Heimrennen Bundesliga Nürnberg

Es ist wieder so weit! Vielleicht nicht das wichtigste – aber definitiv eines der coolsten Rennen dieses Jahr steht am Wochenende an: 1. Triathlon Bundesliga in Nürnberg. Alles zum Format, den Strecken und dem Zeitplan gibt es hier im Blog.

Letztes Jahr hat die Bundesliga hier ihre Premiere gefeiert und da es – meiner Info nach – hauptsächlich positives Feedback gab, kehrt die Bundesliga dieses Jahr wieder zurück. Anders als letztes Jahr ist das Format allerdings kein herkömmlicher Sprint, sondern ein Prolog mit anschließender Einzelverfolgung.

Quelle: Triathlon Bundesliga

Der Prolog wird als “Time Trial” ausgetragen. D.h. alle 30 Sekunden geht ein Athlet*in ins Rennen. Dadurch gilt natürlich Windschattenverbot und jeder Athlet*in kämpft für sich. Am Nachmittag wird dann in der Reihenfolge und den Abständen aus dem Prolog die Einzelverfolgung gestartet, schnellster Athlet*in startet dabei als Erstes und all weiteren dahinter. So wie man es vom Biathlon kennt ;)

Letztes Jahr in Nürnberg auf der Radstrecke

Nachdem man beim ersten Format als Zuschauer kaum einen Überblick haben wird, wer gerade am Schnellsten unterwegs ist, wird es am Nachmittag bestimmt ein sehr spannendes Rennen geben. Der oder die Erste im Ziel ist somit auch der/ die Sieger*in des Tages!

Start für den Prolog ist um 13 Uhr (Frauen) und um 14 Uhr für die Männer. Der Verfolger folgt dann um 15:10 Uhr (Frauen) bzw. 16:15 Uhr (Männer). Die Strecken sind auch ähnlich wie letztes Jahr und das Ziel wird wieder mitten in der Stadt am Hauptmarkt sein. Für alle die beim Rennen zuschauen wollen hier mal eine geschätzte Marschtabelle von mir:

  • 16:15 Uhr: Start Whörder See (Norikusbucht)
  • 16:21 Uhr: Erste Athleten aus dem Wasser
  • 16:22-16:40 Uhr: 4 Runden auf dem Rad (immer vom Parkplatz Norikus, Richtung Norden, Wendepunkt vor B14 und zurück)
  • 16:41-16:50 Uhr: Lauf zur Innenstadt (anschließend noch eine Runde in der Stadt)
  • 16:53 Uhr: Erster Athlet im Ziel am Hauptmarkt

Wenn man sich das Schwimmen anschauen will hat man also noch eine knappe halbe Stunde um in die Stadt zum Hauptmarkt zu kommen, ca. 2km also machbar ;)

Wir sehen uns am Sonntag!

Weltcup Pontevedra Platz 11!

Was für ein Rennen gestern in Pontevedra! Ich hatte ziemlich Respekt vor meinem ersten Weltcupstart und das gleich mal über die olympische Distanz. Gleichzeitig freute ich mich aber auch schon die gesamte Woche auf den Wettkampf und das gute Gefühl hat mich nicht getäuscht!

Es war wirklich krass zu beobachten, wie anders diese Woche im Vergleich zur Woche vor Tiszaujvaros ablief. Nach dem schlechten Rennen in Ungarn, beschlossen Roland und ich nur locker und entspannt zu trainieren, damit ich mich vollständig erholen und wieder frisch werden konnte. Bereits am Dienstag fühlte ich mich aber deutlich besser als die gesamte Woche zuvor und im Gegensatz zu Tiszy, hatte ich dieses Mal auch richtig Bock auf das Rennen. 

Vielleicht war es ein kleiner Infekt, vielleicht auch einfach etwas zu viel Training in der Vorbereitung. Auf jeden Fall habe ich nochmal die Kurve bekommen und stand gestern top fit an der Startlinie und konnte alles aus meinem Körper herausholen!

Quelle: World Triathlon

Schon im Schwimmen konnte ich kontinuierlich Druck aufbauen und die gesamten 1500 Meter in Kontakt mit der Rennspitze bleiben. In der zweiten Schwimmrunde gelang es mir sogar noch ein paar Positionen gutzumachen und als 15ter aufs Rad zu steigen.

Quelle: World Triathlon

Leider waren alle anderen Jungs aber auch aufmerksam und es ging kaum eine Lücke auf. Das bedeutete, dass nach einer schnellen Anfangsphase mit 15 Mann in der Spitzengruppe, noch eine 20-köpfige Gruppe zu uns aufschloss und das Tempo dadurch ziemlich langsam wurde. Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs war es mit so einer großen Gruppe fast unmöglich das Tempo hochzuhalten und die dritte Radgruppe – mit starken Läufern wie Max Studer und Sergio Baxter – fuhr ebenfalls zu uns auf. 

Quelle: World Triathlon

Danach hielt ich mich weiterhin vorne auf, um das Sturzrisiko so gering wie möglich zu halten, aber investierte auch nicht allzu viel in der Führung. Gerade als meine Konzentration etwas nachließ und ich mich mal etwas zu weit nach hinten fallen ließ, stürzte vor mir einer der Favoriten – Jawad Abdelmoula – und nahm gleich auch noch Jonas Schomburg mit! Ich konnte gerade noch ausweichen und fuhr direkt wieder ganz nach Vorne, um mich aus dem Getümmel und weiteren Stürzen herauszuhalten. Schombi der Routinier, sprang aber direkt wieder aufs Rad und schaffte es am Ende der vorletzten Runde sogar wieder in die Gruppe! Chapeau Junge;) An der Stelle sei ihm auch verziehen, dass er mich die gesamte achte Runde an Position eins versauern ließ und auch Aufforderungen meinerseits, mal die Führung zu übernehmen, gekonnt ignorierte;)

Quelle World Triathlon

Aber alles halb so wild! Ich hatte top Beine, stieg vorne vom Rad und ging nach einem guten Wechsel als Vierter auf die abschließenden zehn Kilometer. Die ersten Kilometer waren auch brutal schnell, aber ich riskierte und beschloss das hohe Tempo mitzugehen. Nach der ersten Runde befand ich mich daraufhin in einer starken Gruppe mit sechs anderen Jungs (Platz 5-12). Wir wechselten und mit der Führung ab, aber es war nicht ganz einfach, einen guten Rhythmus auf der kurvigen und hügeligen Laufstrecke, durch die Altstadt Pontevedras aufzubauen. 

Ab Kilometer fünf fing es langsam an wehzutun, aber ich hielt mich weiter gut in der Gruppe um Platz fünf! Als es auf die letzten 1,5km ging, erhöhten die Jungs um mich das Tempo noch einmal und ich merkte, wie mir auch langsam die Energie ausging. Ich hielt so lange wie möglich dagegen, aber im Bergabstück ging dann letztendlich doch eine kleine Lücke auf, die langsam aber stetig größer wurde. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so übers Limit gepusht habe, aber nach meiner Performance letzte Woche im Europacup, wollte ich unbedingt um jede Position kämpfen!

Quelle: Tom Productions

Nach hinten hatte ich außerdem auch nicht viel Luft und so musste ich bis zum Zielstrich kämpfen! Am Ende reichte es für Platz 11 womit ich super zufrieden bin und vor allem mit der Laufzeit (30:45min) habe ich mich definitiv selbst überrascht. Es hat auch einfach mega Bock gemacht die gesamte Zeit in der Gruppe um Platz fünf mitlaufen zu können und auch wenn sich die Top 10 natürlich besser anhören würden, kann ich mir nichts vorwerfen.

Im Ziel übergab ich mich auch erstmal ordentlich und verbrachte die nächste Stunde im Sanizelt damit, wieder genug zu Essen und zu Trinken. Für die nächste olympische Distanz nehme ich auch definitiv ein Gel mehr zu mir, da mein Blutzuckerspiegel am Ende des Rennens viel zu niedrig war! Wieder was gelernt… 

Die nächsten Tage werden auf jeden Fall erst einmal ruhiger und wenn ich mich wieder fit fühle, startet auch direkt die Vorbereitung für die restliche Saison. Nächster Wettkampf: Heimrennen bei der Bundesliga in Nürnberg!

Arbeitstag in Tiszaujvaros

Aller guten Dinge sind wohl nicht immer drei… Nach zwei guten Ergebnissen hier in den letzten Jahren, hatte ich am Samstag einen ziemlich gebrauchten Tag und fand einfach nicht ins Rennen hinein.

Am Montag fühlte ich mich relativ müde vom Training der letzten Woche. Ich war aber zuversichtlich, dass ich mich durch das lockere Training und ein paar Vorbelastungen, gut bis zum Wochenende erholen würde. Der Reisetag am Mittwoch machte die ganze Sache leider nicht besser und irgendwie kam ich einfach nicht in Rennstimmung. Auch die kurzen lockeren Einheiten am Donnerstag und Freitag fühlten sich immer nach Arbeit und Überwindung an.

Ich versuchte einfach positiv zu bleiben und eher die untere Grenze an Training zu absolvieren, um für den Samstag wieder frisch zu werden. Tatsächlich wachte ich hier auch mit einem bessern Gefühl auf und auch wenn meine Erholungs- und Ruhepulswerte ziemlich mies waren, hoffte ich immer noch auf einen guten Wettkampf!

