Europameisterschaft über die Supersprint Distanz

Zurück aus einer kurzen Blogpause! In den letzten zwei Wochen war viel los und ich bin einfach nicht zum Schreiben gekommen. Heute gibt es dafür einen Ausblick auf das Rennen am Wochenende: die EM über die Supersprint Distanz. Was das schon wieder für ein Format ist, wer alles am Start ist und wie ich mich so fühle, jetzt hier im Blog.

Nach vollen zehn Tagen Ruhe, bin ich wieder ins Training eingestiegen und muss sagen, dass ich dieses Gefühl so gar nicht vermisst habe. Alles fühlt sich schwer und nach Arbeit an und die ersten paar Tage hatte ich so gar keinen Spaß am Training. Klar, ich konnte mich wieder bewegen und war gesund, aber selbst die lockerste Einheit war einfach super anstrengend. Wir Leistungssportler sind auch einfach nicht für besonders viel Geduld bekannt… und so habe ich mich durch die erste Trainingswoche ziemlich durchgeschleppt.

Nach den ersten Intensitäten, kam dann aber wieder ein gutes Gefühl und ein guter Rhythmus in den Einheiten auf. Routine und Regelmäßigkeit ist einfach unschlagbar. Auch wenn ich noch nicht wieder da bin, wo ich vor der Pause war, konnte ich doch noch zwei gute Trainingswochen durchziehen.

Wer noch wissen will was sonst so los war, kann sich gerne die neue Podcast-Episode anhören:

Jetzt aber zurück zum Wettkampf. Aktuell sitze ich im Zug nach Leipzig. Von dort gehts morgen weiter mit dem Auto nach Olsztyn, ziemlich weit im Osten von Polen. Hier findet die Europameisterschaft über die Supersprintdistanz statt – am Freitag die Halbfinals und am Samstag Abend dann das Finale. Die Distanzen: 300m Schwimmen, 8km Radfahren und 2km Laufen. Ziemlich kurz also und umso stressiger und schneller aus Athletensicht.

Wir Athleten wurden in drei Startläufe unterteilt. Die besten neun Athleten qualifizieren sich direkt fürs Finale am nächsten Tag, zusätzlich kommen noch die drei Zeitschnellsten weiter, sodass im Finale 30 Athleten an den Start gehen. Ich bin direkt im ersten Halbfinallauf mit Startnummer drei, kann mir also eine gute Startposition aussuchen und dadurch schon einmal eine sehr gute Ausgangslage. Auf den ersten Blick ist der Rad- und Laufkurs ziemlich flach mit nur wenigen technischen Passagen. Ich bin aber schon auf die Streckenbesichtigung gespannt, denn oft ist ein Kurs deutlich technischer und anspruchsvoller als zunächst auf dem Papier. Ich hoffe auf jeden Fall auf keine allzu langweilige Strecke und vielleicht kann man hier ja auch eine entscheidende Attacke setzen…

Zum restlichen Starterfeld: dieses Wochenende sind so einige Triathlonwettkämpfe in ganz Europa und dadurch sind die besten Athleten ziemlich verstreut. Meine Konkurrenten haben natürlich trotzdem was drauf, aber wenn ich einen guten Tag habe, ist hoffentlich Einiges möglich. Ich bin auch wirklich mega gespannt wie mein Körper sich noch bis Freitag erholt und ob ich schon wieder auf dem Niveau vor der Krankheit bin.

Das Rennen kann man wie immer auf triathlonlive.tv verfolgen und die genauen Startzeiten werde ich noch über social media teilen.

Jetzt leg ich aber erstmal die Beine hoch und lass die Form kommen;)

Spontane Entschlüsse und EM

Einfach mal in einer Wundertüte leben – so komme ich mir gerade ein wenig vor:) seit knapp 2,5 Wochen bin ich jetzt schon unterwegs und war kaum länger als 4 Tage an einem Fleck, bis jetzt zumindest. Bevor ich anfange muss ich allerdings noch ein wenig was nachholen. Also zuerst einmal:

JEM Kitzbühel

Heute vor zwei Wochen fanden die ersten Qualifikationsrennen für die Europameisterschaften statt. Wie bereits in meinem letzten Post erklärt gab es bei der diesjährigen EM in Kitzbühel nicht nur ein Rennen, sondern mehrere Halbfinals am Freitag und dadurch erst eine Qualifikation für die A und B Finals am Samstag. Die Voraussetzung für eine Qualifikation für das A Finale am Samstag war eine top 9 Platzierung im jeweiligen Halbfinale. Durch mein Rennen am Freitag hat das zum Glück geklappt und nach einer Renndauer von nicht ganz 40min hieß es dann gleich wieder zurück ins Hotel, ausruhen, Physio und Beine hochlegen für das Finale am nächsten Tag.

