Routinen-Liebe

Die ersten Monate des Jahres sind nur so dahingeflogen. Namibia, Zypern, ein Abstecher in die Heimat nach Steingaden, zwischendurch natürlich immer wieder mal Nürnberg, aber erst letzte Woche ist etwas Ruhe eingekehrt. So gern ich auch unterwegs und im Trainingslager bin, so schätze ich doch inzwischen auch sehr die Zeit zu Hause und die wöchentliche Routine!

In den letzten Jahren habe ich eigentlich alles ausgetestet. Eine komplette Saisonvorbereitung in Deutschland (Coronajahr 2021), aber auch eine sehr lange Zeit am Stück in Spanien (letztes Jahr Ende Januar bis Ende März). Beide Extreme waren zwar interessant und hatten ihre Vorteile, aber für mich persönlich auch definitiv Nachteile. Dieses Jahr haben wir eine gute Mischung mit zwei längeren Trainingslagern gefunden. Zuerst vier Wochen in Namibia und anschließend nach einer kurzen Erholungsphase zu Hause, noch drei Wochen auf Zypern. Auch wenn ich zunächst einmal verletzt war und erst seit ein paar Wochen wieder ordentlich trainieren kann, war es in der Theorie genau die Saisonvorbereitung, die ich mir auch für die nächsten Jahre wünsche.

Noch ein kurzer Abriss der letzten Wochen: Nach Zypern ging es für mich direkt nach Leipzig für eine komplexe Leistungsdiagnostik in allen Disziplinen. Das Trainingslager habe ich auch deutlich an meinem Erholungszustand gespürt und ich musste mich wirklich hart durch alle Tests quälen. Die Ergebnisse waren dementsprechend auch nicht super, aber den Umständen entsprechend passabel. Nach einem ruhigeren Osterwochenende und der letzten Woche fühle ich mich aber langsam wieder wohl und bereit für den Feinschliff vor dem ersten Rennen der Saison.

Um auf den Titel des Blogs zurückzukommen, gefällt es mir gerade einfach richtig gut, wieder konstant in allen drei Disziplinen hier vor Ort trainieren zu können. Herbst und Winter waren mental wirklich herausfordernd, aber dadurch schätze ich es gerade sehr, mich ohne Einschränkung zu bewegen und den Fokus auf den Formaufbau und nicht auf irgendwelche Rehabilitationsmaßnahmen legen zu können.

Diese Woche geht es dementsprechend zur Sache! Das erste Rennen steht vor der Tür und als ersten Test laufe ich am Sonntag auch noch ein zehn Kilometer Rennen auf der Straße. Ich bin ehrlich gesagt schon etwas nervös und gespannt wo ich aktuell so stehe…

Bis nächste Woche

Zwei Tage im Trainingslager

Das Trainingslager läuft und da hier außer Training auch nicht wirklich viel passiert, gibts heute mal zwei normale Trainingstage der letzten Woche im Detail. Zur Einordnung: Insgesamt wechseln wir hier zwischen zwei und drei Belastungstagen am Stück. Der Donnertag letzte Woche war ein Entlastungstag (5,6km Schwimmen/ 1h locker Rad + 1h Krafttraining). Am Freitag konnte es dann wieder richtig losgehen.

Der Freitag

Der Entlastungstag hört sich mit 3,5h Training zwar nicht so entspannt an, aber wenn man im Hotel ist und sich um nichts kümmern muss, dann hat man wirklich viel Zeit. Man liegt eigentlich nur im Bett und kann sich sehr gut erholen. Der Freitag begann dann mit einer harten Schwimmeinheit in der Früh.

4,6km mit 3x12x50m schnell (50sek Abgang)

  • 1. Set: Gesamtlage Kraul 31-32sek
  • 2. Set: Kraul Paddles 30-31sek
  • 3. Set: Kraul Paddles Band 34-33sek (Kraftorientiert ohne Pull Buoy)

Nach einem ruhigeren Tag ist mein Körper bei der ersten Einheit meistens noch im Ruhemodus, aber ich bin gut in den Rhythmus gekommen. Die Einheit wird durch den Einsatz der Paddles auch eher kraftorientiert und lässt sich ganz gut überstehen, ohne sich völlig ausbelasten zu müssen. Weiter ging es mittags mit einer Laufeinheit im Schwellenbereich. Wir haben hier eine ca. 3,2km lange Runde mit einem kleinen Anstieg, die dafür perfekt geeignet ist.

17,5km mit 3×3,2km Übergang +5x200m schnell

  • 1. WH: 10:55min, 3:23min/km, 153bpm
  • 2. WH: 10:38min, 3:18min/km, 161bpm, Laktat: 2,3mmol/l
  • 3. WH: 10:32min, 3:16min/km, 166bpm, Laktat: 2,7mmol/l
  • 5x200m: 31-30sek

Die Einheit hat richtig Spaß gemacht. Meine Beine waren zwar am Anfang noch etwas schwer, aber nach der ersten Wiederholung wurde es immer besser. Ich war zusammen mit Max und Henry unterwegs und in der Gruppe läuft sich so ein Set immer einfacher. Die Laktat-Vorgabe war zwischen zwei und drei mmol/l zu bleiben (also unterhalb der anaeroben Schwelle) und das hat optimal gepasst. Ich bin jetzt einen guten Monat im Lauftraining und mit dem aktuellen Stand mehr als zufrieden. Um im Wettkampf richtig schnell zu laufen, fehlt natürlich noch etwas Training, aber bis Mitte Mai sind es ja noch fast zwei Monate…

Die dritte Einheit des Tages war gleich im Anschluss an den Lauf und bestand nur noch aus lockeren 1:30h Radfahren (47km/ 195W/ 110bpm).

Der Samstag

Am Samstag lag der Fokus vor allem auf dem Radset am Mittag. In der Früh starteten wir aber erstmal mit einer kleinen Freiwassersession. Normalerweise ist das Meer hier immer ziemlich unruhig, aber wir hatten Glück und kaum Wellengang. Die Vorgabe war ca. 1:10h ohne große Unterbrechungen zu Schwimmen. Insgesamt nicht sonderlich spannend, aber eine coole Abwechslung zum Beckenschwimmen.

1:07h/ 5km/ 1:20min/100m

Wie genau hier die GPS Uhren sind, kann man immer nicht so ganz beurteilen, aber auf dem Rückweg waren wir auf jeden Fall etwas zügiger unterwegs und sind die zwei Kilometer (laut GPS) in 1:12min/100m geschwommen.

