Basic Training

Mein Sturz ist jetzt neun Wochen her und ich bin wieder im normalen Trainingsrhythmus angekommen. Gerade macht mir das Training trotz den kalten Bedingungen auch richtig Spaß und ich habe das Gefühl von Einheit zu Einheit fitter zu werden. Wo ich gerade stehe, weiß ich dann spätestens am Freitag, nachdem wir ein paar Tests im Schwimmen und Laufen umgesetzt haben.

Es fühlt sich auch einfach richtig gut an, wieder voll belastbar zu sein und das Training Stück für Stück zu intensivieren. Natürlich bin ich noch weit weg von irgendwelchen Bestwerten, aber ich kann langsam wieder intensivere Einheiten umsetzen und mich ausbelasten. 

Neben dem Schwimmen muss ich mich auch im Laufen langsam an alte Umfänge herantasten. Seit meinem letzten Wettkampf bei der EM in München, hatte ich ja ziemliche Probleme mit meinem ISG und musste die geplanten Weltcups absagen. Als es dann wieder aufwärts ging kam der Sturz hinzu und so bin ich erst seit drei Wochen wieder richtig im Lauftraining.

An Motivation fehlt es dafür gerade nicht und auch wenn es hier immer kälter wird, bereue ich die Entscheidung, nicht ins Trainingslager nach Fuerteventura geflogen zu sein, nicht im Geringsten. Der Plan für das Frühjahr nimmt auch langsam Gestalt an und da werde ich noch genug unterwegs sein.

In den nächsten Tagen werden wir im Laufen und Schwimmen ein paar Tests machen, um den aktuellen Fitnesszustand nach der Verletzung zu ermitteln und eine Baseline für das Training der nächsten Wochen zu finden. Das wird defintiv hart, aber gleichzeitig auch sehr interessant! Im nächsten Blog gibt es dann natürlich alle Zahlen, Daten und Fakten…

Ansonsten kann ich jetzt entspannt die Vorweihnachtszeit genießen und weiter ins Training finden. 

Endspurt

…wie der Titel schon verrät – Endspurt für dieses Semester hier in Amerika!! Diese Woche ist schon die letzte Uniwoche, dann nächste Woche noch Prüfungen und ein paar Projekte zum abgeben und dann geht es auch bald schon nach Hause! Unterschiedlich zum Deutschen Unisystem sind hier die Uniprüfungen immer gleich am Ende des Semesters und nie in den Semesterferien, das ist also ziemlich cool. Dafür sind die Weihnachtssemester Ferien leider wirklich nur sehr kurz und so bin ich leider nur knapp 3 Wochen in Deutschland, bevor ich dann gleich Anfang Januar wieder zurück nach Charlotte fliege (aber dafür gibts ja auch 4 Monate Ferien über den Sommer;)

Dieses Semester war ehrlich gesagt sehr fordernd für mich und nicht gerade einfach, physisch als auch psychisch. Meine Verletzung im Mittelfuss hat mich ziemlich mitgenommen und ich tue mich immer noch sehr hart wieder den Weg zurück ins Training zu finden, nachdem es einfach mal wieder ein sehr weiter Weg zurück ist und mir vor allem sehr viel Selbstvertrauen in meinen Körper fehlt. Mit jeder Verletzung wird man denke ich einfach noch etwas sensibler, hört 10 mal in den Körper hinein ob auch wirklich nichts wehtut, gleichzeitig möchte ich aber natürlich auch kein Hypochonder sein haha!

Zumindest konnte ich aber wieder zum Laufen anfangen, taste mich langsam voran und freue mich wirklich schon sehr irgendwann auch mal wieder länger zu laufen als 40min und hoffentlich mal wieder einen richtigen “Sunday Longrun” zu machen und vielleicht sogar mal wieder an die 1:20h lang zu laufen? Bis dahin dauert es aber leider noch eine ganze Weile…

Crosstraining in den Weihnachtsferien

Klar, wirklich viel laufen kann ich gerade leider noch nicht aber einer der Gründe warum ich mich unter anderem so darauf freue bald wieder zu Hause zu sein sind all die anderen Sportarten, die ich dann bald schon machen kann! Besonders diesen Winter freu ich mich seit Ewigkeiten mal wieder so richtig Skifahren zu gehen! Wie vielleicht einige Leser hier wissen, bin ich mit dem Skisport groß geworden und bevor ich mich dazu entschieden habe mehr Triathlon zu machen bin ich viel Ski gefahren und auch Rennen bis auf nationaler Ebene gestartet. Nachdem ich dann den aktiven Rennsport aufgehört hatte, war ich erst mal nicht mehr so viel auf den Skiern unterwegs und bin nur noch gelegentlich bei gutem Neuschnee in die Berge gefahren. Zusätzlich blieb natürlich auch nicht super viel Zeit zum Skifahren an den ohnehin schon kurzen Wochenenden, an denen ich zurück nach Hause gefahren bin vom Internat in Nürnberg.

In diesen Ferien habe ich mir aber fest vorgenommen Skifahren zu gehen und ein paar meiner alten Skifreunde zu treffen und mal wieder “wie in alten Zeiten” zusammen Skifahren zu gehen:)

….uuuuuuund worauf ich mich wohl auch mit am meisten freue: eine meiner besten Freundinnen hier aus der Uni kommt fuer die gesamten Ferien mit mir nach Hause (sie kommt ursprünglich aus Neuseeland)! Ich freu mich also schon wahnsinnig darauf ihr alles mögliche zu Hause zu zeigen, auf ein paar Weihnachtsmärkte zu gehen, dann natürlich Weihnachten selbst, Skifahren, hoffentlich auch mal Langlaufen, Bergtouren und dann mit dem Schlitten runter flitzen… (fingers crossed dass wir tatsächlich auch ein wenig Schnee bekommen!)

Mein Semester Highlight

Hier noch ein kleiner Rückblick auf die letzte Woche – ich war in Kalifornien! Letzte Woche war hier Thanksgiving break und wir hatten eine Woche frei. Die Zeit haben eine Freundin und ich genutzt und sind nach Kalifornien geflogen. Die Schwester meiner Freundin studiert in der Nähe von San Francisco und schon sehr früh im Semester, ich glaube es war sogar schon Mitte September, haben wir entschieden sie über die Thanksgiving break zu besuchen. Diese eine Woche in Kalifornien war unglaublich schön und mir hat es super gut gefallen! Wunderschöne Sonnenuntergänge, tolle National parks, San Francisco selbst, Santa Cruz, Sonne, Meer,… einfach richtig schön!! 

So habe ich natürlich kein typisches Thanksgiving in einer amerikanischen Familie verbracht mit Turkey, stuffings, Cranberry sauce und Pumpkin Pie, aber dafür ist ja hoffentlich noch nächstes Jahr auch noch Zeit;). Gerade nach einer langen Verletzungspause und dem Gefühl hier am Campus oft ein wenig “festzustecken” hat es so gut getan mal ganz wo anders hinzukommen, neue Erfahrungen zu machen, neue Leute kennen zu lernen und eine Woche “Ferien” zu geniessen. Das war wirklich eine unglaublich tolle Erfahrung und die Erholung, die ich aus dieser einen Woche in Kalifornien mitgenommen habe, nehme ich jetzt mal noch als Endspurt power fuer meine Prüfungen in den nächsten Tagen!:)

Ein Wochenende im Schnee

Bevor es mit dem Aufbau für die nächste Saison so richtig losgeht, habe ich die Gelegenheit genutzt und ein paar Tage bei meinen Eltern in Steingaden verbracht. Auch wenn ich das Leben und die Trainingsbedingungen in Nürnberg sehr genieße, komme ich doch immer gerne in meine alte Heimat zurück. Die Berge haben einfach was…

Durch die Verletzung hatte ich zwar gut vier Wochen ohne Training, aber wie eine richtige Saisonpause fühlte sich das natürlich nicht an. So habe ich mich zwar über jede Besserung und Bewegung gefreut, wurde aber nie so richtig heiß drauf wieder fokussiert zu trainieren. Meiner Meinung nach sollte man in der Saisonpause mindestens eine Woche gar nichts machen und als Triathlet bewusst nicht Schwimmen, Radfahren oder Laufen gehen. Am Ende der Pause sollte man richtig Bock haben wieder loszulegen. die Motivation braucht man dann auch für die kalten und harten Wintermonate ;)

Das Wochenende tat jetzt richtig gut um die Verletzungszeit abzuschließen und wieder mit genau der richtigen Menge Feuer und Motivation ins Training einzusteigen!

Hier noch ein paar Highlights des Wochenendes in Bildern ;)

Schwimmblog Taliso Engel: 3 Weltrekorde an einem Wochenende

Hey,

wie schon im letzten Beitrag erwähnt, war ich vom 16.-20. November bei der Deutschen Kurzbahnmeisterschaft in Wuppertal und Düsseldorf. Ich dachte mir, es ist bei vier Wettkampftagen ganz interessant mal wieder eine gesamte Zusammenfassung zu haben. Also werde ich euch hier nochmal einen ausführlichen Bericht über die Wettkämpfe geben.

Am Mittwoch ging es los nach Wuppertal. Dort fand die DKM statt. Ich startete hier über die 50 Brust, 100 Brust, 4×50 Lagen Staffel der Männer und 4×50 Lagen Staffel Mixed. Samstagmittag ging es dann weiter nach Düsseldorf zur Para-DKM. Hier ging ich dann Samstagnachmittag und Sonntag noch über 100 Brust, 100 Lagen, 50 Kraul und 200 Brust an den Start. 

