Nun
stehen ein paar Tage Ruhe an bevor es mit dem Bayrischen Triathlon
Kader zu einem kleinen Trainingslager nach Ingolstadt geht, wo ich
mal wieder etwas an meinem Speed arbeiten werde ;)
Bis
dahin
Frederic
(Danke an meine Schwester Anna-Marie für die Bilder)
Was für ein Wochenende! Wie angekündigt fanden am Samstag und Sonntag die Europameisterschaften der Junioren und Elite in Weert (NL) statt. Wir reisten bereits am Mittwoch an, um uns optimal auf die Rennen vorzubereiten. Der erste Programmpunkt war am Donnerstag: die bike und swim-familiarization. Hier besichtigen alle Starter zusammen die Strecken und der Anlass eignet sich auch immer hervorragend, sich mit den anderen Athleten zu unterhalten und auszutauschen.
Am Abend fand dann noch das Wettkampf breefing statt, in welchem alle Information über Zeitabläufe, Strecken oder sonstigen Besonderheiten des Rennens präsentiert wurden. Im Grunde ist es aber sowieso immer das Gleiche aber zum Glück gab es Donuts für alle ;-).
Am Freitag wurde es dann bereits ernst für unsere Mädels. Wie bei den Jungs hatten sich vier Athletinnen für das Rennen qualifiziert und ich legte mein Training so, dass ich das Juniorinnen- und Eliterennen mitverfolgen konnte. Meine Schwester erreichte hier einen starken achten Platz! Am Samstag stieg dann meine Anspannung im Laufe des Vormittags an, denn der Start war erst um 16:00 Uhr und es wurde immer heißer. Es war meine erste internationale Meisterschaft und so wusste ich noch nicht genau, wie meine Konkurrenten in Form waren und wie meine Chancen standen. Mein Ziel war es auf jeden Fall unter die Top10 zu laufen und mir ein Ticket für die JWM in Lausanne zu sichern.
Nachdem ich dann aber am Wettkampfort angekommen war und die übliche Vorbereitung (einchecken, Anzugcheck, einlaufen etc.) beendet hatte, konnte ich mich noch einmal entspannen und auf das bevorstende Rennen konzentrieren. Um 15:50 startete dann der line up und wir reihten uns der Startnummer nach am Strand in unseren Startboxen auf.
Als das Startsignal ertönte, war ich sofort unterwegs und konnte mich gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes setzten. Das ganze Schwimmen über konnte ich mich aus dem Geprügel heraushalten und so kam ich an Position sechs, mit nur knapp fünf Sekunden Rückstand auf den ersten Athleten, aus dem Wasser.
Die folgende Radstrecken war komplett flach und nach den ersten Metern merkte ich schnell, dass keiner besonderes Interesse hatte, Führungsarbeit zu leisten und so kam es auf eine Laufentscheidung, mit dem Großteil des Feldes, an. Ich schonte mich ebenfalls auf dem Rad und versuchte mich vorne in der Gruppe aufzuhalten, um nicht in Stürzte verwickelt zu werden und setzte mich schließlich in der letzten Radrunde an die Spitze, um mir eine gute Ausgangslage für das Laufen zu verschaffen.
Der Wechsel in die Laufschuhe klappte auch hervorragend und so ging ich mit einem kleinen Vorsprung auf die restlichen ca. 50 Mann auf die Laufstrecke.
Das Laufen war in der Hitze brutal hart und die Franzosen und Portugiesen legten gleich ein hartes Tempo vor, welchem ich nicht ganz folgen konnte. Von Kilometer zwei bis vier lief ich dann an Position sieben und versuchte zum sechsten Platz Kontakt herzustellen.
Ich war bereits komplett am Anschlag und es war unglaublich hart das Tempo zu halten, doch ich schaffte es schließlich den Spanier zu überholen. Doch auf den letzten 200m hörte ich wie sich von hinten noch ein Russe immer näher an mich heranarbeitete und ich versuchte ihn in einem langen Zielsprint abzuhängen. Leider verlor ich diesen am Ende um ein paar Hundertstel und so verpasste ich mit einem siebten Platz die Perspektivkaderquali (ein Bundeskader unter Olympiakader) haarscharf!
Dennoch bin ich mehr als zufrieden mit meinem Rennen und schaffte als bester Deutscher auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Lausanne! Außerdem durfte ich durch meine Leistung, am Sonntag in der Team Relay starten und dort gelang uns ein unfassbar starkes Rennen! Der Blog dazu folgt in Kürze:)
10 Tage sind es noch bis zu meinem ersten Saisonhöhepunkt und auch ersten richtig großem Rennen auf der Mitteldistanz: Challenge Samorin oder auch „The Championship“. Die Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz, nur eben nicht von Ironman, sondern von Challenge. Sowohl die Vorfreude, als auch die Nervosität nehmen von Tag zu Tag zu und ich bin extrem gespannt darauf wie ich in solch einem Weltklasse Starterfeld abschneiden werde.
Die
letzte Woche, also drei Wochen vor dem Rennen, war nochmal eine sehr
intensive und umfangreiche Trainingswoche. Eventuell sogar eine
meiner härtesten überhaupt. 30km Schwimmen davon 6,4km intensiv,
450km Radfahren davon 97km intensiv und 100km Laufen davon 37km
intensiv, insgesamt 28h Training inklusive eines Trainingswettkampfes
bei der Challenge Heilbronn über die olympische Distanz, was
vielleicht nicht die allerbeste Idee war nach so einer Woche.
Bereits
am Samstag fuhr ich mit meinen Trainingskollegen Marchelo Kunzelmann
und Simon Henseleit nach Heilbronn, was von Nürnberg echt ein
Katzensprung ist. Während die beiden ihren Bundesliga Team Sponsor
HEP dort vertreten mussten, welcher zugleich auch der Hauptsponsor
der Challenge Heilbronn war, war es für mich eine sehr kurzfristige
Entscheidung dort an den Start zu gehen, um so nochmal ein bisschen
Wettkampfroutine für Samorin zu sammeln. Die Mitteldistanz wäre
nach dieser Trainingswoche zu viel gewesen, auch wenn es mich schon
gereizt hätte. Denn einerseits war auch diese sehr gut besetzt und
andererseits ist die Location dort schon mega und macht richtig Bock
auf „Ballern“.