Foto: Tom Meyer

Gerade noch versucht wieder ein wenig zu regenerieren, da standen wir am Samstag Vormittag schon wieder aufgereiht auf dem Pontoon und los gings. Nach meinem Rennen am Freitag musste ich schnell einsehen, dass meine derzeitige Laufform definitiv nicht ausreichen würde um bei den Mädels vorne mitlaufen zu können. Das war nach meiner Laufpause schon recht absehbar, trotzdem ist es dann natürlich nochmal etwas anderes wirklich im Rennen zu sein und auf der Laufstrecke zu merken, dass leider einfach nicht mehr viel da ist an Schnelligkeit und Tempohärte. Aber so war es nun mal und trotzdem freute ich mich auf das Rennen am Samstag. Nach all den Vorrennen am Freitag, in denen kein einziges Mal eine Ausreißergruppe mit schnellen Schwimmern durchgekommen war, war auch hier relativ klar, dass das Rennen eine reine Laufentscheidung werden würde. Erst einaml keine besonders guten Aussichten für mich, aber nach einem guten Schwimmen und Radfahren brachte ich mich in eine möglichst gute Position vor dem zweiten Wechsel. So ging ich ganz vorne mit dabei auf die Laufstrecke und versuchte nochmal alles rauszuholen. Nach einer vierwöchigen Laufpause fühlte sich das zweite mal schnell laufen in etwas mehr als 24 Stunden dann doch sehr zäh an und so kämpfte ich mich auf Platz 21. Sicherlich kein Ergebnis mit dem ich in erster Linie super zufrieden bin, doch einfach mal angepasst an die Umstände auf jeden Fall nicht schlecht und etwas auf dem man gut aufbauen kann.

Platz 21

Nach meinem Zieleinlauf habe ich erstmal den flauschigen blauen Teppichboden im Zielbereich genossen und ein paar Minuten gebraucht um wieder halbwegs funktionstüchtig aufstehen zu können. Was danach kam war allerdings erst richtig cool (und damit meine ich nicht das eiskalte Wasser, das mir gleich gereicht wurde). Viel mehr meine ich die anderen deutschen Mädels, die einfach nur on fire waren! Neben Platz 21 im A Finale gab es somit noch Platz 1, 4 und 10!!

Foto: Tom Meyer

Aber als wäre das nicht schon genug, kam der nächste deutsche Europameister bei den Junioren nicht ganz 2h später ins Ziel und auch in der Elite gab es Podiumsplätze zu feiern! Mit all den Vorläufen, Finals und dann auch noch dem Staffelbewerb am Sonntag gab es im Rahmen der EM 22(!) Rennen. Kein Wunder, dass ich am Sonntag Abend ziemlich platt war. Insgesamt also ein sehr erfolgreiches Wochenende für Triathlon Deutschland mit einer sehr starken Mannschaft und tollem Team:)

Weiter gehts

Nach der EM wollte ich noch ein paar Tage in Österreich bleiben und eine gute Freundin besuchen. Nachdem also am Montag Vormittag die ganze Mannschaft wieder in alle Richtung aufgebrochen war, setzte auch ich mich ins Auto und fuhr nach Innsbruck. Auch hier gings natürlich weiter mit dem Training, verbunden mit ganz viel quality time.

An qualitiy time gabs einiges nachzuholen und so gings dann nach vier sehr schönen Tagen in Tirol weiter an den Gardasee. Nachdem meine Eltern seit ein paar Wochen einen neuen VW Bus haben gings zusammen mit meiner Mama gleich auf dem Campingplatz und mal wieder back to the basics. Früher waren wir sehr oft in Arco, also immer ein richtig schöner Fleck um ein paar Tage zu verbringen. Neben klassischen Trainingseinheiten im Freibad gabs natürlich auch ein bisschen Alternativsport. Und auch wenn es im ersten Moment sicher nicht das Angenehmste war einmal um kurz vor 5 aufzustehen um eine Bergtour zu machen, hat es sich auf jeden Fall gelohnt als erstes die schöne Aussicht auf den Gardasee zu genießen. Dazu noch ein bisschen Eis, Pizza und Pasta –

besser gehts nicht?