Donnerstag, 17.11.2022:

Aber mal ganz von vorne: Los ging es am Donnerstag mit den 100 Brust. Ich schwamm bereits im Vorlauf schon etwas über eine Sekunde Bestzeit, war mit dieser Zeit allerdings noch nicht wirklich zufrieden. Zudem teilte ich mir nach dem Vorlauf den 8. Platz mit einem anderen Sportler, da wir in der gleichen Zeit angeschlagen hatten. Deshalb musste ich wenig später nochmal an den Start gehen um zu entscheiden, wer von uns beiden ins Finale kommt. Zwischendrin schwamm ich noch bei der 4×50 Lagen Staffel mixed die 50 Brust. Das Ausschwimmen von den 100 Brust konnte ich glücklicherweise für mich entscheiden und ging somit am Nachmittag im Finale erneut an den Start.

Da meine Zeit vom Ausschwimmen nochmal 0,4 Sekunden schneller war, als im Vorlauf, war ich sehr zuversichtlich für das Finale. Ich schaffte es dann bei meinem dritten Mal 100 Brust an diesem Tag tatsächlich auch nochmal mich um 0,3 Sekunden zu steigern. Mit der dritten Bestzeit an diesem Tag konnte ich mich zusätzlich auch noch auf Platz 7 hocharbeiten. 

Foto: Mika Volkmann

Freitag, 18.11.2022:

Am Freitag hatte ich dann quasi frei. Mit Blick auf die 50m Brust am nächsten Tag stand ich aber trotzdem früh auf und ging mich einschwimmen. Danach machte ich mir einen entspannten Tag und feuerte am Abend meine Kollegen im Finale an. 

Samstag, 19.11.2022:

Am Samstag fanden dann die 50 Brust und die 4×50 Lagen Staffel statt. Los ging es mit dem 50 Brust Einzelstart. Dieser ist eigentlich echt nicht erwähnenswert. Ich schwamm deutlich schlechter als erwartet und war sehr unzufrieden mit der Zeit. Aber ich hatte nur ca. eine Stunde bis zur Staffel, in der ich erneut die 50 Brust schwimmen sollte. Also hatte ich auch nicht viel Zeit mich von der Zeit von den 50 Brust runterziehen zu lassen.

Es hieß also: Kopf hoch und auf das nächst Rennen konzentrieren. Es fiel mir sehr schwer, aber ich schaffte es bis zur Staffel mich erneut zu fokussieren. Dazu trug auf jeden Fall auch der Teamgeist bei, da ich wusste, dass meine Kollegen meine beste Leistung brauchen. Ich schwamm die 50 Brust dann in neuer Bestzeit (27,3 Sekunden). Auch meine Teamkollegen schwammen alle in Bestzeit. Leider hieß es dann am Ende wiedermal knapp Platz 4. Allerdings mit einer Zeit, die deutlich schneller war, als wir erwartet hatten. 

Nachdem ich nach der Staffel noch ein bisschen locker schwimmen war, ging es auf dem schnellsten Weg nach Düsseldorf zur Para-DKM. Es stand das vierte Mal 100 Brust in zwei Tagen und 100 Lagen an. Eigentlich war mein Plan endlich unter einer Minute zu schwimmen. Das schaffte ich leider nur ganz knapp nicht. Aber mit einer 1:00,26 steigerte ich mich noch einmal um 0,19 Sekunden. Zudem galt diese Zeit jetzt endlich als offizieller Weltrekord in meiner Startklasse S13. 

Was ich über die 100 Brust nicht schaffte, schaffte ich dann zumindest über die 100 Lagen. Mit einer Zeit von 59,13 knackte ich das erst Mal die Minute auf dieser Strecke. Ich verbesserte somit meine Bestzeit und meinen eigenen Deutschen Rekord um etwas mehr als eine Sekunde. 

Foto: Cosima Engel

Sonntag, 20.11.2022:

Am vierten und somit letzten Wettkampftag ging es für mich noch über 50 Kraul und 200 Brust an den Start. Dafür, dass ich bereits schon einige Wettkampfmeter hinter mir hatte, fühlte ich mich erstaunlich fit. 

Ich hatte an die 50 Kraul echt keine großen Erwartungen, da wir uns in der Vorbereitung hauptsächlich auf die Bruststrecken konzentriert hatten. Doch mit 23,38 Sekunden knackte ich auch hier den aktuellen Weltrekord in meiner Startklasse. Ich war selber sehr über diese Zeit überrascht, da ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte. 

Bei den 200 Brust hatte ich mir vorgenommen endlich mal unter 2:20 zu schwimmen. Die ersten 100m ging ich mit einer 1:03 an. Ich merkte direkt auf dem dritten 50er, dass das vielleicht ein bisschen zu schnell war und es sehr hart wird. Irgendwie schaffte ich es dann aber noch die zweiten 100m halbwegs ordentlich zu schwimmen und schlug am Ende mit einer 2:18,62 an. Somit ging, mit einer Bestzeit von fast 4 Sekunden, der zweite Weltrekord an diesem Tag in meine Tasche. 

Foto: Mika Volkmann

Super zufrieden ging es dann wieder Richtung Nürnberg. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich so viele gute Bestzeiten in vier Tagen schwimmen kann. Außerdem bin ich sehr glücklich darüber, dass mein Name jetzt bei insgesamt vier Weltrekorden in der Startklasse S13 gelistet ist:

50 Kraul (Kurzbahn)

100 Brust (Kurzbahn)

200 Brust (Kurzbahn)

100 Brust (Langbahn)

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, endlich mal wieder ein etwas längeres Wettkampfwochenende zu haben und ein bisschen unterwegs zu sein. Dennoch war ich sehr froh, als ich komplett erschöpft am Sonntagabend wieder zu Hause war. 

In zwei Wochen geht es dann schon wieder auf ein langes viertägiges Wettkampfwochenende. Der erst Langbahn Wettkampf dieser Saison steht an. Es ist gleichzeitig auch der erste internationale Wettkampf der Saison, denn es geht nach Rotterdam. Ich freue mich schon sehr darauf mal wieder einen Wettkampf auf der 50m Bahn zu schwimmen und bin sehr gespannt auf meine Ergebnisse. 

Bevor es allerdings nach Rotterdam geht, bin ich am Samstag schon wieder in Düsseldorf bei der Parasportler des Jahres Gala. 

Bis dann,

euer Taliso

Sechs Wochen check!

Die “Norm-Heilungszeit” für Knochen hab ich also erledigt. Die Knochen sollten wieder gut durchbaut und fest sein und ich kann wieder mit richtigem Training einsteigen. Gleichzeitig bin aber jetzt auch genau an dem Punkt, an dem die Fortschritte nicht mehr von alleine kommen, sondern die Arbeit beginnt!

Hört sich dramatischer an als es ist… Für den Einstieg trainiere ich aktuell zwei Mal pro Tag. Diese Woche habe ich auch meinen ersten Plan für die neue Saison bekommen und auch wenn ich richtig motiviert bin, heißt es jetzt erstmal cool bleiben und einfach das Gefühl in den Disziplinen wiederzufinden.

Beim Schwimmen habe ich mich in der letzten Woche langsam an die drei Kilometer Marke herangearbeitet und heute waren das erste Mal auch ein paar Kraulversuche dabei! Das Schlüsselbein zwickt allerdings noch ganz schon, dafür ist die Mobilität im Handgelenk schon fast wieder vollständig hergestellt.

Umfang letzte Woche: 12km/ 4:15h/ 4 Einheiten

Auf dem Rad bewege ich mich ausschließlich noch Indoor auf Zwift und muss sagen, dass ich die entspannten Gravel Touren im Herbst schon ziemlich vermisse! Wenn die Einheiten intensiver und länger werden, bin ich definitiv auch ein Fan vom Indoor Training, aber bei gutem Wetter für lockere 1:30h auf die Rolle ist schon eine Qual. Zum Glück ist am Wochenende die Wintersport Saison gestartet! Bis zum ersten Biathlon Weltcup sind es zwar noch zwei Wochen, aber Ski Alpin taugt auch fürs Erste!

Umfang letzte Woche: 200km/ 6:15h/ 4 Einheiten

Dafür macht das Laufen gerade mega Bock und vor allem Bouncy ist jedes Mal begeistert wenn es raus geht. Hier muss ich immer besonders aufpassen und die Umfänge langsam erhöhen, da ich keine weitere orthopädische Verletzung riskieren will.

Umfang letzte Woche: 42km/ 3:35/ 4 Einheiten

Auf die nächste Woche!

Schimmblog Taliso Engel: FELIX-Award + DKM

Hey Leute,

viele von euch haben es sicherlich schon auf Instagram mitbekommen: Ich bin für den FELIX-Award als Parasportler des Jahres ein NRW nominiert. Seit gut einer Woche könnt ihr nun in sechs unterschiedlichen Kategorien abstimmen. Es sind jede Menge tolle Athleten nominiert. Die Wahl läuft noch bis zum 20.11.2022 unter folgendem Link: 

https://www.nrw-sportlerdesjahres.de/sportlerwahl

Ich würde mich natürlich riesig freuen, wenn ihr für mich stimmen könntet. Kleiner Hinweis: ich bin nicht der einzige nominierte Paraschwimmer in meiner Kategorie also nicht einfach aus Reflex den Schwimmer in der Kategorie Parasportler auswählen. 