Lass das Rennen beginnen

Das Schwimmen war wie erwartet ziemlich stressig und nach ziemlich rauen ersten Metern konnte ich mich frei schwimmen und noch eine Lücke nach vorne schließen. Leider ging dann irgendwo vor mir erneut eine Lücke auf und ich schaffte es nicht mehr, den Anschluss an die vorderen acht Athleten herzustellen. 

Nach einem schnellen Wechsel, befand ich mich zusammen mit weiteren acht Athleten in der Verfolgergruppe und konnte nach den ersten 8km, die Lücke nach vorne schließen. Der Rest des Radfahrens war ziemlich entspannt und keiner wollte mehr wirklich die Führung übernehmen. Die Strecke im Halbfinale ist auch so flach und ohne technische Schwierigkeiten, dass man deutlich vom Windschatten profitiert und in der Führung wenig Druck auf den Rest der Athleten ausüben kann.  Da ich mich auch nicht besonders stark fühlte, beschloss ich ebenfalls auf meine Laufbeine zu vertrauen.

Dranbleiben 

Am Ende machten Henry und ich noch etwas Druck und wechselten als Erstes auf die Laufstrecke. Hier war das Tempo von Anfang an höher als erwartet und nach gut einem Kilometer bildete sich eine acht Mann starke Spitzengruppe. Ideal eigentlich, da sich die ersten neun Athleten für das Finale qualifizierten. Obwohl ich mich gut in der Gruppe positionierte und im Windschatten lief, wurde es immer härter dranzubleiben. Ich fand einfach keinen lockeren Schritt und merkte wie mein Puls immer höher ging und meine Beine langsam dicht machten. So richtig definieren kann ich es immer noch nicht, aber auch meine Atmung wurde immer schwerer und ich konnte nicht mehr ordentlich Luft holen. 

 

Quelle: Triatlon Klub Tiszaujvaros

Nach ca drei von fünf Kilometern musste ich die Gruppe ziehen und abreißen lassen. In diesem Moment wusste ich auch eigentlich schon, dass das Finale damit gelaufen war. Mein Körper war wie abgeriegelt und ich konnte mich einfach nicht mehr ausbelasten und um die Top10 kämpfen. Am Ende lief ich super enttäuscht auf Rang 13 ins Ziel. Vor allem war ich enttäuscht, dass ich nicht alles geben konnte und auch wenn ich es versucht habe, nicht mehr kämpfen konnte…

Kraft tanken und weiter machen

Auch wenn das Rennen ein ganz schöner Dämpfer war, versuche ich mich jetzt schnellstmöglich vollständig zu erholen. Diesen Sonntag steht schon der nächste Wettkampf an: Weltcup in Pontevedra über die olympische Distanz. Wenn ich mich hier genauso fühle wie am Samstag, dann wird das ein ganz schön langer Tag! Daher stehen jetzt auch nur ruhige Kilometer und viel Schlaf auf dem Programm und ich hoffe einfach, dass ich mir keinen Infekt oder Sonstiges eingefangen habe. 

Also einfach Haken an das Wochenende und Selbstvertrauen im nächsten Rennen zurückholen!

Ganz normaler Samstag

Endlich mal eine Woche ohne Rennen für mich. So gern ich auch bei Wettkämpfen an den Start gehe, dieses Wochenende war einfach mal wieder entspannt ohne Reise und Rennfeeling. Kein Wettkampf bedeutet gleichzeitig auch harte Einheiten und vor allem der Samstag hat richtig Bock gemacht. Hier mal ein kleiner Einblick in die Session:

Am Samstag stand kein Schwimmen auf dem Plan. Das allein fühlt sich schon fast nach einem Ruhetag an, da man durch eine Schwimmeinheit einfach immer enorm viel Zeit “verliert”. Da unter der Woche jeder Tag mit Schwimmen beginnt, genoss ich es am Samstag einfach mal auszuschlafen, entspannt zu frühstücken und mich dann langsam für die einzige Einheit des Tages fertigzumachen.

Die einzige Einheit des Tages, aber dafür eine ziemlich Lange… Zuerst Radfahren mit 4x15min am Berg und anschließend ein Koppellauf mit 30min Tempowechsel – zuerst aber zum Radfahren. Rund um Nürnberg gibt es zwar viele kurze Anstiege, aber kaum einen Berg, den man länger als 10min hochfährt. Daher gibt es für die Einheit eigentlich nur eine Möglichkeit: den Anstieg von Oberrüsselbach (für alle Nürnberger: beginnend in Unterrüsselbach in der Nähe von Gräfenberg). Am Anfang und Ende ist es zwar eher flach als bergig, aber man muss mit dem arbeiten was man hat ;) vor allem weil ich im Sommer überhaupt keine Lust auf Indoor Rolle fahren habe.

Dabei war die Vorgabe die erste und dritte Wiederholung im Kraftausdauerbereich zu fahren, d.h. niedrige Trittfrequenz ca. 60rpm und knapp unterhalb der Schwelle (ca. 360-380W). Da ich aktuell nicht exakt weiß, bei welchem Wattwert meine Schwelle liegt, nehme ich auch immer meine Herzfrequenz zum Vergleich her. Wenn sich die während des Intervalls einpendelt und nicht weiter steigt, passt die Intensität meistens ganz gut. Schlecht wäre, wenn ich so hart fahre, dass die Herzfrequenz bis zum Ende der 15min immer weiter steigt. Ist jetzt nicht ganz wissenschaftlich aber klappt zumindest bei mir ganz gut.

Die zweite und vierte Wiederholung sollte ich immer 30sek im Stehen, im VO2max Bereich fahren (450-500W) und anschließend 1min im Sitzen bei ca. 300W (mit etwas Druck auf dem Pedal aber zum Erholen von den 30sek). Zur Einschätzung, aktuell wiege ich ca. 80kg ;) die Pause war immer bergab und ca. 7min lang.

Rad: 4x15min

  1. KA: 370W/ 60rpm/ 142bpm/ 6,1km/ 210hm
  2. 30″/ 1min: 394W/ 83rpm/ 145bpm/ 6,5km/ 215hm
  3. KA: 368W/ 61rpm/ 150bpm/ 6,2km/ 210hm
  4. 30″/ 1min: 397W/ 84rpm/ 151bpm/ 6,6km/ 215hm

Insgesamt mit ein- und ausfahren: 105km/ 1.327hm/ 3:20h/ 31.5km/h 254W/ 126bpm

Anschließend ging’s runter vom Rad und direkt in die Laufschuhe.

Lauf: 30min 1/1

Hier war die Vorgabe eine Minute 3:05-3:15min/km und eine Minute 4:00min/km zu laufen. Da ich das Ganze nicht auf der Bahn gelaufen bin, habe ich auch eher das Gefühl die Pace bestimmen lassen, da das GPS auf die Dauer von einer Minute oft eher ungenau ist. Zusätzlich laufen ich auch mit dem Wattsensor von STRYD, damit kann man auch auf welligem Terrain seine Leistung ganz gut mit der Geschwindigkeit im Flachen vergleichen.

Auch der Lauf hat sich am Samstag richtig gut angefühlt und ich konnte ohne großen Kraftaufwand meine Vorgaben realisieren. Insgesamt waren die 30min in 3:35min/km und mit knapp sieben Minuten lockerem auslaufen kam ich am Ende auf: 10km/ 37min/ 3:41min/km

Wers noch genauer wissen will kann sich die Einheiten auch gerne auf Strava anschauen:

https://www.strava.com/activities/7402258395

Ansonsten ist diese Woche noch eine normale Trainingswoche mit viel Umfang und Intensität, bevor ich dann nächste Woche das Training langsam runterfahre, um für den Premium Europacup in Tiszaujvaros fit zu sein!

Ballern in Berlin

Wie schon 2019 und 2021 wurde die Deutsche Meisterschaft im Rahmen der “Finals” in Berlin ausgetragen. Das Ganze ist nicht nur wegen der Sendezeit im ZDF so besonders, sondern auch, weil es das einzige Rennen im Jahr ist, bei welchem ausnahmslos alle deutschen Athleten der Kurzdistanz am Start stehen. Hier wird also die interne Hackordnung der Saison festgelegt, aber vorne geht es eigentlich nur darum, wer das Rennen gewinnt. International geht es auf den Platzierungen dahinter auch noch um wertvolle Weltcup Punkte, aber hier gibt es außer der Ehre sonst wenig zu holen. Ich hatte daher auch eine klare Aufgabe für das Rennen…

Aktuell bin ich sicher noch nicht in der Lage, ein solches Rennen in einer Laufentscheidung zu gewinnen und so gab mir mein Coach die Aufgabe, am Ende des Radfahrens zu attackieren. Die Chance damit durchzukommen war ziemlich gering, aber wir wollten es auf jeden Fall probieren.

2. Stopp der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am 25. bzw 26. Juni 2022 in Berlin © DTU/Petko Beier

Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich vor dem Rennen nicht optimal. Mein Beamter Körper war müde und schon beim einlaufen hatte ich leichte Magenprobleme, was ich sonst gar nicht kannte. Ich versuchte aber das Ganze wegzuschieben und optimistisch zu bleiben. Manchmal fällt der Startschuss und durch das Adrenalin und die schnellen ersten Meter, wacht der Körper auf und es geht wie von allein.