Sorry, irgendwie schon. Wie ich ganz am Anfang schon erwähnt habe, alles eine kleine Wundertüte im Moment. Nach Arco gings nämlich nicht nach Hause und nach einem kurzen Zwischsenstopp in Verona auch nicht wieder zurück nach Nürnberg, sonder weiter in die Toscana… Hier macht ein Teil der Trainingsgruppe gerade ein letztes Vorbereitungstrainingslager für unsere Olympionikin Anabel Knoll, die schon in knapp 2 Wochen nach Tokyo fliegen wird. Kurz nach der EM habe ich kurzfristig beschlossen mitzukommen und meinen Trip noch ein wenig zu verlängern, in der Hoffnung Anabel beim schwimmen ein wenig als Trainingspartnerin zu unterstützen. Leider hat das bis jetzt noch nicht so ganz geklappt und so hab ich mich beim letzten Schwimmtraining mehr als ein Strandgast oder eine treibende Boje gefühlt, als eine Schwimmerin. Trotzdem – richtig schön hier, tolle Zeit mit dem Team, viel Sonne und jede menge gute Laune.

Rückblick EM Kitzbühel

Die letzten fünf Tage in Kitzbühel gingen vorbei wie im Flug! Vor allem die letzten drei Tage waren vollgepackt mit Rennaction und einigen Gänsehaut-Momenten, aber auch totaler Niedergeschlagenheit und völliger Erschöpfung. Hier meine Eindrücke von der EM:

Anreisetag war Mittwoch, der 16. Juni im Camper von Roland, zusammen mit Franca und Anabel. Dieses Jahr hatten wir bis jetzt wirklich Glück und konnten immer entspannt mit dem Auto zu den Wettkämpfen reisen. Flüge sind zwar oft kürzer, aber trotzdem immer mit mehr Stress und organisatorischem Aufwand verbunden. Daher finde ich eine Anreise mit dem Auto – neben den ökologischen Gründen natürlich – immer deutlich praktischer. Am Abend bin ich dann noch mit ein paar anderen Jungs und Mädels aus dem deutschen Team, eine lockere Runde um den See gejoggt.

Der Donnerstag war dann wie immer, der große “Streckencheck-Tag”. Kleines Frühstück und danach 40min auf der 4km langen Radrunde, um sich mit dem Anstieg und vor allem dem U-Turn nach der kurzen Abfahrt vertraut zu machen.

Entspanntes Pedalieren mit dem einzig wahren Henry Graf // Quelle: Tom Meyer

Danach wieder zurück ins Hotel, um möglichst wenig Zeit in der heißen Sonne zu verbringen und für das Rennen frisch zu bleiben. Am Nachmittag ging es dann mit dem gesamten Team wieder zum See und zum Streckencheck im Wasser. Am Wettkampfvortag reichen mir meistens 1500m mit ein paar Sprints, um ein gutes Gefühl mitzunehmen und aktiviert für den nächsten Tag zu sein.

Ich muss auch wirklich sagen, dass die Stimmung im Team richtig gut war! Triathlon ist nunmal ein Einzelsport und auch wenn wir sonst über die verschiedenen Stützpunkte im Land verteilt trainieren und wir in den Wettkämpfen Konkurrenten sind, kam dieses Wochenende definitiv ein Gefühl der Gemeinschaft und starken Teams auf! Auch mein eigenes Gefühl war für die kommenden Rennen sehr positiv. Das Niveau in der Elite ist zur Zeit einfach richtig hoch und ich wusste, dass es nicht leicht werden würde, mich für das A Finale zu qualifizieren (Anforderung: Top 9 in meinem Semifinale).

Am Freitag morgen stand nur noch eine kleine Laufaktivierung (15min mit zwei Steigerungen am Ende) auf dem Programm und dann hieß es nur noch warten… Mein Start war um 16:25 Uhr. Genau wie vorhergesagt war es drückend heiß und sogar der See hatte 26 Grad. Trotzdem war das Einschwimmen eine willkommene Abkühlung und ich fühlte mich bereit für die bevorstehende Aufgabe.