Foto: @the_photohgrapher

Deutsche Kurzbahnmeisterschaften (DKM)

Was mein Training angeht, stehe ich aktuell voll in der Vorbereitung für die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften. Denn am Mittwoch dem 16.11.2022 geht es schon los nach Wuppertal. 

Leider ist es dieses Jahr so, dass die DKM und die Para-DKM am gleichen Wochenende stattfinden. Heißt ich musste irgendwie eine Lösung finde, wie ich an beiden Wettkämpfen teilnehmen kann ohne irgendwas zu vernachlässigen. Das gute ist, dass die beiden Wettkämpfe in Wuppertal und Düsseldorf stattfinden und der Weg vom einem zum anderen zum Glück nicht so weit ist. 

Die Lösung sieht jetzt folgendermaßen aus:

Ich starte Donnerstag, Freitag und Samstagvormittag bei der DKM in Wuppertal. Sollte ich dann am Samstagvormittag über die 50m Brust ins Finale kommen, muss ich dieses leider abmelden. Dafür kann ich dann am Samstagnachmittag bei der Para-DKM in Düsseldorf die 100m Brust schwimmen. Das wichtige für mich bei der Para-DKM ist, dass hier auch Europa- und Weltrekorde anerkannt werden. 

Des Weiteren schwimme ich in Wuppertal:

100m Brust (Donnerstag)

50m Brust + 50m Brust in der 4x50m Lagen Staffel (Samstagvormittag)

In Düsseldorf:

100m Brust + 100m Lagen (Samstagnachmittag)

50m Kraul + 200m Brust (Sonntag)

Ich freue mich schon sehr auf die beiden Wettkämpfe!! Außerdem bin ich ziemlich gespannt, was ich für Zeiten schwimmen werde, da ich mich aktuell echt fit fühle. 

Die aktuellsten Neuigkeiten erfahrt ihr natürlich wie immer bei mir auf Instagram (@taliso_engel). Ich werde euch aber auch hier auf dem Laufenden halten, wie die Wettkämpfe für mich liefen.

Bis dann,

euer Taliso

Foto: Michael Pechtl

Auf dem Weg der Besserung

Gestern war ich das dritte Mal zur Röntgenkontrolle beim Orthopäden und es könnte nicht besser laufen! Schlüsselbein und Handgelenk verheilen sehr gut und mir wurde sogar der Gips entfernt. Ich darf soweit alles wieder mobilisieren und schmerzadaptiert belasten.

Der Sturz ist jetzt gut vier Wochen her und dafür sieht das Röntgenbild sehr gut aus. Die Knochenfragmente sind an der richtigen Position geblieben und an den Bruchstellen schon wieder gut “durchbaut”. Starken Druck soll ich natürlich noch nicht ausüben, aber ich darf mich wieder komplett bewegen und das schließt auch Schwimmen mit ein! Ok BEINE schwimmen… nicht gerade mein Favorit, aber besser als gar nichts.

Rolle fahren ist jetzt auch deutlich angenehmer, da ich mich wieder perfekt abstützen kann. Auch wenn ich letzte Woche nie länger als eine Stunde gefahren bin, hat der Gips doch den ein oder anderen Schweißtropfen abbekommen und dabei einfach ziemlich genervt. Die nächsten Wochen werde ich auch noch weiter Indoor fahren, da die Knochen noch nicht wieder komplett fest sind und ich bei den aktuellen Bedingungen natürlich nichts riskieren will.

Dafür habe ich am Wochenende wieder mit dem Laufen gestartet und kann mich zumindest hier wieder draußen bewegen. Nach meinen endlosen Spaziergängen in den ersten Wochen macht es umso mehr Spaß wieder schneller unterwegs zu sein und allzu schlecht für die Fitness waren die “Long-Walks” auch nicht.

Bei all der Freude über die wiedergewonnenen Bewegungsmöglichkeiten merke ich allerdings auch, dass ich noch einige Einheiten brauchen werde, um mich wieder richtig fit zu fühlen. Im Radfahren und Laufen wird sich das bestimmt in den nächsten Wochen wieder geben, aber aktuell habe ich schon großen Respekt vor dem Schwimmeinstieg. Gerade bin ich noch weit davon entfernt einen normalen Armzug zu schaffen. Die Armkraft wieder aufzubauen wird wahrscheinlich nicht das Problem, aber die Beweglichkeit und Ökonomie im Zug wieder zu finden, wird sicherlich herausfordernd!

Für den Moment bin ich allerdings sehr glücklich über den Heilungsfortschritt!

Heilungs-Halbzeit

Drei von sechs Wochen sind geschafft! So langsam sind alle äußeren Spuren vom Sturz verheilt und nur noch der Gips und ein grün-gelber Fleck am Schlüsselbein sind geblieben. Die ersten Wochen habe ich kaum etwas auf die Reihe bekommen, jeden Tag fast 12 Stunden geschlafen und auch die restliche Zeit nur dumm rumgelegen… seit ein paar Tagen hat mein Körper aber den Ruhemodus deaktiviert.

Bei der letzten Röntgenkontrolle sah alles gut aus, die Knochen stehen immer noch in der gewünschten Position und ich habe grünes Licht fürs Indoortraining auf der Rolle bekommen. Mit dem Laufen soll ich noch warten, aber dafür werden die Spaziergänge mit Hund immer ausgedehnter und schneller. Mir ist aber unbegreiflich wie man sich schneller als 8min/km gehend bewegen kann, also Chapeau an alle Geher;)

Inzwischen habe ich auch fast alle Dinge erledigt, die sich über die Saison angestaut haben. Der Keller ist aufgeräumt, das Bad hat ein neues Regal bekommen und alle Rechnungen der Saison wurden sortiert… Es wird also definitiv Zeit, dass ich mich wieder mehr bewegen darf! Nächsten Montag ist die nächste Arztkontrolle und ich bin guter Dinge, dass ich danach wieder mit dem Laufen starten kann.

Bis dahin gibts noch ein paar Longwalks und lockere Einheiten auf der Rolle…

Verletzungen gehören mal wieder dazu

Hier war es im vergangenen Monat ein wenig stiller aber jetzt kurz vor Monatsende gibt es mal wieder ein kleines Update. Im letzten Blog post hatte ich ja von einer kleinen Verletzung berichtet und habe damals ein paar Tage Laufpause eingelegt. Leider sind meine Mittelfußschmerzen nach der kurzen Pause nicht wirklich besser geworden und so hatte ich dann kurz danach wieder einen Arzttermin. Dabei kam dann leider raus dass ich eine Stressreaktion im habe. Eine Stressreaktion ist eine die Vorstufe zum Überlastungsbruch und bedeutet ähnlich zum Überlastungsbruch eine Laufpause von ca sechs Wochen. Da ich zum Glück sofort aufgehört hatte zu laufen, nachdem ich Schmerzen hatte und es nicht immer wieder mal ”probiert” habe, alle Läufer wissen bestimmt was ich damit meine;), war die Laufpause dann zum Glück nur noch 3,5 Wochen lang.

Hier habe ich mal ein kleines Bild rausgesucht um euch besser zu zeigen, von welchem Knochen ich eigentlich spreche:) Meine Stressreaktion war sozusagen am Knochen 2 – sorry an all die Mediziner hier für meine professionelle Knochenbeschreibung.

Dort hatte ich vor allem Schmerzen beim Abdruck in der Laufbewegung und einen starken Druckschmerz. Als ich das erste mal Schmerzen gespürt hatte und es dann in den nächsten Tagen nicht wirklich besser wurde und auch in der normalen Gehbewegung teils weh tat, hatte ich eigentlich schon vermutet, dass es wohl wieder eine Verletzung am Knochen ist. Es ist schwer zu beschreiben, aber eine Knochenverletzung wie ein Ödem am Knochen oder ein Überlastungsbruch fühlen sich einfach anders an. Für mich ist es ein ganz komisches Gefühl das mir sagt, dass da etwas am Knochen nicht ganz richtig ist, es ist eine andere Art von Schmerz, als wenn ich es mit einer Prellung, Sehnenentzündung oder Muskelverletzung vergleichen könnte.

Obwohl ich es schon ein wenig geahnt hatte, war ich nach meiner Diagnose trotzdem erst einmal ziemlich enttäuscht. In den letzten Jahren hatte ich immer wieder Probleme mit Knochenverletzung, doch diese Verletzung kam für mich einfach sehr unerwartet. Den ganzen Sommer konnte ich problemlos laufen, das Semester davor auch und meine letzte Verletzung hatte ich 2021 vor der EM in Kitzbühel. Meine Laufumfänge waren alles andere als hoch und so konnte ich mir erst einmal gar nicht vorstellen, dass ich mit 30km laufen pro Woche schon wieder eine Knochenverletzung haben könnte. Doch Knochenverletzungen sind nicht nur Training und Umfang geschuldet, auch ein gesunder Hormonhaushalt und genügend Regeneration spielen eine wichtige Rolle. Doch auch damit hatte ich keine Probleme und so war ich anfangs einfach sehr perplex.