Vor der Radeinheit hatte ich an dem Tag auf jeden Fall den größten Respekt. Der Fokus dieser Einheit lag vor allem auf dem anaeroben Bereich und da ich eine ähnliche Einheit letztes Jahr im November schon einmal gefahren bin, wusste ich dass es richtig wehtun würde. Nach jeden 30sek war 2:30min Pause um sich wieder einigermaßen zu erholen, aber dafür war die Vorgabe bei den 30sek entsprechend hart. Wir sollten bei einer 50er Trittfrequenz starten und den Gang im Sitzen auf ca. 90-100 Umdrehungen beschleunigen. Damit das klappt musste ich immer um die 700W fahren und trotzdem noch ein bis zweimal hochschalten (leichter schalten).

8min Übergang + 2x(5x30sek hart + 8min Übergang)

  1. 8min: 354W, 138bpm
  2. 5x30sek: 680-720W, 50-95rpm, max. Puls 170bpm
  3. 8min: 363W, 151bpm
  4. 5x30sek: 680-710W, 50-95rpm, max. Puls 171bpm
  5. 8min: 370W, 152bpm

Mit der Einheit war ich ebenfalls sehr zufrieden und auch die Anderen sind alle gut durchgekommen. Vor dem zweiten Set musste man sich aber auf jeden Fall überwinden, noch fünfmal wieder richtig hart zu fahren. Bei 30sek bleibt nicht viel Zeit zum “reinkommen” und man muss sich richtig fokussieren, die Watt auf die Pedale zu bringen. Die acht Minuten dazwischen sollen eigentlich nur dem Stoffwechsel helfen, das aufgebaute Laktat zu verstoffwechseln und gingen mir auch immer ziemlich leicht von der Hand.

Zum Abschluss des Tages stand noch ein längerer Lauf auf dem Programm. Mich für diese Einheit noch einmal aufzuraffen, hat wirklich einiges an Motivation gekostet. So gut ich einen Tag zuvor in den Rhythmus gekommen bin, so schwer viel es mir am Samstag, mit dem Laufen warm zu werden. Aber nach 30 Minuten wurde es langsam besser und irgendwie ging auch diese Einheit vorbei.

17,6km/ 1:23h / 4:42min/km / 123bpm

Das wars mit den beiden Trainingstagen. Am Sonntag stand dann noch eine meiner längsten Radtouren an (insgesamt 5:30h mit 3.000 Höhenmetern) und ein kurzer gesteigerten Koppellauf. Das war auch definitiv einer der besten Trainingsblöcke, die ich bis jetzt so durchgezogen habe und der Ruhetag heute kam keinen Tag zu spät! Jetzt wird erstmal geschlafen und vor dem Krafttraining später noch ein bisschen Tischtennis zur Abwechslung gespielt ;)

Bis nächste Woche

Zypern – the place to go?

Seit Dienstag sind wir hier in Paphos – Zypern – im Trainingslager. Für mich persönlich ein neuer Ort, mit der Möglichkeit viele neue Wege zu entdecken. Gleichzeitig bedeutet ein neuer Ort allerdings auch etwas Stress, sich wieder neu zurechtzufinden und einzuleben. Hier ein kurzes Zwischenfazit wie die Bedingungen hier vor Ort sind.

Schwimmen

Im Schwimmen gabs bei der Ankunft gleich mal den ersten Dämpfer. Das 50 Meter Becken, in welchem wir Bahnen reserviert hatten und das gleich hier vor der Hoteltür liegt, war leer und wir mussten uns nach einer Alternative umsehen. Die haben wir ca. fünf Kilometer entfernt, in der Stadt in einem 25 Meter Pool gefunden. Nicht ideal im Vergleich zur langen Bahn, aber uns bleibt leider keine Wahl. Gestern sind wir auch schon im Meer unterwegs gewesen und zusammen mit der Kurzbahn, sollten wir gut durch die drei Wochen kommen.

Rad

Die Landschaft und die schmalen Straßen hatten mich hier sofort! Man hat nur am Anfang etwas Verkehr an der Küste, aber sobald man ins Landesinnere fährt, trifft man kaum noch auf Autos. Flache Passagen findet man hier kaum. Es geht eigentlich immer bergauf oder bergab, aber genau deswegen sind wir hier ;) Man könnte sogar auf 1900 Höhenmeter hochfahren, aber im Trainingsplan steht bis jetzt noch keine Einheit über vier Stunden, sondern eher vermehrt intensive Programme. Daher denke ich mal, dass der höchste Berg der Insel zumindest dieses Jahr noch warten muss. Dadurch dass wir direkt an der Küste sind, kann man natürlich nicht in vier verschiedene Richtungen fahren und ich vermute, dass sich die Routen ab nächster Woche wiederholen werden. Die Routen die es gibt, sind dafür aber extrem abwechslungsreich und machen echt Spaß, also sollte das kein Problem sein.

Laufen

Dadurch dass ich im Januar und Februar kaum gelaufen bin, macht mir das Laufen gerade so viel Spaß, dass ich hier wahrscheinlich nicht ganz objektiv urteilen kann. Die Laufroutenwahl ist allerdings eher mühsam. Für Intervalle oder Temposessions gibt es zwar gute Strecken, wer aber vor allem nach Trails oder Schotterwegen sucht, hat es schwer.

Heute ist schon der erste ruhigere Tag und ich bin sehr gut in den Trainingsrhythmus gekommen. Am Wochenende stehen dann die ersten intensiven Einheiten an und das Trainingslager geht so richtig los!

Auspacken, Einpacken, Weitermachen

Viel Zeit zum Ankommen bleibt nicht. Seit einer Woche bin ich wieder in Nürnberg, aber nächsten Montag geht es schon wieder in den Süden. Einerseits natürlich eine sehr luxuriöse Situation, andererseits fühlt es sich auch nicht wirklich nach Entspannen im Zuhause an.

Durch meinen kleinen Totalausfall auf der Rückreise (hört gerne den Podcast für Details), war der Rest der letzten Woche ziemlich gebraucht. Seit ein paar Tagen bin ich aber wieder voll auf der Höhe und hab auch schon wieder etwas Intensität ins Training eingebaut. Die zwei Wochen zwischen den Trainingslagern sind zu lange, um nur die Beine hochzulegen und sich zu Erholen, aber auch zu kurz um einen richtigen Trainingsblock einzubauen. Ich muss also gut in mich hineinspüren und sollte es jetzt auf keinen Fall übertreiben. Konkret sieht es so aus, dass ich jeden Tag zwei Einheiten auf dem Programm habe und so im Rhythmus bleibe, aber dann hoffentlich nicht zu ermüdet nach Zypern fliege.

Idas Lauftraining stabilisiert sich langsam wieder und nach meiner langwierigen Achillessehnenentzündung bin ich endlich wieder zurück im konstanten Training. Auch wenn der Anfang immer schwer ist, sobald man regelmäßig Laufen geht, ist es doch eine der schönsten Bewegungen die es gibt. Man vergisst immer wie gut es sich anfühlt befreit und ohne Schmerzen laufen zu können, aber so eine Verletzung holt einem das leider ganz schnell wieder in Erinnerung.

