Halbzeitpause

Die erste Hälfte des Camps hier in Namibia ist schon wieder vorbei und die letzten Tage hatten es in sich. Mit steigender Ermüdung hat definitiv auch die Bereitschaft abgenommen, mal das Handy in die Hand zu nehmen und Content für Social Media zu machen. Gerade ist aber tatsächlich so etwas wie Halbzeitpause und wir haben zwei Tage (fast) kein Training und können uns für die zweite Hälfte des Camps erholen. 

Auch wenn die Pause ganz gut tut, sind so ruhige Trage im Trainingslager schon fast etwas langweilig und ich persönlich merke dann doch immer, wie weit man von Zuhause weg ist und wie lang dann doch fünf Wochen sein können. Dazu kommt dann noch die akkumulierte Ermüdung der letzten Trainingstage und man hängt mal ein zwei Tage ziemlich in den Seilen.

Ich versuche die Tage trotzdem zu genießen und bewusst zur Erholung zu nutzen (auch mental) um dann wieder für die nächsten Trainingsreize bereit zu sein. Die letzten Tage waren auch vor allem so anstrengend, da ich nicht nur umfangreich, sondern auch sehr intensiv trainiert habe. Gerade die Kombination der Sonntagabend Einheit (Laufintervalle) und der Einheit am Montagmorgen (Radintervalle) war sehr herausfordernd.

Sonntagabend Session, 18 Uhr

20min einlaufen

20x400m mit 200m Trabpause in 50sek, Tempo gesteigert

1-5: 75sek (3:15min/km)

6-10: 74-73sek (3:10-3:05min/km)

11-15: 72sek (3:00min/km)

16-20: 71-70sek (2:55-2:50min/km)

15min auslaufen

Gesamt: 20km, 1:20h

Das gesamte Team war auch auf der Bahn unterwegs. Wir hatten zwar nicht alle das gleiche Programm, aber die Stimmung war bei allen gut und wir haben uns gegenseitig durch die Session gepusht. Ich persönlich mag so eine Einheit auf der Bahn auch immer sehr, da das ganze Setting sehr entspannt ist. Man läuft sich 20 Minuten ein, macht anschließend noch ein paar Lockerungsübungen und legt dann mit dem Hauptprogramm los. Im Anschluss sind wir noch entspannt barfuß auf dem Rasen ausgejoggt, haben uns über die Session unterhalten und die letzten Mädels angefeuert, die noch mit ihrem Programm beschäftigt waren. Dabei ging so langsam die Sonne unter und es war auch mal zur Abwechslung angenehm kühl!

Montagmorgen Session, 7 Uhr

30min einfahren

3 x  {(40sek hart/ 20sek locker) + 8min sweetspot}

Pause 12min GA1 

30min ausfahren

Gesamt: 85km, 2:30h

Die Radsession stand bei mir im krassen Kontrast zur Laufeinheit am Abend zuvor. Ich war noch ziemlich müde, hatte etwas schwere Beine und meine Bereitschaft mir jetzt richtig einen einzuschenken, war im Vergleich zum Abend zuvor einfach noch nicht so da… Wenn man dann mal im Hauptprogramm drin ist, vergisst man diese Gedanken meistens ganz schnell, aber ich musste mich ziemlich durch die Einheit quälen und auch die Watt- und Laktatwerte waren nicht so gut wie erhofft. An diesen Tagen ist es einfach wichtig, ruhig und konzentriert zu arbeiten, sich nicht hängen zu lassen und an den Prozess zu glauben, dass man besser wird. Irgendwie habe ich auch diese Einheit überstanden und auch der restliche Tag mit fünf Kilometer im Wasser und nochmal 45 lockeren Kilometern auf dem Rad, ging vorbei.

Morgen ist zwar auch noch ziemlich locker, aber ich soll schon wieder etwas Spannung ins System bringen, da der Donnerstag dann mit Laufintervallen gleich ziemlich scharf startet! Danach gehts dann im gewohnten Trainingsrhythmus weiter und ich bin mir sicher die nächsten Wochen werden wieder schnell vorbeifliegen!

Schwimmblog Taliso Engel: Sportler des Jahres Gala 2023 

Hallo zusammen,

nach dem erfolgreichen Aufstieg in die 1. Bundesliga mit meiner Mannschaft, ging es am Samstag vor einer Woche direkt danach nach Baden-Baden. Dort fand wie gewohnt am Ende des Jahres das jährliche „Klassentreffen des deutschen Sports“ statt. Ich hatte auch dieses Jahr wieder die große Ehre mit dabei sein zu können. 

Wir durften wieder im traumhaften Roomers Hotel in Baden-Baden einchecken. Dort fand auch am Samstagabend wieder die Pre-Party statt. Wir hatten einen sehr lustigen Abend mit viel leckerem Essen, welches für meinen Geschmack zwar etwas zu Fisch lastig, aber trotzdem sehr gut war. 

Am Sonntag haben wir uns dann einen entspannten Tag im Roomers gemacht und sind kurz über den Weihnachtsmarkt geschlendert. Bevor wir uns dann gegen Nachmittag fertig gemacht und in unsere schicken Klamotten geschmissen haben. Mit dem Shuttle ging es dann zum Kurhaus, wo die Gala und die unterschiedlichen Ehrungen stattfanden. 

Das diesjährige Wahlsystem

Es gab dieses Jahr, zum ersten Mal, einen großen Unterschied, was das Wahlsystem angeht. In den letzten Jahren war es immer so, dass nur die Sportjournalisten wählen durften. Dieses Jahr hatten die Athleten die Möglichkeit eine Vorwahl zu treffen. Daraus entstand dann in allen Kategorien eine Top 10 Liste, aus welcher dann die Sportjournalisten wählen konnten. Das war aus meiner Sicht eine sehr gute und auch notwendige Änderung des Wahlsystems, da wir Athleten ja doch oft nochmal eine andere Sicht auf die sportlichen Ereignisse haben als Journalisten. 

Die Preisträger – Sportlerin, Sportler und Team des Jahres 2023

Bei den Frauen gewann dieses Jahr Denise Hermann-Wick aus dem Biathlon als Sportlerin des Jahres. Bei den Männern wurde, vollkommen verdient, Lukas Dauser Platz eins. Und Team des Jahres wurde, wie zu erwarten, die deutsche Basketball Nationalmannschaft. Allen Preisträgern auch im Nachhinein nochmal herzlichen Glückwunsch zu dieser absolut verdienten Auszeichnung. 

Ich selbst schaffte es dieses Jahr mit dem neunten Platz in die Top 10, worüber ich mich, nach diesem Jahr, echt riesig gefreut habe. Zudem war Para Sport bei den Männern dieses Jahr gleich zweimal in den Top 10 vertreten. Hier auch nochmal herzlichen Glückwunsch an Markus Rehm zum fünften Platz. 

 Nach den Ehrungen hatten wir noch einen sehr schönen Abend mit lauter netten Menschen im Kurhaus. Es ist echt immer wieder schön alle bekannten Gesichter so kurz vor Weihnachten und vor Jahresende nochmal wiederzusehen. Auch wenn zu dieser Jahreszeit die Wintersportler immer ein bisschen fehlen, aber ist ja logisch. 

Vielen Dank nochmal für die Einladung, ich freue mich schon riesig auf das nächste Jahr, wenn ich hoffentlich wieder mit dabei sein darf. 

Für den heutigen Tag wünsche ich allen noch frohe Weihnachten und eine möglichst ruhige und entspannte Zeit. Ich verbringe die Weihnachtstage zusammen mit meiner Familie, bevor es dann am 27. Dezember losgeht in die Türkei zum Trainingslager. 

Also, habt ein paar schöne Tage! Ich melde mich dann aus dem Trainingslager wieder.

Bis dann, 

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Aufstieg in die 1. Bundesliga

Hey,

vergangenen Samstag fand ja die DMS 2. Bundesliga in Freiburg statt. Es war mein erster Wettkampf seit der WM Anfang August. Nach so langer Zeit wieder die Wettkampfhosen auszupacken hat sich gut angefühlt und ich hatte echt Bock auf den Wettkampf. 

Mein erster, aber auch einziger Start im ersten Abschnitt, war gleich meine Hauptstrecke, die 100m Brust. Zu Beginn des zweiten Abschnitts folgten dann direkt am Anfang die 100m Lagen und kurz darauf die 50m Brust. 