Umgang mit Verletzungen

Mit all den Verletzungen die ich leider schon hatte könnte man sagen, dass ich mich langsam wohl schon an eine Verletzungspause und Regeneration gewöhnt habe – so leicht ist es aber leider nicht. Gerade diese Verletzung war ziemlich schwer für mich anfangs. Für mich ging es gar nicht unbedingt um die Renne die ich verpassen würde, ehrlich gesagt die ganze Saison die ich leider aussetzen muss, oder das Training, die Zeit mit dem Team und die Reisen die ich verpassen würde. Diesmal fiel es mir einfach unglaublich schwer, dass ich wieder eine Verletzung hatte, ohne genau zu wissen warum, wann und an welcher Stelle und wovon es vielleicht zu viel war. Natürlich ist es nie leicht genau sagen zu können, wann es zu viel war oder wann genau der Punkt erreicht war an dem dann die Verletzung da war, doch diesmal konnte ich es einfach überhaupt nicht einordnen. Tja, wenigstens kenne ich die Genesungsschritte haben ein paar meiner Freunde und meine Familie gesagt, doch auch diesmal hatte ich es erstmal satt wieder Aquajoggen zu gehen, eine extra Schwimmeinheit zu machen, mehr auf dem Rad zu trainieren, Athletik und Fußkräftigungsübungen zu machen & co. Ich wollte einfach laufen, ganz normal gehen können, ohne Schmerzen, und nicht für eine extra Einheit in den Pool gehen und all die Dinge tun, die mich zwar weiterhin fit halten würden, doch in dem Moment einfach so viel mehr Kraft kosten.

Zum Glück hatte ich tolle Unterstützung von meinen Trainern und Freunden und keinen Druck oder Zwang zum Zeitpunkt X sofort wieder fit zu sein. So konnte ich auch einfach mal ein paar Tage gar nichts machen, nicht motiviert sein Aquajoggen zu gehen und all die anderen Alternativtrainingsmöglichkeiten zu machen. Diese Zeit war wichtig für mich um dann doch wieder zu merken, wie sehr ich es vermisse (vor allem) Laufen zu gehen und zu trainieren. Doch um bald wieder ins Laufen einsteigen zu können ist es eben wichtig auch das andere Training nicht zu vernachlässigen, Kräftigungsübungen zu machen, Aquajoggen zu gehen um so einfach in Bewegung zu bleiben.

Wiedereinstieg ins Training

Seit fast 2 Wochen habe ich jetzt wieder angefangen zu laufen, ganz wenig und vorsichtig, doch schmerzfrei. Natürlich fange ich nicht sofort mit vollen Laufeinheiten an, doch auch hier kenne ich zum Glück den Prozess vom Wiedereinstieg ganz gut. Gerade mache ich also immer Laufeinheiten in denen ich abwechselnd gehe und laufe. zum Beispiel am Anfang im Wechsel von 2min laufen und 1min gehen, dann 4min laufen und 1min gehen und bald immer öfter 9min laufen und 1min gehen. Der Wiedereinstieg fühlt sich erst mal immer furchtbar an, aber das geht auch wieder vorbei und es wird einfacher von Einheit zu Einheit. Momentan mache ich meine Laufeinheiten alleine, doch bald kann ich hoffentlich wieder mit dem Team trainieren und zumindest die ersten paar Minuten von deren Laufeinheit mitlaufen, bevor ich dann eine kurze Gehpause einlege.

Zusätzlich verpflege ich mich gut mit Vit D und Calcium zur Knochenheilung und allgemeinen Unterstützung. Ich freu mich schon sehr bald wieder ”ganz normal” laufen zu können und mit dem Team unterwegs zu sein. Die Cross Country und Triathlon Saison habe ich leider verpasst, doch im nächsten Semester gibt es ja wieder eine neue Chance.

Die nächsten Wochen

Ansonsten war hier natürlich am Wochenende Halloween und heute geht es erst richtig los mit ”trick or treat”. Das Halloween Erlebnis hier ist auf jeden Fall sehr anders als zu Hause und ich hab das Gefühl die Amis drehen total durch mit ihrer Deko im Vorgarten haha. Dann steht schon bald die Thanksgiving break an im November und dann ich es schon gar nicht mehr lang, bis ich dann im Dezember für Weihnachten nach Hause fliege. Mal sehen wie es bis dahin läuft:)

Schwimmblog Taliso Engel: Besuch in der Staatskanzlei und Bayerische Kurzbahn Meisterschaften

Hallo zusammen,

am vergangenen Donnerstag ging es für mich schon früh nach München. Dort habe ich endlich meinen Bayerischen Verdienstorden verliehen bekommen. Eigentlich sollte ich diesen schon im Frühjahr bekommen, allerdings war ich da ja gerade voll in meinen Abi Vorbereitungen. 

Die Verleihung fand im Antiquarium der bayerischen Staatskanzlei, einer sehr schönen Location, statt. Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung, welche in Bayern verliehen wird. Außerdem dürfen diesen Orden nur maximal 2.000 Leute tragen, aktuell sind es ca. 1.500. Als jüngster Geehrter bekam ich an diesem Tag nicht nur den Verdienstorden, sondern auch meinen bayerischen Sportpreis, aus dem Jahr 2021, überreicht. Diese Auszeichnung habe ich auch zu einem späteren Zeitpunkt verliehen bekommen, da ich an dem ursprünglichen Termin leider verhindert war. Zudem musste ich in meinem Trainings- und Terminplan erstmal einen geeigneten Termin, zusammen mit der Staatskanzlei, finden. Abgerundet wurde dieser Vormittag mit einem gemeinsamen Essen aller Ordensträger in der Staatskanzlei.

Bayerische Kurzbahn Meisterschaft 2022

Am Wochenende ging es dann zur Bayerischen Kurzbahn Meisterschaft nach Ingolstadt. Ich startete am Samstag dreimal: 100m Brust, 50m Kraul und 50m Brust in der 4x50m Lagen Staffel. 

Der Vormittagsabschnitt lief gar nicht gut. Ich war müde und noch überhaupt nicht in Wettkampfstimmung. Das merkte man auch an meinen Zeiten. Trotzdem schaffte ich es zumindest über die 100m Brust ins Finale. Nach der Mittagspause ging es mir dann schon deutlich besser. Über die 100m Brust schwamm ich eine neue Bestzeit, einen neuen Deutschen Rekord in meiner Startklasse und gewann Silber hinter meinem Mannschaftskollegen. In der 4x50m Lagen Staffel schwamm ich dann auch noch eine sehr gute Zeit und holte hier mit meiner Mannschaft ebenfalls Gold. 

Am Ende war ich dann, obwohl der Tag so schlecht angefangen hat, doch sehr happy.

Foto Dominique Freisleben

Nachdem ich dann am Samstag sehr früh schlafen gegangen bin, lief der ganze Sonntag auch schon von Anfang an besser. Auf meinem Programm standen fünf Starts. Davon waren drei Einzelstarts (50m Schmett, 50m Brust und 100m Lagen) und zwei Staffeln (4x50m Kraul und 4x50m Lagen mixed). 

Über die 50m Brust und 100m Lagen kam ich ins Finale und hatte somit dann sieben statt fünf Starts. Bei den 50m Schmett bin ich zwar eine neue persönliche Bestzeit und einen deutschen Rekord in meiner Startklasse geschwommen, dennoch reichte es nicht ganz für das Finale. 

Mit unseren beiden Staffeln holten wir jeweils wieder Gold. In der 4x50m Kraul Staffel startete ich als Startschwimmer, sodass die Zeit als offizielle Bestzeit und ebenfalls als deutscher Rekord galt. Bei Staffeln im Schwimmen zählt nämlich immer nur die Zeit vom Startschwimmer als offizielle Zeit, da dieser mit dem Startsignal startet. 

Über die 100m Lagen wurde ich im Finale dann 5. Bei den 50m Brust gewann ich Silber. Mit der Zeit von den 50m Brust bin ich jetzt sehr zufrieden, da ich auch hier einen neuen deutschen Rekord aufstellen konnte. 

Somit ging auch der zweite Tag der Bayerischen Kurzbahn Meisterschaft zu Ende und alles in allem war es für mich ein sehr guter Wettkampf. Hier nochmal eine kleine gesammelte Zusammenfassung:

3x🥇

2x🥈

5x deutscher Rekord in meiner Startklasse (S13)

Am Sonntagabend hieß es dann trotzdem früh schlafen gehen um dem Körper ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben.

In zwei Wochen stehen dann die NRW-Meisterschaften auf dem Plan, welche dieses Jahr das erste Mal inklusiv stattfinden. Ich freue mich schon sehr darauf mal wieder einen Wettkampf bei meinem Zweitverein SG Bayer Leverkusen zu schwimmen.

Ich werde euch sicher davon erzählen.

Bis bald,

Taliso

Radsturz & Saisonende

Bitter… aus geplanten zwei Wochen Trainingslager in Mallorca, wurden zwei Tage. Letzten Montag stürzte ich bei der ersten Radausfahrt und brach mir das Schlüsselbein und Handgelenk. Damit fällt auch mein Start beim WCTS Bermuda und die WM in Abu Dhabi flach.

Was noch ein richtig cooles Saisonende hätte werden können, ist jetzt eine ziemlich traurige Saisonpause. Inzwischen habe ich aber alles ganz gut verarbeitet und mich damit abgefunden. Auch der Sturz an sich, hätte sich schwer vermeiden lassen können und so mache ich mir zumindest keine Vorwürfe oder gebe jemand anderen die Schuld.