2. Stopp der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am 25. bzw 26. Juni 2022 in Berlin © DTU/Petko Beier

So ganz wollte der Körper dann gestern leider nicht aufwachen… Mein Start war nicht optimal und ich kam zusammen mit dem Hautfeld an der ersten Boje an. Hier ging es auch ganz schön unfair zur Sache und ich stand kurz Mal komplett auf der Stelle und wurde ziemlich lange unter Wasser gedrückt! Ich verstehe ja wenn man ausversehen mal jemanden an der Schulter beim Schwimmen erwischt und nach hinten drückt, aber am Anzug festhalten und am Kopf unter Wasser drücken muss echt nicht sein. Nachdem ich mich wieder etwas sortiert hatte, konnte ich mich am Rückweg frei schwimmen und noch etwas nach Vorne arbeiten. Durch einen schnellen ersten Wechsel befand ich mich dann auch gleich Vorne und musste nicht zu viel beim Anfahren investieren.

Auf dem Weg ihn die Stadt hinein versuchten vereinzelt Athleten wegzufahren, aber ich wollte erst bis zum letzten Berg abwarten. Kurz vorher verlor ich dann aber etwas die Ruhe und fuhr hinter einer Attacke von Jonas Schomburg, Henry Graf und Rico Bogen her. Mein Antritt war aber nicht hart genug und ich fuhr nicht alleine nach Vorne, sondern nahm die gesamte Gruppe mit… Sorry Jungs.

Nachdem wir aber dann auf der Runde um das Olympiastadion angekommen waren erhöhte ich das Tempo auf dem Kopfsteinpflaster und versuchte nach den Kurven alleine wegzufahren. Ich machte dadurch zwar allen die letzten Kilometer schwerer, aber so richtig konnte ich mich nie lösen. Das machte natürlich müde und auch wenn ich so als Erster auf die Laufstrecke ging, war dann nach einem Kilometer in der Spitzengruppe der Ofen aus. Mein Bauch machte mir beim Laufen auch von Anfang an Probleme und ich konnte nie richtig befreit laufen.

2. Stopp der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am 25. bzw 26. Juni 2022 in Berlin © DTU/Petko Beier
2. Stopp der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am 25. bzw 26. Juni 2022 in Berlin © DTU/Petko Beier

Nach einem ziemlich langsamen zweiten und dritten Kilometer fing ich mich allerdings wieder etwas und konnte das Tempo wieder erhöhen. Ich überholte noch drei Jungs und lief als 10ter Deutscher ins Ziel. In der U23 reichte es hinter Henry und Tim Hellwig noch für Platz drei und so war es zumindest ein solides Ergebnis. Ich hatte definitiv nicht den Tag um ganz vorne mitzumischen, aber die Beine wären sicher frischer gewesen, wenn ich mich beim Rad mehr zurückgehalten hätte. So hat es aber zumindest ziemlich Spaß gemacht und ich bin wieder um ein paar Erfahrungen reicher ;)

2. Stopp der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga am 25. bzw 26. Juni 2022 in Berlin © DTU/Petko Beier

Insgesamt bin ich gerade ziemlich platt und freue mich auf eine etwas ruhigere Woche. Nach sechs Rennen in drei Wochen (2x Sprint, 4x Supersprint) wird es aber mal wieder Zeit für eine solide Trainingsphase!

Podium in Kitzbühel

Kitzbühel hat wieder mal geliefert! Top Organisation, gute Stimmung und natürlich die Rennen an sich haben einfach mega Spaß gemacht. Der Nostalgie-Flair auf dem Campingplatz hat das Ganze komplettiert und so fahre ich im Gegensatz zu letztem Jahr, mit einem sehr guten Gefühl nach Hause.

Da nicht nur meine Familie, sondern auch mein Podcast Kollege Julian mit dabei war, gibts sogar heute schon eine neue Episode zu hören – live vom Campingplatz sozusagen ;). Da wir dabei hauptsächlich über die Rennen gequatscht haben, gibts hier heute einfach den Link zur aktuellen Episode und ein paar Bilder vom Rennen.

Außerdem geht es gleich in die nächste Rennwoche, denn nächste Highlight der Saison steht vor der Tür. Am Sonntag wird der Deutsche Meistertitel über die Sprintdistanz in Berlin vergeben – schon zum dritten Mal im Rahmen der „Finals Berlin“. Das bedeutet auch Rennaction vom Feinsten und live TV Übertragung in der ARD/ ZDF.

Meine Form geht auf jeden Fall in die richtige Richtung und das ist auch ganz gut so, denn mit einer Durchschnittsleistung wird man am Sonntag nicht weit kommen. Das Starterfeld ist enorm gut besetzt und ich bin mir sicher, dass sich jeder hier – noch mehr als sonst – beweisen will. Das Rennen wird also auf jeden Fall für Unterhaltung sorgen und ich hoffe, dass ich die Jungs vorne ein bisschen ärgern kann. 

Drückt mir die Daumen, in Berlin braucht man – zumindest beim Schwimmen – auch bekanntlich ein bisschen Glück :)

Revanche in Kitzbühel?

Das nächste Rennen steht vor der Tür – Europacup in Kitzbühel! Obwohl es hier letztes Jahr nicht sonderlich gut lief, freue ich mich schon auf das Wochenende. Kitzbühel ist schon fast so etwas wie ein Heimrennen und gerade fühle ich auch einfach richtig gut in Form und bin heiß auf den Wettkampf. Außerdem wird es das erste Mal sein, dass ich bei einem “Elimiator” Format am Start stehen werde. Was das jetzt schon wieder neues ist, erkläre ich hier ;)

Also wie gesagt keine Kurzdistanz oder einfach nur ein Sprint, sondern der “Eliminator”. Halbfinale am Freitag – wie man es inzwischen kennt – drei Läufe a 30 Athlet*innen, die schnellsten neun, plus drei Zeitschnellste ziehen ins Finale ein. Die Distanz: 500m Schwimmen, 12km Rad und 3km Laufen. Der Samstag wird dann aber spannend: drei Triathlons mit kurzer Pause dazwischen und nach jedem Durchgang werden die letzten 10 Athlet*innen eliminiert. Das bedeutet in DG eins starten 30 Athlet*innen, in DG zwei nur noch 20 und in DG drei kämpfen die letzten 10 Athlet*innen um den Sieg. Die Distanzen sind dabei genau die Hälfte vom Vortag, d.h. 250m Schwimmen, 6km Rad und 1,5km Laufen zum Abschluss.

Quelle: Tiszaujvaros Triathlon Club

Die Kunst dabei wird also sein, möglichst viele Körner bis zum Ende zu sparen, aber natürlich nicht den Fehler zu begehen und eliminiert zu werden. Vor allem für die Zuschauer wird es aber definitiv ein spannendes Rennen und ich bin auch schon gespannt was da am Samstag auf mich zukommt. Nach meinem Sieg bei der U23 EM, habe ich natürlich auch das Ziel, beim Kampf um die vorderen Plätze dabei zu sein! Bis dahin liegt der Fokus aber natürlich erstmal auf dem Halbfinale am Freitag Abend.

Quelle: Tom Meyer

Neben dem Rennen freue ich mich aber auch einfach auf das ganze Setting drum herum. Das erste Mal seit langer Zeit, fahre ich nämlich mit dem Camper zu einem Wettkampf und bin wie früher mit meinen Eltern unterwegs. Gleich neben der Wettkampflocation am Schwarzsee gibt es einen schönen Campingplatz auf dem wir auch schon früher öfter übernachtet haben. Ein paar Kumpels sind auch mit dabei so wird das Wochenende bestimmt richtig cool!

Quelle: Tom Meyer

Meiner Info nach, wird das Rennen in einem österreichischen Stream live übertragen. Mehr Infos dazu gibt es dann aber morgen auf Social Media…

Drückt mir die Daumen!

Datagroup Triathlon Nürnberg

Letzte Woche war nicht viel los, daher heute nur eine kurze Werbung für den Volkstriathlon in Nürnberg. Gestern fand hier die offizielle Pressekonferenz im Nürnberger Rathaus statt und da am gleichen Tag die Triathlon Bundesliga wieder in Nürnberg Halt macht, war ich in Athletenfunktion auch mit dabei – Besuch beim König sozusagen ;)

Quelle: DTU/ Oliver Kraus

Letztes Jahr hat das Rennen in Nürnberg schon richtig Spaß gemacht und ich habe eigentlich von allen Athleten nur positives Feedback gehört. Vor allem die Laufstrecke mitten durch die Stadt, mit Finish am Hauptmarkt, ist schon etwas besonderes! Umso cooler, dass es dieses Jahr neben dem Bundesliga Event, auch einen Triathlon für die Hobbyathleten geben wird! Das Ganze findet am 07. August statt und bis zum 27. Juli kann man sich meiner Info nach auch noch anmelden. Staffel, Sprint oder Kurzdistanz, da ist eigentlich für jeden was dabei.

Ich würde mich auf jeden Fall freuen, im Anschluss an den Jedermanntriathlon möglichst viele Zuschauer an der Strecke zu sehen. Der Start für die Bundesliga ist nämlich der letzte an diesem Tag und die Bundesliga ist immer für ein spannendes Rennen gut!

U23 Europameister!

Auch wenn es sich kitschig anhört, fällt es mir schwer die passenden Worte zu finden und den Erfolg vom Wochenende richtig zu greifen. Wenn ich jetzt an das Rennen zurückdenke, habe ich mich selten in einer so kontrollierenden Position befunden, gleichzeitig aber komplett intuitiv gehandelt. Und anscheinend war es ganz gut, mal vollständig auf das Gefühl zu vertrauen!