Grundsätzlich hatte ich in Freiburg leider das große Problem, dass es hinten keinen T-Strich auf dem Boden gab. Normalerweise ist dieser T-Strich für mich ja mit der wichtigste Punkt zur Orientierung für die Wende. Da dieser aber leider nicht vorhanden war, habe ich fast alle meine Wenden nicht ordentlich getroffen. 

Trotzdem lief es eigentlich echt gut. Über die 100m Lagen schaffte ich es sogar Bestzeit zu schwimmen. 

Die beiden Bruststrecken liefen auch sehr gut. Hier kam ich aber nicht ganz an meine Bestzeiten ran. Diese bin ich aber auch letztes Jahr bei der DKM in topfittem Zustand geschwommen. Ich hätte eh nicht gedacht, dass ich schon wieder so nah an meine Zeiten rankomme, da mir ja durch die OP schon einiges an Training fehlt. Von daher bin ich mit meiner persönlichen Leistung echt zufrieden. 

Auch bei meinen Teamkollegen lief es sehr gut und zusammen schafften wir es am Ende des zweiten Abschnitts auf Platz eins der 2. Bundesliga. Somit sind wir nun in die 1. Bundesliga aufgestiegen. 

Auch bei unserer Frauenmannschaft lief es, trotz vielen Krankheitsausfälle ganz gut und sie schafften es die 2. Bundesliga zu halten. 

Leider konnte ich bei der Siegerehrung dann nicht mehr dabei sein, da es für mich nach den 50m Brust direkt weiter nach Baden-Baden ging. Dazu aber im nächsten Blog mehr.

Bis dann, 

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Erster “spontaner” Wettkampf + Sportler des Jahres Gala

Hallo zusammen,

eigentlich war nicht unbedingt geplant, dass ich nach meiner OP dieses Jahr noch einen Wettkampf schwimme, sondern erst 2024 wieder. Allerdings hat es sich jetzt doch so ergeben, dass ich kommendes Wochenende noch meinen ersten Wettkampf habe. Und da ich in den vergangenen Wochen nicht oft genug in Freiburg war, findet der Wettkampf natürlich dort statt. 

DMS – 2. Bundesliga

Es geht also am Freitag endlich mal wieder nach Freiburg. Am Samstag starte ich dann über die 50m Brust, 100m Brust und 100m Lagen. Grob erklärt sind die DMS, Mannschaftsmeisterschaften. Es sammelt also jeder Sportler mit der Strecke, die er schwimmt, Punkte für die Mannschaft. Im Endeffekt geht es also darum, mit der Summe der Punkte seine Liga zu halten oder sogar eine Liga aufzusteigen. Aktuell befindet sich sowohl unsere Frauen- als auch unsere Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga. 

Das Training in den letzten Wochen lief eigentlich echt wieder gut und ich fühle mich im Wasser wieder sehr gut. Trotzdem ist die Wettkampfsituation natürlich immer eine andere als das Training. Aber ich freue mich riesig nach so langer Zeit wieder mal an den Start gehen zu können und zu schauen, was möglich ist. 

Sportler des Jahres – Baden-Baden

Direkt nach dem Wettkampf am Samstag geht es dann von Freiburg nach Baden-Baden, wo am Sonntag die „Sportler des Jahres Gala“ stattfindet. Am Samstagabend findet aber auch schon die Pre-Party statt, welche letztes Jahr schon sehr schön war. Die Gala am Sonntagabend könnt ihr ab 20 Uhr im ZDF-Sportstudio live mitverfolgen, was ich euch nur ans Herz legen kann. 

Nach dem Wochenende werde ich natürlich ausführlich über alles berichten.

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Trainingsstart nach der OP

Hey,

die zweite Trainingswoche nach meiner OP am Ohr ist geschafft. Mittlerweile habe ich wieder in meinen ganz normalen Trainingsalltag zurückgefunden und fühle mich auch schon wieder ganz gut im Wasser. Nach meiner OP durfte ich ja erstmal vier Wochen nicht schwimmen. Über diese Zeit hinweg habe ich mich aber, sobald es wieder ging, versucht trotzdem fit zu halten. Meine Ersatzsportart zum Schwimmen wurde das Rudern. 

Glücklicherweise konnte ich bei einer ehemaligen Sportlerin des Goldenen Rings, Nadja Pries, im CrossFit District Eighteen trainieren. Dort ging es also für mich täglich zum Rudern hin. Am 12. November startete dann meine erste Reha Woche in Freiburg. 

Erste Reha Woche – Freiburg

Nachdem meine OP zwar ungewöhnlich lang, aber eigentlich echt gut verlief, stand nun die erste Anpassung des Prozessors an. Die OP dauerte deshalb so lang, weil die beiden operierenden Ärzte sich echt schwergetan haben, die Elektroden des Cochlea Implantats in meine Hörschnecke zu bekommen. Das lag daran, dass meine Hörschnecke einfach schon so sehr verknöchert war und die Verknöchern ganz langsam Stück für Stück abgetragen werden musste. Insgesamt dauerte die OP dadurch statt 1,5-2 Stunden, etwas über vier Studen. Grundsätzlich ging es mir nach der OP aber echt gut und ich hatte nur leichte Schmerzen. 

In der Reha Woche bekam ich dann das erste Mal den Prozessor, der außen an meinen Kopf dran kommt und über den die Geräusche empfangen werden. Obwohl mich alle schon immer darauf vorbereitet hatten, dass das Hören mit dem Implantat am Anfang sehr schwer ist, war es doch schlimmer als erwartet. Am Anfang nahm ich jedes Geräusch nur wie ein Pfeifen oder Piepen wahr. Gegen Ende der Woche hörte sich alles wie eine scheppernde Blechdose an. Sprache zu verstehen, ist sowieso aber noch nicht möglich. Bis man das Hören mit dem Implantat wirklich lernt, braucht es einfach jede Menge Zeit und Geduld. 

Dafür hatte ich in dieser Woche aber auch täglich Anpassungs- und Logopädie-Termine. Bei der Anpassung wurde der Prozessor immer feiner eingestellt. Bei den Logopädie-Terminen wurden unterschiedliche Hörübungen gemacht, wie zum Beispiel das Hören von einzelnen Silben verschiedener Wörter. 

Die gute Nachricht war, dass ich zu Beginn der Woche endlich das „Go“ von den Ärzten bekam, dass wieder Wasser an meine Narbe darf und ich somit wieder schwimmen kann. 

Trainingsstart

Die ersten beiden Trainingseinheiten fühlten sich echt nicht gut an. Schlechtes Wassergefühl, schlechte Wasserlage und es fühlte sich sehr komische an, wieder Wasser an mein Ohr zu lassen. Ab Mittwoch wurde das dann langsam alles wieder besser. Ausdauer technisch war es zum Glück nicht so schlimm, da ich mein Herz-Kreislauf System mit dem Rudern ja halbwegs in Schwung gehalten hatte. Mittlerweile fühlt sich das Training wieder ganz normal an, auch wenn ich natürlich leistungstechnisch noch ein bisschen hinterher hänge. Das Krafttraining ist auch noch sehr schwer und dauert wahrscheinlich noch ein paar Wochen, bis ich wieder bei meinen ursprünglichen Kraftwerten bin. 

Ehrung der Para Sportler des Jahres 2023

Heute geht es für mich nach Düsseldorf. Vor ein paar Wochen stand die Wahl dazu an und ihr konntet für mich abstimmen. Heute Abend ab 18 Uhr wird das Ergebnis in den unterschiedlichen Kategorien bekannt gegeben. Ihr könnt die Ehrung über den Livestream live mitverfolgen. 

Livestream:

https://sportdeutschland.tv/dbs/para-sportler-in-des-jahres-2023

Alternativ erfahrt ihr das Ergebnis natürlich hier und bei mir auf Instagram. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Anstehende OP + Club der Besten 2023

Schwimmblog Taliso Engel: Anstehende OP + Club der Besten 2023

Hallo zusammen,

ich melde mich auch mal wieder mit einem Update, denn es gibt einiges zu berichten aus den letzten Wochen. In der letzten Septemberwoche war ich beim Sporthilfe Club der Besten eingeladen, der genau wie letztes Jahr wieder im Aldiana Club Calabria stattgefunden hat.