Ich erwischte einen guten Start, konnte mich zwar nicht vom Feld lösen, aber fand einen guten Rhythmus und kam unbehelligt um die beiden Bojen. Am Rückweg fand ich auch einen guten Wasserschatten bei dem ich bis zum Ende mitschwimmen konnte. Trotzdem kostete das Schwimmen schon enorm viel Kraft und ich musste sehr viel investieren, um meine Position zu halten (Position 14). Die ersten Meter auf dem Rad wurden ziemlich hart gefahren, aber durch die kurze Schwimmstrecke separierte sich das Feld kaum und nach einer von vier Runden, fand ich mich in einer 16-köpfigen Spitzengruppe wieder. Bei dieser Gruppengröße ist das Radfahren immer sehr chaotisch, da der Kurs zu eng und technisch, für eine geordnete Zusammenarbeit war. Dadurch wurde der Anstieg und die Antritte nach den Kurven sehr hart gefahren und auf den längeren Wegen dazwischen nicht wirklich Druck gemacht. Leider fühlte ich mich genau wie in Berlin kraftlos und immer gleich im roten Bereich, wenn ich mal länger in der Führung fuhr. Auch die Anfahrt auf die Wechselzone war sehr hektisch und ziemlich gefährlich und ich schaffte es zum Glück als Erster abzusteigen und mit einem passablen Wechsel, an Position vier auf die Laufstrecke zu gehen. Das Tempo war von Anfang an enorm hoch (1. Km in 3:02min trotz einem Anstieg und einem kurzen steilen Bergabstück auf Schotter). Nach einer Runde lief ich auf Position sieben, mit knapp 10sek Rückstand auf die Spitze und versuchte meinen Rhythmus zu finden. Von da an war es einfach nur noch unglaublich hart und ich war komplett am Anschlag. Ich merkte zwar wie ich langsamer wurde, konnte aber nicht mehr mobilisieren und musste mich am Ende mit Platz 11 begnügen. Im Ziel übergab ich mich erstmal mehrmals und konnte längere Zeit nicht aufstehen weil meine Hüftbeuger auf beiden Seiten krampften und ich komplett erschöpft war.

Erst eine Stunde später konnte ich wieder etwas klarer denken und war natürlich komplett niedergeschlagen, da ich die Finalqualifikation verpasst und ich für mich wieder keine zufrieden stellende Leistung zeigen konnte. In solchen Momenten bricht einfach alles für einen zusammen und man stellt alles in Frage… auch wenn es bei mir wahrscheinlich aktuell nur an ein paar Kleinigkeiten hakt. Trotzdem mache ich diese Woche mal einen größeren Check (Blutbild etc.) um abzuklären ob es einen klaren Grund für mein schlechtes Gefühl in den letzten Wochen gibt.

Irgendwie schaffte ich es dann mich noch einmal halbwegs zu motivieren um am Samstag im B Finale an der Startlinie zu stehen! Obwohl es mir wirklich schlecht ging und ich im Halbfinale am Freitag gelitten habe wie selten zuvor, war es für mich komischerweise keine Option nicht an den Start zu gehen. Immerhin ist es eine Europameisterschaft und viele Topathleten und auch einige Olympiakandidaten hatten es nicht ins A Finale geschafft. Ich wollte auch einen versöhnlichen Abschluss für das Wochenende finden und einfach mal wieder etwas Selbstvertrauen für die nächsten Wettkämpfe mitnehmen. Das gelang mir dann den Umständen entsprechend auch! Schwimmen und Radfahren lief ähnlich wie am Vortag ab (dieses Mal einen 20 Mann Gruppe am Rad) aber ich lief bewusst etwas kontrollierter los. Mit der Laufzeit, die ich dann hinlegte, hätte ich mich am Vortag auch locker fürs Finale qualifiziert. Aber das brachte mir in dem Moment wenig… am Ende konnte ich noch einen Zielsprint gewinnen und lief als Vierter ins Ziel. Insgesamt also 32. bei der EM und 13. in der U23 Wertung.

Natürlich hatte ich mir mehr erhofft, muss aber jetzt das mitnehmen was es geworden ist und es das nächste Mal besser machen… Der Sport ist auf diesem Niveau einfach knallhart und neben den Höhen muss es einfach auch die Tiefen geben. Jetzt lege ich auf jeden Fall die Beine hoch und erhole mich erst einmal komplett und analysiere noch zusammen mit meinem Team, was wir das nächste Mal besser machen können und woran es aktuell hakt. Am Sonntag starte ich in Potsdam beim zweiten Bundesligarennen der Saison, das wird dann der erste Reiz nach meiner ruhigen Woche. Mal sehen ob das funktioniert, aber ich bin optimistisch!

