Endlich ist es soweit: Das erste Rennen der Saison steht vor der Tür! Naja zumindest virtuell… ab Donnerstag werde ich in der Superleague Rennserie auf der Online Plattform Zwift zu sehen sein und gegen enorm starke Athleten, wie den zweifachen Olympiasieger Alistair Brownlee und den aktuellen Weltmeister auf der Kurzdistanz Vincent Luis, antreten. Ich bin zwar im Moment in einer sehr guten Radform, aber die Jungs sind wahrscheinlich noch einmal eine andere Liga… aber ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben und vielleicht kann ich ja ein paar Attacken setzen und die großen Namen etwas ärgern! Das Rennen ist wie ein Etappenrennen bei der Tour de France konzipiert und wir fahren in Teams. Zum Glück nicht so lang (ca. 30km) aber dafür von Beginn bis Ende Vollgas. Ich bin der Team Captain für Team Germany (das bedeutet nicht, dass ich dir stärkste Athlet hier bin, sondern einfach für die Kommunikation und Orga zuständig bin;) ) Zwischendurch gibt es immer wieder Zwischensprints, bei welchen man sich Punkte für die Tageswertung im Team sichern kann und am Ende gibt es auch etwas Preisgeld zu gewinnen. Die Rennen können auch per Livestream verfolgt werden und es werden euch auch zwei Kommentatoren mit Infos versorgen und ich werde in den nächsten Tagen den Link auf meinen Social Media Kanälen posten. Auf jeden Fall wird das Rennen auf dem Youtube Kanal und der Facebook Seite von Superleague Triathlon ab Donnerstag ca. 19:45 Uhr übertragen. Um 20:15 Uhr ist dann scharfer Start (Renndauer ca. 40min).
VALLETTA, MALTA – OCTOBER 20, 2019: in the Nike Fun Run during Super League Triathlon Malta on October 20, 2019 in Valletta, Malta. (Photo by That Camera Man/Superleague Triathlon)
Außerdem darf ich nun endlich meinen neuen Radsponsor bekannt geben: Es ist die große Radmarke Giant! Mein Trainingsbike habe ich schon bekommen und das TCR fährt sich wirklich super. Ich hoffe es wird dieses Jahr noch möglich sein, ein paar Rennen auf der Straße draußen zu starten und hier das neue Rad zu testen.
Das
letzte Rennen der Saison ist Geschichte. Insgesamt war ich eine Woche in Malta
und war dieses Mal von Anfang an Teil des Profi Geschehens. Das Ziel der
Superleague ist nämlich, neben spannenden Rennformaten, auch einen bleibenden
Eindruck vor Ort zu hinterlassen und die Gesellschaft zum Sport zu bewegen.
Jeder Athlet bekommt einen genauen Ablaufplan und Aktivitäten zugewiesen,
beispielsweise eine Motivationsrede in einer Partnerfirma der Superleague oder
eine Sportstunde mit kleinen Kindern in der Schule. So wird es natürlich auch
attraktiv, Sponsor der Superleague zu werden und gerade für den Tourismus ist
es positiv, dass dieses Triathlon-Großevent zu den jeweiligen Orten kommt. Für
mich persönlich funktioniert dieses Konzept auf jeden Fall und es gibt einem
selbst auch Ideen, mögliche neue Sponsoren zu akquirieren.
Malta – October 16, 2019: Athletes meet and Greet with ministers during the days ahead of Superleague Malta 2019 at the Urban Valley Resort and SPA, Malta (Photo by That Cameraman /Superleague Triathlon) Malta – October 16, 2019: Athletes meet and Greet with ministers during the days ahead of Superleague Malta 2019 at the Urban Valley Resort and SPA, Malta
(Photo by That Cameraman /Superleague Triathlon)
Nun
aber zum Rennen selbst… Am Samstag waren (wie in Jersey) die Halbfinals,
bestehend aus einem doppelten Triathlon (swim/bike/run)×2 . Wer in welchem
Halbfinale startet, wird immer am Tag vorher gelost und ich musste im
Semifinale A ran. Da ich mich in Jersey für das Finale qualifiziert hatte
(besten 5 aus jedem Halbfinale + die insgesamt 5 Zeitschnellsten) waren meine
Erwartungen natürlich an diesem Erfolg gemessen hoch!