Die letzten zwei Wochen liefern ehrlich gesagt nicht optimal und nach meinem Krankheitsausfall habe ich schon ganz schön gekämpft wieder reinzukommen. Die schnellen Einheiten liefen nicht rund und bis zur Vorbelastung am Dienstag, fühlte ich mich ziemlich kraftlos. Aber anscheinend war der Masterplan von Roland auf den Tag perfekt geplant. Den Reisetag am Mittwoch steckte ich gut weg und am Donnerstag fühlte ich mich das erste Mal seit Längerem wieder richtig gut und vor allem das Schwimmen ging mir locker von der Hand.

Das Halbfinale am Freitag lief dann auch soweit optimal und ich konnte mich ohne allzu großen Kraftaufwand mit Platz drei fürs Finale am Samstag qualifizieren. Die zehn Sekunden Zeitstrafe, die ich wegen zu spätem Absteigen vom Rad kassiert habe, waren zwar ärgerlich, aber dafür passte ich im Finale umso mehr auf. Ich entschied mich hier trotzdem noch für einen kleinen Zielsprint, um eine bessere Startnummer für den Finallauf zu bekommen.

Der Start fürs Finale war enorm spät – 19:25 Uhr. In der Früh ging ich noch locker für 30min auf die Rolle, danach noch einen Kilometer Schwimmen und dann hieß es Warten bis zum Abend. Die beiden Einheiten hören sich zwar etwas lächerlich an, aber hier geht es einfach nur darum, sich etwas zu bewegen, zu beschäftigen und den Kreislauf nicht ganz einschlafen zu lassen. Um 17:30 Uhr ging’s dann endlich los und die ganze Vorwettkampf-Prozedur ging los. Nummern anbringen, einchecken, Einteiler Kontrolle, einlaufen. Ich entschied mich dagegen, noch einmal einschwimmen zu gehen, da es ziemlich kalt war. Bis kurz vor dem Start hielt ich mich mit Rettungsdecke und Klamotten über dem Neo warm und machte nur ein bisschen Zugseil zur Aktivierung der Schwimmmuskulatur.

Ich ging mit Nummer sieben ins Rennen und hatte kein klar definiertes Ziel vor Augen. Irgendwie lief alles automatisiert ab und klar war ich etwas nervös, aber vor allem überwog die Vorfreude auf das Rennen und das Duell gegen die anderen Jungs! Ich erwischte einen perfekten Start und kam im vorderen Feld um die erste Boje. Auf dem Rückweg konnte ich gut Kräfte sparen und sah, dass vor mir maximal acht bis neun Athleten waren und nirgends eine Lücke aufging. So schwamm ich “relativ” entspannt zu Ende, legte dann aber direkt am Schwimmaustieg den Schalter um und machte gleich einige Plätze auf dem ca. 300m langen Weg in die Wechselzone gut. Als Fünfter wechselte ich aufs Rad und schon vor dem ersten Wendepunkt hatte ich mich an die Spitze des Feldes gesetzt. Ich versuchte von Anfang an den Druck hoch zu halten und fuhr die meiste Zeit an erster oder zweiter Position. Hinter mir dünnte sich das Feld auch schon etwas aus und am Ende der Radstrecke waren wir nur noch 15 Athleten, die zusammen auf die Laufstrecke gingen.

Ich schaffte es meine Führungsposition bis zum Abstieg zu verteidigen und sicherte mir mit einem guten Wechsel einen kleinen Vorsprung von zwei bis drei Sekunden. Bis dahin hatte ich mich kein einziges Mal umgedreht und keine Ahnung, wer sich unmittelbar hinter mir aufhielt. Nach ca. 400m rief mir ein Betreuer zu, dass ich eine Gruppe von sechs Mann, mit einem 20m Vorsprung etabliert hatte. Auch wenn das Tempo schon enorm hoch war, hatte ich noch etwas Reserve und konnte bis zum zweiten Wendepunkt (ca. bei 1,5km) dranbleiben. Hier attackierte dann aber der Brite Izzard und ich konnte nicht ganz folgen. Zusammen mit dem zweiten Briten in der Gruppe, Daniel Dixon, kämpfte ich jetzt noch um Platz fünf. Außerdem realisierte ich erst jetzt, dass ich den U23 Titel gewinnen könnte, wenn ich mich gegen Dixon durchsetzen würde.

Auf den letzten 300 Metern setzte ich meine Attacke und ging all in. Dixon konnte nicht folgen und ich kam sogar wieder an die führenden vier Athleten ran. Kurz vor dem Zielkanal riskierte ich das erste Mal einen Blick nach hinten und sah das Dixon noch nicht um die Kurve kam. Am Ende hatte ich gerade Mal vier Sekunden Abstand auf den Gesamtsieg, und nur eine Sekunde auf Platz vier!

Mit diesem Erfolg hatte ich wirklich nicht gerechnet und bin mehr als zufrieden! Bis jetzt auf jeden Fall mein größter Erfolg bei den Profis und einfach ein perfektes Rennen. Dieses gute Gefühl will ich jetzt mitnehmen und in den nächsten Rennen wieder abrufen!

Danke an alle Unterstützer und Sponsoren, ohne euch wäre das nicht möglich!

Bis demnächst;)

Quelle: Sven Seele

Europameisterschaft über die Supersprint Distanz

Zurück aus einer kurzen Blogpause! In den letzten zwei Wochen war viel los und ich bin einfach nicht zum Schreiben gekommen. Heute gibt es dafür einen Ausblick auf das Rennen am Wochenende: die EM über die Supersprint Distanz. Was das schon wieder für ein Format ist, wer alles am Start ist und wie ich mich so fühle, jetzt hier im Blog.

Nach vollen zehn Tagen Ruhe, bin ich wieder ins Training eingestiegen und muss sagen, dass ich dieses Gefühl so gar nicht vermisst habe. Alles fühlt sich schwer und nach Arbeit an und die ersten paar Tage hatte ich so gar keinen Spaß am Training. Klar, ich konnte mich wieder bewegen und war gesund, aber selbst die lockerste Einheit war einfach super anstrengend. Wir Leistungssportler sind auch einfach nicht für besonders viel Geduld bekannt… und so habe ich mich durch die erste Trainingswoche ziemlich durchgeschleppt.

Nach den ersten Intensitäten, kam dann aber wieder ein gutes Gefühl und ein guter Rhythmus in den Einheiten auf. Routine und Regelmäßigkeit ist einfach unschlagbar. Auch wenn ich noch nicht wieder da bin, wo ich vor der Pause war, konnte ich doch noch zwei gute Trainingswochen durchziehen.

Wer noch wissen will was sonst so los war, kann sich gerne die neue Podcast-Episode anhören:

Jetzt aber zurück zum Wettkampf. Aktuell sitze ich im Zug nach Leipzig. Von dort gehts morgen weiter mit dem Auto nach Olsztyn, ziemlich weit im Osten von Polen. Hier findet die Europameisterschaft über die Supersprintdistanz statt – am Freitag die Halbfinals und am Samstag Abend dann das Finale. Die Distanzen: 300m Schwimmen, 8km Radfahren und 2km Laufen. Ziemlich kurz also und umso stressiger und schneller aus Athletensicht.

Wir Athleten wurden in drei Startläufe unterteilt. Die besten neun Athleten qualifizieren sich direkt fürs Finale am nächsten Tag, zusätzlich kommen noch die drei Zeitschnellsten weiter, sodass im Finale 30 Athleten an den Start gehen. Ich bin direkt im ersten Halbfinallauf mit Startnummer drei, kann mir also eine gute Startposition aussuchen und dadurch schon einmal eine sehr gute Ausgangslage. Auf den ersten Blick ist der Rad- und Laufkurs ziemlich flach mit nur wenigen technischen Passagen. Ich bin aber schon auf die Streckenbesichtigung gespannt, denn oft ist ein Kurs deutlich technischer und anspruchsvoller als zunächst auf dem Papier. Ich hoffe auf jeden Fall auf keine allzu langweilige Strecke und vielleicht kann man hier ja auch eine entscheidende Attacke setzen…

Zum restlichen Starterfeld: dieses Wochenende sind so einige Triathlonwettkämpfe in ganz Europa und dadurch sind die besten Athleten ziemlich verstreut. Meine Konkurrenten haben natürlich trotzdem was drauf, aber wenn ich einen guten Tag habe, ist hoffentlich Einiges möglich. Ich bin auch wirklich mega gespannt wie mein Körper sich noch bis Freitag erholt und ob ich schon wieder auf dem Niveau vor der Krankheit bin.

Das Rennen kann man wie immer auf triathlonlive.tv verfolgen und die genauen Startzeiten werde ich noch über social media teilen.

Jetzt leg ich aber erstmal die Beine hoch und lass die Form kommen;)

Back to work

So… das war ne zähe Nummer. Nachdem ich letzte Woche nur mit einer kurzen Erkältung gerechnet habe, musste ich jetzt doch zehn Tage die Füße still halten. Währenddessen will man es immer nicht so richtig wahrhaben, aber eine klassische Bronchitis braucht eben seine Zeit! Die bekannten Mittel Inhalieren, Hustenlöser und Gelomyrtol helfen dann zwar etwas, aber letztendlich ist Zeit die beste Medizin. Heute nehme ich euch mal auf mein Training in den ersten Tagen nach so einer Krankheit mit.