Den anderen Jungs die gestürzt sind, geht es ganz gut. Henry hat ein großes Loch im Knie, das muss natürlich noch sauber abheilen und Vale ist zum Glück nur mit ein paar Abschürfungen davongekommen.

Zum Sturz: Wir waren zu fünft auf einer schmalen Straße unterwegs und fuhren hintereinander, da es leicht bergab ging. Henry vorne, ich an zwei, Vale an Position drei und die beiden Lasses hinterher. Wir fuhren in eine 90 Grad Kurve und im Kurvenausgang lag unvermittelt ziemlich tiefer Schotter. Wir bremsten alle noch, aber Henrys Vorderrad sank richtig ein und rutschte direkt weg. Ich war zwar auch nicht mehr schnell, konnte aber nicht mehr ausweichen und fiel relativ langsam über Henry. Dadurch dass ich nicht mehr viel Geschwindigkeit hatte, rutschte ich kaum und landete punktuell auf der Schulter und dem Handgelenk.

Zum Glück ist keine OP notwendig und die Frakturen werden konservativ behandelt. Das bedeutet aber auch gleichzeitig sechs Wochen Ruhe für die Arme. Die nächsten Wettkämpfe sind noch sehr weit weg und so fokussiere ich mich jetzt erstmal auf die Heilung, bevor ich mir Gedanken über den Weg zurück mache.

Bis dann!

Schwimmblog Taliso Engel: Erster Wettkampf der neuen Saison

Hey,

gestern war es wieder so weit und ich konnte endlich mal wieder meine Wettkampfhosen auspacken. Ich dachte mir, ich berichte euch einfach mal wie ich den Wettkampf so wahrgenommen habe und wie es so lief. Seit Ende Juni hatte ich keinen Wettkampf mehr. Damals bin ich von der WM auf Madeira zur DM nach Berlin gefahren. Die DM in Berlin musste ich dann leider krankheitsbedingt frühzeitig abbrechen. Seitdem habe ich trainiert, Saisonpause gemacht und wieder trainiert. Jetzt standen dann endlich die Mittelfränkischen Kurzbahn Meisterschaften an. Ich habe das Gefühl, Wettkämpfe zu schwimmen echt schon vermisst, weshalb ich mich sehr auf diesen Wettkampf gefreut hatte. Ich ging über 

50m Brust

100m Brust

200m Brust 

100m Lagen

50m Brust Finale

an den Start.

Los ging es mit den 50m Brust. Ich habe mich schon bei den Sprints beim Einschwimmen sehr gut gefühlt, was sich dann auch in der Zeit von den 50m widerspiegelte. Zwar liegt mein letzter Kurzbahn Wettkampf auch schon 2 Jahre zurück, dennoch konnte ich hier eine deutliche Bestzeit (00:28,3) aufstellen.

Nach einer kurzen Pause kamen dann auch schon die 200m Brust. Die 200m waren nach den 50m echt ein krasser Kontrast, da ich von einer sehr hohen Frequenz bei den 50m direkt auf eine sehr niedrige Frequenz mit langen Zügen umstellen musste. Das gelang mir aber eigentlich recht gut. Ich versuchte sehr viel über die Wenden, Abstöße und Tauchzüge zu arbeiten. Das funktionierte die ersten 150m auch echt gut. Auf den letzten 50m war dann leider absolut die Luft draußen und ich bin gar nicht mehr vorangekommen. Trotzdem konnte ich auch hier mit 02:22,86 eine neue persönliche Bestzeit aufstellen.

Mit nur sehr wenig Pause kamen dann im Anschluss daran direkt die 100m Lagen. Der Fokus lag hier auf der Teilstrecke Rücken, da das definitiv meine schwächste Lage ist. Gerade die Tauchphase bekam ich für meine Verhältnisse sehr gut hin, was mich während dem Rennen fast selber ein bisschen verwirrte :) Ich schlug auch hier mit einer Bestzeit in 01:00,83 an – leider nicht ganz unter einer Minute. 

Nach der Mittagspause standen dann meine letzten beiden Starts auf dem Programm: das 50m Brust Finale und die 100m Brust.

Ich merke schon beim locker schwimmen in der Mittagspause, dass meine Arme und Beine langsam echt schwer wurden. Im 50m Brust Finale war ich dann auch ein bisschen langsamer als im Vorlauf, aber immerhin noch eine 28er Zeit. 

Bei den 100m Brust machten sich die vier Starts davor dann schon sehr bemerkbar, ich war echt schon ziemlich platt. Dennoch stand am Ende auch hier wieder eine Bestzeit an der Anzeigetafel – 01:02,78. 

Natürlich muss man bei den ganzen Bestzeiten auch beachte, dass ich einfach seit zwei Jahren keinen Wettkampf auf der Kurzbahn mehr geschwommen bin, dennoch bin ich mit den Zeiten zum aktuellen Zeitpunkt echt zufrieden. Bei den 100m Brust hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht, aber es war halt einfach der letzte Start, bei dem ich echt schon gut fertig war. 

Nach dem Wettkampf bin ich dann nur noch ins Bett gefallen. Am Montag geht es wieder mit dem Training los, denn nächstes Wochenende stehen dann schon wieder die Bayerischen Kurzbahn Meisterschaften in Ingolstadt an.

Bis dann,

euer Taliso

Schwimmblog Taliso Engel: Sporthilfe Club der Besten 2022

Fotos: Mario Stumpf, Max Menning

Hey, 

nachdem ich meine Saisonpause im mit schönem Urlaub verbracht habe, ging es für mich Ende August wieder los mit dem Training. Allerdings stand, aufgrund meiner Goldmedaille bei der WM auf Madeira, auch bald schon wieder der Sporthilfe Club der Besten an. Dieses Jahr fand er im Aldiana Club Calabria in Italien statt. Schon seit Madeira habe ich mich riesig auf diese Woche Urlaub mit der Sporthilfe, Deutschlands besten Athleten und meiner Freundin gefreut. Doch dieses Mal war diese Woche kein reiner Urlaub für mich. Denn der Club war wie gewöhnlich mit einem Kraftraum ausgestattet, hatte aber zudem noch einen 25m Indoor Pool. Deshalb stand für mich in dieser Woche auch eine Trainingseinheit pro Tag auf dem Programm. Das war aber auch sehr gut so, denn andernfalls hätte ich in dieser Woche wieder mein ganzen Wassergefühl verloren. 

Es ging aber natürlich auch darum, eine coole Woche mit netten Menschen, schönen Wetter und besonderen Aktivitäten, wie z. B. Zorbing oder Crazy-Cart fahren. Der Tag war also immer sehr gut vollgepackt mit Challenges, Training oder Turnieren wie beispielsweise dem Beachvolleyball- oder Wasserball-Turnier. Das Wetter spielte teilweise leider nicht ganz so mit, wie gehofft. Wir hatten oft sehr kalten Wind und abends wurde es, sobald die Sonne weg war auch sehr schnell kühl. Außerdem hatten wir noch einen komplett verregneten Tag, aber auch den haben wir in der Saunalandschaft des Club Aldiana schön verbracht.

Generell war es wieder eine superschöne Woche, in der ich sehr sehr viele großartige Athleten kennengelernt und alte Gesichter von letztem Jahr wieder getroffen habe. 
Hier ein kleiner Einblick in den Club der Besten: https://youtu.be/cHRsWKv25Bs

Vielen Dank nochmal an die Deutsche Sporthilfe, dass ihr uns Athleten diese Woche jedes Jahr wieder ermöglicht! Ich hoffe jetzt schon sehr, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein kann.

 Doch bis dahin muss ich jetzt erstmal weiterhin fleißig trainieren. Am Wochenende steht mein erster Wettkampf in dieser Saison 2022/23 an, denn am Samstag finden hier in Nürnberg im Langwasserbad die Mittelfränkischen Kurzbahnmeisterschaften statt. Ich werde über folgende Strecken an den Start gehen:

50m Brust

100m Brust

200m Brust

100m Lagen.

Ich freue mich schon sehr darauf, endlich mal wieder einen Wettkampf zu schwimmen und werde euch hier danach natürlich davon berichten.

Bis dann,

euer Taliso

Erste harte Arbeitswoche

Nach einer Pause läufts bei mir immer erstmal gut. Ich gehe ausgeruht in jede Einheit und da sich der Umfang und die Intensität in der ersten Woche noch in Grenzen hält, reicht die Frische und das gute Gefühl noch für jede Einheit. Die zweite Woche fühlt sich dann meistens schon etwas härter an. Die Muskulatur wird müde und mein Körper erholt sich zwischen den Einheiten nicht wieder komplett. In der dritten Woche wird’s dann meistens richtig zäh!