Bis nächste Woche

Travel blog

Los geht’s… Prüfungen alle vorbei, Abi in der Tasche, rein ins Auto und ab nach Kitzbühel! Gerade sind wir im Auto und haben noch ein wenig Strecke vor uns, eigentlich eine perfekte Möglichkeit mal alles wieder auf den neusten Stand zu bringen und die letzten Wochen Revue passieren zu lassen.

Nach dem internen Qualiwettkampf in Kienbaum vor knapp einem Monat standen noch vier Abiprüfungen an, die letzte davon war dann noch vorgestern. Bis dahin war der Plan neben dem Lernen natürlich noch fitter zu werden für die EM, speziell im Laufen. Leider hat genau das nicht geklappt und meine Vorbereitung lief nicht gerade perfekt. Nach dem Qualiwettkampf musste ich verletzungsbedingt ein paar Wochen Laufpause machen und anfangs auch ein wenig Abstriche auf dem Rad machen. Nicht gerade super einfach mit dem Gedanken an die EM im Hinterkopf. Aber Gesundheit geht immer vor und unter Schmerzen zu trainieren ist auf keinen Fall eine Lösung!
So fiel dann leider auch die Deutsche Meisterschaft Elite in Berlin im Rahmen der Finals für mich aus… Dank ARD/ZDF konnte ich aber trotzdem so halb dabei sein:)

Europameisterschaften Kitzbühel

Jetzt aber zurück zur EM! Klar, die Vorbereitung lief nicht top – aber hey ich freu mich auf den Wettkampf, ein cooles Event und mal wieder ein paar Leute zu sehen. Die Schwimmvorbereitung lief dafür richtig gut, hier geh ich auf jeden Fall mit gutem Gefühl an den Start. Das Radfahren wird sicher nicht zum Ausruhen, ein harter Anstieg und eine technische Abfahrt, das Ganze viermal und los geht’s zum Laufen. Das wird ehrlich gesagt eine Wundertüte, aber bis dort hin, let’s go!

@reyemotion02

Am Freitag geht’s also los, das Format ist hier ein wenig anders als sonst. Dabei gibt es ein Halbfinale am Freitag und ein Finale am Samstag. Insgesamt gehen am Freitag 90 Athleten an den Start, aufgeteilt in 3 Startwellen, also jeweils 30 Athleten pro Start. Die besten 9 Athleten aus jedem Halbfinale qualifizieren sich dann direkt für das A-Finale am Samstag, die Übrigen Startplätze werden dann noch an die 3 Zeitschnellsten vergeben. So gibt es dann am Samstag ein A-Finale um Platz 1-30 und ein B-Finale um Platz 31-60. So wer bis hierhin noch dabei ist, das war’s erst einmal an Regeln, bleibt also nur noch das Rennen:)

Ich starte am Freitag im zweiten Halbfinale und darf mir als erste Starterin meine Position ganz frei auswählen. Da hab ich gleich mal die Qual der Wahl und wer mich kennt weiß natürlich wie gern und gut ich mich entscheiden kann…
Dann ab an die Startlinie und falls dann auch noch eine Qualifikation für das A-Finale rausspringt bin ich wirklich super happy!

Jetzt noch ca. 1h Fahrt und dann weck ich auch endlich mal meinen überall und immer schlafenden Bruder Simon auf.

Schwimmblog Taliso Engel: Europameisterschaft in Funchal Teil 2

Hey,

wie schon angekündigt, hatte ich am Donnerstag noch 50m Kraul und am Samstag 200m Lagen auf dem Plan stehen.

Die 50m Kraul fühlten sich im Vorlauf richtig gut an und dieses Gefühl bestätigte sich auch in der Zeit. Ich konnte meine Bestzeit vom Februar (24,82) um 0,32 Sekunden (24,50) verbessern und mir somit auch noch einen weiteren Deutschen Rekord in meiner Startklasse holen. Mit dieser Zeit schwamm ich außerdem als 4. ins Finale, mit nur 0,02 Sekunden Abstand zum 3. Platz. 