Sporthilfe Club der Besten 2023

Es war wieder ein absolutes Highlight so viele Sportler aus den unterschiedlichsten Sportarten zu treffen und auch die nötige Zeit zu haben sich richtig kennenzulernen. Denn anders als z.B. beim Ball des Sports, verbringt man in Club der Besten eine komplette Woche miteinander. 

Ich habe die Woche, wie in den letzten Jahren auch schon, unglaublich genossen und konnte nochmal viel Kraft für die kommenden Wochen und das gesamte paralympische Jahr sammeln, dass nun vor mir steht. Vielen Dank liebe Sporthilfe, dass ihr diese tolle Woche Urlaub jedes Jahr wieder für uns Sportler organisiert.

HNO-Klinik Freiburg

In der Darauffolgenden Woche ging es dann am Mittwoch nach Freiburg. Ich hatte dort einen zweitägigen Termin in der HNO-Klinik, da ich mir nochmal eine zweite Meinung bezüglich meines Ohres einholen wollte.

Aber vielleicht muss ich da nochmal kurz etwas ausholen:

Ende August wurde sowohl ein MRT als auch ein CT gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Hörschnecke meines rechten Ohres, in welcher sich normalerweise Flüssigkeit befindet, begonnen hat zu verknöchern.

Ursprünglich war es der Plan, dass ich mich nach den Paralympics in Paris operieren lasse und ein Cochleaimplantat bekomme. Da die Verknöcherung allerdings irreversibel und voranschreitend ist, muss diese OP jetzt schon so schnell wie möglich gemacht werden. Denn je länger ich damit warte, desto geringer wird die Chance, dass das Implantat eingesetzt werden kann. 

In Freiburg fanden am Donnerstag und Freitag also nochmal jede Menge Untersuchungen und Informationsgespräche statt. Dabei wurde ich unteranderem über die verschiedenen Hersteller der Implantaten, die OP und die Reha aufgeklärt.

Bei den Untersuchungen wurde auch noch ein kleiner Eingriff vorgenommen. Mit einem normalen Hörtest kann man nämlich leider nicht feststellen, ob der Hörnerv an sich noch intakt ist. Daher wurde mir wieder ein kleiner Schnitt ins Trommelfell gemacht und eine Elektrode hindurchgeführt. Der Test verlief sehr gut und es konnte festgestellt werden, dass der Hörnerv meines rechten Ohres eigentlich noch gut funktioniert, was ja schonmal ein sehr positives Ergebnis ist. 

Bei dem anschließenden Arztgespräch kam heraus, dass ein Implantat zum Glück noch in Frage kommt. Man diesen Schritt allerdings so schnell wie möglich gehen sollte, um noch so viel Hörerlebnis, wie nur möglich herstellen zu können. 

Nun werde ich also in ca. 1.5 Wochen operiert. Allerdings darf ich jetzt auf Grund des Lochs im Trommelfell schon nicht mehr ins Wasser, weshalb die kurze Zeit bis zur OP jetzt erstmal noch aus Landtraining bestehen wird. Nach der OP darf ich dann nochmal vier Wochen nicht ins Wasser. Leichter Sport wird aber voraussichtlich schon nach ca. 2-3 Wochen möglich sein.

Ich werde euch durch die Reha Phase, welche nach der OP ansteht, und den Wiedereinstieg ins Training so gut es geht mitnehmen und immer wieder auf dem Laufenden halten. 

Bis bald, euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Rückblick auf die WM + Start in die neue Saison

Hey,

ich bin wieder zurück aus dem Urlaub. In der vergangenen Woche ging es auch schon wieder los mit dem Training. Allerdings konnte ich noch nicht wieder wie gewohnt im Langwasserbad trainieren, da dieses noch nicht offen hatte. Daher musste ich auf andere Bäder in der Region ausweichen. Seit dieser Woche bin ich jetzt aber zum Glück wieder in meiner gewohnten Umgebung, im Langwasserbad.

WM Recap – Wettkampftag 1 + 2

Fünf Wochen nach der Weltmeisterschaft wird es nun aber auch langsam mal Zeit für ein kleines Resümee. In meinem letzten Beitrag hatte ich dieses ja schon angekündigt und auch schon kurz durchblicken lassen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden mit meiner Leistung in Manchester bin. 

Es ging für mich auch dieses Jahr erst wieder am zweiten Wettkampftag los. Dann aber direkt mit meiner Hauptstrecke den 100m Brust. Bereits im Vorlauf fühlte ich mich sehr gut und schwamm mit einem neuen Championships Record und einer neuen Saisonbestzeit als erster ins Finale.

Mir hilft es immer sehr, wenn ich im Vorlauf schon schnell schwimmen kann, da sich somit meine Stimmung und Vorfreude auf das Finale direkt hebt. Das hat sich auch dieses Mal wieder gezeigt: Ich konnte mich im Finale nochmal um fast 0,3 Sekunden (1:03,26) steigern und somit zum dritten Mal in Folge meinen WM-Titel verteidigen. WM-Gold dieses Jahr in der Hand zu halten, war für mich nach dieser Saison etwas ganz Besonderes. Um ehrlich zu sein hatte ich dieses Jahr einige Male daran gezweifelt, dass ich es überhaupt schaffen kann, da mir einfach so viele Trainingsstunden fehlten. Deshalb fiel mir, nachdem ich realisiert habe, dass ich gewonnen habe, auch echt ein großer Stein vom Herzen. Als ich dann noch hörte, dass ich es so nah an meine Bestzeit aus Tokyo ran geschafft habe, freute ich mich einfach nur riesig. 

Foto: Tino Henschel/Berliner Schwimmteam

Wettkampftag 3 – 5

Mich nach diesem Erfolg nicht fallen zu lassen und trotzdem die Konzentration aufrechtzuerhalten war also mein nächstes Ziel. Denn am nächsten Tag stand schon direkt das nächste Rennen an – die 100m Kraul. Um ehrlich zu sein, fiel es mir dieses Jahr allerdings extrem schwer, mich weiterhin zu konzentrieren und die Spannung aufrechtzuerhalten. Das lag mit Sicherheit aber auch daran, dass ich körperlich einfach so platt vom Vortag war. Die 100m Kraul liefen auch dementsprechend schwerfällig. Als Platz 10 im Vorlauf qualifizierte ich mich nur als zweiter Nachrücker für das Finale.

Den Tag darauf hatte ich „frei“: Es stand nur eine Trainingseinheit und Physio auf dem Programm. Zusammen mit unserer Physiotherapeutin versuchten wir mich, wie eigentlich die ganze Woche, muskulär wieder fitter zu bekommen. Denn am nächsten Tag standen schon die 50m Kraul an. 

Vormittags gab es nochmal eine kleine Trainingseinheit, da es bei mir in der Startklasse auf dieser Strecke leider nur ein Direktfinale gab. Ich hatte also nur eine Chance, um einmal schnell zu schwimmen. Das gelang mir eigentlich auch relativ gut, aber es reichte am Ende dann doch nur für den vierten Platz. Trotzdem war ich zufrieden, da hier mit 24,27 Sekunden endlich mal eine neue Bestzeit aufstellte, die aber auf jeden Fall noch ausbaufähig ist. 

Foto: Ralf Kuckuck/DBS

Wettkampftag 6 + 7

Der Samstag war für mich wieder ein Ruhetag, bevor es dann am letzten Tag noch auf meine letzte und längste Strecke ging:

Der Fokus war, wie bei den 50m Kraul auch schon, wieder da, allerdings meine körperliche Leistungsfähigkeit nicht mehr so ganz. Mit über vier Sekunden über meiner Bestzeit schaffte ich es mit sehr schweren Armen und Beinen als fünfter ins Finale. Nach einer langen schmerzhaften, aber sehr guttuenden Behandlung bei unserer Physiotherapeutin in der Mittagspause lief das Finale dann allerdings nochmal unerwartet gut. Ich schaffte es bis auf 0,5 Sekunden an meine Bestzeit aus Tokyo ran und konnte somit auf meinem fünften Platz bleiben. Die Zeit 2:14,56 kam für mich echt absolut unerwartet, da ich vor allem bei längeren Strecken, wie den 200m, das fehlende Training merkte. 