Der Wettkampf fand dann am Sonntag statt und der Startschuss zur Olympischen Distanz fiel bereits um 7:45Uhr. Jedoch war es kein gewöhnlicher Start, sondern ein „Rolling Start“, da es eigentlich ein reines Amateurrennen war. Rolling Start bedeutet, dass alle fünf Sekunden sechs Athleten gleichzeitig starten und deine Zeit wird erst ausgelöst, wenn du über die Matte läufst und ins Wasser springst. Für Amateure ist dieses pro cedere heutzutage ganz üblich, um den Massenstart aus dem Weg zu gehen, da es ja oft 1000 Athleten oder mehr sind. Für mich war es das erste mal und hoffentlich das letzte ;)
Marchelo
und ich starteten gleich in der allerersten Welle und sprangen in den
angeblich 16°C kalten Neckar. Well… es waren allerhöchstens 15°C.
Nach wenigen Metern machte ich eine neue Erfahrung, die ich nicht
gerne nochmal machen will. Meine Brust wurde richtig eng und ich
bekam keine Luft mehr unter meinem Neo. Sofort hielt ich an und
schwamm ein paar Züge Rücken, während die Konkurrenz davonzog.
Aber es half nichts. In meinem Kopf zog ich dann den Schlussstrich,
da es ohnehin kein wichtiges Rennen für mich war und schwamm
Brustzüge an die Seite. Nach circa 30s wurde es wieder langsam
besser und ich entschied mich erstmal locker weiterzuschwimmen.
Irgendwann fand ich meinen Rhythmus und blickte optimistisch dem
Schwimmausstieg entgegen, trotzdem behielt ich bis da hin nur ein
oberes Grundlagentempo bei.
Während
des Schwimmens hatte mich bereits Timo Hackenjos eingeholt, der als
besonders guter Schwimmer gilt und in ein paar Wellen hinter uns
gestartet ist, jedoch wusste ich nicht genau wie viel. So ging es für
mich an Position drei aufs Fahrrad, knapp hinter Marchelo, der leider
keinen guten Tag am Rad erwischte und nicht mit mir mitfahren konnte.
Das Radfahren lief auf jeden Fall deutlich besser als das Schwimmen und hier war einzig und allein die Müdigkeit durch die Trainingswoche der limitierende Faktor. Nach circa 22km auf der hügeligen und vor allem sehr windigen Radrunde konnte ich Hackenjos endlich einholen und auf den letzten 14km bis zur Wechselzone noch einen Vorsprung rausfahren. Die Wechselzone in Heilbronn ist wahrscheinlich die längste überhaupt und das ist auf keinen Fall etwas positives, vor allem, wenn keine Teppiche ausgelegt sind. Noch dazu hatten wir unser Rad ganz am anderen Ende, also durften wir sowohl nach dem Schwimmen, als auch nach dem Radfahren barfuß auf dem rauem Asphalt fast einen Kilometer unser Rad schieben.
(Bild: Challenge Riccione)
Als es
auf die Laufstrecke ging, merkte ich sofort, dass wieder etwas nicht
stimmt. Ich konnte nur schwer und kurz atmen. Es war fast wie Asthma,
nur ohne das Pfeifen. Wieder habe ich überlegt aufzuhören, aber ich
dachte vielleicht wird es irgendwann besser. Eigentlich sogar
überraschend, dass ich so noch ein 3:30er Tempo hinbekommen habe,
was aber normalerweise auf einer olympischen Distanz nicht
konkurrenzfähig ist.
Da ich
mit Uhr lief wunderte ich mich, wo nach 2,5km (zwei Laufrunden) der
Wendepunkt blieb und fragte einen Streckenposten, der mir dann sagte,
dass ich bereits 50m zu weit gelaufen bin. Der Wendepunkt war
tatsächlich noch nicht aufgebaut. Das ging gerade so nochmal gut.
Leider wurde meine Atmung nicht besser, aber ich konnte wenigstens das Tempo auch die zweite Runde halten, wo dann der Wendepunkt auch aufgebaut war. Ich wusste, dass ich eine knappe Minute Vorsprung vor Hackenjos habe und dachte, mehr als 40s wird er nicht hinter uns gestartet sein, so lief ich genüsslich als erster in den Zielkanal und über die Ziellinie. Das hätte in die Hose gehen können. Hackenjos machte es cleverer und zog bis zum Ende durch und lief 1:06min hinter mir ins Ziel. Tatsächlich ist er genau eine Minute hinter uns gestartet. Also hatte ich mit 6s Vorsprung gewonnen. Glück gehabt und trotz der Probleme und nicht so guten Performance war ich glücklich über den Sieg. Marchelo rundetet das Podium mit der schnellsten Laufzeit des Tages ab. Glückwunsch an die Beiden! Ergebnisse hier.
Mögliche
Ursachen für meine Probleme ist wahrscheinlich ein Mix aus allem:
Kaltes Wasser (ohne vorher mal drin gewesen zu sein), sehr viel
Training und wahrscheinlich ein Infekt. Ein Tag vor dem Rennen bekam
ich Herpes, was ein Zeichen dafür ist.
Glücklicherweise
wurde ich nicht richtig krank und hab mich auch sehr schnell wieder
vom Rennen erholt, da ich mich ja auch nicht so richtig verausgaben
konnte. Diese Woche standen/stehen nochmal ein paar wichtige
wettkampfspezifische Einheiten auf dem Programm, allerdings ist das
Training bereits nicht mehr ganz so umfangreich, bevor es in die
Taperphase geht. Nächsten Donnerstag werde ich nach Samorin fahren,
wo am Sonntag, den 02. Juni, „The Championship“ ansteht. Mein
nächster Blog wird dann der Rennbericht sein :)
Wie bereits angekündigt befand ich mich letzte Woche in Rabenberg im Trainingslager. Dort arbeitete ich zusammen mit dem Kader nochmal am Feinschliff für die bevorstehende Junioren Europameisterschaft in Weert. Das Wetter spielte zwar etwas verrückt und an zwei Tagen schneite es sogar, aber wir konnten unser Training trotzdem gut durchziehen. Vor allem auf mein Laufen bin ich sehr stolz, da ich das erste mal seit meinem Schienbeinüberlastungsbruch vor zwei Jahren, fünf Einheiten in einer Woche absolvieren konnte! Die Formkurve zeigt auf jeden Fall nach oben!