Hier ist genau der Punkt erreicht, an dem ich die Tage ohne Training merke und muskulär ziemlich im Eimer bin. Dann fühlt sich jede Einheit nach Arbeit an und ich habe öfter an die letzten Rennen dieses Jahr gedacht um die Einheit durchzuziehen und mich zu motivieren. Letzte Woche war dann auch noch das Wetter so schlecht, dass ich fast ausschließlich auf der Rolle gefahren bin und ich mich schon wie im Winter gefühlt habe! Aber genug gejammert, ich habe die Woche gut durchgezogen und liege gerade auf der Couch und genieße den ersten lockeren Tag. Hier ein paar Insights was ich genau letzte Woche trainiert habe:

Schwimmen

  • Umfang: 25km/ 7:30h/ fünf Einheiten
  • Härteste Einheit: Freitag morgen/ 5,2km/ 1:30h mit folgender Hauptserie
    • 2x (8x25m submaximal (Abgang 30sek) + 300m Übergang + 400m locker)
    • 2x (4x75m submaximal (Abgang 1:10min) +300m Übergang + 400m locker)

Rad

  • Umfang: 440km/ 14:00h/ fünf Einheiten
  • Härteste Einheit: Samstag Nachmittag/ 85km/ 2:30h
    • 40min einfahren
    • 15min 330W
    • 30min (1min 400-415W/ 1min 220-230W)
    • 15min 330W
    • direkt Koppellauf im Anschluss (12km/ 45min)
    • 40min ausfahren
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Quelle: Tom Meyer

Lauf

  • Umfang: 52km/ 3:45h/ vier Einheiten
  • Härteste Einheit: Mittwoch morgen/ 16km/ 1:10h
    • 15min einlaufen
    • 2x (7x300m (53sek)/ 100m locker (30sek) + 2km (7:00min))
    • 15min auslaufen
Quelle: Tom Meyer

Kraft

  • Umfang: 2:15h/ zwei Einheiten
  • Kraft- und Athletiktraining zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingseinheiten, aber ich bin der Meinung, dass man davon enorm profitiert – vor allem für die Verletzungsprophylaxe im Laufen und fürs Schwimmen.

Die aktuelle Woche steht auf jeden Fall im Zeichen der Regeneration. Natürlich bleibe ich im Rhythmus und habe jeden Tag zwei Einheiten auf dem Plan, aber die Intensität hält sich in Grenzen und auch der Gesamtumfang ist eher eher um die 20 Stunden. (letzte Woche 27:30h)

Am Sonntag geht es dann in die Sonne nach Mallorca! Das letzte Trainingslager mit der DTU hat echt Bock gemacht und ich hoffe dann wieder richtig in Form zu kommen und ein paar gute Einheiten mit den Jungs abzureißen ;)

… bevor der Monat gleich wieder vorbei ist

Heute mal in ein paar Sektionen aufgeteilt, Uni, Sport & co

Uni

Ich dachte mir ich gebe mal einen kleinen Rundumschlag und Überblick in mein Unileben hier am Campus. Ich studiere jetzt im zweiten Semester Psychologie und habe neben einem Statistik und Psychologiekurs noch einen Gen-Ed Kurs (General Education courses hier sind Kurse, die jeder Student, Studienfach unabhängig, belegen muss. In meinem Fall ist das dieses Jahr ein Rhetoric&Composition English Kurs, in dem einfach Arbeiten geschrieben werden). Letztes Jahr haben mir meine Kurse richtig Spaß gemacht, ich fand sie super interessant und bin richtig gern in die Vorlesung gegangen. Dieses Semester muss ich ehrlich sagen, dass vor allem mein Statistik Kurs einfach wirklich nicht meins ist (die Tatsache dass er gleich um 8 Uhr morgens stattfindet, macht es auf jeden Fall auch nicht besser). Aber trotzdem ist es ok. Ich weiß, dass ich diese Kurse in jedem Fall belegen muss, also Semester 2, 3, oder 4 hin oder her, besser wird es nicht also mache ich sie lieber jetzt und hab sie dann hinter mich gebracht. Und ganz ehrlich, wem gefällt schon Statistik so richtig gut;)?

Training

Leider beschäftigt mich mein linker Fuß immer noch und ich kann nicht laufen. Zuerst dachte ich, dass es besser geworden wäre, habe wieder einen kleinen Lauf gemacht und hatte danach aber wieder Schmerzen. Also wieder ab zum Physio und weiter mit der Behandlung…. und natürlich ab in den Pool und aufs Rad. Das geht zum Glück ohne Probleme. Morgen habe ich auch einen Arzttermin um den Fuß anschauen zu lassen und dort nochmal eine zweite Meinung einzuholen. Nächstes Wochenende wäre hier in Charlotte eigentlich ein Crosslauf auf unserer ”Heim” Trainingsstrecke, den ich sehr gerne gelaufen wäre aber das kommt wohl eher nicht in Frage. Trotzdem – erst mal abwarten was jetzt der Arzt sagt und erst mal nicht stressen :)

Ian

Die Medien sind schon voll mit Katastrophen Fotos und so langsam bewegt sich der Hurrican weiter nördlich an der Küste entlang. Hier haben wir auch schon eine Warn-Email von der Uni bekommen und so wie es aussieht wird es hier übers Wochenende ganz schön stürmisch und nass. Soweit ich aber bis jetzt mitbekommen habe bleibt es ”nur” bei einem Sturm und ziemlich starken Regen, da wir doch fast 3h von der Küste entfernt sind und so im Inland ganz gut geschützt sind. Also mal sehen wie das Wochenende hier wird aber zu wild sollte es hoffentlich nicht werden:)

& co

Uni, Training und Hurricane sind aber zum Glück nicht die einzigen Themen die mich beschäftigen und wie ich meine Zeit verbringe. Dieses Jahr ist unser Triathlon Team mit 7 neuen Athletinnen ganz schön gewachsen und es sind super coole Leute dazu gekommen. Dadurch, dass ich hier mitten in der Stadt wohne und ich vor allem durch meine Trainingseinheiten schon sehr hier an den Campus gebunden bin, gibt es zwar nicht wirklich eine Möglichkeit mal viel in der Umgebung zu erkunden, aber das Campus Leben hier macht trotzdem Spaß und es gibt eindeutig coole Cafes und Restaurants in der Nähe. Also trotz einer Verletzung eine schöne Zeit hier, in der es nicht nur um den Sport und das Studium geht:)

Nacht des Sports in Nürnberg

Die letzte Woche stand ganz klar im Zeichen des Training – zurück zur Routine und wieder in den Rhythmus kommen. Das Highlight war aber ganz klar der Freitag Abend, bzw. Freitag Nacht ;) Der goldene Ring hat ein ziemlich cooles Event auf die Beine gestellt und zur ersten “Nacht des Sports” in Nürnberg geladen.

Kurzer Nachtrag für alle die hier noch nicht im Bilde sind: der goldene Ring ist ein gemeinnütziger Verein in Nürnberg, der Athleten mit Olympia- und auch Paralympicsperspektive fördert. Ich lebe ja inzwischen schon seit acht Jahren in Nürnberg und werde seit gut zwei Jahren gefördert. Ab 50€ pro Jahr kann hier übrigens jeder Fördermitglied werden, falls also Interesse besteht pack ich mal den Link hier mit rein ;)

Das Ziel des Events am Freitag war, ein tolles Event auf die Beine zu stellen im gleichen Zuge Geld für unsere Förderung zu sammeln. Ich denke mal, dass das definitiv gelungen ist! Livemusik, gutes Essen, Getränke, eine Tombola und Talks mit uns Athleten… es war eigentlich alles geboten und mir hat der Abend sehr viel Spaß gemacht. Es war schön zu sehen, wie viele Menschen im Zeichen des Sports zusammen kommen und dass auch neben dem Fußball, Platz für andere Sportarten in Nürnberg ist. Gerne also mehr davon nächstes Jahr!

Hier noch ein paar Eindrücke des Abends:

Danke an dieser Stelle auch an Volker und ipp, die seit Jahren ebenfalls Förderer des goldenen Rings sind und hier einen wichtigen Teil zur Unterstützung lokaler Sportler leisten!

Bis nächste Woche

Zurück in Amerika

Gerade bin ich in die vierte Wochen hier in Charlotte gestartet und um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht genau ob es sich so anfühlt als würde die Zeit fliegen oder doch eher sehr langsam vorbei gehen.

Es fühlt sich gerade so an als wären die Tage unendlich lang und die Wochen dann doch sehr kurz (falls das irgendwie Sinn macht:). Jedenfalls bin ich wieder zurück am Campus, die Uni hat wieder angefangen, das Training natürlich auch und das Leben drum herum geht auch seinen Weg.

Ehrlich gesagt fällt es mir gerade noch ein wenig schwer hier wieder völlig anzukommen. Seit dieser Woche ist es schon um einiges besser, doch vor allem die zweite und dritte Woche waren gar nicht so einfach. In der ersten Woche war gleich wieder ziemlich viel los, ich habe all meine Freunde hier wieder getroffen, jeder hat viel vom Sommer zu erzählen, die Uni geht los, das Training steht an, neue Athleten sind da… ihr seht schon: es ist ganz schön viel. In der ersten Woche blieb mir so auch kaum Zeit mal kurz darüber nachzudenken, dass ich jetzt tatsächlich wieder hier bin und was das für mich heißt.