Alles in allem bin ich also, wie gesagt, sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen, die sicherlich hier und da noch ausbaufähig, aber für die Saison 2022/23 vollkommen in Ordnung sind. Trotzdem hatte ich noch nie solche anstrengenden und kräfteraubenden Weltmeisterschaften wie dieses Jahr. Weshalb ich nach meinem 200m Lagen Finale einfach nur froh und erleichtert war, dass die Woche geschafft ist.  

Foto: Ralf Kuckuck/DBS

Saisonpause

Ich verbrachte meine dreiwöchige trainingsfreie Zeit im Urlaub in Barcelona und Kroatien. Es hat gut getan nach einer Saison mit so vielen Höhen und Tiefen, endlich mal abschalten zu können. Zudem konnte ich neue Kraft tanken, um jetzt wieder voll in die paralympische Saison 2023/24 zu starten. Ich werde euch natürlich auch diese Saison immer wieder mit kurzen Updates aus meinem Trainingsalltag auf dem Laufenden halten. 

Ganz kurz möchte ich aber auch diese Plattform nochmal nutzen und ein herzliches Dankeschön an alle sagen, die mich tagtäglich bei dem unterstützen, was ich tue. Es ist absolut nicht selbstverständlich so viele liebe Menschen um sich herum zu haben, die einen durch alle Höhen und Tiefen begleiten. Danke euch allen!!!

Als Nächstes geht es kommenden Montag wieder mal nach Leipzig zur KLD. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Zurück von der WM und schon wieder in Aufbruchsstimmung

Hallo zusammen,

seit Montag bin ich wieder zurück aus Manchester. Generell bin ich nach dieser Saison super happy mit meinen Ergebnissen bei der WM. Auf der anderen Seite habe ich mich in den vergangenen Jahren noch nie so gefreut, dass der Saisonhöhepunkt und damit die Saison zu Ende ist, wie dieses Jahr. Die Woche der WM hat mich irgendwie echt gut mitgenommen. Obwohl es nicht mehr Starts und Strecken waren als in den vergangenen Jahren hat sich alles bereits nach den 100m Brust sehr schwer angefühlt. Auch deswegen bin ich froh, dass ich jetzt erstmal eine etwas längere Trainingspause habe, auch wenn diese sich nur über  drei Wochen erstreckt. Nach meinem Urlaub kann ich dann wieder mit neuer Kraft in die neue Saison starten. 

Dann wird es auch nochmal ein ausführliches Resümee zur WM geben. 

Bis dahin genieße ich jetzt aber erstmal meine freie Zeit im Urlaub.

Bis dann 

Euer Taliso

Foto: Ralf Kuckuck / DBS

Schwimmblog Taliso Engel: WM-Vorbereitungstrainingslager 

Hey,

es ist Tag Nr. 4 hier in Belek in der Türkei. Gestern hatte ich meinen ersten halben freien Tag. Ehrlich gesagt habe ich den aber bei unserer Physio und im Zimmer verbracht, da wir draußen 40°C hatten. Heute stand wieder eine Kraft- und eine Wassereinheit auf dem Programm. 

Aber mal von vorne:

Die ersten beiden Einheiten hier fielen mir noch etwas schwer, da meine Beine von den vier Tagen Wettkampf in Berlin und vom Flug noch sehr schwer waren. Mit der Zeit wurde es aber wieder besser und das Training läuft sehr gut. Meine erste Krafteinheit hatte ich auch bereits am Mittwoch. Diese lief auch etwas schwerfällig, aber noch im Rahmen. 

Generell ist diese Woche bei mir nochmal etwas härter. Nächste Woche geht es dann mit dem Tapern los.

Ansonsten freue ich mich sehr wieder hier zu sein und die optimalen Bedingungen auch nutzen zu können. Bei meinem letzten Aufenthalt hatte ich ja leider die starken Probleme mit meinem Ohr. Dieses Mal kann ich die top Trainigsbedingungen und natürlich auch das leckere Essen endlich wieder ordentlich genießen und mich optimal auf die WM vorbereiten. 

Am Sonntag habe ich dann meinen nächsten halben freien Tag.

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Die Finals 2023

Hey,

seit gestern bin ich in Berlin bei den Deutschen Meisterschaften. Heute sind bereits die ersten Wettkämpfe gestartet. Für mich geht es aber erst morgen so richtig los, weshalb ich heute nochmal einen recht entspannten Tag habe. Gestern war ich mich auch schon im Wettkampfbecken einschwimmen und habe generell eigentlich ein gutes Gefühl. Mein Einschwimmen heute morgen hat sich auch wieder gut angefühlt.

Ich starte in den kommenden Tagen insgesamt vier Mal:

Freitag: 

100 Brust 

4×100 Lagen Staffel 

Samstag:

200 Brust 

50 Freistil (Para) 

Sonntag:

50 Brust 

Nachdem ich in 3,5  Wochen aber bereits zur WM nach Manchester fliege ist die DM hier in Berlin für mich eher eine Art „Testlauf“, um zu sehen, wie so der aktuelle Stand ist. Ich schwimme daher quasi auch aus dem Training heraus. Ich habe letzten Tage nur ein paar lockere Einheiten gemacht, aber nicht richtig getapert, da das mit Blick auf die WM einfach nicht reingepasst hätte. 

Also mal schauen, was die nächsten Tage so geht. Ich werde euch dann natürlich so bald wie möglich ein Update geben, wie es lief.

Bis dann, 

euer Taliso

Foto: Kees-Jan van Overbeeke

Schwimmblog Taliso Engel: Update der letzten Wochen

Hey,

die letzten Wochen war bei mir wenig los und der Fokus lag sehr stark auf dem Training. Daher gibt es heute nach längerer Zeit mal wieder ein kleines Update von mir.

Pfingstferien

Zu Beginn der zweiwöchigen Pfingstferien startete bei uns nochmal ein intensiver Trainingsblock mit vielen harten Einheiten. Auch die Anzahl der Einheiten wurde über die Ferien von 10 auf 11 Einheiten angehoben. Mit den Ergebnissen der harten Serien bin ich für den aktuellen Zeitpunkt echt sehr zufrieden. Auch wenn ich die sechswöchige Krankheitspause aus dem Winter immer noch etwas merke, bin ich mittlerweile endlich wieder zuversichtlich, dass ich irgendwann wieder an meinem Weltrekord über 100m Brust aus Tokio herankomme.

24Passion & Vision Gold

Zudem bin ich sehr froh darüber euch mitteilen zu können, dass ich jetzt endlich ein Management habe. 24Passion wird mir in Zukunft etwas unter die Arme greifen und mich auf meinem Weg als Sportler begleiten und unterstützen. Seid gespannt, es wird auf jeden Fall einiges neues kommen, wie zum Beispiel der Dreh mit Vision Gold. Hier werde ich Teil der Folge für den Juni sein. Vision Gold hat mich einen Tag im Training und zu Hause begleitet. Wem Vision Gold noch nichts sagt, kann gerne mal auf der Seite vorbei schauen, sie haben schon viele sehr interessante Sportler begleitet:

https://www.youtube.com/@SchmidtMedia

Die Folge kommt dann Ende Juni. Wann genau, erfahrt ihr vermutlich als Erstes bei mir auf Instagram. Im Zuge des Drehs hat der Fotograf von 24Passion auch gleich mal ein paar coole Bilder von mir gemacht. Hier mal ein paar der vielen großartigen Ergebnisse des Shootings.

Studium

Auch was meine Studiums Wahl angeht, geht es mittlerweile auch etwas voran und ich werde im Herbst auf jeden Fall etwas anfangen. Es wird nun allerdings erstmal nicht Physio werden, sondern eher in die Richtung Sport & Management. 

Ansonsten haben wir jetzt seit einer Woche, mit Blick auf die WM, das Volumen im Krafttraining etwas herruntergenommen. Das wird jetzt die nächsten Wochen Stück für Stück immer weiter runtergehen. 

Anfang Juli stehen dann die Deutschen Meisterschaften in Berlin an. Der Hauptfokus liegt aber natürlich auf der WM, weshalb ich mich nicht explizit auf die DM vorbereiten werde, sondern nur eine Entlastungswoche einbaue. 

Welche Strecken ich in Berlin schwimmen werde ist noch nicht ganz sicher, aber vermutlich werden es die 50m und 100m Brust und die 100m Brust in der 4x100m Lagen Staffel. 