Das Wichtigste ist natürlich, sich vollständig auszukurieren und erst wenn man wieder vollständig gesund ist, wieder mit dem Herz-Kreislauf-Training einzusteigen. Als ich mich wieder gut fühlte, aber noch nicht laufen gehen wollte, bin ich erstmal mit etwas Athletik und Zugseil für die Arme wieder eingestiegen. Hier kann man die Beanspruchung fürs Herz relativ gering halten, aber trotzdem muskulär wieder etwas Spannung aufbauen. Als nächstes bin ich dann für eine lockere Stunde aufs Rad gestiegen. Hier kann man super den Puls kontrollieren und auch mal entspannt rollen. Laufen oder Schwimmen ist dann doch ziemlich schnell relativ beanspruchend. Heute war ich dann das erste Mal wieder im Wasser. Für den Einstieg 2,5km mit viel Technikübungen und eher kurzen Distanzen am Stück (50-200m). Ziel ist hier erstmal wieder Gefühl fürs Wasser aufzubauen und wieder mit einer sauberen Technik einzusteigen. Im Schwimmen merke ich es auch immer am Deutlichsten, wenn ich ein paar Tage rausnehmen musste. Die Sportart ist einfach enorm technik- und gefühlsorientiert!

Heute gehe ich auch das erste Mal wieder locker laufen. Hier werde ich heute auch ganz bewusst auf den Puls achten und schauen, dass dieser im normalen Bereich bleibt. Wird zwar wahrscheinlich ziemlich langsam werden, aber das ist fürs Erste egal. Morgen steht dann wieder Schwimmen in der Früh auf dem Plan und am Nachmittag geht es für zwei lockere Stunden aufs Rad. Auch der Mittwoch und Donnerstag wird noch sehr ruhig ablaufen und erst am Freitag steht dann die erste Intensität auf dem Programm.

Bis dahin versuche ich einfach wieder gut reinzukommen und nichts vorschnell zu überziehen! Am Ende der Woche werde ich dann um die 20 Stunden Training stehen haben. Zum Vergleich: Normalerweise sind es in einer intensiven Woche zwischen 25 und 30 Stunden. Wir versuchen jetzt also nicht direkt das verlorene Training “aufzuholen”, sondern versuchen wieder einen normalen Rhythmus aufzubauen. Der Einstieg ist auf jeden Fall immer das Härteste!

Knockout

Heute gibts mal keinen ausführlichen Blog, denn ich liege seit ein paar Tagen flach. Kein Corona – immerhin – aber so eine normale Grippe soll´s ja auch noch geben und ist auch ziemlich nervig! Ich kann mich auch echt nicht beschweren, denn seit über zwei Jahren, musste ich keine Trainingseinheit mehr, aufgrund von einer Krankheit, ausfallen lassen. Den “perfekten” Zeitpunkt um krank zu werden gibt es wahrscheinlich sowieso nicht, aber gerade kann ich es eigentlich ganz gut verkraften. Mein erster Rennblock ist abgehakt und das nächste Highlight sind die Europameisterschaften über die Super Sprint Distanz Ende Mai. Wenn ich Ende der Woche wieder voll einsatzbereit bin, sind es immerhin noch drei Wochen bis dahin. Also Ruhe bewahren, Tee trinken und wieder ab ins Bett;)

Superleague London Top 5!

Das tat gut! Nach den eher durchwachsenen ersten Rennen dieses Jahr, fühlte sich das Ergebnis gestern richtig gut an. Auch wenn die Arena Games ein sehr spezielles Format und dadurch schwer mit einem normalen Triathlon zu vergleichen sind, bin ich doch sehr zufrieden mit meiner Leistung in den einzelnen Disziplinen. Mit dem fünften Platz, habe ich mich in diesem gut besetzten Feld dann am Ende auch selbst überrascht.

Quelle: Darren Wheeler

Es ist immer wieder erstaunlich wie fein der Grad zwischen Sieg oder Niederlage ist. München würde ich definitiv als Niederlage bezeichnen und was habe ich daraufhin verändert? Gar nichts… Wir haben weiterhin nach Plan trainiert und ich stand gestern wahrscheinlich nicht fitter an der Startlinie, als vor zwei Wochen in München. Vielleicht war ich etwas erholter und hatte in München nicht den besten Tag. Auf diesem hohen Level darf man sich aber einfach keinen “schlechten” Tag erlauben und bei so intensiven Rennen wie bei der Superleague sind 1% weniger Leistung, schon der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg. Ich habe definitiv auch aus München gelernt, denn wenn man bei den Arena Games einmal komplett übers Limit geht, ist es schwer sich auf der Rolle oder dem Laufband zu erholen. Dieses Mal habe ich daher versucht, so konstant wie möglich zu arbeiten und immer noch etwas Luft zu lassen. So hatte ich noch die Möglichkeit, auf Attacken der Gegner zu reagieren, oder eventuelle Lücken nach Vorne zu schließen.

Halbfinale

Im Halbfinale waren wir dieses Mal zehn Athleten, die um vier Qualifikationsplätze für das Finale gekämpft haben. Dazu kamen die zwei Zeitschnellsten über beide Halbfinals. Das Schwimmen ging ich wieder so wie in München an und kam nach einer kontrollierten 2:10min am Ende des Feldes aus dem Wasser. Der Abstand nach vorne war aber nur ein bis zwei Sekunden und ich konnte am Rad von Anfang an Druck machen. Nach zwei Minuten und ca. 460W im Schnitt war ich auf Platz sechs nach Vorne gefahren und nach fünf Minuten lag ich an Position drei, dicht gefolgt vom Rest des Feldes. Auch beim Laufen konzentrierte ich mich nur auf mich und checkte nur ab und zu wo ich aktuell im Feld lag. Ich pendelte mich auf Platz fünf ein und der Abstand nach vorne wurde nicht viel größer.

Das zweite Rennen war wieder ein Verfolgungsstart und zog mein Rennen so wie davor durch. Dieses Mal versuchte ich vor allem am Ende im Laufen noch den vierten Platz einzuholen um sicher im Finale dabei zu sein, aber auch mit einer guten Laufzeit von 2:45min/km kam ich nicht mehr ganz an Gordon Benson ran.

Mein zweiter Wettkampf war sogar etwas schneller als der Erste und auch wenn es noch keine offiziellen Listen gab, war ich mich schon relativ sicher über die Zeit im Finale zu stehen. Von da an versuchte ich alles, um mich möglichst schnell zu regenerieren und wieder locker zu werden, denn es waren nur noch drei Stunden bis zum Finale.

Finale

Als ich wusste, dass ich sicher im Finale stand, fiel schon ein Großteil der Anspannung ab. Alles was jetzt noch kommen würde war ein Bonus und ich hatte mein Finalziel schon erreicht. Auch kurz vor dem Start war ich ziemlich entspannt und hatte vor allem nochmal richtig Bock auf das Rennen und auf das Duell gegen meine Konkurrenten. Die Zuschauer in der Olympiahalle sorgten für den Rest und als ich am Start stand, war ich richtig im Fokus und bereit noch einmal alles zu geben.

Das Schwimmen startetet wie erwartet sehr schnell, aber ich behielt meine Taktik bei und fokussierte mich nach einem schnellen Wechsel aufs Radfahren. Ich blieb bei meinen Wattwerten und hielt mich konstant zwischen Position sieben und acht. Auf dem Laufband hatte ich dann trotz den harten Kilometern davor, richtig gute Beine und arbeitete mich an Position sechs vor.

Nach einer drei minütigen Pause starteten wir dieses Mal zuerst mit einem Kilometer laufen. Hier legte ich mit 2:41min eine der schnellsten Zeiten hin und stieg mit Kontakt zur Spitze aufs Rad. Das anschließende Radfahren war definitiv einer der härtesten Abschnitte und nach dem Laufen waren meine Beine extrem schwer und ich konnte das erste Mal die 400W Grenze nicht mehr konstant halten. Den anderen Athleten erging es ähnlich und ich verlor nur einen Platz. Das abschließende Schwimmen ging dann aber wieder erstaunlich gut und ich konnte mit einer 2:09min die zweitschnellste Zeit in diesem Lauf hinlegen.

Der dritte und letzte Triathlon war ähnlich dem Halbfinale, wieder ein Verfolgungsstart. Ich lag nach den beiden vorherigen Etappen auf Platz sechs und hatte zehn Sekunden Vorsprung nach hinten und drei Sekunden Rückstand auf Platz fünf. Das letzte Schwimmen und Radfahren war enorm zäh und ich musste mich immer wieder quälen, die Watt und Geschwindigkeit zu halten. Ich hatte die ganze Zeit über Max Stanley vor Augen, der in München noch gesamt Zweiter geworden ist. Beim Laufen merkte ich dann, dass ich schneller unterwegs war und langsam näher kam. Mein gesamter Körper brannte schon und wollte sich einfach nur noch hinlegen, aber ich warf noch einmal alles hinein und überholte Max auf den letzten 100 Metern.

Weiter gehts

Mit Platz fünf bin ich mehr als zufrieden und kann jetzt wieder voller Selbstvertrauen in den nächsten Trainingsblock starten. Es waren nur zwei Rennen diese Saison die nicht gut liefen und trotzdem habe ich schon angefangen, mein Training zu hinterfragen und an mir zu zweifeln. Auch wenn ich weiß, dass auch schlechte Wettkämpfe zum Prozess dazugehören, bin ich hier doch immer schnell mein härtester Kritiker, aber hier cool zu bleiben, zahlt sich immer aus!