Das bestätigte gestern auch nochmal der Wettkampf, den ich aus dem Training heraus in Heilbronn gestartet bin. Hier wurde auf der Mitteldistanz die Deutsche Meisterschaft ausgetragen und ich startete für meinen Hauptsponsor “hep global” auf der Sprintdistanz. Es war ein riesiges Event und allein die Wechselzone maß von Anfang bis Ende einen guten Kilometer. Im Vorfeld des Rennens war ich mir natürlich unsicher, ob ich eine gute Performance abliefern würde, da es auch gut hätte sein können, dass nach so einer harten Trainingswoche nicht mehr viel geht.
Um 9:30 Uhr ging es dann mit einem sogenannten “Rolling Start” los. Dabei springen immer fünf Athleten gleichzeitig ins Wasser und im Abstand von fünf Sekunden, folgen dann die nächsten fünf Athleten und so weiter. Das wird oft bei Volkstriathlons angewendet, wenn es sehr viele Starter gibt und diese aus Platzgründen nicht alle gleichzeitig ins Wasser springen können. Da das Wasser sehr kalt war (offizielle Temperatur 16 Grad aber wahrscheinlich eher 14-15 Grad), galt für alle Neoprenpflicht.
Ich setzte mich gleich zu beginn der 500m an die Spitze und konnte das Wasser als Erster verlassen. Der lange weg zur und durch die Wechselzone kam mir ewig vor, aber so konnte ich mich noch einmal sammeln und gut auf den Wechsel konzentrieren. Die Radstrecke war relativ anspruchsvoll mit 250hm auf 18,5km und das war auch gut für mich, da Windschattenverbot galt und ich kein Zeitfahrrad besitze und auf dem Rennrad gefahren bin. Durch die wellige Strecke brachte die bessere Aerodynamik der Zeiträder keinen so großen Vorteil mehr und ich konnte mir beim Radfahren mit ca. 380W im Schnitt, einen guten Vorsprung herausfahren. Beim abschließenden 5km Lauf merkte ich die harte Trainingswoche dann doch, aber es waren so viele Zuschauer auf der Strecke, dass ich mich durchkämpfen und die Geschwindigkeit hochhalten konnte und dafür mit dem Sieg belohnt wurde. Das Podium wurde außerdem noch von meinen zwei Teamkollegen komplettiert und somit war der Tag auch für den Sponsor sehr erfolgreich.
Diese Woche wird noch etwas intensiver, bevor ich dann nächste Woche schon für die JEM in die Niederlanden fahre. Ich bin schon ziemlich gespannt, wie es dort zur Sache geht und hoffe, dass ich auf den Tag meine Leistung abrufen kann!
Was für ein Rennen! Heute konnte ich mich mit einem zweiten Platz für die Junioren Europameisterschaft in Weert qualifizieren!
Ich fühlte mich vor dem Rennen schon ziemlich gut und das Ziel war natürlich auch unter die Top 2 zu kommen. Allerdings wusste ich, dass es mir die starke Konkurrenz nicht leicht machen würde. Der Startschuss fiel um 14:15 Uhr im 50m Schwimmbad am Triathlon Stützpunkt in Saarbrücken. Die 750m gingen mehr oder weniger schnell vorbei und ich sah schnell, dass ich in der Führungsgruppe mit dabei war. Nach 8:48min stieg ich dann aus dem Wasser und rannte zu meinem Rad in die Wechselzone. Auf der Sprintdistanz sind schnelle Wechsel das A und O und ich schaffte es an fünfter Position auf das Rad zu springen. Die erste Runde fuhr ich ziemlich hart an und schloss die 10sek Lücke zu den zwei Führenden. Die 18km lange Radstrecken teilte sich in 8 bergige und kurvige Runden auf und war sehr anspruchsvoll. Nach zwei Runden befand ich mich in einer fünf köpfigen Spitzengruppe und ich versuchte mich taktisch klug in der Gruppe zu verhalten. Das bedeutet für mich als stärkeren Radfahrer, die Kurven und Berge von vorne zu fahren um das Tempo zu bestimmen und den anderen möglichst weh zu tun. Mit einer Normalized Power von 355W gelang mir das glaube ich auch sehr gut und ich konnte einen sehr guten Läufer aus der Gruppe fahren.
Der Wechsel aufs Laufen gelang mir auch gut und ich lief als erster aus der Wechselzone. Schnell fiel noch ein weiterer Athlet zurück und ich lief mit zwei verbleibenden Athleten um zwei begehrte Tickets für die JEM.
Auf der letzten der zwei Laufrunden, konnte ich dann einer Attacke von Nick Ziegler mitgehen und so liefen wir zu Zweit um den Sieg. Den Zielsprint verlor ich dann zwar deutlich, doch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden!
Die nächsten zwei Wochen verbringe ich jetzt mit dem Bayernkader in der Toskana im Trainingslager und hoffe noch einmal eine solide Basis für die Wettkämpfe im Sommer legen zu können. Auf jeden Fall vielen Dank an Volker Klügl für die Unterstützung und ich hoffe natürlich Deutschland bei der EM in Weert am 01.06 würdig vertreten zu können.
Der nationale Leistungstest der deutschen Triathlon Union, ist jedes Jahr im Frühjahr und besteht aus 800m schwimmen und 5000m laufen. Dazwischen ist eine vier stündige Pause und so kommt wird beim Laufen mit den Abständen aus dem Schwimmen gestartet. Da ich ja erst am Dienstag eine zweiwöchige Trainingspause beenden konnte, wusste ich, dass der Test dieses Jahr ziemlich hart werden würde.