Bis dann,

euer Taliso

Erster Rennblock 2023

Das lief doch gut soweit! Caorle, Kraichgau und Olsztyn sind abgehakt und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinen ersten drei Rennen dieses Jahr. Hier ein kurzer Rückblick.

Vor dem Europacup in Caorle war ich noch etwas unsicher, aber auch schon verhalten optimistisch. Die Unsicherheit hat sich inzwischen gelegt und auch ein Wettkampf gehört wieder zur Routine. Mein letzter internationaler Wettkampf war davor ja schon etwas länger her. Unabhängig davon ist man vor dem ersten Rennen der Saison sowieso immer etwas nervöser als sonst. Das Training lief auf jeden Fall vielversprechend, aber ich war mir nicht sicher, ob ich das im Rennen auch gleich würde abrufen können. Wer meine Posts verfolgt hat weiß, dass nicht gleich alles rund lief, ich aber mit dem 12. Platz insgesamt dennoch zufrieden war. Das Niveau bei ITU Rennen ist einfach generell sehr hoch und für ein Top Ergebnis ganz vorne muss einfach alles richtig laufen.

Die Woche nach Caorle lief dann auch ziemlich gut. Ich erholte mich schnell vom Wettkampf und konnte direkt wieder in meinen normalen Trainingsrhythmus einsteigen. Am Wochenende stand dann direkt das nächste Rennen an. In Kraichgau eröffnete die Triathlon Bundesliga ihre Saison und es ging mit einem Staffelrennen los. Unser Team hatte etwas Pech und wir verloren im ersten Durchgang einen Athleten aufgrund eines kaputten Neoprenanzugs. Daher musste ich in der zweiten Paarung mit meinem Teamkollegen zusammenbleiben und als Team gemeinsam ins Ziel kommen (insgesamt musste drei Athleten das Ziel erreichen und einer konnte als Helfer eingesetzt werden). Ich konnte mit einer guten Performance, viel Arbeit im Schwimmen und auf dem Rad übernehmen und noch den vierten Platz im Team absichern. Hätte definitiv schlimmer ausgehen können und wir waren froh noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Das nächste Rennen der Bundesliga wird dann in Düsseldorf ein Massenstartwettkampf. Hier wird außerdem der Deutsche Meistertitel vergeben und das Ganze wird wieder im öffentlichen Rundfunk übertragen (08.07.).

Zum Abschluss des ersten Rennblocks ging es nach Olsztyn, Polen. Hier stand wieder ein Europacup auf dem Programm und ich hatte mir im Vorfeld vorgenommen, um das Podium mitzukämpfen. Auf der Startliste waren vor allem sehr starke Läufer vertreten und mein Plan war es eigentlich auf dem Rad eine kleinere Führungsgruppe zu etablieren. Nach einem mäßigen Schwimmen fand ich mich zwar in der Spitzengruppe wieder, allerdings war diese mit ca. 14 Athleten etwas zu groß um gut zu funktionieren. Einige Jungs konnten auch einfach nichts zur Führungsarbeit beitragen und so investierte ich relativ viel, um die Gruppe am Laufen zu halten. Wir verloren zwar nichts auf die Verfolger, konnten unseren Vorsprung aber auch nicht ausbauen. Bis zur dritten von vier Runden hielten wir den Vorsprung bei knapp 15 Sekunden, auf den letzten Kilometern konnte die zweite Gruppe mit ca. 30 Athleten dann aber doch aufschließen. Durch den engen Kurs war es aber trotzdem ein Vorteil, bis zum Ende weiter vorne im Wind zu fahren, denn dadurch zog sich das Feld enorm in die Länge.

Durch einen schnellen Wechsel ging ich als Führender auf die Laufstrecke und konnte den ersten Kilometer mein eigenes Tempo laufen.

Nach einem Kilometer hatte sich um mich herum eine Gruppe von neun Athleten gebildet und ich versuchte mich so gut wie möglich zu verstecken. Bis zum vierten Kilometer lief ich dadurch ziemlich entspannt in der Gruppe mit und sparte weiter Kräfte. Durch den Wind attackierte auch niemand bis zum letzten Kilometer. Erst hier gab es eine Tempoverschärfung nach der anderen und ich musste enorm beißen um dranzubleiben. Bis zur Zielgeraden hatte ich mich auf Platz drei vorgearbeitet, aber die beiden Jungs vor mir waren einfach zu schnell um noch einmal um den Sieg sprinten zu können. Das Finish war unglaublich knapp und die ersten sieben Athleten trennten nur jeweils eine Sekunde von einander. Hier sieht man wieder einmal, wie wenig auf diesen Distanzen zwischen Sieg und Niederlage entscheidet. Nur ein kleiner Wechselfehler reicht beispielsweise aus, dass man für den letzen Kilometer entscheidende Kräfte, bereits zu Beginn des Laufens verbraucht hat.

So bin aber auf jeden Fall sehr zufrieden wieder in Nürnberg angekommen und kann mich entspannt auf die nächsten Rennen vorbereiten. Weiter gehts wieder in Polen in knapp zwei Wochen mit der ersten olympischen Distanz der Saison. Idealerweise nehme ich dahin die gute Laufform mit und erwische dann einen ähnlich guten Tag wie am Samstag!

Schwimmblog Taliso Engel: IDM + RISK MAN Triathlon

Hey,

nach den Berlin Swim Open in Berlin hieß es erstmal gut weiter trainieren. Denn am 10. Mai ging es schon wieder in die Hauptstadt. Dort fanden von 11. bis 14. Mai die Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) im Paraschwimmen statt. Die IDM war auch dieses Jahr wieder ein Teil der World Series. Daher war, wie eigentlich jedes Jahr, wieder jede Menge internationale Konkurrenz am Start. 

Ich konnte dieses Jahr nur über die 100m Brust am ersten Tag an den Start gehen, da ich am Freitag schon wieder zu einem anderen Event musste. Der Vorlauf lief mittelmäßig, schon ab dem Start fühlte es sich komisch an. Ich schwamm dann eine 1:04,81, was 0,8 Sekunden langsamer als bei den Berlin Swim Open war. Dementsprechend war ich auch nicht so ganz zufrieden. 

Bei diesem einen Lauf sollte es leider auch bleiben, denn ich musste mein Finale kurzfristig absagen. Ich habe vermutlich beim Frühstück oder Mittagessen irgendetwas nicht gut vertragen. Kurz vor dem Einschwimmen für das Finale wurde mir nämlich auf einmal sehr übel. Ich versuchte es dann noch mit dem Einschwimmen, schaffte es aber nicht weiter als 200m. Die Zeit bis zum Finale wartete ich noch ab, ob sich vielleicht doch noch etwas verbessert, bevor ich es dann sehr kurzfristig absagen musste. Das war wohl auch die richtige Entscheidung, denn auf dem Heimweg zum Hotel musste ich mich dann übergeben. 

Berlin – Nürnberg – Fuschl am See

Am Tag darauf ging es für mich wieder zurück nach Nürnberg. Ich hatte immer noch ein sehr komisches Gefühl im Magen und überhaupt keinen Hunger. Das ging auch den ganzen restlichen Tag so weiter. Zu Hause angekommen, packte ich schnell meine Taschen um und machte mich auf den Weg nach Österreich. 

Charity Triathlon in Fuschl am See

2019 wurde ich vom Windschatten e.V. das erste Mal als einer der Charities zum Triathlon eingeladen. Damals musste ich leider absagen, da zum gleichen Zeitpunkt die WM in London stattfand. Nach einer coronabedingten Pause fand der Triathlon dieses Jahr dann endlich wieder statt. Ich startete in einer Staffel. In der ich natürlich den Schwimmpart übernahm. Zusammen mit Harry, einem der Vorstände des Windschatten e.V., und Carina, auch eine der Charities, schafften wir es in der Staffelwertung auf den 3. Platz. Aber darum ging es gar nicht wirklich, sondern eher darum Spaß zu haben.

Auch 2023 hatte sich der Windschatten e.V. wieder dazu entschieden mir, als einer der Charities eine sehr großzügige Spende zu überreichen. Es geht in Fuschl nämlich immer darum, die Einnahmen des Triathlons und Spenden der Teilnehmer auf vier Charities zu verteilen. Ich bin super dankbar, dass ich dieses Jahr nun schon zum zweiten Mal diese Spenden entgegennehmen durfte. Noch mehr gefreut hat es mich aber, dass ich jetzt endlich mal live dabei sein konnte. Die anderen drei Charities waren: Carina Edlinger, die Roten Nasen und der TSG Reutlingen Inklusiv.