Das Finale fühlte sich nicht ganz so gut an wie der Vorlauf und die Zeit war auch minimal langsamer. Meinen 4. Platz konnte ich aber trotzdem halten, auch wenn es leider knapp nicht hur Bronzemedaille gereicht hat.

Freitag hatte ich frei. Ich habe diesen freien Tag eigentlich sehr genossen, bis ich mich dann nachmittags plötzlich etwas krank fühlte. Das ganze entwickelte sich dann ziemlich schnell zu einem starken Schnupfen. Am Samstag Morgen mussten wir dann leider entscheiden, dass ich mein letztes Rennen die 200m Lagen nicht schwimmen sollte/konnte. Ich wollte dieses Rennen eigentlich unbedingt schwimmen, da es bestimmt nochmal sehr interessant geworden wäre. Im Nachhinein war es aber definitiv die richtige Entscheidung. 

Zum Glück waren bei mir alle Corona-Tests (sowohl PCR-Test, als auch Schnelltest) negativ, sodass ich am Sonntag um 6 Uhr am Morgen in den Flieger steigen durfte. Die Reise zurück nach Nürnberg zog sich gefühlt unendlich lang und mir ging es dadurch leider auch nicht unbedingt besser. 

Die darauffolgenden Tage habe ich quasi schlafend im Bett mit Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen und mit viel Tee trinken verbracht. Deshalb kommt auch erst jetzt, wo es mir schon langsam besser geht, das Update zu den restlichen Tagen auf Madeira.

Auch wenn ich das letzte Rennen leider abmelden musste, bin ich mit meiner Leistung bei der EM sehr zufrieden. 

Meine finalen Ergebnisse waren:

4 Strecken

4 Bestzeiten

3 Deutsche Rekorde 

1. Platz über 100m Brust

Sobald ich wieder komplett fit bin und mich richtig erholt habe, werde ich wieder mit dem Training anfangen. Dennoch liegt der Fokus die nächsten drei Wochen auf jeden Fall erstmal auf meinem Fachabi. Danach kann ich mich dann wieder komplett auf’s Training konzentrieren.

Um mich mehr auf’s Fachabi konzentrieren zu können habe ich dieses Jahr übrigens auch die Deutsche Meisterschaft der nicht-behinderten Schwimmer (3.-6.6.21) abgesagt, da mir das ganze einfach zu stressig geworden wäre.

Nach meinen Prüfungen findet aber auch noch die Intermationale Deutsche Meisterschaft im Para-Schwimmen statt, an der ich dann auf jeden Fall wieder teilnehmen werde.

Bis dann,

Euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Europameisterschaft 16.-22.5.21

Hey, 

seit einer Woche bin ich jetzt schon auf Madeira bei der Europameisterschaft im Para-Schwimmen, welche hier vom 16.-22. Mai stattfindet. Dass die EM in solchen Zeiten natürlich nur unter strengen Hygieneregeln stattfinden kann, brauch ich glaube ich nicht zu erwähnen. 

Am Sonntag ging es bei mir gleich mit 100 Schmetterling los. Ich nutzte das Rennen eigentlich hauptsächlich als Vorbereitung für meine Hauptstrecke, die 100m Brust am Montag. Trotzdem gelang es mir über die 100 Schmett eine knappe Bestzeit aufzustellen.

Am Montag ging es weiter mit den 100 Brust.
Die Stunden vor dem Rennen haben sich für mich sehr ungewohnt angefühlt, da ich bereits als Favorit in das Rennen reingegangen bin und somit der Druck etwas höher war.
Hinzu kam dann auch noch, dass meine Brille direkt nach dem Start komplett mit Wasser vollief und ich die ganzen 100m quasi nichts gesehen habe. Ich habe aber zum Glück die Wende und den Anschlag an der Wand relativ gut getroffen.
Trotzdem war ich von meiner Zeit und Platzierung etwas verwundert, da ich niemals damit gerechnet hätte, dass so ein gutes Ergebnis dabei rum kommt. Ich konnte meine aktuelle Bestzeit (1:04,6) um ganze 0,4 Sekunden verbessern, so das ich am Ende mit einer Zeit von 1:04,22 meinen ersten Europameister-Titel gewann!

Ich habe mich riesig gefreut und konnte es erstmal gar nicht glauben. Die Freude wurde aber, ähnlich wie bei der WM, durch eine Doping-Kontrolle gebremst. Dopingkontrollen sind immer, auch wenn sie für den fairen Sport natürlich extrem wichtig sind, sehr nervig, da sie oft relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Obwohl bei der Kontrolle dieses mal alles recht schnell ging waren wir leider erst um 21:45 Uhr aus der Schwimmhalle draußen. 