Bis Montag genieße ich auf jeden Fall noch die Zeit hier und mal den Kopf etwas frei vom Triathlon zu bekommen. Gleichzeitig freue ich mich natürlich jetzt schon auf Zypern und bin gespannt was uns dort so erwartet. Wir sind dieses Mal eine kleinere Gruppe, aber wieder ist es ein neuer Ort, ein unbekanntes Land und wieder wird es viel zu entdecken geben!

Ein Monat Namibia

Abreise ist zwar erst Montag, aber den heutigen Entlastungstag nutze ich gerne mal für ein kleines Fazit.

Vor der Anreise wusste ich nicht so richtig was mich erwarten würde. Angeblich schlechte Straßen, nur Out & Back auf dem Rad und ein trüber 25m Pool machten nicht allzu viel Lust auf einen ganzen Monat an diesem Ort. Ich bin im Vornherein aber zum Glück immer ziemlich Unvoreingenommen und Entspannt. Das TL letztes Jahr auf Fuerteventura war auch richtig cool und mit der richtigen Gruppe und guter Stimmung lässt es sich sowieso überall gut aushalten.

Und genauso war es! Die Straßen waren wirklich ziemlich schlecht (viele Drähte und scharfkantige Teilchen auf dem Seitenstreifen und zusammengerechnet hatten wir wahrscheinlich über 20 Platten – ich bis jetzt noch Null ;)) Der Pool hatte teilweise 30 Grad und manchmal sah man die Wenden kaum, weil das viele Chlor das Wasser trübte aber trotzdem war es eine richtig gute Zeit und ich würde wieder herkommen!

Auch trainingstechnisch haben sich die vier Wochen gelohnt. Hier die Stats der einzelnen Disziplinen von 24 Tagen:

  • 97km Schwimmen
  • 1350km Rad
  • 40km Lauf / 6h Crosstrainer
  • 8h Krafttraining

Diese Woche bin ich auch wieder ins Lauftraining eingestiegen und bis jetzt fühlt sich die Achillessehne gut an. Ich hatte auch schon deutlich schwerere Laufeinstiege und das Training auf dem Stepper war definitiv nicht umsonst. Bis zum ersten Rennen hab ich ja auch noch ein paar Wochen und Zeit an der Laufform zu feilen…

Die vier Wochen waren jetzt aber trotzdem mehr als genug und ich freue mich schon auf zuhause. Mal wieder im eigenen Bett schlafen, Michelle und Bouncy wiedersehen und ein paar Tage Normalität in Nürnberg. Einen Bonus gibt es aber noch: ich bin schon richtig gespannt wie mein Körper auf die Belastung hier in der Höhe reagiert, ob ich mal richtig kaputt und im „Höhenloch“ sein werde, oder ob es bei mir wenig Effekt haben wird… 

Namibia – letzter Trainingsblock

Die Zeit fliegt mal wieder! Schon über die Hälfte des Trainingslagers ist vorbei und gerade haben uns die Coaches mal etwas Zeit zum Runterkommen und Entspannen gegönnt. Gestern war komplett frei und heute stand nur eine Gym- und Schwimmsession auf dem Programm – fast schon Urlaub hier!

Normalerweise bewege ich mich auch an entspannteren Trainingstagen ganz gerne, aber gestern tat es einfach mal gut nicht an Triathlon oder Sport zu denken und mal bewusst den Fokus zu verlieren. Safari, Pizzaessen und Kino war dafür genau richtig!

Vier Wochen am Stück war ich bis jetzt auch noch nie im Trainingslager. Der Plan funktioniert für mich bis jetzt aber sehr gut und ich bin gut gefordert an den Belastungstagen, kann mich aber durch die Entlastungstage auch wieder gut erholen. Schwimmen und Radfahren hat sich hier auch schon gut eingespielt, aber das Laufen muss leider noch warten. Die Entzündung ist inzwischen schon fast komplett raus und die Schwellung am Zurückgehen – bisschen Geduld brauche ich aber trotzdem noch, nicht dass es nach dem ersten Laufversuch wieder schlechter wird…

Ab morgen wird aber wieder ordentlich trainiert und der letzte Belastungsblock steht an. Vor allem die intensiven Radeinheiten machen mir aktuell richtig Spaß!

Hier in der Höhe machen schon ein paar Watt den Unterschied, ob man sich über- oder unterhalb der anaeroben Schwelle bewegt. Da wir hier eine solide Basis für die Saison legen wollen, liegt der Fokus vor allem auf den unteren Bereichen und eben auch auf Einheiten knapp unterhalb der Schwelle. Im Zweifel fährt man also lieber etwas zu wenig, als zu viel Watt ;)

Namibia Woche 1/4 – Höhenadaption

Endlich wieder Trainingslager! Nachdem das letzte sehr abrupt im Krankenhaus geendet ist, konnte es dieses Mal eigentlich nur besser werden – bis jetzt zum Glück also kein Sturz und eine solide erste Woche.

Der Fokus lag bis jetzt vor allem auf Grundlagentraining, Höhenadaption und Gewöhnung an die klimatischen Bedingungen. Mit der besagten Adaption meint man vor allem die langsame Gewöhnung an den verminderten Sauerstoffgehalt in der Luft und die damit einhergehende Veränderung der messbaren Parameter im Training/ Alltag – Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Laktat etc. Am Deutlichsten merkt man die mangelnde “Luft” beim Schwimmen. Vor allem in der Tauchphase nach den Wenden, kann die schonmal knapp werden.

Insgesamt muss man den Höheneffekt hier aber etwas relativieren, denn 1700m ü. n. N. ist noch nicht wirklich kritisch. Man merkt die veränderten Bedingungen zwar schon, aber viel mehr als zehn Pulsschläge weicht meine Herzfrequenz bei ähnlichen Leistungswerten bspw. nicht ab. Für den Einstieg ins Höhentraining ist es in meinem Fall aber sicher optimal und man müsste deutlich vorsichtiger sein, wenn man über 2000 Metern Höhe trainiert (z.B. im Trainingszentrum der Sierra Nevada).