Meine Trainer gaben mir vor, das schwimmen langsam anzugehen und dann auf der Zweiten Hälfte das Tempo hochzuhalten. Den Umständen entsprechend lief es auch gut und ich konnte mit einer Zeit von 9:31min zumindest nicht ganz hinter meinen Erwartungen zurückzubleiben.
Das Wetter am Samstag war ziemlich windig und daher versprach der Lauf ziemlich taktisch zu werden. Ich startete als gesamt fünfzehnter (7. Junior) nach dem schwimmen mit 32sek Rückstand auf den Führenden. Mein Ziel war es, die Top 10 der Junioren zu halten um mich so für den Wettkampf in Saarbrücken am 06. April zu qualifizieren. Dort werden in einem Triathlon zwei Junioren-Europameisterschafts-Tickets für die zwei schnellsten Athleten vergeben.
Bereits nach dem ersten Kilometer (2:58min) merkte ich, dass die Krankheit mich um einiges zurückgeworfen hatte und dass das Tempo, des vor mir Laufenden Athleten, zu hoch für mich war. Ich versuchte so lange wie möglich im Einschätzen mitzulaufen aber müsste schließlich bei Kilometer drei abreißen lassen. Trotzdem verbesserte ich mich noch um vier Plätze und war mit der Laufzeit von 15:41min auch relativ zufrieden.
In den nächsten drei Wochen finde ich hoffentlich meinen Rythmus wieder und bin gesund in Saarbrücken, zur JEM Qualifikation, am Start!
Dieses Jahr ging es für die Bayerische Meisterschaft im Crosslauf wieder nach Kemmern, nachdem sie 2017 dort schon einmal stattgefunden hat. Trotz allem Uni- und Lernstress gab es auch mal einen „freien Tag“ für mich , d.h. einen Tag an dem ich mich voll auf den Sport und den Wettkampf konzentrieren konnte. Nachdem sich das Training momentan etwas schwieriger gestaltet, da ich zwar Semesterferien habe, aber noch bis Anfang April Prüfungen anstehen und somit täglich ca. 6 Stunden lernen, hatte ich nicht zu große Erwartungen. Trotzdem war ich für das Rennen top motiviert, da das Laufen schon im Training ganz gut lief. Zudem kannte ich die Strecke und wusste, dass sie mir recht gut liegt.
Es geht insgesamt über 3,6 km, verteilt auf 3 Runden, über Wiese, mit einigen kurzen Stichen und einem aufgeschütteten Hügel. Die Bedingungen waren traumhaft: Sonnenschein, angenehme 15 Grad und eine trockene Strecke. Gestartet wurde zusammen mit drei Altersklassen, der U23, U20 und U18. Gleich zu Beginn des Rennen konnte ich mich an die Spitze des Feldes setzten und so das Tempo bestimmen. Zwei Runden lang führte ich so das Rennen an, bis in der letzten Runde die Positionskämpfe begannen, dort setzten sich zwei Mädchen von uns ab und ich musste sie leider ziehen lassen, da ich mit Magenkrämpfen zu kämpfen hatte. Ich hatte vor dem Rennen ein neues Getränk ausprobiert und leider nicht vertragen. Trotzdem konnte ich den dritten Platz halten und mir den Titel in meiner Altersklasse sichern. Etwas enttäuscht über meine fehlerhafte Wettkampfvorbereitung und die daraus resultierenden Bauchkrämpfe, war ich doch sehr froh mir zum ersten Mal einen Titel in einer Meisterschaft im Einzel zu sichern.
Mit zwei Goldmedaillen, eine im Einzel und eine in der Teamwertung mit dem LAC Quelle, ging es dann wieder zurück nach Nürnberg um mich weiter auf meine Klausuren vorzubereiten.
Leider kann man im Leistungssport nicht immer alles perfekt planen und wer keine Rückschläge verkraften kann, ist hier sowieso nicht richtig aufgehoben. Schon einen Tag nach dem Crosslauf fühlte ich mich gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe. Ich beschloss sofort kein Risiko einzugehen und bis zum Abflug am Freitag das Training ruhen zu lassen. In den Tagen vor einem Trainingslager werden sowieso keine entscheidenden Trainingseinheiten geplant und so konnte ich mich noch einmal entspannen und in Ruhe das Rad und alle sonstigen Sachen für Mallorca packen.
Radtraining auf der Bahn
Der Reisetag versprach schon ziemlich stressig zu werden – Abflug 04:00 nachts am Flughafen Nürnberg! Doch zum Glück klappte der Rädertransport reibungslos und die Flugzeiten wurden eingehalten. Wer schon einmal sein Rad im Flugzeug transportiert hat weiß, dass es da auch oft Probleme gibt!
Am Freitag waren wir dann nur locker Radfahren und Laufen und ich fühlte mich eigentlich wieder fit. Doch als ich am Samstag aufwachte stellte sich heraus, dass die Krankheit noch gar nicht richtig ausgebrochen war… jetzt nach weiteren 6 Tagen ohne Training fühle ich mich langsam wieder auf der Höhe, aber das Trainingslager ist auch schon fast vorbei. Vielleicht reicht es ja morgen noch für einen lockeren “coffee-ride” bevor wir am Sonntag wieder nach Hause fliegen. Naja die Saison ist noch lang und es stehen ja auch noch zwei größere Vorbereitungsphasen in der Toskana und in Rabenberg an. Deswegen: Aufstehen und weitermachen!
Zuhause wartet dann vielleicht schon mein neues Rad auf mich. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Christoph Schwerdt vom Triathlon.de Shop für mich zusammengebastelt hat!
Am Samstag viel wie angekündigt um 10:00 Uhr der Startschuss zum Dutzendteichlauf. Meine Trainer und ich beschlossen aufgrund der harten Trainingswoche und meiner vielen Verletzungen in den letzten Jahren lieber vorsichtig zu sein und die 10km auf 5km zu verkürzen.
Meine Beine waren wie erwartet nicht sehr erholt aber die Bedingungen waren besser als erwartet und der Größte Teil der Strecke war frei von Eis. Mit den beiden Profitriathleten Fred Funk, Johnny Zipf und einem weiteren Triathleten in meinem Alter Marchelo Kunzelmann-Loza war unsere Trainingsgruppe stark vertreten und ich war mir sicher das wir uns zu einer guten Gesamtzeit pushen würden.