VALLETTA, MALTA – OCTOBER 18, 2019: The slot draw during Super League Triathlon Malta on October 18, 2019 in Valletta, Jersey. (Photo by Tom Shaw/Superleague Triathlon)Malta – October 18, 2019: Athlete Training the day before Superleague Malta 2019 (Photo by That Cameraman /Superleague Triathlon)
Mein
Start und das Schwimmen war auch sehr gut und ich konnte als dritter um die
erste Boje schwimmen und mich dann hinter dem Weltmeister und zur Zeit
unschlagbaren Vincent Luis einordnen und seinen Wasserschatten bis zum Ende
halten. So war ich auf dem Rad direkt in der Spitzengruppe und konnte mich auf
der ersten von vier 1km langen Runden gut verstecken und musste nicht allzu
viel investieren. In der zweiten Runde war der Traum vom Finale dann aber
vorbei… auf der Kuppe des Berges war ich kurz unaufmerksam und touchierte das
Hinterrad eines Athleten vor mir und da direkt darauf eine Linkskurve folgte
wurde mir einfach das Vorderrad “weggefahren” und ich stürzte. Der
Sturz an sich war auf Grund der niedrigen Geschwindigkeit am Ende des Berges
nicht schlimm aber ich verlor wertvolle Sekunden, da mir die Kette
herunterfiel. So fuhr ich zwei Runden lang so hart ich konnte und öffnete meine
Schuhe zu spät und überfuhr dann auch noch die Abstiegslinie. Der anschließende
Lauf war nicht wirklich glorreich und zusammen mit der Zeitstrafe fiel ich über
90sek hinter den Führenden zurück und wurde eliminiert. Das war natürlich enorm
frustrierend! Aber so ist der Sport… ich hatte die erfolgreichste Saison
meiner bisher kurzen Karriere und muss nun leider, auch wenn ich in Topform
war, mit dem schlechtesten Rennen die Saison abschließen.
VALLETTA, MALTA – OCTOBER 19, 2019: in the Mens Group A Semi Final Race during Super League Triathlon Malta on October 19, 2019 in Valletta, Malta. (Photo by Tommy Zaferes/Superleague Triathlon)VALLETTA, MALTA – OCTOBER 19, 2019: in the Mens Group A Semi Final Race during Super League Triathlon Malta on October 19, 2019 in Valletta, Malta. (Photo by Tommy Zaferes/Superleague Triathlon)
Am nächsten Tag stand allerdings noch ein kleines Event an. Die Superleague veranstaltete zusammen mit Nike einen fünf Kilometer Lauf für Krebs Aufmerksamkeit. Die Athleten welche es nicht ins Finale geschafft hatten, wurden gebeten teil zu nehmen und es war auf jeden Fall ein lustiges Event mit guter Botschaft!
VALLETTA, MALTA – OCTOBER 20, 2019: in the Nike Fun Run during Super League Triathlon Malta on October 20, 2019 in Valletta, Malta. (Photo by Tom Shaw/Superleague Triathlon)
Jetzt
stehen ersteinmal zwei Wochen Offseason an. Die nutze ich auf jeden Fall zur
kompletten Regeneration und zur Aufarbeitung der letzten Saison, um dann im
November mit neuer Motivation und dem “Masterplan” in die
Vorbereitung für meine erste Saison als Profi zu starten!
Was
für ein surreales Wochenende! Es war mein erstes Superleague Event und ich
startete bei den Junioren. Ich freute mich schon die letzten Wochen auf das
Rennen weil ich wusste, dass mir kurze Strecken liegen und mir auch das
technische Radfahren in die Karten spielen würde. Aber das der Samstag mit
einer Finalqualifikation für das Rennen der Profis enden würde, hatte ich
trotzdem nicht erwartet!