Arbeitswoche

Wann ist viel, zu viel? Wann lässt man eine Einheit lieber weg und wann lohnt es sich doch noch durchzuziehen? Mein Training letzte Woche fühlte sich an wie ein Drahtseilakt und mehr als einmal fragte ich mich, ob ich jetzt nicht lieber rausnehmen sollte.

In jedem Fall war die letzte Woche eine ganz schöne Arbeitswoche. Am Montag fühlte ich mich noch richtig gut und hakte mein Training ohne zu überlegen ab. Schwimmen mit Sprints, danach Krafttraining und Abend noch ein lockerer, kurzer Lauf – alles entspannt soweit. Am Dienstag fühlte sich dann aber schon alles nach Arbeit an, meine Nase war ein bisschen zu und ich konnte nicht ganz frei atmen. Die Corona Schnelltests waren zum Glück aber immer negativ und vermutlich ist es einfach ein bisschen Heuschnupfen. Ich fühlte mich auch nicht krank, aber trotzdem hörte ich bei jeder Einheit immer genau in meinen Körper hinein.

Koppeleinheit am Samstag: 2x8x400m (72/ 71sek)

Wir bekommen von unserem Coach immer eine “Range” was die Geschwindigkeit oder Wattwerte bei intensiven Einheiten betrifft. Hier hielt ich mich letzte Woche einfach immer am unteren Bereich auf und auch beim Umfang entschied ich mich selten für das Maximum. So richtig rund lief es aber trotzdem nicht und ich musste mich öfter motivieren als es normalerweise der Fall ist. Ab und zu haben wir auch “optionale” Einheiten auf dem Plan und je nach Befinden kann man sich hier auch bewusst gegen eine Einheit entscheiden. Letzte Woche ließ ich hier einmal Schwimmen, eine Krafteinheit und einen Koppellauf weg. Das schätze ich auch sehr an meinem Trainer Roland, der einen dadurch auch zur Selbständigkeit erzieht und mich auch eher zur Pause ermutigt ;)

Bevor man immer zwanghaft alle Einheiten durchzieht und dann am Ende krank wird und gleich ein paar Tage ausfällt, sind so kleine Anpassungen im täglichen Plan meistens der richtige Weg. Da spreche ich mich persönlich natürlich auch nicht frei von Zwang, aber aus Erfahrung sagt einem der Körper meistens das Richtige.

Schalter umlegen – London is calling

Solche Wochen wird es immer mal wieder geben und da muss man einfach durch. Meine Devise ist hier: Selbstvertrauen nicht verlieren, entspannt bleiben und auf bessere Tage hoffen. Die kommen aber hoffentlich schnell wieder, denn am Donnerstag fliege ich nach London. Die Arena Games der Superleague gehen in die zweite Runde und hier kann man sich keine 90% erlauben. Samstag geht es wieder rund, das Format ist dasselbe wie in München und die Konkurrenz ist auch wieder sehr stark. Mein Ziel ist es, ins Finale zu kommen und meine Fehler von München nicht zu wiederholen! Mal sehen was drin ist.

Hunger-Games in München

Offiziell “Superleague Arena-Games”, aber der Spaß-Leiden Faktor war für mich definitiv mehr Hunger-Games als Triathlon. Insgesamt war es aber trotz allem ein cooles Event, auch wenn das Format noch einige Schwächen hat und es für mich persönlich nicht sonderlich gut lief.

Wer sich für meinen genauen Rennablauf interessiert, soll sich einfach die neue Podcast Episode anhören;) Die geht im Laufe des Tages noch online und Podcast ist einfach das bessere Medium, um eine detaillierte Rennzusammenfassung wiederzugeben. Hier gibts daher einfach ein paar Bilder und meine Gedanken zum Rennformat allgemein.

Am Freitag konnte man sich mit den Laufbändern vertraut machen und bekam seinen Wettkampfeinteiler. Wie immer bei der Superleague, gab es auch noch ein bisschen Content Shooting, um am nächsten Tag in der Übertragung, Bilder der Athleten zur Verfügung zu haben.

1. Wettkampf: Massenstart (200m/ 4km/ 1km)

2. Triathlon: Verfolgung (200m/ 4km/ 1km)

(Darren Wheeler – That Cameraman/SuperLeague)

Indoor Triathlon?

Insgesamt betrachtet funktioniert das Konzept und Format als Event vor Ort sehr gut. Es ist vor allem ein Event für die Zuschauer vor Ort, denn die Stimmung im Finale war schon cool und das Rennen auch sehr spannend. Man sieht die Athleten die ganze Zeit live und kann jeden Positionswechsel und die verschiedenen Disziplinen komplett mitverfolgen. Wenn der Moderator vor Ort dann dem Publikum noch gut einheizt, dann macht es echt Spaß zuzuschauen!

Als Sportler, der mitten im Wettkampfgeschehen dabei war, bin ich aber natürlich etwas kritischer. Vor allem der Teil auf dem Rad, ist auf Zwift einfach ganz anders, als in der realen Welt. Wenn man nach dem Schwimmen nicht in der Radgruppe dabei war, war es einfach unmöglich die Lücke zu schließen und Zeit gutzumachen. Im Gegenteil, man verlor immer mehr Zeit und war schon fast aus dem Rennen. Das wurde mir persönlich auch zum Verhängnis, aber es ging auch anderen Athleten so. Wenn man wiederum in der Gruppe vorne dabei war, konnte man auch keinen Unterschied machen und es konnte sich nie ein Athlet absetzen. Das Radfahren war also eigentlich immer nur der Lückenfüller zwischen Schwimmen und Laufen und das ist natürlich schade. Entweder du warst vorne dabei, oder halt nicht. Vielleicht wäre eine Lösung des Problems, den Effekt des Windschattens etwas zu reduzieren, denn der ist im Vergleich zur realen Welt deutlich erhöht.

Das gesamte Format ist auch einfach sehr schwimm-lastig. Im Vergleich zu einer normalen Sprintdistanz ist der Schwimmanteil hier 25 Prozent größer. Das wird noch verstärkt, dadurch dass das Radfahren durch den hohen Windschatteneffekt an der Spitze relativ “neutralisiert” ist. Das Laufen finde so wie es ist gut gelöst, aber es ist einfach enorm anstrengend diese Laufbänder selbst anzutreiben und vielleicht finde ich hier ja noch eine effektivere Technik um schneller vorwärts zu kommen;)

wenn es in zwei Wochen in London wieder rund geht, bin ich aber definitiv wieder dabei und geb dem Format noch eine Chance! Ich habe noch eine Rechnung offen mit den Arena Games…

Superleague is back!

Rennwoche 2.0 und dieses Mal ist es ein Heimspiel. Am Samstag gehe ich in München bei den Arena Games der Superleague an den Start. Typisch Superleague ist das Ganze natürlich kein normaler Triathlon, sondern mal wieder etwas komplett Neues. Schwimmen im Becken, Radfahren und Laufen auf Zwift, kurze und schnelle Rennformate. Halbfinale, Finale, Massenstart und Verfolgung, hier mal ein Überblick:

Am Start sind 16 Athlet*innen, gleichermaßen bei den Männern wie bei den Frauen. Am Vormittag findet das Halbfinale statt, aufgeteilt in zwei Wellen je acht Athlet*innen. Jedes Halbfinale besteht wiederum aus zwei Rennen, die Distanzen bleiben dabei immer gleich. Gestartet wird mit einem Massenstart, 200m Schwimmen, 4km Rad und 1km Laufen (auf einem Laufband das man selbst antreiben muss). Im Anschluss gibt es ein Verfolgungsrennen mit den Abständen des ersten Wettkampfes. Die ersten drei Athleten über der Ziellinie qualifizieren sich direkt fürs Finale am Abend. Zusätzlich zu den sechs direkt qualifizierten Athlet*innen, kommen die zwei Zeitschnellsten, sodass am Abend acht Athlet*innen im Finale stehen. Noch Fragen?

Weiter gehts mit dem Finale. Insgesamt drei Triathlons, die Distanzen aus dem Halbfinale bleiben gleich.