Den ersten Kilometer ging ich sehr schnell in 2:58min an und obwohl Johnny für 10km gemeldet war, lief er bei mir mit. Wir wechselten uns gut in der Führung ab, da es ziemlich windig war und pendelten uns konstant bei einer Geschwindigkeit von 19km/h ein. Im letzten Kilometer attackierte ich noch etwas und lief ein paar Sekunden auf Johnny raus, der wirklich ein starkes Rennen ablieferte und die zweiten 5km fast so schnell wie die erste Hälfte lief.
Ich hielt nach 5km und einer Zeit von 15:31min an und joggte noch etwas locker aus und feuerte Marchelo und Fred an, welche ca. 30sek später an mit vorbei liefen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Entwicklung über den Winter und freue mich schon auf das Trainingslager in Mallorca im März. Davor stehen allerdings noch ein paar Tests am Institut für angewandte Trainingswissenschaften in Leipzig an. Mal sehen ob auch die Wissenschaft meinen Trainingsstand bestätigt!
Dieses Wochenende war ich mit den Jungs von meinem 1. Bundesligateam aus Neckarsulm unterwegs. Nach meinem Schwimmkurs am Freitag Nachmittag, gings mit dem Auto los Richtung Baden-Württemberg. Da wir in der früh schon einen harten Laktattest im Schwimmen auf dem Plan hatten und ich anschließend auf der Rolle ausgefahren bin, schwamm ich am Abend nur noch lockere 2km aus.
Auch wenn es am Samstag ziemlich kalt war (das Termometer zeigte bis zu -5°C an) verabredete ich mich mit einem Teamkollegen zum Rennradfahren. Die Sonne machte zum Glück die Kälte erträglich und die wellige Strecke war eine willkommene Abwechslung zum monotonen Rollentraining in der Wohnung. Nach einem gemeinsamen Essen mit dem Team stand eine Besprechung mit Rückblick auf die letzte Saison und die Vorstellungen des Sponsors und der Teamleiter, für die nächste Saison an. Wir können uns glücklich schätzen mit einem so starken Unterstützer, wie der innovativen Firma hep, die für erneuerbare Energien und Privat/ Unternehmensinvestoren steht, in die Saison 2019 zu starten.
Den Samstag Abend ließen wir fast schon traditionsgemäß mit einer Schwimmeinheit und einer spannungsgeladenen Runde Lasertag ausklingen. Am Sonntag fand abschließend die Sportlerehrung der Stadt Neckarsulm statt, bei welcher wir als Mannschaft neben den starken Schwimmern aus Neckarsulm geehrt wurden.
Aktuell bin ich noch in München, um weitere Meinungen zu meinen Knochen einzuholen und um das Training noch besser auf mich abzustimmen. Es sieht allerdings sehr gut aus, dass ich in dieser Saison wieder voll angreifen kann!
Vor den besinnlichen Weihnachtstagen stand noch einmal ein hartes Trainingslager an. Anders als in den letzten Jahren fuhr ich dieses Jahr mit dem Bayernkader nicht in der ersten Januarwoche, sondern bereits vor Weihnachten für fünf Tage in den Schnee. Das Trainingszentrum hier auf dem Rabenberg – in der Nähe von Johanngeorgenstadt – bietet mit einem hauseigenen 50 und 25 Meter Pool, eigenen Turnhallen und einem großen Kraftraum hervorragende Voraussetzungen um ein intensives Trainingslager durchzuführen. Außerdem hat man direkt Anschluss an gut präparierte Langlauf Loipen, die hinauf zur tschechische Grenze führen und von dort aus in einem kilometerlanges Loipennetz münden.
Da der Lehrgang nur fünf Tage dauerte, versuchten unsere Coaches Roland Knoll und Stephen Bibow, das Training möglichst effektiv zu gestalten. Der Fokus lag hierbei ganz klar auf dem Schwimmen und auf der Schwimmtechnik. Ich nehme euch gerne mal auf einen Trainingstag mit:
Mittwoch 19.12.18:
6:20: Wecker klingelt; aufstehen und erstmal Espresso zum Wach werden trinken
6:45: aufwärmen in der Schwimmhalle
6:55: Sprung ins kalte Wasser; auf dem Programm: 4km mit Fokus auf Technikübungen und Anwendung der Technik bei Renngeschwindigkeit über kurze Strecken
7:30: Schwimmtraining Ende, Duschen, Umziehen und ab zum Frühstück
8:00: Frühstück bis ca. 9:00
10:15: Treffpunkt an der Langlaufloipe; kurzes Gruppenfoto, anschließend 1:40 Stunden skaten, 25 Kilometer mit 450 Höhenmeter, Durchschnittspuls: 146bpm
12:15: Koppellauf 5km in zügigem Tempo (simuliert laufen nach Radfahren), 5km in 18:10min auf geschlossener Schneedecke, Durchschnittspuls: 156bpm
12:45: Ski aufräumen. duschen, umziehen und ab zu Mittagessen
13:00: Mittagessen bis ca. 13:45
14:00: 20min Power-nap
15:00: Koordinationsschulung fürs Laufen und 30min Zirkeltraining in der Halle mit anschließendem Hockeyspiel
16:30: Dehnung zum lockern
17:15: Abendessen mit Besprechung des nächsten Tages
18:45: Treffpunkt in der Schwimmhalle zum Zweiten Schwimmen
19:00: Sprung ins Wasser, jetzt auf dem Programm: 5km mit Hauptserie 7*400m Kraul, als Nachbereitung noch ein paar schnelle 50er
20:45: fertig für den Tag, ab aufs Zimmer und Fernseher an zur Entspannung
22:00: 6:30h Training in den Knochen; Licht aus und schlafen
Der Donnerstag war dafür etwas ruhiger und es standen nur vier kürzere Einheiten auf dem Programm. Das Ziel war für Freitag morgen noch einmal Kräfte zu sammeln, da gestern 1500m gesteigert im Schwimmen auf dem Plan waren. Ich wusste es war nicht mehr viel übrig im Tank und so war ich mit meiner Zeit von 18:52min recht zufrieden und kann auf eine sehr erfolgreiche Trainingswoche zurückblicken.