Aber auch nach den 100m Brust hatte ich noch nicht ganz meine Ruhe, da es direkt am nächsten Morgen mit 100m Kraul weiterging. Ich schwamm mit einer Bestzeit von 55,42 als 5. ins Finale.
Diese Platzierung konnte ich im Finale auch halten, wobei ich mich nochmal um 0,18 Sekunden steigern konnte. Das Endergebnis von den 100m Kraul war also ein 5. Platz, eine neue Bestzeit und ein neuer Deutscher Rekord in meiner Startklasse S13.

Jetzt habe ich dann doch endlich mal einen Tag frei, an dem ich etwas für mein, im Juni anstehendes, Fachabitur lernen und mich etwas entspannen kann. Am Donnerstag geht es dann mit 50m Kraul weiter und am Samstag mit 200m Lagen. 

Mal schauen was auf diesen beiden Strecken noch so möglich ist.

Ich werde euch natürlich davon berichten, aber jetzt erhole ich mich erstmal ein bisschen…

Bis dann 

Euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Neue Autogrammkarten & Ausblick

Hey,

im Rahmen der Plakatkampagne des Goldenen Ring gab es für uns Athleten noch eine kleine Überraschung in Form von neuen Autogrammkarten mit den Motiven von den Plakaten. Sie sind wirklich super schön geworden.
Vielen vielen Dank an den Goldenen Ring, dass ihr euch so für uns Athleten in Nürnberg einsetzt und an Til Roy von Luschan, der mit seiner Kreativagentur DST einen großen Teil zu der ganzen Kampagne beigetragen hat. Natürlich auch an alle Unterstützer und Sponsoren des Goldenen Rings.

Es gibt natürlich weiterhin auch immer noch viele meiner Autogrammkarten aus dem letzten Jahr. Falls ihr Interesse an einem der beiden Motive habt schreibt mir gerne eine Nachricht über Instagram (@taliso_engel)

Ansonsten steht in drei Wochen die Europameisterschaft auf Madeira auf meinem Plan. Drückt mir die Daumen, dass sie auch wirklich stattfindet. Ich freue mich schon sehr auf die Reise nach Madeira, da die EM mein erster internationaler Wettkampf seit über einem Jahr wäre. Das bedeutet für mich auch, dass ich endlich mal wieder einen Überblick bekomme, wie die europäische Konkurrenz zur Zeit so drauf ist.

Zwei Tage vor der EM habe ich aber auch schon meine erste Prüfung für das Fachabi. Es steht erstmal Englisch mündlich auf dem Plan. Der richtige Prüfungsstress kommt dann erst mit den ganzen schriftlichen Prüfungen nach den Pfingstferien auf mich zu….auch dafür könnt ihr mir schon mal die Daumen drücken ;-)

Ich wünsche euch allen noch eine schöne Woche!

Bleibt gesund,

Euer Taliso

Taliso Engel Schwimmblog: Rückblick auf die EM in Dublin

Hey,

Die Europameisterschaft in Dublin liegt nun hinter mir.  

Zurückblickend kann ich sagen, daß ich sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen bin.

Über meine Hauptstrecke 100m Brust schaffte ich es mit einer neuen Bestzeit auf den 3. Platz. 

Über die Bronzemedaille habe ich mich wahnsinnig gefreut!

Außerdem schaffte ich es auf 5 von 6 Strecken eine neue Bestzeit zu schwimmen. 

Ich hätte selber nicht mit so guten Ergebnissen gerechnet, da ich ja vor dem Trainingslager in Lanzarote über 2 Wochen krank war und in dieser Zeit kein einziges Mal im Wasser war.

 

 

Leider kam auch in den letzten beiden Tagen der EM eine leichte Erkältung bei mir auf, sodaß ich nur sehr knappe Bestzeiten schwamm und mich nun schlapp und ausgelaugt fühle.

 

 

 

Jetzt genieße ich meinen Urlaub in Irland und erhole mich von all der Aufregung und dem Training.