4 Monate als wären sie nicht da gewesen

Dieser kleine und vielleicht etwas zu lange Zwischentitel trifft es für mich ganz gut. Vier Monate habe ich all meine Freunde und Trainingskollegen hier nicht gesehen und jeder hat so seinen Sommer ein wenig vor sich hingelebt. Natürlich war ich viel in Kontakt mit meinen Freunden und hab jede Woche mal bis nach Neuseeland, Südafrika, oder natürlich Amerika telefoniert, doch gleichzeitigk taucht doch jeder ein wenig ab in sein Leben zu Hause. Das war für mich erst einmal ein wenig seltsam als ich hier wieder angekommen bin. Jeder fragt danach wie denn dein Sommer war und klar, es gibt viel zu erzählen, denn vier Monate sind einen lange Zeit, doch letzten Endes lernt man hier die Leute doch eher nur im Unikontext kennen und weiß sehr wenig über deren Leben zu Hause. Natürlich erzählt man von Freunden und Familie, Urlaub oder tollen Unternehmungen, doch leider kennt man ja niemand aus deren sozialem Umfeld zurück zu Hause.

So erzählt jeder ein wenig vom Sommer, doch ich habe auch sehr schnell für mich gemerkt, dass das Leben und die Erlebnisse, die man teilt, sich dann doch eher nur in den zwei mal vier Monaten Semester abspielen. Das ist ja irgendwie auch logisch und auch völlig ok, doch zurückzukommen aus einem Sommer mit so vielen schönen Erinnerungen, tollen Erfahrungen und Erlebnissen und nicht so wirklich fähig zu sein allen davon zu berichten, da hier natürlich niemand meine Freunde zu Hause kennt oder genau weiß, wie mein Leben zu Hause aussieht, ist dann teils doch ein wenig schade.

Deshalb hat es sich eben ein wenig so angefühlt, als wären die letzten vier Monate vielleicht sogar gar nicht passiert, denn das Leben hier geht weiter wie es im Mai aufgehört hat, als hätte es den Sommer nicht gegeben. Vielleicht ist das aber auch nur meine Wahrnehmung und vielleicht auch anders als internationale Studentin. Und ganz ehrlich, das hört sich jetzt gleich recht traurig an aber es ist wirklich völlig ok, denn ich mag das Leben hier und hab mich richtig gefreut meine Freunde hier wieder zu sehen. Und noch was, ich freu mich schon so ein paar von meinen Freunden hoffentlich auch mal mein Zuhause zu zeigen :)

Training, Uni & Co

Wie schon erwähnt, mit Unibeginn ging auch das Training gleich wieder los. In diesem Semester sind sieben neue Mädels in mein Team gekommen (schon wieder ganz international bunt gemixt) und das hab ich ehrlich vermisst. Jeden Tag mit so einer coolen und vor allem großen Truppe an Mädels zu trainieren, das hatte ich in den letzten Jahren wirklich sehr selten.

Dieses Semester ist das Training allerdings ein wenig strenger und fast nur in der großen Trainingsgruppe. Im Gegensatz zum letzten Semester sind wir nämlich jetzt in der Saison und bereiten uns gemeinsam auf die Nationals am 12. November in Tempe (Arizona) vor. Da Triathlon immer nur im Herbst Semester Saison hat und im Frühling nur ein NCAA Wettkampf stattfindet ist dort das Training ein wenig lockerer. Das heißt, es gibt weniger Trainingseinheiten die im gesamten Team und mit Trainier organisiert sind und es gibt öfter die Möglichkeit das Training selbst ein wenig freier zu gestalten.

Das war gerade am Anfang auch wieder eine größere Umstellung für mich, denn über den Sommer hatte ich einen sehr freien Trainingsplan. Ich habe zwar fest ein paar Wettkampftermine im Kalender stehen gehabt, doch das Training darum herum habe ich sehr oft allein gemacht, dann eine Zeit lang in Nürnberg am Stützpunkt trainiert, oder an einen Aktivurlaub am Gardasee angepasst. Nun wieder in einer sehr strikten Routine zu sein, nach vier Monaten voller freier Entscheidungen war also schon erst einmal sehr ungewohnt.

Die ersten Wettkämpfe

Doch wie zuvor schon erwähnt, gerade in solch einer Situation ist ein gutes Team gold wert, und da bin ich hier wirklich gut aufgehoben:). So hatten wir in den ersten paar Wochen auch schon zwei Wettkämpfe (einen Swim&Rund und einen Triathlon), beide Rennen konnten wir als Uni gewinnen. Am Sonntag geht’s gleich weiter mit dem nächsten Triathlon, dann der nächste Wettkampf ca. 3 Wochen danach und dann stehen schon die Nationals Mitte November an:)

Leider muss ich hier aber noch kurz erwähnen, dass ich seit ca. 1,5 Wochen Schmerzen im Mittelfuß habe und nicht wirklich gut trainieren kann. Deshalb bin ich bis jetzt auch noch keinen Triathlon gestartet und werde vermutlich auch am Sonntag eventuell nur Schwimmen und Radfahren. Die Probleme im Mittelfuß kamen ziemlich plötzlich und ich habe nicht einmal viele Laufkilometer gesammelt. Wer mein Training ein wenig genauer kennt weiß, dass ich nur relativ wenig laufe und über die letzten Jahre leider auch viel verletzt war. So bin ich auch die letzten Wochen nicht mehr als 35km gelaufen und der Fuß ist trotzdem beleidigt. Also mal sehen wie sich das in den nächsten Tagen, hoffentlich nicht Wochen entwickeln wird…

Das wars auch schon wieder und ein kleiner Rundumschlag mit ein paar Updates, aber bald gibt es bestimmt ein paar mehr Details zu meinen Kursen dieses Jahr, wie sich mein Fuß (hoffentlich zum Guten) entwickelt und so weiter…

Der Anfang vom Ende

Auch wenn die Saison schon ziemlich fortgeschritten ist, gibt es für mich noch einmal einen Neustart. Nach vier Wochen Laufpause, einer Woche Offseason und der letzten Woche in Italien, fühle ich mich sowohl körperlich als auch mental wieder bereit für einen letzten Trainingsblock. Ein großes Rennen gibt es dieses Jahr (hoffentlich) noch!

Den Block hier möchte ich nutzen, um mit den letzten Wochen aufzuräumen und um euch von Anfang an, im Aufbau für das letzte Rennen der Saison, mitzunehmen. Zuerst aber mal zu den letzten Wochen…

Der letzte Blog ist schon etwas her und in der Zwischenzeit ist viel passiert. Leider musste ich nach den tollen Erlebnissen und Erfolgen in Nürnberg und München, eine Laufpause einzulegen und somit auch die Weltcups in Valencia und Karlsbad absagen. Die genaue Ursache für die Schmerzen in meinem rechten Unterschenkel sind leider immer noch nicht ganz klar, aber so wie es Meistens ist, kamen hier vermutlich mehrere Faktoren zum Tragen. Angefangen hat das Ganze mit einem Ziehen in der tiefen Wadenmuskulatur nach dem Weltcup in Pontevedra. Der Laufkurs war mit einigen Höhenmetern und viel Kopfsteinpflaster, orthopädisch sehr fordernd und da ich mich an diesem Tag maximal ausbelasten konnte, mussten die Beine hier auch einfach viel einstecken. Dazu kam, dass ich meine Sitzposition leicht verändert habe (Sattel ca. 0,5cm erhöht) und dadurch mehr Zug auf die Wade eingewirkt hat. Aufgrund meiner Verletzungshistorie habe ich auch ein MRT machen lassen und zum Glück waren keine knöchernen Überlastungserscheinungen erkennbar. Da ich bis jetzt noch nie eine muskuläre Verletzung hatte, die mich länger beeinträchtigt hatte, war ich auch gleich optimistisch und beschloss in Absprache mit Trainer und Ärzten, das Lauftraining schmerzadaptiert fortzusetzen. Ich wärmte mich immer sehr ausführlich auf und im anschließenden Lauf spürte ich die Wade zwar, aber es war kein Schmerz. So beschlossen wir auch die Wettkämpfe in Nürnberg und München noch zu starten und danach weiter zu entscheiden.

Die Wettkämpfe machten es natürlich nicht besser und am Ende hilft Ruhe einfach immer am Besten. So musste ich die Laufschuhe leider in der Ecke lassen und mich mit Radfahren und Schwimmen beschäftigen. Gleichzeitig habe ich auf social media ja auch angedeutet, dass über die sportlichen Probleme hinaus, noch viel belastendere Sachen in dieser Zeit entdeckt wurden und mir meine eigenen sportlichen Probleme dadurch plötzlich eher gering erschienen. So war es auch ganz gut, dass ich mehr Zeit hatte und mich etwas um meine bessere Hälfte kümmern konnte. Inzwischen ist Michelle zum Glück wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, die benötigte OP ist gut verlaufen und auch die Ergebnisse waren sehr positiv.

Um hier wieder einen klaren Kopf zu bekommen, beschlossen wir dann letzte Woche noch mit dem VW Bus meiner Eltern nach Italien zu fahren. Die Woche tat richtig gut und neben viel gutem Essen und schönen Städtetrips, hatte ich auch genug Zeit um wieder ins Training einzusteigen und eine solide erste Woche im Warmen abzuschließen. Wer hier noch ein bisschen mehr sehen will, kann gerne mal meine Reels auf Instagram checken. Ich habe von jedem Tag ein kurzes Video geschnitten und gepostet.