Doch
zunächst einmal: was ist Superleague? Gegründet vor zwei Jahren von
Triathlonlegende Chris McCormack, für die schnellsten Profitriathleten der
Welt. Hier stehen besondere Rennformate an und natürlich auch (damit die Profis
auch zu den Rennen kommen) gibt es viel Geld zu gewinnen und live Übertragung
und viel Medienaufmerksamkeit. Das Ziel ist, möglichst spannende Rennen durch
innovative Formate, wie dem “Enduro” (drei Triathlons am Stück ohne
Pause) zu veranstalten und den Eliteathleten eine Bühne zu geben.
Seit
letztem Jahr gibt es bei diesen Wettkämpfen auch eine Juniorenkategorie und
hier startete ich dieses Wochenende in Jersey (Insel im Ärmelkanal). Das
besondere hier ist, dass der Sieger der Junioren bei den Profis starten darf
und so die Chance hat, sich mit den schnellsten und bekanntesten Athleten der
Kurz- und Mitteldistanzszene zu messen. Mein Ziel war es, mir diesen Spot zu
sichern!
Das Juniorenrennen wurde wegen kalten Außentemperaturen zunächst auf swim/bike/run/bike/run verkürzt und ich konnte von Anfang an das Tempo machen und mir beim zweiten radfahren einen Vorsprung von knapp 10sek erarbeiten und auf dem abschließenden Lauf verteidigen.
ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Junior Boys Enduro Race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by Tommy Zaferes/Superleague Triathlon)ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Junior Boys Enduro Race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by Darren Wheeler/Superleague Triathlon)ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Junior Boys Enduro Race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by Darren Wheeler/Superleague Triathlon)ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Junior Boys Enduro Race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by Darren Wheeler/Superleague Triathlon)
Mit dem Ticket für das Eliterennen in der Tasche, versuchte ich mich bestmöglich zu erholen, denn der Wettkampf war am selben Tag nur 8h später. Ich war natürlich nicht mehr ganz frisch aber auf einmal, befand ich mich im selben Raum wie Mario Mola, aktueller Weltmeister Vincent Luis und unterhielt mich mit 70.3 Weltmeister Gustav Iden.
ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Mens Semi Final Group B race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by That Camera Man / Superleague Triathlon)
Es
gab zwei Halbfinals bei den Profis und die besten fünf aus jedem qualifizierten
sich für das Finale am nächsten Tag. Außerdem durften die nächsten fünf
Zeitschnellsten auch am Finale teilnehmen. Mein Ziel war es von Anfang an alles
zu geben und zu versuchen, mich vorne zu zeigen. Ich hoffte einfach den
Eliminierungen zu entgehen (bei 1min hinter Führendem erfolgt Eliminierung aus
dem Rennen) und mir gelang es tatsächlich, nach einem guten Schwimmen, das
Radfahren mitzugestalten und ein paar Plätze gutzumachen. Auch wenn mir beim
Laufen noch einiges zur Spitze fehlt, konnte ich mich durch das zweite
Radfahren wieder vorne positionieren und als Fünfter auf die letzte Laufstrecke
gehen. Hier büßte ich wieder ein paar Plätze ein aber setzte mich noch im
Schlusssprint durch und landete auf Platz neun. Ich hätte nie mit einer so
guten Platzierung gerechnet und war mehr als zufrieden. Als dann auch noch der
Renndirektor auf mich zukam und mir mitteilte dass ich mich als einer von 15
Athleten für das Finale qualifiziert hatte, war die Erschöpfung wie
weggeblasen!
ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Junior Boys Enduro Race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by Tom Shaw/Superleague Triathlon)ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Mens Semi Final Group B race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by That Camera Man / Superleague Triathlon)ST HELIER, JERSEY – SEPTEMBER 28, 2019: The Mens Semi Final Group B race during the RBC Super League Triathlon Jersey on September 28, 2019 in St Helier, Jersey. (Photo by That Camera Man / Superleague Triathlon)
Mein Trainer und ich beschlossen dann allerdings, am nächsten Tag nicht an den Start zu gehen, da die Belastung nach fünf Triathlons am Samstag einfach zu hoch gewesen wäre und so musste ich leider auf einen weiteren Auftritt in der Superleague verzichten. Das Format war auf jeden Fall super spannend und hat noch mehr Spaß gemacht als ich mir vorstellen hätte können! Vielleicht bekomme ich ja in nächster Zeit noch eine Chance!