 

 

 

 

 

 

 

Besonders gefreut habe ich mich, endlich mal wieder gemeinsam mit Elena einen Wettkampf zu erleben. Da sie ja früher auch in Nürnberg gelebt hat, verknüpfe ich viele gemeinsame Erinnerungen bei meinen ersten DBS-Wettkämpfen mit ihr.

Es ist super, dass Elena nun endlich nach ihrer langen Durststrecke wieder voll auf der Erfolgswelle schwimmt und aus Dublin 3x Gold mit nach Hause nehmen konnte.
Ich drücke ihr die Daumen, dass es so weiter geht und freue mich schon auf den nächsten gemeinsamen Wettkampf.

Mitte September fange ich dann wieder voller Motivation mit dem Training an.

Bis dann und allen noch eine schöne Ferienzeit,

Euer Taliso

Pressemitteilung: FCN Schwimmer Taliso Engel holt Bronze bei Europameisterschaften in Dublin

Pressemitteilung

Bronzemedaille für Taliso Engel vom 1. FCN Schwimmen  bei den Europameisterschaften im Para Schwimmen

In neuer Deutscher Rekordzeit von 1:08,34 Min über 100m Brust holte sich der erst 16jährige Taliso Engel überraschend die Bronze Medaille bei den Europameisterschaften im Para Schwimmen in Dublin (13.-20.08.2018).

Vor ihm lagen nur der mehrfache Weltrekordhalter und Paralympics Sieger Ihar Boki (24 J) und sein Landsmann Uladzimir Itzotau (30 J – Gewinner über 100 m Brust 2016 bei den Paralympics in Rio) aus Weißrussland. Als zweitjüngster Teilnehmer im Finale hat Taliso damit alle Chancen sich bis Tokio 2020 noch weiter in die Weltspitze vorzuarbeiten.

Taliso Engel reiht sich damit nahtlos in die Tradition herausragender Brustschwimmer bei 1. FCN Schwimmen ein. Erst letztes Wochenende hatte Fabian Schwingenschlögl über 100m Brust in der 4x100m Lagenstaffel mit der deutschen Nationalmannschaft Bronze in Glasgow geholt. Athleten wie Michael Letterer, Herbert Gruber und Prof. Dr. Hans Herbert Steiner vervollständigen die Liste derjenigen, die für den Club zumindest in Deutschland Meistertitel über die Bruststrecken errungen haben.

Mit sportlichen Grüßen

Claus Swatosch

1. FCN Schwimmen e.V.

Taliso Engel Schwimmblog: Die EM kann kommen

Hi,

am  9.8. ging es direkt von Lanzarote nach Dublin und am Mo, 13.08. geht es endlich los. Ich starte mit 100S, am Dienstag ist dann meine Hauptstrecke 100B dran! An den folgenden Tagen schwimme ich noch 200L, 400F, 100R, 100F und 50F.

Ich bin sehr gespannt, wie ich mich unter all den älteren Schwimmern behaupten kann.

Hier findet Ihr einen Vorbericht zur EM und meinen Steckbrief:

https://www.dbs-npc.de/nachrichten-1014/items/para-schwimmen-em-mehr-neulinge-als-alte-hasen.html

http://www.abteilung-schwimmen.de/pages/Steckbriefe_EM/TalisoEngel.pdf

Drückt mir die Daumen,

Euer Taliso

 

Taliso Engel Schwimmblog: Trainingslager mit der Nationalmannschaft

Hallo,

seit dem  24.07. bis zum 09.08. bin ich nun im Trainingslager auf Lanzarote.

Vor dem Abflug hatte ich leider eine langwierige Erkältung mit Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber und es war gar nicht sicher, ob ich mit ins Trainingslager und zur Europameisterschaft kann, oder nicht.
Ich war total froh, dass es nur eine starke Erkältung war!

Abflug in München

Leider konnte ich deshalb aber nicht an den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften in Nürnberg teilnehmen.

Seit einer Woche bin ich nun auf Lanzarote, habe täglich mit Salz inhaliert und die ersten Tage  nur leicht trainiert, sodass meine Erkältung nun fast weg ist.

Die Insel gefällt mir extrem gut, mit ihren weißen Häusern und schwarzen Stränden. Der Club La Santa ist sehr schön und bietet perfekte Trainingsbedingungen mit 3 50m-Trainingsbecken.

 

 

 

Am 09.08. geht es dann direkt nach Dublin, wo vom 13.8.-19.8. die Europameisterschaft stattfindet.

 

 


Bis dann, Euer Taliso!