Bis jetzt lag der Fokus also vor allem auf Grundlagentraining. Da ich immer noch nicht ins Laufen eingestiegen bin, ersetze ich die Laufeinheiten durch den Stepper hier im Gym. Zwar nicht ganz so spannend, aber auch sehr intensiv und hoffentlich wirksam…

Die Straßen sind auch deutlich besser als erwartet, aber man hat leider kaum die Möglichkeit Runden zu fahren. Das Land ist hier einfach so weitläufig und größtenteils unerschlossen, sodass geteerte Straßen eine Seltenheit sind und wir hauptsächlich Wendepunktstrecken fahren. Damit habe ich aber grad noch überhaupt keine Probleme und es macht einfach nur richtig Spaß, in “Kurz-Kurz” durch die Landschaft zu heizen. Zur Abwechslung sieht man auch ab und zu ein paar Affen und Warzenschweine ;)

Heute ist ein intensiver drei-Tage-Block gestartet und ich war in der Früh auf dem Stepper, danach 6,1km im Becken und jetzt gleich geht es noch für 2h aufs Rad. Die nächsten zwei Tage haben es dann auch noch in sich, bevor am Samstag wieder ein Entlastungstag ansteht. Wer noch Lust auf mehr Details hat kann sich noch unsere neue Podcast Episode von gestern Abend geben:

Abflug -> Namibia

Die erste Reise des Jahres steht an und es wird abenteuerlich. Zusammen mit dem restlichen Kader der DTU fliege ich nach Windhoek, Namibia, für ein vierwöchiges Höhentrainingslager.

Wenn man Namibia hart, denkt man nicht zwangsläufig gleich an Triathlon, aber tatsächlich gibt es ein einigermaßen gut ausgestattetes “Trainingszentrum” vor Ort. Letztes Jahr waren wir zur gleichen Zeit auf den Kanaren, aber hier waren einerseits Platzprobleme und andrerseits die Idee des Höhentrainings im Weg. Um die Jahreszeit sind die meisten anderen Höhenzentren für Triathlon noch zu kalt und mit nur einer Stunde Zeitverschiebung, hält sich der Reisestress auch in Grenzen. Insgesamt sind wir 21 Athleten und einige Trainer und Betreuer, eine ziemlich große Truppe also.

Bilder von letztem Jahr Fuerteventura (Tom Meyer)

Gerade sitze ich im Zug auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen und blicke mit gemischten Gefühlen auf die bevorstehende Zeit. Zum Einen freue ich mich riesig in die Wärme und den Trainingslagermodus zu kommen, zum Anderen habe ich auch etwas Angst vor der Tatsache, dass meine Achillessehne jetzt schon seit über vier Wochen schmerzt und ich nicht richtig Radfahren und Laufen konnte. Seit einer Woche bin ich aber auf dem Weg der Besserung und heute war tatsächlich der erste Tag, an dem ich nichts an der betroffenen Stelle gespürt habe. Ich bin also optimistisch das ich die Woche wieder langsam ins Training einsteigen kann. Im Notfall wird’s ein intensives Schwimmtrainingslager ;) aber so weit sollte es hoffentlich nicht kommen.

Quelle: Tom Meyer

In den nächsten Tagen wird’s also wieder mehr Content aus der Sonne geben und ich freue mich auch auf meine neuen Radtrikots von ReneRosa – mit meinem eigenen Design!

Zäher Start ins neue Jahr

Bis jetzt läufts leider noch nicht so… seit ein paar Wochen kämpfe ich mit einer Achillessehnenverletzung und kann leider nicht Laufen. Dazu kam auch noch eine ordentliche Erkältung die mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Es war aber auch nicht alles schlecht ;)

Ich dachte schon die Erkältungswelle geht an mir vorüber, aber leider hat’s mich dann doch ziemlich erwischt und ich war eine Zeit lang ausgenockt. Viel ärgerlicher ist aber, dass mir seit vier Wochen die Achillessehne wehtut und ich bis jetzt noch nicht das richtige Mittel zur erfolgreichen Bekämpfung der Ursache gefunden habe. So langsam zeigt die Ruhepause allerdings Wirkung und ich bin zuversichtlich demnächst wieder ins Laufen einsteigen zu können.

Nachdem ich dann wieder fit war ging’s für mich auch in die Ramsau am Dachstein. Die restliche Gruppe aus Nürnberg war insgesamt eine Woche im Schnee. Unsere österreichischen Kollegen hatten uns Schwimmbahnen, Kraftraum und Apartments organisiert und als am Wochenende dann auch der Schnee kam, waren die Bedingungen für ein Ski Langlauf Trainingslager perfekt. 

Nach der frustrierenden Zeit in Nürnberg ohne Bewegung, tat es richtig gut, auf den Loipen unterwegs zu sein und wieder zurück ins Training zu finden. Auf den Ski fühl ich mich einfach immer wohl und bekomme den Kopf frei. Dinge wie Krankheit oder Verletzungen rücken etwas in den Hintergrund und so ein bisschen Abwechslung zum Triathlonalltag tat mir einfach richtig gut. 

Vor Ort gab es zwar kein 50 Meter Bad (hier wird man schon immer etwas panisch, da 25m ja „nicht so effektiv“ sind) aber wir konnten vor der Öffentlichkeit ins Schwimmbad und hatten ziemlich optimale Bedingungen. Für mich persönlich war es auch ganz gut auf der kurzen Bahn wieder einzusteigen, da ich mich dadurch nicht ganz so unfit gefühlt habe ;)

Zumindest drei solide Tage habe ich dann noch im Schnee realisiert und mit jeweils 2,5h auf den Ski, 5km Schwimmen und einer lockeren Stunde Rolle fahren am Abend, wieder gut in den Rhythmus gefunden.

So langsam haben sich meine Arme vom Schieben auch wieder erholt und die neue Woche kann kommen!

Neuer Sponsor: Naturafit

Für die kommende Saison freue ich mich einen neuen Partner an meiner Seite zu haben: Naturafit! Was die Marke genau macht und auszeichnet gibts im heutigen Blog zu lesen.

Mit dem Thema “Nahrungsergänzung” hat sich hier vermutlich jeder schon beschäftigt. Welche Mikronährstoffe braucht man wirklich, was ist die richtige Dosis und wie viel ist zu viel? Ich war hier immer ein bisschen unsicher und habe daher einfach mal Vitamin D und C substituiert. Sicher nicht verkehrt, doch wenn man sein ganzes Training schon auf sich persönlich auslegt und optimiert, wieso hier aufhören und nicht auch speziell auf den eigenen Bedarf hin Mikronährstoffe substituieren?

Hier liegt für mich eine besondere Stärke von Naturafit. Sie beraten mich bei meinen individuellen Bedürfnissen und geben mir die richtigen Produkte und die dazu passende Dosierung vor. Dabei habe ich auch das Gefühl, dass hier sehr sporterfahrene Leute mit an Bord sind und man nicht einfach mit den Standardempfehlungen abgefertigt wird.