Gerade sitze ich entspannt vor dem Fernseher und schaue Wintersport. Heute werde ich mich nur mal kurz auf die Rolle setzten, wenn später Biathlon läuft und die Beine lockern. Die nächsten Tage dienen der Erholung und das Training steht dann eher im Zeichen der “Bewegungstherapie”. Erst kurz vor Sylvester werde ich mich dann wieder etwas schneller bewegen um den Körper auf den alljährlichen Sylvesterlauf einzustellen. Dieses Jahr werde ich in Kempten 5 Kilometer laufen und mit ein paar Kumpels hoffentlich um den Sieg kämpfen.
In diesem Sinne
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Es ist nun schon zwei Wochen her aber ich hatte seit dem Olympia Almcross in München alle Hände voll zu tun. Saisonplanung, Sponsorentermine und natürlich auch der alljährliche Weihnachtseinkauf standen auf der to-do Liste und so kann ich erst jetzt von meinem Rennen berichten.
Auf dem Programm standen 3,3km bergige Wiesenstrecke mit Heuballen, welche den sowieso schon anstrengenden Kurs noch erschwerten. Es waren fast alle Triathleten aus meiner Trainingsgruppe hier in Nürnberg am Start und so wusste ich, dass es besonders nach meiner OP vor 8 Wochen ein harter Kampf um das Podium werden würde.
Wir gingen die erste Runde sehr schnell an und hatten uns nach 1,5km, zu dritt einen 15sek Vorsprung herausgelaufen. In der zweiten Runde zog Moritz Horn dann das Tempo an und ich konnte nicht mehr folgen. Als ich versuchte das Tempo von Moritz mitzugehen riss allerdings auch eine Lücke zu Dion Heindl auf, der an Position drei lag. So lief jeder von uns auf der letzten Runde ein einsames Rennen, immer knapp 10sek trennten uns voneinander aber jeder Versuch die Lücke zu schließen scheiterte.
So kämpfte ich mich auf Platz zwei, mit einer guten Zeit von 10:45min, ins Ziel und dachte mir wieder einmal wie hart so ein kurzer Crosslauf doch sein konnte.
Bei der Siegerehrung wurden wir mit Bierkrügen belohnt was einen ja fast wieder das Leiden der letzten 10min vergessen ließ und anschließend sprangen wir noch für drei lockere Schwimmkilometer ins nahe gelegene Olympiabad.
Außerdem fand letzte Woche Freitag die alljährliche Weihnachtsfeier von ipp statt und meine Freundin Michelle und ich bedanken uns herzlich für die gelungene Veranstaltung. Auch wenn ich beim Bowling wohl noch etwas an Feinschliff vertragen könnte, war es eine willkommene Abwechslung zum Trainingsalltag und das leckere Essen rundete den Abend ab.
Nach der Studenten-WM in Kalmar standen eigentlich noch mehrere Wettkämpfe an, doch eine Erkältung machte mit einen Strich durch die Rechnung. So beendete ich meine Saison nach diesem Rennen, um mich zum Semesterstart erstmal auf die Uni zu konzentrieren. Außerdem bin ich von Zuhause ausgezogen, um näher an den Trainingsstätten zu sein und einen kürzeren Weg in die Uni zu haben. Es war also viel los und meine erste Prüfung habe ich auch schon hinter mir. Dieses Semster habe ich deutlicher zu spüren bekommen, wir hart es ist, zwei so zeitaufwendige Dinge wie Zahnmedizin und Triathlon zu vereinbaren. Zwar habe ich momentan weniger Pflichtvorlesungen, aber dafür einen eigenen Haushalt und viele Prüfungen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Strukturen im Schädel gibt, aber da es wirklich spannend ist, fiel mir das Lernen nicht so schwer und ich kann einen Haken hinter das bestandene Schädeltestat machen.
Doch nicht nur das Semester ist in vollem Gange auch die Saison 2018/19. Nachdem die Bertolt-Brecht-Schule jetzt Bundesstützpunkt Triathlon ist, haben wir einen zweiten Trainer bekommen. Stephen Bibow ist ein junger Sportwissenschaftler, der uns mit seinem Wissen unterstützt und dazu angeregt hat, mehr Trainingstests durchzuführen. Bis jetzt waren es ein 30-Minuntenlauf und ein 30-Minuten-Schwimmtest. Bei beiden konnte ich ein gutes Ergebnis abliefern und war sehr zufrieden damit.
Der erste Crosslauf fand ebenfalls schon statt, der Olympia Almcross in München. Zum ersten Mal lief ich den Top-Lauf mit, bei dem es ein ordentliches Preisgeld gab, was bedeutete, dass immer gute Läuferinnen am Start sind. Zwei Tschechinnen und eine Kenianerin belegten die ersten Plätze. Ich wurde knapp 4te und ging somit leer aus. Die 6,6 km hatten mir ordentlich Respekt eingeflößt, sodass ich etwas zu verhalten angegangen war. Das kostete mich dann auch das Treppchen, da ich die Lücke nach vorne zum Schluss nicht mehr schließen konnte. Doch mit nur 10 s Rückstand auf die Dritte kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein. Aus den taktischen Fehlern habe ich gelernt und beim nächsten Mal läuft es in der Hinsicht sicher besser.
Am Sonntag fand der erste kleine Test der Saison 2018/19 statt.
Das Ziel war, den Trainingsstand am Anfang der Saison – ohne viel Training – zu überprüfen und das Training noch besser abstimmen zu können. Da erst vier Wochen seit meiner Operation am Schienbein vergangen waren, musste ich die Lauftests noch weglassen und durfte so nur die 50m und 400m schwimmen. Das Ergebnis war mit 4:33,9min zufrieden stellend und diesen Winter werde ich neben der Schnelligkeit auch vor allem an meiner Technik arbeiten.