So viel zu den letzten Wochen! Wie bereits angedeutet steht noch ein wichtiges Rennen dieses Jahr an und das motiviert mich noch einmal richtig im Training anzugreifen und wieder in Bestform zu kommen. Mein Start steht zwar noch nicht final fest, aber ich bin mal optimistisch und sage das wird was. Wo und wann genau es zur Sache geht, habe ich im aktuellen Podcast schon mit Julian diskutiert und wir haben auch auf einen deutlich besseren Sound upgegraded… wer die neue Episode also noch nicht gehört hat sollte das schnellstmöglich nachholen;)

Der Fahrplan bis zum letzten Highlight steht noch nicht ganz fest, aber es geht definitiv noch einmal in den Süden. Außerdem muss ich natürlich wieder langsam im Laufen aufbauen und hier wieder fit werden. Mich reizt es aktuell aber enorm, alles auf ein Rennen auszurichten und auf einen klaren Punkt hinzutrainieren!

So viel von mir, ab jetzt gibt es wieder wöchentliche Updates!

Bis nächste Woche

Zwei Wochen Oberbayern

Zwei Wochen “Sommerpause” in meiner alten Heimat Steingaden sind vorbei und ich bin wieder in Nürnberg angekommen. Zusammen mit einer paar Kumpels hab ich auf das Haus meiner Eltern aufgepasst und natürlich auch gut trainiert. Ein kurzer Rückblick auf die letzten Wochen…

Es ist wahrscheinlich schon ein paar Jahre her, dass ich so lange am Stück in Steingaden war, aber die ruhige Lage im Alpenvorland tat auf jeden Fall gut. Nach den Wettkämpfen in Nürnberg und München war ganz schön viel los und nach den ganzen Nachrichten und Glückwünschen tat ein bisschen Abstand und Ruhe auf dem Dorf sehr gut. Den Jungs hat es auch gut gefallen, auch wenn wir alle mal ein paar Tage außer Gefecht waren und nicht ganz so trainieren konnten wie wir uns das vorgestellt hatten… naja die Diener Brüder haben jetzt wenigstens endgültig geklärt wer der bessere Tischtennisspieler ist ;)

Auf dem Trainingsplan stand zu meiner Freude auch ziemlich viel Radfahren und so konnte ich mal komplett neue Runden und Wege erkunden. Ohne Strava wäre ich “zuhause” auf jeden Fall ziemlich aufgeschmissen gewesen. Als ich 2014 nach Nürnberg gezogen bin, waren meine langen Trainingseinheiten grade mal zwei Stunden und Intervalle bin ich da auch irgendwie noch nicht so richtig gefahren. Ich musste also feststellen, dass ich mich zuhause eigentlich gar nicht auskenne und alles komplett neu entdecken konnte. Was auch ziemlich verwirrend war, dass ich mir die Distanzen in meinem Kopf immer viel länger vorstellte, als Sie dann in Wirklichkeit waren… Für 30 Kilometer brauchte ich früher einfach auch deutlich länger als heute.

Was das Schwimmen betrifft, ist das immer so eine Sache in Steingaden. Es gibt wunderschöne Seen, die perfekt zum Freiwasserschwimmen geeignet sind (z.B. Illasbergsee. mündet in den Forggensee), aber kaum Schwimmbäder. Der nächste 50m Indoor Pool ist wahrscheinlich das Olympiabad in München und das nächste Freibad ist zwar “nur” zehn Kilometer entfernt, aber ungeheizt und mit grade mal zwei wackeligen Leinen und Bodenmarkierungen. Man schwimmt also in einem Becken, das komplett mit blauer Folie ausgekleidet ist (auch die Wände) und es einem unmöglich macht, komplett geradeaus zu schwimmen. Also war meistens See angesagt, was für zwei Wochen schonmal in Ordnung ging und auch echt Bock gemacht hat!

besagtes “blaues” Becken in Trauchgau

Im Laufen kämpfe ich jetzt schon seit ein paar Wochen mit einer Verletzung an der Wade und hab hier mal komplett Ruhe gegeben. So langsam wird es auch wieder besser und ich kann die Belastung Stück für Stück erhöhen.

Sicher keine optimale Vorbereitung für den Sprint Weltcup nächste Woche in Valencia aber manchmal liegt auch die Kraft in der Ruhe… oder so ähnlich.

Schönes Wochenende euch da draußen!

Bis bald mal;)

so… während ihr das hier vielleicht schon lest werde ich höchst wahrscheinlich irgendwo in der Luft schweben, schlafen, abwarten und die letzten 4 Monate Revue passieren lasse.

Es geht nämlich wieder los! Am Montag beginne ich mein zweites Semester an der Queens University of Charlotte in North Carolina. Hier studiere ich mit einem Sport Stipendium Psychologie. Gerade bin ich also am Flughafen, sitze in einem kleinen Restaurant und schaue mir die natürlich mal wieder völlig überteuerte Speisekarte an. Also doch lieber den Laptop aus der Tasche holen und hier noch ein paar Zeilen schreiben:)

Koffer gepackt, Freunde und Familie verabschiedet, was jetzt?

Vier Monate Europa

Natürlich gehen mir gerade die letzen vier Monate durch den Kopf und das ist auch gut so und schön. Meine Semesterferien seit Anfang Mai waren toll, ich war unterwegs, habe Freunde gesehen, Wettkämpfe gemacht und das Leben genossen. Schon verrückt, wie diese vier Monate nun doch schon wieder vorbei sind, doch der Gedanke, dass ich in diesem Jahr vor diesen vier Monaten auch schon vier Monate in Amerika war ist ehrlich gesagt noch viel verrückter…

Schon oft habe ich jetzt versucht mal ganz bewusst an alles zu denken, was ich in dieser Zeit alles so gemacht habe, aber mal ganz ehrlich: könnt ihr euch erinnern was ihr so die letzten vier Monate genau gemacht habt? Eher ein wenig schwierig oder? Je mehr ich darüber nachdenke, desto schöner finde ich es aber eigentlich. Denn der Gedanke alle schönen Sachen auf diese vier Monate zu begrenzen, die Zeit in der ich da bin “voll auszunutzen”, alles “zu genießen”, möglichst viel zu unternehmen bevor ich dann Ende August wieder fliege… ist das nicht total irrsinnig?

Erstens, ich komm ja wieder;) aber zweitens, drittens, viertens und so weiter… warum muss alles im Sommer immer so perfekt sein? Die Zeit drum herum ist doch genauso schön, genauso wertvoll, und genauso gut auch wenn nicht alles geplant ist, man keine tollen Reisen macht, die man irgendwo zeigt, immer etwas zu erzählen hat und unterwegs ist. Das habe ich vor allem in den letzten Wochen zu Hause gemerkt. Da war ich einfach mal da.

Klar, je nachdem wen man fragt ist das wohl Ansichtssache wie viel ich dann wirklich mal ”da da”, also zu Hause in Steingaden, im Haus, bei meinen Eltern, in meinem Zimmer und einfach mal da war. Doch ich hatte das Gefühl sehr viel da zu sein, denn ich war immer “da”, wenn ich mich wohl gefühlt habe. Und das ist doch ganz egal wo das ist, solange es irgendwo ist:)

Hui, ganz schön tiefe Gedanken hier am Flughafen, allein am Restauranttisch, aber ist doch egal, ist sogar schön und gut so.

Abschiedsschmerz?

Wie oft ich diese Frage die letzten Monate beantwortet habe? Heimweh, Vorfreude, wie geht es jetzt weiter, wie läuft das dort alles so, bist du zufrieden, wie ist das Training, wie ist der Sport? Ja – ganz schön oft… und bestimmt schreibe ich auch mal einen extra Blog nur zu diesen Erfahrungen rund um den Sport, das Training, die Förderung… aber jetzt muss ich gleich erstmal los zum einchecken und in den Flieger, der in genau 55 min eigentlich schon in der Luft sein wird.

Doch klar – ist es mir schwer gefallen wieder zu gehen, freue ich mich, was überwiegt?

Ja, Abschiede sind nie leicht, aber von meiner besten Freundin habe ich mich zum Beispiel gar nicht so richtig verabschiedet. Ein kurzer Drücker wie immer, ein Bussi auf die Backe und los gehts, weil 5 mal drücken macht es auch nicht wirklich besser und man freut sich doch eher den anderen wieder auf den Weg zu schicken, eine tolle Zeit zu haben und ehe man sich versieht sieht man sich auch schon wieder.

Meine Eltern sehen das wahrscheinlich nicht ganz so entspannt und werden vielleicht beim Lesen hier die ein oder andere Träne verdrücken, aber wie alle immer sagen ”ich bin ja auch nur einmal über den Teich”.

Trotzdem, gar nicht traurig? Doch, schon. Ich hatte hier wunderschöne vier Monate und besonders in der Mitte davon fiel es mir schwer, mir vorzustellen, das alles bald wieder (temporär) zurückzulassen. Doch eine Sache hat mir sehr geholfen, und zwar mich von dem Gedanken ein wenig zu lösen immer etwas zu verpassen wenn ich nicht da bin. Mir läuft hier gerade nichts weg, ich kann jederzeit nach Hause kommen, bin all in all in ca. 14h zu Hause, hab eine unglaubliche Möglichkeit mein Leben so zu leben wie ich es gerade tue und diese Möglichkeit möchte ich nutzen, doch vor allem genießen und schätzen!

So schnell und flüssig habe ich wohl noch nie einen Blog geschrieben und mal sehen was ich darüber denke wenn ich ihn später mal durchlese, aber jetzt muss ich einfach los, ab in den Flieger!

bis ganz bald:)