  • Runde 1: Massenstart, Swim/ Bike/ Run
  • Runde 2: Massenstart, Run/ Bike/ Swim
  • Runde 3: Verfolgung (Abstände kumuliert aus Runde 1+2) Swim/ Bike/ Run

Zur Vorbereitung habe ich gestern mal ein “Curved Laufband” getestet. Auf den Dingern laufen wir am Samstag und die ersten Schritte waren ziemlich wackelig. Vom Gefühl her ist das Laufen auf so einem Laufband deutlich anstrengender als draußen auf der Straße oder auf einem herkömmlichen Laufband. Das Besondere ist eigentlich nur die leichte Rundung, sodass man vorne immer leicht “bergauf” läuft und das man das Band selbst antreibt. Schnell Laufen ist auf jeden Fall höllisch anstrengend :()

Heute Früh hatte ich außerdem noch eine intensive Schwimm- / Rad – Koppeleinheit auf dem Programm, um mich an den direkten Wechsel zu gewöhnen. Während der Einheit dachte ich mir nur: ” Für was habe ich mich da am Samstag angemeldet?!” Hier mal ein paar Zeiten und Wattwerte von heute:

  • Runde 1: 2x200m Swim (2:24, 2:23min) + 6min Rad (30sek 450W, 4min 350W, 30sek 450W)
  • Runde 2: 6min Rad (gesteigert 330-430W) + 3x100m Swim (1:06, 1:07, 1:06min)
  • Runde 3: 4x50m Swim (31-32sek) + 6min Rad (40sek 430W, 40sek 230W)

Es überrascht mich immer wieder wie hart eine Einheit wird, wenn man zwei Sportarten miteinander koppelt. Wenigstens habe ich so ein bisschen Gefühl fürs Wochenende bekommen und ab jetzt wird getapert und die Beine hochgelegt. Wenn ihr das Ganze live verfolgen wollt, dann checkt einfach die Homepage der Superleague ab. Los geht am Samstag Abend um 17:30 Uhr mit dem Finale der Frauen. Die Männer starten dann direkt im Anschluss. Hoffentlich mit mir;)

Hier gibts außerdem noch den aktuellen Podcast von gestern:

Woche 0: Alles auf Anfang

Zurück auf dem Weg nach Hause, zusammen mit vielen vielen Trainingsstunden und dem ersten Rennen der Saison im Gepäck. Hier ein kurzer Rückblick…

No 1: Las Playitas – Fuerteventura

Los ging’s zusammen mit der Nationalmannschaft in Fuerte. Hier hatte ich kaum eine Einheit die mir schwer gefallen ist. Ich bin immer besser in den Rhythmus gekommen und würde die Zeit als das perfekte Trainingslager bezeichnen. Drei Wochen sehr hochqualitatives Training, gute Laune, gutes Wetter und einige Fotoshootings;) 

Am Ende der Zeit war ich natürlich – wie es sich für ein ordentliches Trainingslager auch gehört – ordentlich müde und habe mich schon auf den Ortswechsel gefreut.

No 2: Colonia de Sant Jordi – Mallorca

Weiter ging’s zusammen mit dem Nachwuchs des Bayerischen Triathlon Verbandes. Nach drei ruhigeren Tagen, habe ich hier noch einmal eine Woche intensiv trainiert, bevor ich zusammen mit Michelle für eine „Urlaubswoche“ nach Port de Soller gefahren bin. Rückblickend, hätte mir nach Fuerte eine komplette Entlastungswoche besser getan, aber das war in diesem Fall zeitlich einfach nicht drin. Dazu kam auch einfach noch der Stress vor Ort mit einigen Coronainfektionen und der Ungewissheit, ob ich mich selbst nicht doch auch angesteckt haben könnte. Am Ende bin ich hier zum Glück noch einmal davon gekommen, aber es hat mich trotzdem ziemlich belastet. 

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No 3: Port de Soller – Mallorca

Die sieben Tage hier waren wirklich sehr erholsam! Durch die langen Saisons, vielen Wettkämpfe und Ausbildungen bei der Bundeswehr, war ich seit über zwei Jahren in keinem gemeinsamen Urlaub mehr mit Michelle. Daher war es definitiv mal wieder Zeit dafür und Port de Soller war genau der richtige Ort dafür. Ein bisschen Wandern, Radfahren, Laufen und Schwimmen… alles ohne viel auf den Tacho oder die Uhr zu kucken, aber um das Gefühl nicht ganz zu verlieren und einfach Spaß an der Bewegung zu haben. 

4: Girona – spanisches Festland

Last but not least, zwei Wochen in Girona zusammen mit meiner Trainingsgruppe aus Nürnberg. Hier hat uns dann das Glück mit dem Wetter verlassen und das Tief über Südeuropa voll erwischt! Viel Regen, wenig Sonne und 13-15 Grad sind nicht optimal. Hätten wir das vorher gewusst, hätte man sich den Aufwand natürlich sparen können, denn in Deutschland regierte das Hoch. Hätte hätte… Am Ende haben wir uns irgendwie arrangiert und trotzdem gut durchgezogen, aber es macht einfach nur halb so viel Spaß (oder manchmal auch gar keinen)

No 5: Saisoneröffnung Quarteira – Portugal

Um für das Ganze einen würdigen Abschluss zu finden, habe ich schon relativ früh beschlossen, den Europacup in Quarteira zu starten. Mir persönlich hilft auch ein unmittelbares Ziel auf das ich hinarbeiten kann immer sehr gut. Auch wenn ich wusste, dass ich noch nicht bereit war 100% abzuliefern und wir den Fokus in den letzten Wochen eher noch auf Grundlageneinheiten hatten. Ich hatte einfach Lust ein Rennen zu starten und zu sehen, wo ich gerade im Vergleich zur Konkurrenz stehe. 

Meine Erwartungen im Vorfeld waren also nicht sonderlich hoch und ich war ganz schön nervös, als ich am Samstag Nachmittag an der Startlinie stand. Das Feld war sehr gut besetzt und auch einige Top Athleten aus Japan und den USA waren mit dabei. Dementsprechend ging’s dann beim Schwimmen gleich zur Sache und auch wenn ich mich noch nicht so fit fühle, habe ich doch auf einen besseren Tag gehofft. 

Von Anfang an konnte ich einfach keinen Druck aufbauen und bin irgendwo im Mittelfeld vor mich dahingeschwommen. Obwohl ich immer wieder versuchte meine Frequenz zu erhöhen und mich nach vorne zu arbeiten, war es einfach nur höllisch anstrengend. Meine Arme waren schwer und ich war nur damit beschäftigt genug Luft zu bekommen und an den Bojen nicht zu arg in Bedrängnis zu geraten. Das Ganze setzte sich dann auch beim Radfahren und Laufen fort. Auf dem Rad konnte ich mich zumindest noch mit einigem Kraftaufwand in die zweite Gruppe vorarbeiten, aber beim Laufen war mein Körper nach ein paar Kilometern einfach am Limit. Mit Atemproblemen und Krämpfen in den Beinen musste ich dann das Tempo rausnehmen und hab mich erst am Ende wieder etwas erholt und konnte mit einer halbwegs passablen Zeit (32:43min) an 37er Position ins Ziel laufen. Wer noch ein paar Details wissen will, kann sich gerne den Podcast von gestern anhören. Die Tonqualität wird wahrscheinlich nicht überragend sein, denn wir haben am Flughafen kurz vor Abflug aufgenommen…

Nicht gerade das, für was ich angereist war, aber für mehr hat es am Samstag einfach nicht gereicht. Schon ziemlich frustrierend wenn man ein paar Monate zuvor, beim gleichen Rennen noch auf dem Podest gestanden hat und jetzt nicht mal eine Minute in der Übertragung zu sehen war… aber gut, abhaken und weiter machen. Ich habe mich eigentlich auch relativ schnell wieder motiviert und das Rennen verarbeitet. Es ist noch sehr früh in einer sehr langen Saison und die Grundlage ist gelegt. Das erste Rennen ist nie einfach und ist hiermit abgehakt!

Fazit

Würde ich das Ganze wieder machen? Eher nicht. Nach einem sehr langen Winter in Nürnberg letztes Jahr, hatte ich dieses Jahr einfach Lust auf so einen Trip und durch den Kurzurlaub auf Mallorca hat sich das Ganze einfach so ergeben. Jetzt freue ich mich aber sehr wieder in Nürnberg zu sein und hier zum normalen Leben zurückzukehren. Ich bin schon eher ein Typ der auf Routine steht und mag es auch einfach sehr in Nürnberg zu sein. Nächsten Winter also dann eher zwei dreiwöchige Trainingslager und keinen zu frühen Saisoneinstieg;)

Last but not least – Woche 8: Race-Week!

So siehts aus… So langsam fange ich an, mein Zuhause zu vermissen. Ob das jetzt am schlechten Wetter liegt, oder an der Tatsache, dass ich einfach schon zwei Monate lang unterwegs bin, kann ich nicht so genau sagen. Fakt ist aber, dass diese Woche die letzte Woche meiner Spanien-Odyssee ist und ich sie mit meinem ersten Rennen in dieser Saison abschließen werde. Los gehts, wo es letztes Jahr zu Ende ging;)

Seit zehn Tagen bin ich jetzt schon wieder in Girona und es hat jeden einzelnen Tag geregnet. Letzte Woche war ich noch ziemlich optimistisch und mich hat der Regen nicht gestört, aber vor allem der Samstag war dann doch ganz schön zäh. Normalerweise ist eine lange Radausfahrt eine meiner Lieblingseinheiten, aber bei 11 Grad und Regen habe ich mich deutlich mehr über das Ankommen, als über das Losfahren gefreut. In so einer Situation ist eine Gruppe immer gold wert. Es war zwar keiner von uns gut gelaunt und wir haben von den vier Stunden Fahrzeit, vielleicht nur 15min geredet, aber dennoch zieht man die Einheit zusammen durch. In der Gruppe würde nie der Gedanke aufkommen, die Einheit jetzt zu kürzen oder wegzulassen, auch wenn sich jeder wahrscheinlich insgeheim genau das gewünscht hat ;) also schnappt euch eure Freund*innen wenn ihr mal keine Lust habt rauszugehen und zu trainieren, das erleichtert einiges.