Für die kommende Saison haben wir außerdem Verstärkung von Seiten der Trainer bekommen. Stephen Bibow wird Roland Knoll im täglichen Trainingsalltag unterstützen und ich denke, dass die beiden einen guten Mix aus Erfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen mitbringen, um unsere Trainings- und Wettkampfleistung zu optimieren.
Es geht wieder los! Nach vier Wochen Saisonpause kommt mein Training langsam wieder in Gang. Zwischenzeitlich wurde der Nagel, der seit meinem Überlastungsbruch vor 1,5 Jahren in meinem Schienbein war, entfernt und daher muss ich noch weitere zwei Wochen auf das Laufen verzichten. Das dämpft meine Motivation allerdings in keinster Weise und so steht zum Start aquajoggen statt Laufen auf dem Plan. Mein Straßenrennrad bleibt ebenfalls in der Garage und für die herbstlichen Trainingseinheiten auf dem Rad, wird das Crossrad aus dem Keller geholt. Heute früh stand ich zwar bereits 20km abseits von Nürnberg, mit Platten und ohne Ersatzschlauch im Wald, aber Felge hat die 5km zum nächsten Radladen zum Glück heil überstanden und so schnell wird mir das nicht noch einmal passieren! Das nächste Jahr steht bei mir, neben ein paar Stunden als Schwimmlehrer, ganz im Zeichen des Sports und so hoffe ich auf eine erfolgreiche Saison 2018/2019.
Als ich mich am 30. August erneut nach Schweden begab, um dort bei einem weiteren Wettkampf zu starten, hätte ich wirklich nicht erwartet, dass so ein tolles Wochenende vor mir liegt. Ende Juli bekam ich Bescheid, dass ich mich, zusammen mit zwei weiteren Athletinnen, für die Studentenweltmeisterschaften in Kalmar qualifiziert hatte. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband organisierte das komplette Wochenende für uns und stattete uns auch mit Rucksack, T-Shirt, Short und Kapuzenpulli aus. Der Veranstaltet FISU organisierte ein großes Rahmenprogramm, und so war bereits am Donnerstag die Anreise von München nach Kopenhagen geplant und von dortaus weiter nach Kalmar. Ich flog zusammen mit Gabriel Allgayer, einem Freund, der ebenfalls im Bayernkader ist und sogar unser Trainer Roland Knoll kam als Betreuer des Studenten-WM-Teams mit.
In Kalmar waren alle Nationen in dem selben Hotel untergebracht, was ich so auch noch nicht erlebt hatte. Das war mal etwas Neues und sehr angenehm. Man kam so schnell ins Gespräch mit Athleten aller Nationen und wir trafen auch Freunde wieder, die wir bereits bei anderen Rennen kennengelernt hatten. Die Grundstimmung war ebenfalls anders als gewohnt, nicht so angespannt, denn es ging hier auch um den Kontakt zu Athleten aus aller Welt und den akademischen Austausch, wie bei der Eröffnungsfeier verkündet wurde. Ich freute mich vor allem auch zurück in Schweden zu sein, da es mir bereits in Malmö sehr gut gefallen hatte. Kalmar ist eine beschauliche Kleinstadt, welche aber schon große Erfahrung bei der Wettkampforganisation von Triathlons hat, denn es findet auch jedes Jahr ein Ironman statt, bei dem genauso viele Triathleten wie Einwohner in der Stadt verweilen. So war wirklich alles top organisiert und es gab kaum Probleme und falls doch, wurde einem sofort geholfen.
Am Samstag wurde es dann ernst. Zusammen mit 53 Athletinnen aus aller Welt ging es ins Rennen um den Weltmeistertitel. Da die WM für mich ganz im Zeichen neuer Erlebnisse stand, setzte sich das bei der Schwimmstrecke fort. Es gab keinen Wendepunkt sondern es ging 750 m gerade den Burggraben hinunter und unter zwei Brücken durch. Die einzigen Bojen befanden sich zum Ausstieg hin, der in einer L-Form angeschwommen wurde. Zudem gab es einen Wasserstart, was sehr unüblich für ein internationales Eliterennen ist, da zu viele Athleten am Start sind, die ein ähnlich hohes Niveau besitzen. So kam es beim Start zu Rangeleien, da sich das Feld nicht auseinander zog. Mir wurde bei dem dichten Gedränge die Brille heruntergeschlagen, sodass ich sie richten musste. Dabei sah ich die Wand von Schwimmerinnen vor mir, durch die es kein Durchkommen gab. So hielt ich kurz inne und suchte nach Platz. Den fand ich auch, in der Mitte war das Gedränge nicht so groß und ich konnte frei schwimmen. Bis zu den Bojen, machte ich immer mehr Boden gut und konnte noch vor dem Ausstieg zur Spitzengruppe aufschließen. Bei Radfahren befand ich mich dann in der ca. 17 Mann bzw. Frau großen Führungsgruppe. Da es regnete, existierte ein hohes Sturzrisiko. Doch diese Rennen bei Regen und kühlen Temperaturen liegen mir am besten. Ich hielt mich vorne in der Gruppe auf, die leider nicht so gut zusammen arbeitete, doch wir konnten den Abstand nach hinten halten.
Die Entscheidung fiel also im Laufen. Da Laufen nicht unbedingt meine Stärke ist, war mir klar, dass es für ganz vorne nicht mehr reichen würde, denn die Amerikanerin, die Französinnen und meine deutsche Kollegin Nina ( welche heute bei der U23 WM in Australien 7te werden konnte, Glückwunsch! an dieser Stelle) waren starke Läuferinnen. Trotzdem konnte ich eine gute Laufleistung zeigen und wurde 5te. Ich bin sehr zufrieden damit, endlich zu sehen, dass ich nach meiner OP im Januar, langsam wieder dahinkomme, wo ich letztes Jahr aufgehört habe. Da die Jungs ebenfalls sehr gut abschnitten, sammelten wir von jeder Medaille eine: Lars Pfeifer holte Gold, Gabriel Silber und Nina Bronze und so waren wir, dank der guten Ergebnisse aller deutschen Starter, die erfolgreichste Nation des Wochenendes.