Alles in allem war es ein echt cooles und super organisiertes Event und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein werde. 

Nächste Woche Mittwoch geht es für mich dann mal wieder nach Leipzig zur KLD. Danach heißt es dann erstmal fleißig weiter trainieren.

Bis dann, 

euer Taliso

Wie fit bin ich gerade?

Der Saisonstart steht vor der Tür und langsam steigt auch die Vorfreude auf das erste internationale Rennen. Vor dem ersten Wettkampf fragt man sich natürlich immer wie fit man eigentlich gerade ist und ich möchte im heutigen Beitrag zwei Einheiten miteinander vergleichen.

Die Idee für den heutigen Blog kam mir gestern beim ausfahren, nach einer der letzten “Key-Sessions” vor dem ersten Wettkampf dieses Jahres. Vor zwei Jahren haben wir nämlich eine sehr ähnliche Einheit absolviert und ich habe dazu sogar einen ausführlichen Blogbeitrag geschrieben. Beide Einheiten waren am Deckersberg bei Happurg und wir sind nach intensivem Radfahren, noch Intervalle auf dem oberen Staubecken gelaufen. Den Platz kann ich übrigens jedem empfehlen, sei es zum Radfahren, Laufen oder auch Schwimmen (ca. 30km entfernt von Nürnberg).

Zahlen, Daten & Fakten

27.03.2021: 4 x Deckersberg gesteigert (Rad) alles von der Seeseite aus + 3 x 2km (Lauf)

Rad:

  1. 11:13min/ 280W/ 125bpm
  2. 10:13min/ 375W/ 144bpm
  3. 9:15min/ 424W/ 161bpm
  4. 8:32min/ 466W/ 174bpm

Lauf: (leider keine HF Daten)

  1. 6:34min/ 3:17min/km
  2. 6:21min/ 3:10min/km
  3. 6:09min/ 3:04min/km

03.05.2023: 2 x (2 x Berg (1. Schwelle 2. 40/20 Intervalle) + 2 x 1,5km Lauf)

Rad:

  1. von Nürnberger Seite: 7:00min/ 387W/ 151bpm
  2. von der See – Seite: 9:00min/ 407W/ 165bpm (40sek ca. 475W/ 20sek ca. 260W)
  3. von Nürnberger Seite: 6:51min/ 398W/ 169bpm
  4. von der See – Seite: 9:07min/ 393W/ 171bpm (40sek ca. 470W/ 20sek ca. 250W)

Lauf:

  1. 4:42min/ 3:07min/km/ 169bpm
  2. 4:35min/ 3:03min/km/ 173bpm
  3. 4:38min/ 3:05min/km/ 175bpm
  4. 4:28min/ 2:58min/km/ 181bpm

Fazit

Soo… Lange Liste und viele Zahlen, aber ich hoffe man kann es einigermaßen nachvollziehen. Was ziehe ich mir da jetzt überhaupt raus? erst einmal muss man zur Einschätzung die Wetterbedingungen vorweg nehmen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass es vor zwei Jahren super windig war und vor allem die Laufleistung ist davon etwas betroffen, da die Strecke oben auf dem Plateau, überhaupt nicht windgeschützt ist. Als zweiten Faktor muss man noch den Rad/ Lauf-Wechsel beachten. da wir gestern direkt nach den ersten zwei Durchgängen auf dem Rad zweimal eineinhalb Kilometer gelaufen sind und im Anschluss das gleiche wiederholt haben. Dadurch wird meiner Meinung nach vor allem das Radfahren nach den ersten Laufintervallen sehr anspruchsvoll und ich musste auch meine Wattwerte bei den 40/20er Intervallen etwas nach unten korrigieren. 2021 sind wir zuerst das gesamte Radprogramm gefahren und zum Abschluss gelaufen. Außerdem war es hier Ende März und nun haben wir Anfang Mai, also bin ich theoretisch auch schon näher an der Saison zur Zeit, allerdings war ich 2021 im Januar und Februar nicht verletzt, wodurch ich das als ähnlichen Trainingsstand einschätzen würde.

Als ich mir die Werte der 2021er Einheit angesehen habe, war ich doch ziemlich erstaunt. Vor allem die Wattwerte am Rad waren erstaunlich gut! Ich kann mich erinnern, dass ich zu dieser Zeit auch sehr gut in Form gewesen bin, aber aktuell bin ich von 466W über 8:30min sehr weit entfernt. Damals habe ich mich allerdings auch stärker ausbelastet und hatte wahrscheinlich auch ein bis zwei Kilogramm mehr Körpergewicht, was zumindest die absolute Leistung etwas relativiert. Meine aktuelle Radform ist sicher nicht übel, aber von meiner Topform bin ich wahrscheinlich doch noch etwas entfernt.

Dafür bin ich im Laufen definitiv näher an einer sehr guten Form dran und hier ziemlich zuversichtlich. Bei den 3x2km bin ich auch nicht schlecht unterwegs gewesen, kann mich aber noch gut erinnern, dass es hinten raus schon ganz schön zäh wurde. Trotzdem war ich da von der drei Minuten Marke pro Kilometer etwas entfernt. Gestern konnte ich auch bei den letzten zwei Wiederholungen über 1,5km noch zulegen und auch unter drei Minuten pro Kilometer laufen, ohne dass es sich nach absoluter Auslastung angefühlt hat!

Insgesamt bin ich also sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand und blicke gerade noch recht entspannt auf den ersten Rennblock. Die Nervosität und Anspannung wird im Verlauf der nächsten Woche bestimmt trotzdem noch kommen, aber genau dafür macht man den Sport ja auch oder?

Schwimmblog Taliso Engel: Berlin Swim Open

Hey,

die Berlin Swim Open sind vorbei und es liegen drei durchwachsene Wettkampftage hinter mir. Der Wettkampf an sich war sehr sehr stark besetzt und nahezu die gesamte deutsche Spitze war an diesem Wochenende am Start. 

Ich startete am Freitag mit meiner Hauptstrecke, den 100 m Brust. Mit einer 1:04,04 konnte ich hier sogar eine vernünftige Zeit aufstellen. Klar ist diese Zeit etwas mehr als eine Sekunde von meiner Bestzeit entfernt, für das aktuelle Training und meine Krankheitspausen aber eigentlich vollkommen in Ordnung. Das Hauptproblem war eigentlich, dass ich auf der ersten Bahn schon mit einer relativ hohen Frequenz angegangen, ohne dabei besonders schnell zu sein. Auf der zweiten Bahn war die Frequenz dann wiederum zu niedrig. Zudem wurde ich leider auch Zehnter und konnte somit am Nachmittag nicht nochmal im Finale schwimmen.

Am Samstag standen dann die 50 m Brust an. Eigentlich dachte ich, dass sich hier das fehlende Training nicht so sehr bemerkbar machen würde, wie bei den 100 m. Mit der Annahme lag ich auch gar nicht so falsch. Allerdings kam ich so schlecht an die Wand ran, dass ich kurz vorher an Geschwindigkeit rausnahm und zwei längere Züge machte. In dem Moment war das einfach sehr ungeschickt gelöst. Es hat mich einiges an Zeit gekostet und ich wäre bestimmt auch mit 3-4 schnelleren Züge gut an die Wand gekommen, ohne Geschwindigkeit rausnehmen zu müssen. Auch hier verpasste ich mit einer 29,01 und dem 9. Platz ganz knapp das Finale. 

Am Sonntag, dem letzten Wettkampftag, gab es nochmal eine 50 m Strecke für mich. Die 50 m Kraul waren noch auf meinem Programm. Obwohl sich das Einschwimmen an dem Tag nicht schlecht anfühlte, war die Strecke leider ein absoluter Schuss in den Ofen. Ich hatte, während dem Rennen schon gemerkt, dass irgendwas komisch ist und nicht stimmt. Ich lag super tief im Wasser und aus den Beinen kam überhaupt kein Vortrieb. Das hatte auch zur Folge, dass ich insgesamt innerhalb von wenigen Metern dreimal atmen musste, da ich die ersten zwei Male einfach nur Wasser geschluckt habe. Effizient geatmet habe ich also quasi nur ein Mal. Am Ende kam dann eine 25,19 dabei raus. 