Aber jetzt genug mit dem Selbstmitleid, solche Tage wird es immer geben und sind ja bekanntlich auch charakterfestigend! Die Woche die vor mir liegt, ist wie zuvor schon erwähnt, die erste Rennwoche der Saison. Bis Mittwoch trainieren wir noch im normalen Rhythmus weiter, bevor ich zusammen mit der Hälfte der Trainingsgruppe nach Quarteira reise. An das Rennen und die Strecke habe ich natürlich sehr gute Erinnerungen, weil ich letztes Jahr im November hier mein erstes internationales Podium in der Elite feiern konnte.

Dieses Jahr werde ich aber erstmal den Ball flach halten und mit realistischen Erwartungen an den Start gehen. Ich bin sicherlich noch nicht ganz so fit wie im November und dazu ist das Starterfeld ziemlich gut besetzt. Das Rennen wird wieder im Rahmen eines Europacups über die olympische Distanz ausgetragen und wird daher zum Einstieg gleich mal ziemlich hart werden. Das Gute ist, dass es nicht nur mir so gehen wird, sondern die meisten anderen Athleten ebenfalls hier in die Saison einsteigen werden. Keiner wird so genau wissen, was der Andere drauf hat, daher wird das Rennen wahrscheinlich auch sehr nervös und hektisch auf ablaufen. Dazu kommt, dass die Wetterprognose ebenfalls nach Regen und rutschigen Straßen aussieht, also werde ich mich möglichst vorne aufhalten um Stürze zu vermeiden. Was dann auf dem abschließenden Lauf noch möglich ist, wird sich zeigen. Im Laufen fühle ich mich aktuell aber sehr wohl und ich hatte eine gute Vorbereitung mit genug Umfang für ein zehn Kilometer Rennen.

Drückt mir auf jeden Fall die Daumen, am Samstag um 16:30 Uhr gehts los!

Woche 7: Regen im Paradies

Letzte Woche gab schon wieder einen Ortswechsel und so langsam neigt sich mein Spanien Trip dem Ende entgegen. Seit Donnerstag letzter Woche bin ich im Heiligen Land der Triathleten und Radfahrer – in Girona. Das Wetter spielt leider noch nicht so mit, aber Regen tut zur Abwechslung ja auch mal ganz gut. Bis jetzt haben wir das Training auch ohne große Einschränkungen durchziehen können und vor allem der Tag gestern hatte es in sich. Alle Details und Werte der gestrigen Einheit hier im Blog.

Normalerweise steht der klassische Montag immer im Zeichen der Erholung. Da wir aber gerade erst am Anfang des Trainingslagers hier stehen, hat es sich im Trainingsrythmus so ergeben, dass der gestrige Monat ziemlich vollgepackt und intensiv war.

In der letzten Woche habe ich insgesamt eher weniger und ruhige Einheiten trainiert, um mich nach dem intensiven und umfangreichen Februar wieder gut zu erholen. In den sieben Tagen in Soller war ich nur zweimal im Pool und so war ich gestern zwar ausgeruht, hatte aber nicht das beste Wassergefühl. Im Radfahren und Laufen tut mir persönlich so eine Entlastungswoche immer ganz gut, aber im Schwimmen brauche ich immer wieder ein Tage, um das Wassergefühl wieder zu finden. Zum Glück stand daher gestern ein VO2max Set auf dem Plan, denn 50er gehen immer ;)

  • 1,5km einschwimmen mit Technik, Wassergefühlsübungen & kurzen Sprints zur Aktivierung
  • Hauptprogramm:
    • 400m GA1 (5:19min) + 4x50m (30-31sek) Abgang: 1min
    • 500m GA1 (6:40min) + 5x50m (29-30sek) Abgang: 1:15min
    • 600m GA1 Arme mit PB (7:10min) + 6x50m (28-29sek) Abgang: 1:30min
  • 2x500m locker ausschwimmen

Für die nächste Einheit ging’s dann um 13 Uhr aufs Rad. Hier hatten wir die Aufgabe insgesamt eine Stunde lang knapp unterhalb der “Laktat drei Schwelle” bergauf zu fahren. Zitat von meinem Trainer: “schön kontrolliert fahren, Laktat haben wir heute im Schwimmen schon genug gebildet.” Diese Art von Training gehört auch definitiv zu meinen Lieblingseinheiten! Man kann sich in diesem Anstrengungs-Bereich sehr lange aufhalten und somit entweder lange schnell oder ziemlich weit den Berg hochfahren. Das finde ich eigentlich beides gleichermaßen cool ;)

Natürlich ein altes Bild von Fuerte. Kurz kurz geht hier leider nicht, aber dafür war ich nicht alleine, sondern in der Gruppe unterwegs

Für das Radset sind wir an den berühmten Als Angels Anstieg hier gleich um die Ecke gefahren. Eigentlich sollten wir 4x15min fahren, aus Erfolgserlebnis-Gründen haben wir dann aber spontan beschlossen, drei Mal den gesamten Berg hochzufahren und in der vierten Wiederholung nur noch die fehlende Belastungszeit zur vollen Stunde abzuarbeiten.

  • 1. DG: 17:10min: 57rpm/ 136bpm/ 353W
  • 2. DG: 17:00min: 66rpm/ 135bpm/ 345W
  • 3. DG: 17:16min: 76rpm/ 138bpm/ 353W
  • 4. DG: 9:00min 83rpm/ 140bpm/ 359W

Zusatzaufgabe war (wie man erkennen kann) eine Trittfrequenzsteigerung vom Kraftausdauerbereich (55-65rpm) bis hin zu 80-90 Umdrehungen.

Die letzte Einheit des Tages war ein Koppellauf, unmittelbar im Anschluss an das Radprogramm. Hier hatten wir die Vorgabe uns in die Aufgabe hineinzuarbeiten und das Tempo mit abnehmender Belastungszeit zu steigern.

Programm: 6-5-4-3-2-1min Belastung, Pause = halbe Belastungszeit locker joggen (3-2,5-2-1,5-1min) Für die Wattwerte verwende ich den STRYD Power Sensor, ist relativ genau und interessant, da hier im Gegensatz zur reinen Geschwindigkeit, die Windverhältnisse und Steigung mitberücksichtigen werden:

  • 6min: 418W/ 3:28min/km / 145bpm
  • 5min: 430W/ 3:21min/km / 156bpm
  • 4min: 439W/ 3:13min/km / 163bpm
  • 3min: 454W/ 3:07min/km / 168bpm
  • 2min: 468W/ 2:56min/km / 173bpm
  • 1min: 486W/ 2:48min/km / 172bpm

Der Koppellauf war der erste schnellere Koppellauf in dieser Saison und ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Gefühl im Training. Für den Rest der Woche steht dann wieder vermehrt ruhigeres und längeres training auf dem Plan und der Freitag wird noch einmal intensiv. Außerdem hoffe ich, dass ich endlich mal wieder eine Podcastaufnahme hinbekomme. Das war in den letzten Wochen leider zeitlich nicht drin, aber Julian und ich sind dran einen gemeinsamen Zeitslot zu finden;)

Ansonsten bis nächste Woche und ich hoffe euch haben die Trainingseinblicke gefallen!

Woche 6: Urlaub in Port de Soller

Ich bin immer noch auf Mallorca, aber gefühlt auf einer anderen Insel. Seit letztem Donnerstag bin ich nicht mehr im Süden in Colonia Sant Jordi, sondern in den Nord-Westen umgezogen. Während der Süden eher flach und für seine langen weißen Sandstrände bekannt ist, bin ich hier mitten im Tramuntana-Gebirge – in Port de Soller. Auch wenn man hier den Strand direkt vor der Nase hat, merke ich doch, dass ich ganz klar Team “Berge” bin. Die Abwechslung hatte ich auch wirklich nötig, denn die letzten Tage in Sant Jordi waren schon ganz schön zäh!

Mein Februar war wirklich ein sehr guter Trainingsmonat, aber vor allem in den letzten Tagen hat sich das auch deutlich bemerkbar gemacht. Mein Körper wurde von Einheit zu Einheit müder und auch mental habe ich die Belastung mehr und mehr gespürt. Es war aber definitiv interessant mal die eigenen Grenzen auszutesten und auch wenn es am Ende zäh wurde, habe ich die Belastung zumindest physiologisch gut verkraftet.

Nachdem der Transfer uns noch ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet hatte, kamen wir dann letzten Mittwoch spontan auf die perfekte Lösung. Der BTV hatte für die komplette Zeit einen Mietwagen und den haben wir uns ausgeliehen und sind am Mittwoch Abend mit unserem gesamten Gepäck (bis auf die Fahrräder) nach Port de Soller gefahren und mit leerem Auto wieder nach Sant Jordi. Am Donnerstag mussten wir dann nur noch den Rest in einen Rucksack packen und konnten eine entspannte Inseldurchquerung mit dem Rad machen.

Am Wochenende konnte ich mich dann endlich wieder gut erholen und auch mal den Touri in Palma spielen. Ansonsten gab viele Kaffeepausen und viel gutes Essen!

Zwischen den Sightseeing Aktivitäten, gab natürlich auch ein paar lockere Einheiten um die Gegend zu erkunden und mir gefällt es hier wirklich sehr gut! Die nächsten Tage fahre ich das Training dann wieder langsam hoch, bevor wir am Donnerstag mit der Fähre nach Barcelona übersetzen und von dort aus direkt weiter nach Girona fahren.

Dort gehts dann wieder voll los und ich freue mich auch schon, meine gewohnte Trainingsgruppe aus Nürnberg wiederzusehen!

Euch allen einen guten Start in die Woche!