Doch es war noch nicht vorbei. Am Sonntag stand noch der Tri-Team-Mixed-Relay an. Zwei Männer, zwei Frauen und vier Supersprint-Rennen (300m Schwimmen, 6km Rad, 1,5 Lauf). Der Spannungsfaktor ist hoch, doch der Spaß auch. Ich startete an erster Position und hatte so wieder das Vergnügen eines Wassermassenstarts. Doch diesmal konnte ich mich sehr gut platzieren, da ich im voraus mit dem Streckenposten sprach, der mir versicherte, man könne die erste Boje so umschwimmen wie man wollte, da sie nur für die nachfolgenden Staffelteilnehmer von Bedeutung war. So stellte ich mich nach rechts, hatte den kürzesten Weg zur Wendeboje und konnte, während sich die meisten anderen an der unwichtigen Boje gegenseitig behinderten, frei schwimmen. Ich fand mich wie bereits am Vortag in der Führungsgruppe wieder. Beim Laufen konnte ich die Französin und die Amerikanerin leider nicht halten, doch schaffte eine gute Ausgangsposition für Jan Stratmann. Nachdem alle weiteren meiner Kollegen ebenfalls alle gute Leistungen zeigten, mussten wir uns nur den Teams aus Frankreich und Großbritanien geschlagen geben. So kam ich auch noch zu meinem Blumenstrauß und der Medaille aus Kalmar.
Am Abend fand noch ein großes Abschlussdinner statt, bei dem getauscht wurde was ging. Pins, T-Shirts und landestypische Spezialitäten. Wir hatten alle extrem viel Spaß und ich konnte noch nie mit so vielen Erlebnissen, Eindrücken und neu gewonnenen Freunden nach Hause fliege, mit der Hoffnung all das in zwei Jahren bei den nächsten Weltmeisterschaften wieder erleben zu dürfen. Vielen Dank auch an den ADH, der all das erst möglich gemacht hat und die bestmögliche Betreuung stellte. Ein Viedo das der ADH über die Rennen gefilmt hat findet ihr hier: https://www.facebook.com/hochschulsportverband/videos/vb.138467189533328/295607751250673/?type=2&theater
Letzten Samstag wurde es noch einmal ernst. Unter schönster Kulisse im Ostseebad Binz auf Rügen, fand das Finale der 1. Bitburger 0,0% Triathlon Bundesliga statt. Unser Team lag in der Gesamtwertung auf Rang 10 und der Vorsprung auf die Teams aus Münster und Heidelberg war hauchdünn. Auch der bergige Radkurs versprach Spannung pur und die zuschauerfreundlichen Runden zogen zahlreiche Leute.
Ich reiste schon drei Tage vor dem Rennen mit meiner Familie an und so konnte ich mich optimal von der acht stündigen Fahrt erholen. Zu meinem Glück war das Schwimmen (welches ich in den letzten Wochen kaum trainieren konnte) mit Neoprenanzug da die Wassertemp. der Ostsee bei 19°C lag.
Der Startschuss fiel schließlich um 16:30Uhr und zusmannen mit 80 weiteren Athleten rannten wir vom Strand aus in die nur langsam tiefer werdende Ostsee. Das Schwimmen lief entsprechend meinen Erwartungen und ich kam im vorderen Hauptfeld aus dem Wasser. Jetzt hieß es meine Stärke auszunutzen und die ersten Meter auf dem Rad möglichst hart zu fahren, um eine kleine Radgruppe zu formieren und ganz nach vorne zu kommen.
Das klappte zunächst auch gut und nach dem Berg fand ich mich in einer 4-köpfigen Gruppe wieder. Die erste Radrunde war mit 403 Watt Normalized Power auch deutlich die härteste und schnellste (insg. 361W NP auf 20km). Nachdem die 2. Und 3. Radgruppe zusammengefahren war, legte dann jeder die Beine hoch und sparte seine Kräfte fürs Laufen. Die 1. Radgruppe arbeitete gut zusammen fuhr dadurch 1:30min auf uns heraus. Ich hielt mich weiterhin im vorderen Teil der 25 Mann großen Gruppe auf um Stürze zu vermeiden und wurde damit belohnt, dass ich als Zweiter meiner Gruppe und somit als 10. Gesamt auf die Laufstrecke ging. Nach der ersten Laufrunde (4 gesamt) befand ich mich an Position 18 und konnte dort meinen Rythmus finden. In der dritten Laufrunde musste ich ärgerlicherweise eine 10 sekündige Penalty absitzen, da meine Schwimmbrille neben der Wechselbox lag und so verlor ich einige Plätze die ich in der letzten Laufrunde allerdings wieder fast alle gut machen konnte. Vor allem die letzten Meter taten unglaublich weh aber ich konnte noch den Zielsprint gegen einen Athleten unserer direkten Konkurrenten aus Heidelberg gewinnen. Somit kam ich als 21. als erster Mann meines Teams (die anderen kamen auf die Plätze 35, 36, 53) aus Neckarsulm ins Ziel. Mit diesem Resultat bin ich zufrieden auch wenn ich durch die Zeitstrafe eine Top 20 Platzierung verpasste und wir uns in der Gesamt-Teamwertung leider Münster geschlagen geben mussten.
Auch wenn die Saison 2018 nicht optimal lief konnte ich doch mit einem 2. Platz beim Europacup in Tabor, meinen ersten internationalen Erfolg erringen und auch zufrieden auf meine erste Bundesliga Saison zurückblicken.
Voller Vorfreude blicke ich nun auf die nächste Saison um mit dem HEP-Team aus Neckarsulm unser diesjähriges Resultat zu verbessern und meine Einzelkarriere in nationalen und auch internationalen Rennen voranzutreiben. Für mein letztes Juniorenjahr ist mein größtes Ziel, das Ticket für die Junioren Europameisterschaft zu lösen und verletzungsfrei durch den Winter zu kommen. (Letzteres wird in Anbetracht meiner bisherigen Verletzungen wohl die größere Herausforderung ;)).
Zum Abschluss möchste ich hier noch ein großes Dankeschön an IPP und Dr. Volker Klügl aussprechen, die mich diese Saison in ihr Sportblogger Team aufgenommen haben und mich somit optimal bei meiner sportlichen Karriere unterstützen.