Foto: SwimPixel/Tino Henschel

Trotz allem muss man ja immer versuchen, das Positive zu sehen: 

Mit den 100 m Brust kann ich eigentlich zufrieden sein. Die 50 m Brust wären mit einem gescheiten Anschlag sicher auch deutlich besser gewesen. Und generell haben wir jetzt wieder ein paar Punkte, an denen ich arbeiten und mich im Training drauf konzentrieren kann.  Bis zu meinem Saisonhöhepunkt, der WM in Manchester, ist ja auch noch ein bisschen Zeit. Das Wichtigste bis dahin ist auch jeden Fall gesund bleiben.

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche!!

Bis dann,

euer Taliso

Zwei Tage im Trainingslager

Das Trainingslager läuft und da hier außer Training auch nicht wirklich viel passiert, gibts heute mal zwei normale Trainingstage der letzten Woche im Detail. Zur Einordnung: Insgesamt wechseln wir hier zwischen zwei und drei Belastungstagen am Stück. Der Donnertag letzte Woche war ein Entlastungstag (5,6km Schwimmen/ 1h locker Rad + 1h Krafttraining). Am Freitag konnte es dann wieder richtig losgehen.

Der Freitag

Der Entlastungstag hört sich mit 3,5h Training zwar nicht so entspannt an, aber wenn man im Hotel ist und sich um nichts kümmern muss, dann hat man wirklich viel Zeit. Man liegt eigentlich nur im Bett und kann sich sehr gut erholen. Der Freitag begann dann mit einer harten Schwimmeinheit in der Früh.

4,6km mit 3x12x50m schnell (50sek Abgang)

  • 1. Set: Gesamtlage Kraul 31-32sek
  • 2. Set: Kraul Paddles 30-31sek
  • 3. Set: Kraul Paddles Band 34-33sek (Kraftorientiert ohne Pull Buoy)

Nach einem ruhigeren Tag ist mein Körper bei der ersten Einheit meistens noch im Ruhemodus, aber ich bin gut in den Rhythmus gekommen. Die Einheit wird durch den Einsatz der Paddles auch eher kraftorientiert und lässt sich ganz gut überstehen, ohne sich völlig ausbelasten zu müssen. Weiter ging es mittags mit einer Laufeinheit im Schwellenbereich. Wir haben hier eine ca. 3,2km lange Runde mit einem kleinen Anstieg, die dafür perfekt geeignet ist.

17,5km mit 3×3,2km Übergang +5x200m schnell

  • 1. WH: 10:55min, 3:23min/km, 153bpm
  • 2. WH: 10:38min, 3:18min/km, 161bpm, Laktat: 2,3mmol/l
  • 3. WH: 10:32min, 3:16min/km, 166bpm, Laktat: 2,7mmol/l
  • 5x200m: 31-30sek

Die Einheit hat richtig Spaß gemacht. Meine Beine waren zwar am Anfang noch etwas schwer, aber nach der ersten Wiederholung wurde es immer besser. Ich war zusammen mit Max und Henry unterwegs und in der Gruppe läuft sich so ein Set immer einfacher. Die Laktat-Vorgabe war zwischen zwei und drei mmol/l zu bleiben (also unterhalb der anaeroben Schwelle) und das hat optimal gepasst. Ich bin jetzt einen guten Monat im Lauftraining und mit dem aktuellen Stand mehr als zufrieden. Um im Wettkampf richtig schnell zu laufen, fehlt natürlich noch etwas Training, aber bis Mitte Mai sind es ja noch fast zwei Monate…

Die dritte Einheit des Tages war gleich im Anschluss an den Lauf und bestand nur noch aus lockeren 1:30h Radfahren (47km/ 195W/ 110bpm).

Der Samstag

Am Samstag lag der Fokus vor allem auf dem Radset am Mittag. In der Früh starteten wir aber erstmal mit einer kleinen Freiwassersession. Normalerweise ist das Meer hier immer ziemlich unruhig, aber wir hatten Glück und kaum Wellengang. Die Vorgabe war ca. 1:10h ohne große Unterbrechungen zu Schwimmen. Insgesamt nicht sonderlich spannend, aber eine coole Abwechslung zum Beckenschwimmen.

1:07h/ 5km/ 1:20min/100m

Wie genau hier die GPS Uhren sind, kann man immer nicht so ganz beurteilen, aber auf dem Rückweg waren wir auf jeden Fall etwas zügiger unterwegs und sind die zwei Kilometer (laut GPS) in 1:12min/100m geschwommen.

Vor der Radeinheit hatte ich an dem Tag auf jeden Fall den größten Respekt. Der Fokus dieser Einheit lag vor allem auf dem anaeroben Bereich und da ich eine ähnliche Einheit letztes Jahr im November schon einmal gefahren bin, wusste ich dass es richtig wehtun würde. Nach jeden 30sek war 2:30min Pause um sich wieder einigermaßen zu erholen, aber dafür war die Vorgabe bei den 30sek entsprechend hart. Wir sollten bei einer 50er Trittfrequenz starten und den Gang im Sitzen auf ca. 90-100 Umdrehungen beschleunigen. Damit das klappt musste ich immer um die 700W fahren und trotzdem noch ein bis zweimal hochschalten (leichter schalten).

8min Übergang + 2x(5x30sek hart + 8min Übergang)

  1. 8min: 354W, 138bpm
  2. 5x30sek: 680-720W, 50-95rpm, max. Puls 170bpm
  3. 8min: 363W, 151bpm
  4. 5x30sek: 680-710W, 50-95rpm, max. Puls 171bpm
  5. 8min: 370W, 152bpm

Mit der Einheit war ich ebenfalls sehr zufrieden und auch die Anderen sind alle gut durchgekommen. Vor dem zweiten Set musste man sich aber auf jeden Fall überwinden, noch fünfmal wieder richtig hart zu fahren. Bei 30sek bleibt nicht viel Zeit zum “reinkommen” und man muss sich richtig fokussieren, die Watt auf die Pedale zu bringen. Die acht Minuten dazwischen sollen eigentlich nur dem Stoffwechsel helfen, das aufgebaute Laktat zu verstoffwechseln und gingen mir auch immer ziemlich leicht von der Hand.

Zum Abschluss des Tages stand noch ein längerer Lauf auf dem Programm. Mich für diese Einheit noch einmal aufzuraffen, hat wirklich einiges an Motivation gekostet. So gut ich einen Tag zuvor in den Rhythmus gekommen bin, so schwer viel es mir am Samstag, mit dem Laufen warm zu werden. Aber nach 30 Minuten wurde es langsam besser und irgendwie ging auch diese Einheit vorbei.

17,6km/ 1:23h / 4:42min/km / 123bpm

Das wars mit den beiden Trainingstagen. Am Sonntag stand dann noch eine meiner längsten Radtouren an (insgesamt 5:30h mit 3.000 Höhenmetern) und ein kurzer gesteigerten Koppellauf. Das war auch definitiv einer der besten Trainingsblöcke, die ich bis jetzt so durchgezogen habe und der Ruhetag heute kam keinen Tag zu spät! Jetzt wird erstmal geschlafen und vor dem Krafttraining später noch ein bisschen Tischtennis zur Abwechslung gespielt ;)

Bis nächste Woche

Auspacken, Einpacken, Weitermachen

Viel Zeit zum Ankommen bleibt nicht. Seit einer Woche bin ich wieder in Nürnberg, aber nächsten Montag geht es schon wieder in den Süden. Einerseits natürlich eine sehr luxuriöse Situation, andererseits fühlt es sich auch nicht wirklich nach Entspannen im Zuhause an.

Durch meinen kleinen Totalausfall auf der Rückreise (hört gerne den Podcast für Details), war der Rest der letzten Woche ziemlich gebraucht. Seit ein paar Tagen bin ich aber wieder voll auf der Höhe und hab auch schon wieder etwas Intensität ins Training eingebaut. Die zwei Wochen zwischen den Trainingslagern sind zu lange, um nur die Beine hochzulegen und sich zu Erholen, aber auch zu kurz um einen richtigen Trainingsblock einzubauen. Ich muss also gut in mich hineinspüren und sollte es jetzt auf keinen Fall übertreiben. Konkret sieht es so aus, dass ich jeden Tag zwei Einheiten auf dem Programm habe und so im Rhythmus bleibe, aber dann hoffentlich nicht zu ermüdet nach Zypern fliege.