Im Dezember habe ich auch die hauseigene Manufaktur besichtigt und war hier ziemlich beeindruckt. Der wichtigste Punkt für mich als Profisportler ist nämlich die Reinheit der Produkte. Ich werde ja nicht nur im Wettkampf, sondern auch im täglichen Training regelmäßig Dopingkontrollen unterzogen und hier gibt es leider immer wieder Geschichten, dass verunreinigte Produkte einen positiven Test verursachen. Naturafit hat inzwischen 36 Produkte die auf der Kölner Liste stehen. Die Kölner Liste führt Nahrungsergänzungsmittel mit minimiertem Dopingrisrko. Ein wichtiges Gütesiegel also für Sportler. Dabei wurde mir erklärt, dass immer wieder Produkte aus der Produktion zur Überprüfung zum Testen geschickt werden, damit eine dauerhafte Qualitätssicherung gewährleistet werden kann.

Naturafit kommt ursprünglich aus der Apothekenbranche und das macht sich auch in der Qualität und Reinheit der Produkte bemerkbar. Die Firma produziert alle Produkte in ihrer Manufaktur hier in der Region. Ich habe mir immer irgendwie vorgestellt, dass das inzwischen alles vollautomatisiert abläuft, aber hier ist tatsächlich noch erstaunlich viel händische Arbeit gefragt – eine Manufaktur eben ;) die Leute an den Maschinen sind aber so eingespielt, dass der Kapseldurchlauf erstaunlich hoch ist.

Insgesamt also viele Gründe für mich, Naturafit als neuen Partner für die nächsten Jahre begrüßen zu dürfen! Wenn ihr auch interessiert seid gibts hier den Link zur Website: https://www.naturafit.de

Heute also mal ein bisschen Werbung in Eigensache, aber wenn ich von Produkten überzeugt bin, mache ich das immer guten Gewissens! Nächste Woche gibts dann wieder sportliche Updates.

Bis dahin euch allen ein schönes Wochenende!

Baseline Tests

Gerade liege ich ziemlich KO auf der Couch. Die sechs Kilometer heute morgen im Wasser hatten es in sich. Die sieben Kilometer von gestern waren dabei wahrscheinlich auch nicht unmittelbar hilfreich ;) Fühlt sich gut an heute nur noch locker Radfahren zu gehen! Außerdem gab es wie angekündigt, Tests im Schwimmen und Laufen.

Falls ihr euch wundert, normalerweise schwimme ich nicht annähernd so viel, aber wir befinden und gerade mitten in einem kleinen Schwimmblock. Das Ganze wurde letzte Woche durch den Schwimmtest am Dienstag eingeläutet. Auf dem Plan standen 50m all-out, 800m und 400m schnell und am Ende noch 200m submaximal. Für mich war es definitiv spannend zu sehen, wo ich gerade stehe und welche Laktatwerte ich bei der jeweiligen Geschwindigkeit im Wasser habe. Die Zeiten waren im Vergleich zu meinen Bestzeiten ziemlich ernüchternd, aber ich bin den Umständen entsprechend zufrieden damit.

  • 50m: 28,8sek (4,5 mmol) ziemlich niedriger Wert für die Belastung, wahrscheinlich aufgrund der mangelnden Kraft und Ansteuerung der spezifischen Muskulatur
  • 800m: 10:12min (6) der Wert ist dafür vergleichsweise hoch -> lange Belastung und geringe Fitness ;)
  • 400m: 4:56min (4,5) nicht ganz einfach zu erklärender Wert, da niedriger als bei den 800m bei höherer Geschwindigkeit, wahrscheinlich eine Kombination aus bereits etwas erschöpften Reserven und kürzerer Belastung als bei den 800m
  • 200m: 2:21min (5,5) solide Zeit und ähnliche Problematik wie bei den 50m

Zum Glück ist das erste Rennen noch in weiter Ferne und ich hab noch das ein oder andere Trainingslager, um wieder fit zu werden. Mit den Zeiten würde ich international kein Land sehen :)

Im Gegensatz zum Schwimmtest lief es gestern im Laufen erstaunlich gut. Hier haben wir versucht, die Schwellengeschwindigkeit zu ermitteln und sind 3km, 1,5km und 800m auf dem Laufband gelaufen. Die 3km sollten sich noch sehr kontrolliert anfühlen und wir sollen im Idealfall knapp unter drei Laktat bei der Messung haben. Die 1,5km wurden dann schon härter und Ziellaktat war 3-4mmol.

  • 3km: 3:15min/km, 2,7mmol optimal getroffen
  • 1,5km: 3:00min/km, 3,6mmol ebenfalls genau richtige Geschwindigkeit
  • 800m: 2:44min/km, 3,6mmol etwas niedriges Laktat, evtl. zu wenig gegessen während dem Test, da der Test mit lockerem Laufen und Radfahren zwischen den Belastungen ziemlich lang gedauert hat

Mit den Werten können wir auf jeden Fall das weitere Training ziemlich gut steuern und es ist ein guter Anhaltspunkt für den aktuellen Fitnesszustand. Es ist immer relativ schwer, die Werte eins zu eins auf die Straße draußen umzusetzen, aber hier muss man einfach auch auf sein Gefühl hören und ich nehme neben der Geschwindigkeit und dem Puls auch immer noch den Stryd Wattmesssensor zur Kontrolle.

Diese Woche wird nochmal umfangreich, damit wir in der Weihnachtszeit etwas die Füße hochlegen und dann wieder erholt in den nächsten Trainingsblock starten können.

Ich wünsche euch allen eine besinnliche und erholsame Zeit und natürliche ein frohes Fest!

Basic Training

Mein Sturz ist jetzt neun Wochen her und ich bin wieder im normalen Trainingsrhythmus angekommen. Gerade macht mir das Training trotz den kalten Bedingungen auch richtig Spaß und ich habe das Gefühl von Einheit zu Einheit fitter zu werden. Wo ich gerade stehe, weiß ich dann spätestens am Freitag, nachdem wir ein paar Tests im Schwimmen und Laufen umgesetzt haben.

Es fühlt sich auch einfach richtig gut an, wieder voll belastbar zu sein und das Training Stück für Stück zu intensivieren. Natürlich bin ich noch weit weg von irgendwelchen Bestwerten, aber ich kann langsam wieder intensivere Einheiten umsetzen und mich ausbelasten. 

Neben dem Schwimmen muss ich mich auch im Laufen langsam an alte Umfänge herantasten. Seit meinem letzten Wettkampf bei der EM in München, hatte ich ja ziemliche Probleme mit meinem ISG und musste die geplanten Weltcups absagen. Als es dann wieder aufwärts ging kam der Sturz hinzu und so bin ich erst seit drei Wochen wieder richtig im Lauftraining.

An Motivation fehlt es dafür gerade nicht und auch wenn es hier immer kälter wird, bereue ich die Entscheidung, nicht ins Trainingslager nach Fuerteventura geflogen zu sein, nicht im Geringsten. Der Plan für das Frühjahr nimmt auch langsam Gestalt an und da werde ich noch genug unterwegs sein.

In den nächsten Tagen werden wir im Laufen und Schwimmen ein paar Tests machen, um den aktuellen Fitnesszustand nach der Verletzung zu ermitteln und eine Baseline für das Training der nächsten Wochen zu finden. Das wird defintiv hart, aber gleichzeitig auch sehr interessant! Im nächsten Blog gibt es dann natürlich alle Zahlen, Daten und Fakten…

Ansonsten kann ich jetzt entspannt die Vorweihnachtszeit genießen und weiter ins Training finden. 

Ein Wochenende im Schnee

Bevor es mit dem Aufbau für die nächste Saison so richtig losgeht, habe ich die Gelegenheit genutzt und ein paar Tage bei meinen Eltern in Steingaden verbracht. Auch wenn ich das Leben und die Trainingsbedingungen in Nürnberg sehr genieße, komme ich doch immer gerne in meine alte Heimat zurück. Die Berge haben einfach was…

Durch die Verletzung hatte ich zwar gut vier Wochen ohne Training, aber wie eine richtige Saisonpause fühlte sich das natürlich nicht an. So habe ich mich zwar über jede Besserung und Bewegung gefreut, wurde aber nie so richtig heiß drauf wieder fokussiert zu trainieren. Meiner Meinung nach sollte man in der Saisonpause mindestens eine Woche gar nichts machen und als Triathlet bewusst nicht Schwimmen, Radfahren oder Laufen gehen. Am Ende der Pause sollte man richtig Bock haben wieder loszulegen. die Motivation braucht man dann auch für die kalten und harten Wintermonate ;)

Das Wochenende tat jetzt richtig gut um die Verletzungszeit abzuschließen und wieder mit genau der richtigen Menge Feuer und Motivation ins Training einzusteigen!

Hier noch ein paar Highlights des Wochenendes in Bildern ;)

Sechs Wochen check!

Die “Norm-Heilungszeit” für Knochen hab ich also erledigt. Die Knochen sollten wieder gut durchbaut und fest sein und ich kann wieder mit richtigem Training einsteigen. Gleichzeitig bin aber jetzt auch genau an dem Punkt, an dem die Fortschritte nicht mehr von alleine kommen, sondern die Arbeit beginnt!

Hört sich dramatischer an als es ist… Für den Einstieg trainiere ich aktuell zwei Mal pro Tag. Diese Woche habe ich auch meinen ersten Plan für die neue Saison bekommen und auch wenn ich richtig motiviert bin, heißt es jetzt erstmal cool bleiben und einfach das Gefühl in den Disziplinen wiederzufinden.

Beim Schwimmen habe ich mich in der letzten Woche langsam an die drei Kilometer Marke herangearbeitet und heute waren das erste Mal auch ein paar Kraulversuche dabei! Das Schlüsselbein zwickt allerdings noch ganz schon, dafür ist die Mobilität im Handgelenk schon fast wieder vollständig hergestellt.

Umfang letzte Woche: 12km/ 4:15h/ 4 Einheiten

Auf dem Rad bewege ich mich ausschließlich noch Indoor auf Zwift und muss sagen, dass ich die entspannten Gravel Touren im Herbst schon ziemlich vermisse! Wenn die Einheiten intensiver und länger werden, bin ich definitiv auch ein Fan vom Indoor Training, aber bei gutem Wetter für lockere 1:30h auf die Rolle ist schon eine Qual. Zum Glück ist am Wochenende die Wintersport Saison gestartet! Bis zum ersten Biathlon Weltcup sind es zwar noch zwei Wochen, aber Ski Alpin taugt auch fürs Erste!

Umfang letzte Woche: 200km/ 6:15h/ 4 Einheiten

Dafür macht das Laufen gerade mega Bock und vor allem Bouncy ist jedes Mal begeistert wenn es raus geht. Hier muss ich immer besonders aufpassen und die Umfänge langsam erhöhen, da ich keine weitere orthopädische Verletzung riskieren will.

Umfang letzte Woche: 42km/ 3:35/ 4 Einheiten

Auf die nächste Woche!

Auf dem Weg der Besserung

Gestern war ich das dritte Mal zur Röntgenkontrolle beim Orthopäden und es könnte nicht besser laufen! Schlüsselbein und Handgelenk verheilen sehr gut und mir wurde sogar der Gips entfernt. Ich darf soweit alles wieder mobilisieren und schmerzadaptiert belasten.

Der Sturz ist jetzt gut vier Wochen her und dafür sieht das Röntgenbild sehr gut aus. Die Knochenfragmente sind an der richtigen Position geblieben und an den Bruchstellen schon wieder gut “durchbaut”. Starken Druck soll ich natürlich noch nicht ausüben, aber ich darf mich wieder komplett bewegen und das schließt auch Schwimmen mit ein! Ok BEINE schwimmen… nicht gerade mein Favorit, aber besser als gar nichts.

Rolle fahren ist jetzt auch deutlich angenehmer, da ich mich wieder perfekt abstützen kann. Auch wenn ich letzte Woche nie länger als eine Stunde gefahren bin, hat der Gips doch den ein oder anderen Schweißtropfen abbekommen und dabei einfach ziemlich genervt. Die nächsten Wochen werde ich auch noch weiter Indoor fahren, da die Knochen noch nicht wieder komplett fest sind und ich bei den aktuellen Bedingungen natürlich nichts riskieren will.

Dafür habe ich am Wochenende wieder mit dem Laufen gestartet und kann mich zumindest hier wieder draußen bewegen. Nach meinen endlosen Spaziergängen in den ersten Wochen macht es umso mehr Spaß wieder schneller unterwegs zu sein und allzu schlecht für die Fitness waren die “Long-Walks” auch nicht.

Bei all der Freude über die wiedergewonnenen Bewegungsmöglichkeiten merke ich allerdings auch, dass ich noch einige Einheiten brauchen werde, um mich wieder richtig fit zu fühlen. Im Radfahren und Laufen wird sich das bestimmt in den nächsten Wochen wieder geben, aber aktuell habe ich schon großen Respekt vor dem Schwimmeinstieg. Gerade bin ich noch weit davon entfernt einen normalen Armzug zu schaffen. Die Armkraft wieder aufzubauen wird wahrscheinlich nicht das Problem, aber die Beweglichkeit und Ökonomie im Zug wieder zu finden, wird sicherlich herausfordernd!

Für den Moment bin ich allerdings sehr glücklich über den Heilungsfortschritt!

Heilungs-Halbzeit

Drei von sechs Wochen sind geschafft! So langsam sind alle äußeren Spuren vom Sturz verheilt und nur noch der Gips und ein grün-gelber Fleck am Schlüsselbein sind geblieben. Die ersten Wochen habe ich kaum etwas auf die Reihe bekommen, jeden Tag fast 12 Stunden geschlafen und auch die restliche Zeit nur dumm rumgelegen… seit ein paar Tagen hat mein Körper aber den Ruhemodus deaktiviert.

Bei der letzten Röntgenkontrolle sah alles gut aus, die Knochen stehen immer noch in der gewünschten Position und ich habe grünes Licht fürs Indoortraining auf der Rolle bekommen. Mit dem Laufen soll ich noch warten, aber dafür werden die Spaziergänge mit Hund immer ausgedehnter und schneller. Mir ist aber unbegreiflich wie man sich schneller als 8min/km gehend bewegen kann, also Chapeau an alle Geher;)

Inzwischen habe ich auch fast alle Dinge erledigt, die sich über die Saison angestaut haben. Der Keller ist aufgeräumt, das Bad hat ein neues Regal bekommen und alle Rechnungen der Saison wurden sortiert… Es wird also definitiv Zeit, dass ich mich wieder mehr bewegen darf! Nächsten Montag ist die nächste Arztkontrolle und ich bin guter Dinge, dass ich danach wieder mit dem Laufen starten kann.

Bis dahin gibts noch ein paar Longwalks und lockere Einheiten auf der Rolle…

Radsturz & Saisonende

Bitter… aus geplanten zwei Wochen Trainingslager in Mallorca, wurden zwei Tage. Letzten Montag stürzte ich bei der ersten Radausfahrt und brach mir das Schlüsselbein und Handgelenk. Damit fällt auch mein Start beim WCTS Bermuda und die WM in Abu Dhabi flach.

Was noch ein richtig cooles Saisonende hätte werden können, ist jetzt eine ziemlich traurige Saisonpause. Inzwischen habe ich aber alles ganz gut verarbeitet und mich damit abgefunden. Auch der Sturz an sich, hätte sich schwer vermeiden lassen können und so mache ich mir zumindest keine Vorwürfe oder gebe jemand anderen die Schuld.

Den anderen Jungs die gestürzt sind, geht es ganz gut. Henry hat ein großes Loch im Knie, das muss natürlich noch sauber abheilen und Vale ist zum Glück nur mit ein paar Abschürfungen davongekommen.

Zum Sturz: Wir waren zu fünft auf einer schmalen Straße unterwegs und fuhren hintereinander, da es leicht bergab ging. Henry vorne, ich an zwei, Vale an Position drei und die beiden Lasses hinterher. Wir fuhren in eine 90 Grad Kurve und im Kurvenausgang lag unvermittelt ziemlich tiefer Schotter. Wir bremsten alle noch, aber Henrys Vorderrad sank richtig ein und rutschte direkt weg. Ich war zwar auch nicht mehr schnell, konnte aber nicht mehr ausweichen und fiel relativ langsam über Henry. Dadurch dass ich nicht mehr viel Geschwindigkeit hatte, rutschte ich kaum und landete punktuell auf der Schulter und dem Handgelenk.

Zum Glück ist keine OP notwendig und die Frakturen werden konservativ behandelt. Das bedeutet aber auch gleichzeitig sechs Wochen Ruhe für die Arme. Die nächsten Wettkämpfe sind noch sehr weit weg und so fokussiere ich mich jetzt erstmal auf die Heilung, bevor ich mir Gedanken über den Weg zurück mache.

Bis dann!

Erste harte Arbeitswoche

Nach einer Pause läufts bei mir immer erstmal gut. Ich gehe ausgeruht in jede Einheit und da sich der Umfang und die Intensität in der ersten Woche noch in Grenzen hält, reicht die Frische und das gute Gefühl noch für jede Einheit. Die zweite Woche fühlt sich dann meistens schon etwas härter an. Die Muskulatur wird müde und mein Körper erholt sich zwischen den Einheiten nicht wieder komplett. In der dritten Woche wird’s dann meistens richtig zäh!

Hier ist genau der Punkt erreicht, an dem ich die Tage ohne Training merke und muskulär ziemlich im Eimer bin. Dann fühlt sich jede Einheit nach Arbeit an und ich habe öfter an die letzten Rennen dieses Jahr gedacht um die Einheit durchzuziehen und mich zu motivieren. Letzte Woche war dann auch noch das Wetter so schlecht, dass ich fast ausschließlich auf der Rolle gefahren bin und ich mich schon wie im Winter gefühlt habe! Aber genug gejammert, ich habe die Woche gut durchgezogen und liege gerade auf der Couch und genieße den ersten lockeren Tag. Hier ein paar Insights was ich genau letzte Woche trainiert habe:

Schwimmen

  • Umfang: 25km/ 7:30h/ fünf Einheiten
  • Härteste Einheit: Freitag morgen/ 5,2km/ 1:30h mit folgender Hauptserie
    • 2x (8x25m submaximal (Abgang 30sek) + 300m Übergang + 400m locker)
    • 2x (4x75m submaximal (Abgang 1:10min) +300m Übergang + 400m locker)

Rad

  • Umfang: 440km/ 14:00h/ fünf Einheiten
  • Härteste Einheit: Samstag Nachmittag/ 85km/ 2:30h
    • 40min einfahren
    • 15min 330W
    • 30min (1min 400-415W/ 1min 220-230W)
    • 15min 330W
    • direkt Koppellauf im Anschluss (12km/ 45min)
    • 40min ausfahren
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Quelle: Tom Meyer

Lauf

  • Umfang: 52km/ 3:45h/ vier Einheiten
  • Härteste Einheit: Mittwoch morgen/ 16km/ 1:10h
    • 15min einlaufen
    • 2x (7x300m (53sek)/ 100m locker (30sek) + 2km (7:00min))
    • 15min auslaufen
Quelle: Tom Meyer

Kraft

  • Umfang: 2:15h/ zwei Einheiten
  • Kraft- und Athletiktraining zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingseinheiten, aber ich bin der Meinung, dass man davon enorm profitiert – vor allem für die Verletzungsprophylaxe im Laufen und fürs Schwimmen.

Die aktuelle Woche steht auf jeden Fall im Zeichen der Regeneration. Natürlich bleibe ich im Rhythmus und habe jeden Tag zwei Einheiten auf dem Plan, aber die Intensität hält sich in Grenzen und auch der Gesamtumfang ist eher eher um die 20 Stunden. (letzte Woche 27:30h)

Am Sonntag geht es dann in die Sonne nach Mallorca! Das letzte Trainingslager mit der DTU hat echt Bock gemacht und ich hoffe dann wieder richtig in Form zu kommen und ein paar gute Einheiten mit den Jungs abzureißen ;)

Nacht des Sports in Nürnberg

Die letzte Woche stand ganz klar im Zeichen des Training – zurück zur Routine und wieder in den Rhythmus kommen. Das Highlight war aber ganz klar der Freitag Abend, bzw. Freitag Nacht ;) Der goldene Ring hat ein ziemlich cooles Event auf die Beine gestellt und zur ersten “Nacht des Sports” in Nürnberg geladen.

Kurzer Nachtrag für alle die hier noch nicht im Bilde sind: der goldene Ring ist ein gemeinnütziger Verein in Nürnberg, der Athleten mit Olympia- und auch Paralympicsperspektive fördert. Ich lebe ja inzwischen schon seit acht Jahren in Nürnberg und werde seit gut zwei Jahren gefördert. Ab 50€ pro Jahr kann hier übrigens jeder Fördermitglied werden, falls also Interesse besteht pack ich mal den Link hier mit rein ;)

Das Ziel des Events am Freitag war, ein tolles Event auf die Beine zu stellen im gleichen Zuge Geld für unsere Förderung zu sammeln. Ich denke mal, dass das definitiv gelungen ist! Livemusik, gutes Essen, Getränke, eine Tombola und Talks mit uns Athleten… es war eigentlich alles geboten und mir hat der Abend sehr viel Spaß gemacht. Es war schön zu sehen, wie viele Menschen im Zeichen des Sports zusammen kommen und dass auch neben dem Fußball, Platz für andere Sportarten in Nürnberg ist. Gerne also mehr davon nächstes Jahr!

Hier noch ein paar Eindrücke des Abends:

Danke an dieser Stelle auch an Volker und ipp, die seit Jahren ebenfalls Förderer des goldenen Rings sind und hier einen wichtigen Teil zur Unterstützung lokaler Sportler leisten!

Bis nächste Woche

Der Anfang vom Ende

Auch wenn die Saison schon ziemlich fortgeschritten ist, gibt es für mich noch einmal einen Neustart. Nach vier Wochen Laufpause, einer Woche Offseason und der letzten Woche in Italien, fühle ich mich sowohl körperlich als auch mental wieder bereit für einen letzten Trainingsblock. Ein großes Rennen gibt es dieses Jahr (hoffentlich) noch!

Den Block hier möchte ich nutzen, um mit den letzten Wochen aufzuräumen und um euch von Anfang an, im Aufbau für das letzte Rennen der Saison, mitzunehmen. Zuerst aber mal zu den letzten Wochen…

Der letzte Blog ist schon etwas her und in der Zwischenzeit ist viel passiert. Leider musste ich nach den tollen Erlebnissen und Erfolgen in Nürnberg und München, eine Laufpause einzulegen und somit auch die Weltcups in Valencia und Karlsbad absagen. Die genaue Ursache für die Schmerzen in meinem rechten Unterschenkel sind leider immer noch nicht ganz klar, aber so wie es Meistens ist, kamen hier vermutlich mehrere Faktoren zum Tragen. Angefangen hat das Ganze mit einem Ziehen in der tiefen Wadenmuskulatur nach dem Weltcup in Pontevedra. Der Laufkurs war mit einigen Höhenmetern und viel Kopfsteinpflaster, orthopädisch sehr fordernd und da ich mich an diesem Tag maximal ausbelasten konnte, mussten die Beine hier auch einfach viel einstecken. Dazu kam, dass ich meine Sitzposition leicht verändert habe (Sattel ca. 0,5cm erhöht) und dadurch mehr Zug auf die Wade eingewirkt hat. Aufgrund meiner Verletzungshistorie habe ich auch ein MRT machen lassen und zum Glück waren keine knöchernen Überlastungserscheinungen erkennbar. Da ich bis jetzt noch nie eine muskuläre Verletzung hatte, die mich länger beeinträchtigt hatte, war ich auch gleich optimistisch und beschloss in Absprache mit Trainer und Ärzten, das Lauftraining schmerzadaptiert fortzusetzen. Ich wärmte mich immer sehr ausführlich auf und im anschließenden Lauf spürte ich die Wade zwar, aber es war kein Schmerz. So beschlossen wir auch die Wettkämpfe in Nürnberg und München noch zu starten und danach weiter zu entscheiden.

Die Wettkämpfe machten es natürlich nicht besser und am Ende hilft Ruhe einfach immer am Besten. So musste ich die Laufschuhe leider in der Ecke lassen und mich mit Radfahren und Schwimmen beschäftigen. Gleichzeitig habe ich auf social media ja auch angedeutet, dass über die sportlichen Probleme hinaus, noch viel belastendere Sachen in dieser Zeit entdeckt wurden und mir meine eigenen sportlichen Probleme dadurch plötzlich eher gering erschienen. So war es auch ganz gut, dass ich mehr Zeit hatte und mich etwas um meine bessere Hälfte kümmern konnte. Inzwischen ist Michelle zum Glück wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, die benötigte OP ist gut verlaufen und auch die Ergebnisse waren sehr positiv.

Um hier wieder einen klaren Kopf zu bekommen, beschlossen wir dann letzte Woche noch mit dem VW Bus meiner Eltern nach Italien zu fahren. Die Woche tat richtig gut und neben viel gutem Essen und schönen Städtetrips, hatte ich auch genug Zeit um wieder ins Training einzusteigen und eine solide erste Woche im Warmen abzuschließen. Wer hier noch ein bisschen mehr sehen will, kann gerne mal meine Reels auf Instagram checken. Ich habe von jedem Tag ein kurzes Video geschnitten und gepostet.

So viel zu den letzten Wochen! Wie bereits angedeutet steht noch ein wichtiges Rennen dieses Jahr an und das motiviert mich noch einmal richtig im Training anzugreifen und wieder in Bestform zu kommen. Mein Start steht zwar noch nicht final fest, aber ich bin mal optimistisch und sage das wird was. Wo und wann genau es zur Sache geht, habe ich im aktuellen Podcast schon mit Julian diskutiert und wir haben auch auf einen deutlich besseren Sound upgegraded… wer die neue Episode also noch nicht gehört hat sollte das schnellstmöglich nachholen;)

Der Fahrplan bis zum letzten Highlight steht noch nicht ganz fest, aber es geht definitiv noch einmal in den Süden. Außerdem muss ich natürlich wieder langsam im Laufen aufbauen und hier wieder fit werden. Mich reizt es aktuell aber enorm, alles auf ein Rennen auszurichten und auf einen klaren Punkt hinzutrainieren!

So viel von mir, ab jetzt gibt es wieder wöchentliche Updates!

Bis nächste Woche