Idas Lauftraining stabilisiert sich langsam wieder und nach meiner langwierigen Achillessehnenentzündung bin ich endlich wieder zurück im konstanten Training. Auch wenn der Anfang immer schwer ist, sobald man regelmäßig Laufen geht, ist es doch eine der schönsten Bewegungen die es gibt. Man vergisst immer wie gut es sich anfühlt befreit und ohne Schmerzen laufen zu können, aber so eine Verletzung holt einem das leider ganz schnell wieder in Erinnerung.

Bis Montag genieße ich auf jeden Fall noch die Zeit hier und mal den Kopf etwas frei vom Triathlon zu bekommen. Gleichzeitig freue ich mich natürlich jetzt schon auf Zypern und bin gespannt was uns dort so erwartet. Wir sind dieses Mal eine kleinere Gruppe, aber wieder ist es ein neuer Ort, ein unbekanntes Land und wieder wird es viel zu entdecken geben!

Schwimmblog Taliso Engel: Es geht bergauf

Hey,

schon wieder ist eine Woche vorbei! 

Hinter mir liegt eine anstrengende Woche mit zehn Trainingseinheiten. Von den zehn Trainingseinheiten waren, wie immer, drei Kraft- und sieben Wassereinheiten. Es gibt aber seit ein paar Wochen endlich eine Neuerung in meiner Wochenplanung, über die ich sehr froh bin. Und zwar habe ich jetzt endlich einmal pro Woche (am Mittwoch) Physio. Ich war sehr lange schon auf der Suche nach einer guten Lösung, zumindest einmal in der Woche Physio einzubauen. Jetzt habe ich zusammen mit dem OSP eine super Lösung gefunden! 

Diese Woche hat mich vor allem das Krafttraining echt zerstört, da ich mittlerweile bei fast allen Übungen wieder bei meinen alten Gewichten angekommen bin. Dementsprechend hatte ich eigentlich die ganze Woche immer irgendwo Muskelkater. Dadurch wurden auch die Einheiten im Wasser von Tag zu Tag härter, obwohl sie vom Trainingsinhalt teilweise gar nicht so schlimm waren. 

Foto: Michael Pechtl

Meine ersten Starts nach zehn Wochen

Diese Woche habe ich außerdem endlich wieder meine ersten Starts nach meiner Trainingspause gemacht. Zu Beginn waren diese wirklich eine komplette Katastrophe. Vor allem die Flugphase hat mir große Probleme bereitet. Da ich immer noch leichte Gleichgewichtsprobleme habe, konnte ich in dieser Phase so gut wie gar nichts kontrollieren. Mal sind meine Beine komplett auf das Wasser geklatscht, mal bin ich komplett schräg ins Wasser eingetaucht und mal ist meine Hüfte in der Luft nach links oder rechts abgeknickt. 

Ich beschloss erstmal nicht mit 100% vom Block abzuspringen, da meine Gleichgewichtsprobleme bei weniger Geschwindigkeit auch weniger werden. Somit hatte ich schon ein bisschen mehr Kontrolle über den ganzen Start. Zudem habe ich an Land ein bisschen versucht, meinen Körper an die schnelle Bewegung beim Start zu gewöhnen.

Mit der Zeit wurde es immer besser und ich tauche mittlerweile wieder halbwegs sauber ins Wasser ein. 

Generell ist das mit den Gleichgewichtsproblemen eine reine Gewohnheitssache, die bloß Geduld braucht. Daher kann ich im Training endlich wieder etwas weniger mit Schnorchel schwimmen. Komplett dran gewöhnt hat sich mein Körper aber immer noch nicht. 

Jetzt ist aber erstmal Wochenende und Zeit mich ein bisschen zu erholen, bevor es am Montag wieder voll losgeht. 

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Trainingswoche 4

Hey,

mittlerweile ist es schon eine Weile her, seitdem ich das erste Mal wieder ins Wasser gesprungen bin. Um genau zu sein, ist am Montag die vierte Trainingswoche gestartet. 

Früher mochte ich es echt nicht so gerne, mit Schnorchel zu schwimmen. Aber da, das mit dem Schwindel bei mir leider erst minimal besser geworden ist, schwimme ich immer noch fast alles mit Schnorchel und mittlerweile sind wir sogar echt ganz gute Freunde geworden :)

Ich bin in den letzten Wochen zum Glück auch wieder sehr gut in den Trainingsalltag reingekommen. Mittlerwile bin auch schon wieder die ersten harten Serien im Training geschwommen. Darüber bin ich sehr froh, da es mir nach so einer langen Trainingspause immer wieder sehr schwerfällt über diese gewisse Grenze zu gehen und meinen Körper wirklich maximal zu belasten. Das frühe Aufstehen um 5:15 Uhr fürs Frühtraining fiel mir auch leichter als ich erwartet hatte. 

Ansonsten war vergangene Woche nur sehr wenig los. Weshalb ich die Zeit genutzt habe und mich ein bisschen über mein künftiges Studium zu informieren. Aktuell gibt es noch keinen festen Entschluss, welchen Studiengang ich in Zukunft belegen werde. Allerdings bin ich aktuell mit meiner Laufbahnberaterin vom OSP dran, eine optimale Lösung zu finden. Bis jetzt haben wir schon ein paar sehr spannende Ideen gesammelt. Von denen ich euch natürlich berichten werde, sobald es etwas Konkretes gibt. 

Außerdem werde ich euch hier ab jetzt versuchen, mit einem wöchentlichen Update auf dem Laufenden zu halten und euch somit mehr mitzunehmen. 

Also bis nächste Woche,

euer Taliso

Namibia Woche 1/4 – Höhenadaption

Endlich wieder Trainingslager! Nachdem das letzte sehr abrupt im Krankenhaus geendet ist, konnte es dieses Mal eigentlich nur besser werden – bis jetzt zum Glück also kein Sturz und eine solide erste Woche.

Der Fokus lag bis jetzt vor allem auf Grundlagentraining, Höhenadaption und Gewöhnung an die klimatischen Bedingungen. Mit der besagten Adaption meint man vor allem die langsame Gewöhnung an den verminderten Sauerstoffgehalt in der Luft und die damit einhergehende Veränderung der messbaren Parameter im Training/ Alltag – Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, Laktat etc. Am Deutlichsten merkt man die mangelnde “Luft” beim Schwimmen. Vor allem in der Tauchphase nach den Wenden, kann die schonmal knapp werden.

Insgesamt muss man den Höheneffekt hier aber etwas relativieren, denn 1700m ü. n. N. ist noch nicht wirklich kritisch. Man merkt die veränderten Bedingungen zwar schon, aber viel mehr als zehn Pulsschläge weicht meine Herzfrequenz bei ähnlichen Leistungswerten bspw. nicht ab. Für den Einstieg ins Höhentraining ist es in meinem Fall aber sicher optimal und man müsste deutlich vorsichtiger sein, wenn man über 2000 Metern Höhe trainiert (z.B. im Trainingszentrum der Sierra Nevada).

Bis jetzt lag der Fokus also vor allem auf Grundlagentraining. Da ich immer noch nicht ins Laufen eingestiegen bin, ersetze ich die Laufeinheiten durch den Stepper hier im Gym. Zwar nicht ganz so spannend, aber auch sehr intensiv und hoffentlich wirksam…

Die Straßen sind auch deutlich besser als erwartet, aber man hat leider kaum die Möglichkeit Runden zu fahren. Das Land ist hier einfach so weitläufig und größtenteils unerschlossen, sodass geteerte Straßen eine Seltenheit sind und wir hauptsächlich Wendepunktstrecken fahren. Damit habe ich aber grad noch überhaupt keine Probleme und es macht einfach nur richtig Spaß, in “Kurz-Kurz” durch die Landschaft zu heizen. Zur Abwechslung sieht man auch ab und zu ein paar Affen und Warzenschweine ;)

Heute ist ein intensiver drei-Tage-Block gestartet und ich war in der Früh auf dem Stepper, danach 6,1km im Becken und jetzt gleich geht es noch für 2h aufs Rad. Die nächsten zwei Tage haben es dann auch noch in sich, bevor am Samstag wieder ein Entlastungstag ansteht. Wer noch Lust auf mehr Details hat kann sich noch unsere neue Podcast Episode von gestern Abend geben: